MCS - Ansichten einer Krankheit

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Melville » Freitag 24. April 2009, 21:43

Multiple Chemische Sensibilität- Ansichten einer Krankheit

Es gibt in Österreich Menschen mit Chemikalienunverträglichkeit. Da diese Krankheit bei uns im Gegensatz etwa zu Kanada oder Amerika offiziell noch nicht anerkannt ist, haben diese Patienten die größten Probleme mit unserem Gesundheitssystem und mit den Behörden. Die vorliegende Dokumentation soll dazu beitragen, daß diesen Menschen mehr Verständnis entgegengebracht wird.

Autor: Dr. Klaus Rhomberg Facharzt für Medizinische Biologie Sonnenburgstraße 17 6020 Innsbruck

Die voliegende Dokumentation wurde von der Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Forschung finanziert


Einleitung:
Multiple Chemische Sensibilität hat ein Mensch dann, wenn er auf zum Teil winzige Spuren von Schadstoffen völlig anders reagiert, als die Mehrzahl der übrigen Bevölkerung. Da das Wort "Schadstoff" ein politisch besetzter Begriff ist, ist auch die Behandlung der neuartigen Gesundheitsstörung kaum ohne ideologische Belastung möglich. Leidtragend sind die Betroffenen, die einer Front von aggressivem Unverständnis ausgesetzt sind. Jeder MCS-Patient ist gleichzeitig ein Signal, daß die technische Organisation unserer Zivilisation auch Nebenwirkungen haben kann. Die Segnungen der Konsumgüter werden beworben ohne Hinweis, daß bezüglich Wirkung und unerwünschten Nebenwirkungen irgendein Arzt oder Apotheker zu fragen wäre. MCS ist eine dieser Nebenwirkungen und die ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem schwer verständlichen Krankheitsbild führt letztendlich auch immer zum Hinterfragen der Art und Weise wie wir leben...

http ://www.drlauda.at/file/rhomberg-mcs.pdf
Melville
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 620
Registriert: Samstag 12. Januar 2008, 09:08

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Juliane » Freitag 24. April 2009, 22:55

Meine Güte, Melville, wie die Zeit vergeht!

Aus dem eingestellten Beitrag:

September 1997 Dr.Runow


Vorsicht! Umweltmedizinische Beratungsstellen.

Haben Sie es bemerkt? Still und heimlich ist ein fast flächendeckendes Nerz staatlicher umweltmedizinischer Beratungsstellen in Behörden und an Universitätskliniken aufgebaut worden. Nach langjähriger Ignoranz hat der staatliche Medizinbetrieb erkannt, daß es notwendig geworden ist, der Bevölkerung vorzugaukeln, gegen Umweltkrankheiten werde von offizieller Seite tatsächlich etwas getan. Doch was geschieht im Bereich der institutionalisierten Umweltmedizin mit überempfindlichen Patienten mit MCS? Mit Fehldiagnosen wie neurotische Persönlichkeitsentwicklung mit multiplen Somatisierungen oder Fibromyalgiesyndrom und ähnlichem Unsinn werden die Patienten schließlich der Psychiatrie "zugeführt". Dort ignoriert man Schadstoffbelastungen, Zahnmetallunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien weitestgehend.

Darüber hinaus sind psychiatrische Kliniken nur selten nach ökologischen Erkenntnissen gebaut. Die Mehrzahl der praktizierenden Ärzte erstarrt in fassungsloser Hilflosigkeit. Lassen wir (Patienten und Ärzte) uns diese Unverschämtheiten nicht länger bieten. Unterstützen wir die Selbsthilfegruppen und bauen wir berufliche Standesorganisationen auf, die diesen Namen wirklich verdienen, denn der jetzige Medizinbetrieb leidet zum Teil an getrübter Wirklichkeitswahrnehmung."

Dr. Klaus Rhomberg
Innsbruck, am 30.5.1998



http://www.gwf.at/index2.html?p-a0101.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 24. April 2009, 23:24

Mit anderen Worten: die bereits stark durch chemische und andere Umweltgifte geschädigten Menschen werden weiterhin kaltblütig vergiftet, bis sie nicht mehr können. Und dabei kassiert man munter weiterhin.

Habe ich das richtig interpretiert oder nicht?
- Editiert von Maria Magdalena am 24.04.2009, 23:27 -
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Juliane » Freitag 24. April 2009, 23:38

Damals schrieb Dr.Runow einen "Beipackzettel" mit Hinweisen zu Risiken und Nebenwirkungen

Mittelerweile liefert das ALLUM-fassende Informationssystem in Osnabrück den Warnhinweis für wagemutige Patienten:

"Sie haben sich entschlossen, einen umweltmedizinisch tätigen Arzt aufzusuchen? Der folgende Text hilft Ihnen, sich auf den Besuch vorzubereiten und sagt Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Es kann sein, dass während des Erstgesprächs deutlich wird, dass der Arzt und Sie als Ratsuchender/Patient recht unterschiedliche Auffassungen darüber haben, woher Ihre Beschwerden kommen können, wie man sie am besten diagnostiziert und therapiert. Oft geht es hier um Vorgehensweisen der wissenschaftlich orientierten Medizin einerseits und alternative Untersuchungs- und Behandlungsverfahren andererseits. Ein erfahrener Umweltmediziner wird in diesem Fall die unterschiedlichen Sichtweisen offen ansprechen und im Bündnis mit Ihnen das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen festlegen.

Dieses "Arbeitsbündnis" ist auch und gerade dann sinnvoll, wenn im Verlauf des Gesprächs der Arzt die Möglichkeit in Betracht zieht, dass Ihre Beschwerden psychosomatisch oder psychisch bedingt sein können, während Sie davon überzeugt sind, dass sie aus der Umwelt herrühren. Hier ist die Verständigung zwischen dem Arzt und Ihnen als Ratsuchenden/Patienten darüber, dass umweltbedingte Gesundheitsstörungen sowohl eine körperliche als auch eine psychische Komponente haben können, wichtig. In diesem "Arbeitsbündnis" können der Arzt und Sie gemeinsam festlegen, dass zu einem geeigneten späteren Zeitpunkt eine psychotherapeutische Untersuchung und Betreuung sinnvoll sein kann."



"Literatur:
Beyer, A. und A. D. Kappos (2002): Praktische Hinweise für die Arzt-Patienten-Kommunikation. Anhang: Checkliste für das ärztliche Gespräch im Rahmen des umweltmedizinischen Untersuchungsganges. In: Folgelieferung 1/2002 zum Springer Loseblatt-System "Praktische Umweltmedizin”. Hrsg.: A. Beyer, D. Eis. Springer Verlag, Sektion 11.03

Kommission "Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin" (2001): Untersuchungsgang in der Umweltmedizin. Bundesgesundheitsbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 44:1209-1216"


http://www.allum.de /service-links-checkliste_umweltmedizin.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Juliane » Freitag 24. April 2009, 23:42

In Osnabrück informiert man auch über die flächendeckende Verteilung der

Umweltmedizinische Beratungsstellen und Ambulanzen in Deutschland und Österreich

http://www.allum.de/index.php?mos=adressen_umb
http://www.allum.de/service-umweltmedizinische-beratungsstellen.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 24. April 2009, 23:55

Ich drücke mich lieber direkt aus. Also rät mir das ALLUM-Infosystem, mich vom Arzt psychiatrisieren zu lassen, damit ich mit ihm in ein so genanntes Arbeitsbündnis treten kann.

Ich frage mich: warum denn nicht umgekehrt? Was ist, wenn ich beim Arzt eine vorgefasste Meinung, eine unzureichende Kompetenz, eine Abhängigkeit von gewissen Geschäftspartnern feststelle, die ihre Brötchen mit der Kontaminierung mit Umweltgiften und der Psychiatrisierung von körperlich Kranken verdienen.

Wenn ich feststelle, dass der Arzt und seine Geschäftspartner mich nicht als Patient (Leidenden, der Hilfe braucht), sondern als Störfaktor für ihre zwielichtigen Geschäfte ansehen, darf ich mich dann wehren? Und wie kann ich mich wehren? Welche Mittel stehen mir zur Verfügung? Ich meine, von der Möglichkeit abgesehen, mich durch Flucht vor solchen Ärzten in Sicherheit vor diesem gefährlichen Missbrauch meiner Menschenrechte zu bringen.
- Editiert von Maria Magdalena am 24.04.2009, 23:56 -
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Franz » Samstag 25. April 2009, 07:50

Vorsicht! Umweltmedizinische Beratungsstellen.

Dr.Runow nimmt kein Blatt vor den Mund.
Franz
 

MCS - Ansichten einer Krankheit

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 25. April 2009, 12:18

Diese Bewegung hat eine wichtige Phase erreicht. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Schaut euch an, was in anderen Ländern passiert. Und Deutschland schließt sich dem an, trotz Healthkiller-Lobby.

Die Lawine ist ziemlich gewachsen. Der Wahn, der mit unserer Gesundheit getrieben wird, muss gestoppt werden.
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

chron. Krankheiten - Vergleich mit Folgen?

Beitragvon Leckermäulchen » Dienstag 17. November 2015, 11:27

Ich habe folgende Seite gefunden http://www.drlauda.at/images/pdf/rhomberg-mcs.pdf (gab es sie hier evtl. schon?) und mir gedacht:

Wenn man das gelesen hat, erübrigen sich eigentlich die unendlich vielen Fragen nach dem WARUM

(...man mit MCS im ganzen Staatssystem
lächerlich gemacht,
geleugnet,
pychiatrisiert,
in die Irre geführt,
auf noch zu erwartende Forschungsergebnisse hingewiesen wird, des weiteren
seine „Glaubwürdigkeit“ (was in einem Lügensystem kein Wunder ist, daher die Anführungszeichen),
seinen Arbeitsplatz,
seine Wohnung,
oft gar seine Lebensgrundlage,
seine Geborgenheit in der Familie,
seine Möglichkeiten, in Freiheit und umfassend sein Leben zu leben verliert)

die MCS-Neulinge quälen und womit sie allenthalben gründlich gegen die Wand laufen. Es zählt für uns nur das

WIE

...wir damit fertig werden, unser Leben so neu zu organisieren, um dem meisten - wünschenswert wäre allem - für uns Schädlichen aus dem Wege gehen zu können. Da schädliche Faktoren ja auf allen Ebenen des Lebens vorhanden sind, wie meine Ausführugen zeigen, hat man damit über Jahre hinweg täglich neue Baustellen, schlimmstenfalls das ganze Leben lang.

Mein allergrößter (systembedingt leider wohl sicherlich illusionärer) Wunsch in diesem Zusammenhang wäre, dass man genauso
wie bei Krebs,
Diabetes,
HIV oder
mittlerweile langsam auch Demenz

ebenso auch bei MCS

mal endlich hochoffiziell die Spreu vom Weizen zu trennen wagt und alle überzeugten – egal ob einfache Trittbrettfahrer oder akademisch-“wissenschaftlich“ hochgezüchtete Pseudofachleute bzw. solche, die aus Feigheit, ertragen zu müssen, was „die Leute“ oder „der Arbeitgeber“ bzw. irgendwelche Behörden oder lobbyunterwanderte Entscheidungsträger o. ä. sagen mögen, lieber mit dem Mainstream gehen, aus ihren Positionen nachhaltig und unerbittlich entfernt und diese genau das Leben zu leben zwingt, welches wir leben müssen, mit allen gesundheits- und rechtssystemrelevanten sowie finanziellen, sozialen, familiären, ernährungs- und wohntechnischen Hürden.
Leckermäulchen
Forenlegende
 
Beiträge: 1645
Registriert: Donnerstag 8. November 2007, 23:11

Re: chron. Krankheiten - Vergleich mit Folgen?

Beitragvon Captain K » Dienstag 17. November 2015, 14:53

Danke für Deine Mühen Leckermäulchen sowie dem Aufgreifen dieses Themas :)
Zur Vervollständigung wird dieses Thema mit älteren Einträgen zusammengeführt.

Mit Besten Grüßen
Captain K
Benutzeravatar
Captain K
Administrator
 
Beiträge: 926
Registriert: Freitag 26. April 2013, 11:46


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 14 Gäste