Placeboeffekte in der Medizin

Placeboeffekte in der Medizin

Beitragvon Kira » Dienstag 12. Februar 2013, 10:15

Placeboeffekte in der Medizin
Internationale Placebo-Tagung vom 23. bis 25. Januar 2013


21.01.2013


Der weltweit erzielte wissenschaftliche Fortschritt im Verständnis dessen, was Placeboeffekte in der Medizin sind und wie man sie klinisch nutzen kann, führt vom 23. bis 25. Januar 2013 mehr als 100 medizinische und psychologische Experten zu einer internationalen Tagung an das Tübinger Universitätsklinikum.

Größte Tagung zum Thema Placeobo-Forschung
Tübingen gehört neben Hamburg, Essen und Marburg in Deutschland zu den wichtigsten Orten aktueller Placeboforschung, und Deutschland ist weltweit führend in der Vielzahl von Forschungszentren, die sich mit diesem neuen Forschungsgebiet beschäftigen. Dies ....
http://www.medizin.uni-tuebingen.de/Presse_Aktuell/Pressemeldungen/2013_01_21-p-63040.html
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Beitragvon Twei » Dienstag 12. Februar 2013, 10:34

Eine Antwort auf

"Die Wunderkraft des Placebo" - eine Antwort auf die Internationale Placebo-Tagung

[quote]...So war es vor wenigen Jahren in der ZEIT zu lesen. Und im Januar 2013 trafen sich, so wird herablassend mitgeteilt, 100 Placebo-Forscher zum Kongress in Tübingen, „um in einer großen Aufbruchsstimmung die bislang stiefmütterlich vernachlässigte Placeboforschung voranzutreiben. […] Und natürlich wird das Einfluss auf das einseitig materialistisch[e] Weltbild anderer Forscher haben. Das wird nämlich in nicht allzu ferner Zukunft in seiner Einseitigkeit ausgedient haben …“ Die Journalisten der ZEIT hatten das Programm noch leichter fasslich präsentiert: „Die Wissenschaft erklärt, warum Jesus der perfekte Heiler war“....[/quote] ausführlicher http://blog.psiram.com/2013/02/die-wunderkraft-des-placebo/
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Beitragvon Kira » Dienstag 12. Februar 2013, 11:03

Was versteht man unter Placeboeffekten in der Medizin
Placeboeffekte nennt man in der Medizin Symptombesserungen bei Patienten, die im Rahmen einer Medikamentenstudie statt des Medikamentes ein Placebo (eine unwirksame, keinen Wirkstoff enthaltende Tablette) bekommen haben, üblicherweise "doppelblind", so dass weder der Arzt noch der Patient vor Abschluss der Studie wissen, was tatsächlich gegeben wurde. Solche Placebo-kontrollierten Prüfungen werden durchgeführt, um die Medikamentenwirkung von anderen Effekten zu unterscheiden, z.B. vom Spontanverlauf von Krankheiten, von methodischen Messfehlern und eben von der Placeboantwort: die Erwartung, ein wirksames Medikament gegen die Beschwerden zu bekommen führt bei manchen Patienten bereits zu einer Besserung der Beschwerden in Erwartung dieser Behandlung.

Hielt man in den Anfängen systematischer pharmakologischer Medikamentenprüfungen (etwa zu Mitte des 20.Jahrhundert) diese Placeboantwort für ein Merkmal vor allem neurotischer Patienten, die nicht "wirklich" krank sind, so hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten oftmals gezeigt, dass diese Placeboeffekte häufig ebenso stark sein können wie neu entwickelte Medikamente, und nicht wenige neue Wirkstoffe sind in Zulassungsstudien daran gescheitert, nicht besser zu sein als Placebos; gleichzeitig zeigte sich, dass die Placeboeffekte in Medikamentenstudien heute stärker sind als in der Vergangenheit. Dies hat das Interesse geweckt an einer systematischen Erforschung dieses Phänomens.

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Beitragvon Kira » Dienstag 12. Februar 2013, 11:08

Neurobiologische Prozesse bei Schmerzlinderung durch Placebogabe (Placebo-Analgesie)

Medikamentensubstitution und -einsparung durch die Anwendung von Konditionierungsverfahren in der medizinischen Behandlung

Bedeutung einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Interaktion für die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen



Prof. Dr. Dipl.-Psych. Paul Enck, Tagungspräsident und Forschungsleiter der Abteilung Innere Medizin VI - Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen, gehört zu den weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Placeboforschung. Der ausgebildete Psychologe beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der Wirkungsweise von Placebos.
http://www.medizin.uni-tuebingen.de/Presse_Aktuell/Pressemeldungen/2013_01_21-p-63040.html
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Beitragvon Kira » Dienstag 12. Februar 2013, 11:13

auch hier spricht Prof. Dr. Dipl.-Psych. Paul Enck


Überraschende Heilung
http://www.swr.de/odysso/-/id=5551570/property=download/nid=1046894/11ll3ao/Odysso_091029.pdf
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Beitragvon Kira » Dienstag 12. Februar 2013, 11:15

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Re: Placeboeffekte in der Medizin

Beitragvon Kira » Samstag 2. August 2014, 08:18

stern.de
Hirschhausens Sprechstunde
Was Placebos und Rituale gemeinsam haben

Wirkt eine Kopfschmerztablette über den Kopf? Und was passiert, wenn wir nicht an ihren Effekt glauben? Die neue Placeboforschung verursacht Eckart von Hirschhausen Schädelbrummen. ...



... Das wird schon!

Placebo heisst wörtlich "Ich werde gefallen". Das habe ich im Kurs über medizinische Fachsprache gelernt. Was in der Ausbildung nicht vorkommt: wie man ohne Fachsprache so kommuniziert, dass die Behandlung optimal wirken kann. Denn dafür sind die Sprache und die Bilder im Kopf des Patienten ausschlaggebend. Wobei ausschlaggebend das falsche Wort ist - es klingt so nach Hautausschlag.

Früher glaubten die Menschen so sehr an die Kraft der Worte, dass sie Bibelsprüche auf Zettel schrieben und sie sich einverleibten, indem sie den Zettel aufaßen und buchstäblich "lange darauf herumkauten".

Was passiert, wenn man statt der Tabletten einfach den Beipackzettel schluckt, hat Kaptchuk bislang noch nicht erforscht. Wahrscheinlich bekommt man alles, was draufsteht. Und wenn man zur Kontrolle einen "Placebo-Beipackzettel" schluckte? Einen Blankozettel, ganz ohne negative Nebenwirkungen, auf dem einzig und allein steht: "Das wird schon!" Da bekommt das Wort "Schein"-Medikament eine ganz neue Bedeutung.


http://www.stern.de/gesundheit/hirschha ... 96297.html
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