Interessante Textpassagen aus der im obigen ersten Beitrag genannten Veröffentlichung des "dbu Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V.":
... Umweltmedizin 2013 – eine Bilanz nach 20 Jahren
... Laut den Empfehlungen der WHO von 1993 besteht eine erhebliche umweltmedizinische Relevanz der Cytochrome P450, der NAT2 und der GSTs, wie sie in den „Grundlagen von Genetik und Gesundheitsforschung“ veröffentlicht wurden (1). Der Verzicht auf ein Suszeptibilitätsmonitoring verhindert ein individuell ausgerichtetes Therapiekonzept für den Patienten.
Die wichtigsten umweltmedizinisch relevanten Genuntersuchungen betreffen die Cytochrome CYP 2D6 und CYP 1A2, die Glutathion-S-Transferasen GSTT1, GSTM1 und GSTP1, die N-Acetyl-Transferase NAT2, die Superoxiddismutase SOD2 und die Catechol-O-Methyl-Transferase COMT.
Je nach Anamnese kommen hier auch noch andere Gene in Betracht. ...
... (CMI= Chronic Multisystem Illnesses) ...
... Mit den folgenden sechs Markern kann man den Pathomechanismus vom CMI abklären:
- TNF-alpha => Entzündung
- IP-10 => TH1-Aktivierung
- ATP intrazellulär => Mitochodriopathie
- Histamin => Mastzell induzierte Entzündung
- MDA-LDL => oxidativer Stress
- freies 3-Nitrotyrosin => nitrosativer Stress.
Jedes pathologische Laborergebnis widerspricht der Psychosomatik, da definitionsgemäß nur dann von einer psychosomatischen Störung gesprochen werden darf, wenn es keine Erklärung für das Krankheitsgeschehen gibt.
Zusammenfassung ...
... Obwohl die UNEP (United Nations Environment Programme) in ihrem jüngst am 22.02.2013 veröffentlichten Bericht „Kosten des Nichtstun“ die Gesundheitskosten für Chemikalienbelastung weltweit mit 4,5 Billionen (= 4.500 Milliarden) US-Dollar beziffert (3), im Jahr 2004 knapp 5 Millionen Todesfälle weltweit auf Umweltbelastungen zurückgeführt werden, in Europa 86 % aller Hauterkrankungen und 36 % aller Atemwegserkrankungen nachweislich auf Luftverschmutzung mit Chemikalien beruhen, werden diese Zusammenhänge weiterhin in Frage gestellt. Gesundheitspolitische Fragen müssen umweltmedizinisch betrachtet immer noch hinter wirtschaftspolitischen Interessen zurückstehen. Mit den modernen Labornachweisen können klinische Umweltmediziner wenigsten ihren Patienten nachweisen, dass sie nicht psychisch krank sind.
Dr. med. Hans-Peter Donate
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ...
... ausführlicher
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin ... 13_dbu.pdf - umwelt·medizin·gesellschaft | 26 | 2/2013