Ich stelle mal die Frage in den Raum: Sind unsere Mitmenschen wirklich zivilisiert und aufgeklärt ...
Wir alle leben in dieser Welt, auf diesem Planeten und trotzdem wird keine Rücksicht genommen.
Die Mächtigen wollen nur ihre Macht und deren Durchsetzung, egal für welchen Preis, Hauptsache das Geld fließt in die richtige Richtung.
Wer nicht dazu beträgt, sondern eine hinderliche Last ist, bleibt dabei auf der Strecke.
Wie wahr sind die Worte des Psychologen Harlan Lane :
"man hat den Eindruck, daß die Menschen sich vor menschlicher Andersartigkeit fürchten und das sie es als Aufgabe ihrer gesellschaftlichen Institutionen ansehen, diese Andersartigkeit in Grenzen zu halten oder auszurotten."
Wir sind Opfer der Industriealisierung der letzten Jahrzehnte, die sich einen Dreck um gesundheitliche Folgen gekümmert hat. Es wäre Aufgabe von Politik und Wissenschaft, sich zu kümmern. Die Handlungsfähigkeit des Staates und seine soziale Verantwortung ist hier gefragt. Dass sie es nicht tun, wissen wir auch.
Fazit: Zu viele Ausreden , zu wenig Verantwortung
MCS hat viele Gesichter - hier fehlt halt die Akzeptenz unserer Umwelt und Mitmenschen.
MCS ist ein sehr umstrittenes Thema in der medizinischen, gesellschaftlichen und politischen Gemeinschaft, da die Symptome und Trigger ein breites Spektrum haben. Jede Person erfährt es anders. Trotzdem oder gerade deshalb werden jene Menschen bestraft, die nicht mehr in der Lage sind sich entsprechende Hilfe zu holen und sich zu wehren um verbürgtes Recht einzuklagen.
Sie betrügen uns, da wo wir sie am dringendsten benötigten. Sie behaupten, uns gäbe es nicht. Sie tun so, als ob alles nur Spaß und künstliche Aufregung wäre, während sie die Tatsache, dass es täglich mehr von uns gibt, nicht an die Öffentlichkeit kommen lassen.
International gibt es genügend wissenschaftliche Beweise, um eine Beziehung zwischen diesen möglichen Ursachen und Symptome zu bestätigen.
MCS ist eine organische Erkrankung die nach einer überstandenen Intoxikation zurückbleibt - diesbezüglich hinkt man in Deutschland nach wie vor immer noch hinterher (siehe CULLEN, 1987 - heute: Konsenskriterien 1999 und Randolph William REA, 1992 )
Denn das, was der Patient für Massen von Symptomen schildert, gibt es doch bei keiner Krankheit, die allgemein bekannt ist.
Es muss psychosomatisch sein... solche Diagnosen bekommen Menschen nur aus Mangel an Wissen seitens der Ärzte, da sie keine organische Ursache finden können oder wollen. Denn diese lassen sich halt nicht nur mit den Standardmittel und -Untersuchungen und mit dem Wissen der Schulmedizin einfach finden.
Oder aber auch das der Arzt einfach keine Ahnung hat was los ist.
Und weil es einfach und billig ist.
Wenn der Patient schuld ist, steht man auch nicht mehr unter Druck eine Lösung finden zu müssen.
Eine Psychotherapie alleine heilt jedoch keine organischen Erkrankungen und beseitigt keine toxischen Schäden.
Wieviel Leid die Psychotherapie somit zusätzlich erzeugen kann, nur weil die Psyche falsch eingeschätzt wird - nicht auszudenken.
MCS ist keine Wahnvorstellung. MCS ist real. MCS hat viele Gesichter - und ist leider ziemlich ungewöhnlich.
So ungewöhnlich, dass die meisten "allgemeinen Gesundheitsregeln" hier nicht zutreffen. Einzig und alleine Expositionsstopp hilft eine gewisse Stabilisierung zu erreichen.
So ungewöhnlich, dass man es nicht einfach in einen großen Topf mit anderen Krankheiten schmeißen kann. Leider. Denn ansonsten könnte man Erfahrungen und Wissen von anderen Krankheiten super auf MCS übertragen.
Seit 2009 hat die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland Gültigkeit.
Nichts ist passiert für Menschen mit MCS. Ist das ethisch vertretbar ?
Die Handlungsfähigkeit des Staates und seine soziale Verantwortung ist hier gefragt.
Es ist einfach beschämend und nicht zeitgemäß, der Blick auf die rechtliche, behördliche und medizinische Versorgung/Anerkennung von Multiplen Chemikalien Sensibilität und auf andere Selbsthilfegruppen/Organisationen zeigt, dass wir von einer wirklichen Integration/Inklusion von Menschen die an MCS erkrankt sind immer weiter abkommen .
Jedoch Tag für Tag werden wir von Hunderttausende von Chemikalien, wie z.B. Duftstoffe, endokrine Disruptoren, Pestizide, Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente, Abgase (Industrie, Auto, Flugzeug, Hausbrand), sämtliche Kunststoffe, Weichmacher (egal ob für Wasserflaschen, Couchbezüge, Pfannenbeschichtungen, Auto-/Flugzeugbauteile), petrochemische Polymere im Kaugummi, Beschichtungen von Getränkekartons,Yoghurtbecher, Infusionsschläuche etc. - das ist nur ein Teil einer unendlichen Liste und wir haben keine Ahnung womit wir hier seit Generationen bombardiert werden, wenn nur ein Teil davon auf die Epigenetik wirkt, na dann Prost.
Unwissen und Ignoranz haben einen hohen Preis ...
“All diese Gefahren werden durch menschliches Eingreifen verursacht und es ist nur durch veränderte Einstellungen und verändertes Verhalten möglich, dass sie überwunden werden können. Der wirkliche Feind ist daher die Menschheit selbst.“ Club of Rome, The First Global Revolution.
"Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt – sondern von unseren Kindern geliehen." Indianische Weisheit