Henningsen hier mal aus 2002
"Kernsymptomatik des Chronic Fatigue Syndroms
(CFS) ist die subjektiv verstärkte Wahrnehmung von Erschöpfung
und eine erhöhte Erschöpfbarkeit schon nach geringer
psychischer oder körperlicher Belastung. Weitere Beschwerden,
die als mit dem CFS assoziiert gelten, sind mildes Fieber,
Halsschmerzen und andere Erkältungssymptome, Kopf- und
Muskelschmerzen sowie Konzentrations- und Schlafstörungen.
Während im Einzelfall eine zuvor nicht erkannte körperliche
Erkrankung Ursache der Symptomatik sein kann, liegt in aller
Regel keine nachweisbare organische Krankheitsursache vor. Die
diagnostische Einordnung erfolgt in die Kategorie der somatoformen
Störungen. Durch Medien und Vorbehandler vorgeprägt,
kommen Patienten häufig mit der festen Überzeugung, an CFS
erkrankt zu sein, in die Sprechstunde. Die Diagnose CFS bietet
dem Patienten einen hohen subjektiven Erklärungswert für eine
Fülle rätselhafter und lästiger Symptome.
Eine pharmakologische Behandlung der Erschöpfungssymptomatik
bringt nach derzeitigem Wissensstand keine Behandlungsvorteile.
Als Behandlungsoption erster Wahl empfiehlt sich körperliche
Aktivierung, die am besten im Rahmen eines fachlich
angeleiteten Trainingsprogramms durchgeführt werden sollte.
Bei psychischer Komorbidität oder bei Anzeichen für eine aktuelle
psychosoziale Belastungssituation sollte zusätzlich eine psychotherapeutische
Behandlung eingeleitet werden.
Was ist gesichert in der Diagnose und Behandlung des Chronic Fatigue Syndroms?
Martin Sack; Peter Henningsen
Korrespondenzautor: Dr. med. Martin Sack, Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, D-30625 Hannover; E-Mail: sack.martin@mh-hannover.de"
http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/abstract/ArtikelId/5422
http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/inhalt/Band/7/Ausgabe/5/Jahrgang/2002