Dachverbandinitiative kritisiert Dr.Merz, Dr.Tamm

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Beitragvon Hartmuth G. » Montag 18. Februar 2008, 22:04

Aus den Reihen der Dachverbandinitiative wurde auch Kritik an der TV Diskussion im Anschluß an die Sendung 37° geübt,
insbesondere an Dr. Tino Merz (Sachverständiger) und Dr. Burkhard Tamm (Rechtsanwalt).

Ich möchte Ihnen die Kritik zu Ihrer Kenntnisnahme übermitteln, die von einer Frau Ute Schons-Kronreich, ARGUS 51, Arbeits- und Betroffenengemeinschaft Umwelterkrankungen – Schadstoffe verfasst wurde.



Offene und ehrliche Worte zur Fernsehrunde 37 Grad Plus vom 13.2.2008 im ZDFdokukanal

Liebe Freunde der Nacht,
die nach der Ausstrahlung von 37 Grad durchgehalten haben. Ich hoffe, Sie waren noch hellwach (spätestens danach), mehr als enttäuscht, vielmehr genauso entsetzt wie wir hier. Worüber? Über den Ablauf der Diskussionsrunde in 37 Grad plus mit Dr. Tino Merz, Dr. Eikmann und Rechtsanwalt Tamm. Warum? War es überhaupt eine Diskussion? Oder was war es sonst?
Tja, da scheiden sich die Geister hier und in keine guten Richtungen.

http://www.argus51.de/resources/Offene+und+ehrliche+Worte+zur+Fernsehrunde+vom.pdf
Hartmuth G.
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Beitragvon Dundee » Montag 18. Februar 2008, 23:28

Unter aller Würde nenne ich das, unter aller Würde.
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Beitragvon Analytiker » Montag 18. Februar 2008, 23:30

Weshalb versuchen momentan so viele Leute, andere grundlos schlecht zu machen?
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Beitragvon Janik » Dienstag 19. Februar 2008, 00:12

Na herzlichen Sockenschuss
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Beitragvon Stier » Dienstag 19. Februar 2008, 01:20

hallo an die Freunde der Nacht,

der Kritik von Ute Schons-Kronreich kann ich mich nicht anschließen. Ihre Kritik finde ich überzogen.

Zum einen habe ich den Verdacht, dass Mitglieder der Dachverbandsinitiative irgendwie Zwietracht zwischen irgendwelche Selbsthilfegruppen und Betroffenen säen wollen, anstatt dazu zu verhelfen, dass allen MCS Patienten endlich die Anerkennung zukommt, die ihnen schon seit langem zukommen müsste.

Zum anderen habe ich den Verdacht, dass Frau Schons-Kronreich im Vorfeld schon eine negative Einstellung zu Dr. Merz hatte.

Bezüglich der Diskussionsrunde kann ich nur sagen:
1. Es war eine echte Diskussion, da das Thema MCS kontrovers diskutiert worden ist.
Dr. Merz und Dr. Tamm konnten der "Psychokiste" von Prof. Eikmann gute Argumente entgegensetzen.
Bei den von Dr. Merz erwähnten "Cullen" Kriterien hat Prof. Eikmann nicht widersprochen.

2. Diese Sendung war gedacht für eine breite Öffentlichkeit, die bisher gar nichts oder nur wenig über eine MCS Problematik in Erfahrung gebracht hat. Für diese Öffentlichkeit war es vorrangig wichtig, darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass MCS zum einen keine "psychische" Ursache hat und zum anderen eine "Schwerbehinderung" ist.
Dies konnten Herr Dr. Merz und Herr Dr. Tamm überzeugend rüberbringen.

3. Auch für "Nicht- Insider" wurde deutlich, dass Prof. Eikmann bei seinen Argumenten teilweise recht schwankend war und sich sogar quasi teilweise selbst widersprochen hat.
Stier
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Beitragvon Juliane » Dienstag 19. Februar 2008, 01:26

Kein Kommentar.
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Beitragvon Dr. Tino Merz » Dienstag 19. Februar 2008, 19:29

Liebe Freundin der Nacht,

auch mich stört die professorale Herablassung solcher Leute wie Eikmann, aber darauf muss man als Profi gefasst sein und muss es aushalten.

Was hatten Sie denn erwartet? Ein Schlachtfest? Hätte ich mich so aufgeführt, wie Sie es verlangen, hätte die Mehrheit der Zuschauer gesagt, der is’ ja gaga und Eikmann hätte in allem Recht behalten.

Außerdem überschätzen Sie enorm, was man bei so einem komplexen Thema in einer halben Stunde, die durch drei geht, vermitteln kann. Therapie war nicht das Thema. Man darf sich auch nicht verstolpern, wie Sie, die Sie Pyrethroide zu den Holzschutzmitteln zählen.

Der Holzschutzmittelprozess hat in der Tat eine Sensibilität im Umgang damit erzeugt. Bor statt PCP ist ein Fortschritt. In der Folge wurden auch andere Dioxinträger wie PCB verboten. Die Industrie kommt dann mit Neuem und der Tanz geht von vorn los. Das muss man wissen und darf nicht aufgeben. Polemik ist eine Art der Resignation.

Ich gestehe, wenn auch ungern, dass ich in der Tat eine Chance verpasst habe. Als Eikmann verlangte, man müsse bei jedem MCS-Patient „den Umweltbezug abklären“, hätte ich widersprechen müssen und zwar mit der Feststellung, dass die Sensitivität der Umweltbezug ist. Denn nur Chemikalien modulieren die Wirkschwelle von chemischen Stoffen nach unten. Wer so empfindlich ist wie die drei gezeigten Beispiele, ist definitiv chemikaliengeschädigt. Bei einem Menschen wie Christian Schifferle kann man das nach Jahrzehnten ohnehin nicht mehr. Es ist auch aus wissenschaftlicher Sicht nicht vonnöten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Tino Merz
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Beitragvon Dr. Tino Merz » Dienstag 19. Februar 2008, 19:34

Das sind ein paar Resonanzen die ich von Leuten erhielt, die das Thema interessiert !!


Lieber Herr Dr. Merz!

Herzlichen Glückwunsch zur Diskussionssendung. Ihr Beitrag war sehr gut und
hat die Beiträge von Pr. Eikmann sozusagen neutralisiert. Es war ein Genuß
für mich. Da ein Beitrag von mir in der Frankfurter Rundschau stand, den
Eikmann, Eis und Novak ziemlich übel kommentiert haben. Der Beitrag von Dr.
Schwarz dagegen war viel zu kurz. Es hat ja eine Welle von Zuschriften
ausgelöst gegen diese drei Herren. Mein Eindruck war, daß Eikmann seine
Ansichten in der Sendung zwar zum Ausdruck brachte, doch sehr verhalten.
Sie konnten sehr gut dagegen halten, und ich glaube, daß Ihr Beitrag
derjenige war, der bei den Zuschauern ankam, weil er einfach überzeugend
war.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Einsatz diesmal und auch für die vielen
andere Male.

Mit freundlichem Gruß

Hildegard Jung



Sehr geehrter Herr Dr. Merz,

als erstes möchte ich mich für Ihren Einsatz bedanken.
Ich finde es sehr gut, dass im TV berichtet wurde und ich denke es ist
wirklich sehr nötig, dass die Menschheit aufgeklärt wird, dass es diese
Krankheit gibt. Denn, wie gesagt, kann es jeden treffen.

Eigentlich wollte ich mich mehr oder weniger ganz alleine
"heilen" und mich gar nicht so zu Wort melden oder irgendwie engagieren, da
dies auch immer wieder viel Kraft kostet und meistens auch noch sehr
verwirrt. Jeder Betroffene hat seine eigenen Ursachen und es gibt keine
pauschalen Behandlungsmöglichkeiten. Diese Erfahrungen habe ich jedenfalls
gemacht, vor allen Dingen, wenn man sehr schwer betroffen ist und einfach
gar nicht irgendwelche Mittel und Methoden "ausprobieren" kann, da es einem
dann so schlecht geht, dass eben GAR NICHTS mehr geht und es immer wieder so
lange dauert, bis man wieder einigermassen leben und denken kann.

Warum ich mich jetzt aber doch melde ist der Grund, dass ich denke, dass es
doch sehr wichtig wäre, dass Betroffene und Ärzte/Forscher sehr eng zusammen
arbeiten, um gemeinsam ein Konzept zu finden, wie man den Betroffenen helfen
kann. Dazu wäre ich auf jeden Fall bereit.

Ich möchte hier jetzt nicht meine ganze Leidensgeschichte erzählen, nur
soviel, dass ich soweit war, fast gar nichts mehr essen zu können, mir nicht
mehr die Haare waschen kann, nicht zum Frisör (Farbe) gehen kann, nicht mehr
schlafen konnte, kein FALSCHES Getränk zu mir nehmen darf (auch kein
FALSCHES Wasser!) und natürlich auch auf Düfte/Rauch/Chemikalien etc.
reagiere.

In mühsamer und sehr zermürbender Kleinarbeit bin ich jetzt schon soweit,
dass ich immerhin ein paar Mittel (Lebermittel und einige Schüssler-Salze in
Tropfenform) zum Wiederaufbau und Entgiften nehmen kann.

Meiner Erfahrung nach spielen folgende Gründe/Symptome eine Rolle:

Entzündungen (auch durch Aufnahme von zuviel tierischem Eiweiss), Impfungen,
Schwermetallbelastung durch Essen/Kosmetika/Zähne etc., Parasiten,
Schädigung im Hormonstoffwechsel (bei Frauen besondere monatliche
Schwankungen von Verträglichkeiten bzw. Unverträglichkeiten), Histaminose,
Fruktoseintoleranz,
Belastungen durch Chemikalien (in meinem Fall einige Renovierungen,
Belastung durch Insektenspray, Kaminabgase, Duftlampen), Virenrückstände,
Nerven-reizungen/entzündungen,
Katerartige Zustände, "Gehirnkrampf", Schwäche, Agressionen,
Depressionen,Schmerzen im ganzen Körper, Augenbrennen, Zysten im Auge
(Ablagerungen), Medikamentenunverträglichkeiten, absolute
Alkoholunverträglichkeit

Eine Feststellung möchte ich noch weitergeben:

Diverse Stoffe (Haarwaschmittel, Rauch, Haarfärbemittel) und Lebensmittel
usw. haben bei mir auf jeden Fall auch depressive Zustände ausgelöst, indem
ich dann aber ein Antiallergiekum und/oder auch ein Schmerzzäpfchen genommen
habe, haben sich die Zustände gebessert. Dies ist natürlich keine
Dauerlösung und führt ja auch wieder zu neuen Schädigungen. Aber wenn man
sich nicht mehr zu helfen weiss....

Bei Depressionen aufgrund von Ängsten/Traumatas usw. sind dies auf jeden
Fall NICHT die Mittel, die Linderung bringen können!

In diesem Sinne musste ich dies jetzt mal so bei Ihnen loswerden, da ich
ansonsten auch bei keinem Umweltmediziner (auch aus Kostengründen) in
Behandlung bin. Zur Zeit beziehe ich Rente wegen voller Erwerbsminderung
(mein Alter: 40 Jahre)

Für weitere Fragen oder Zusammenarbeit stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüssen,

Claudia Pahl



Sehr geehrter Herr Dr. Merz

Herzlichen Dank für Ihren Einsatz für MCS-Betroffene.
Ich bin selbst seit ca. 20 Jahren MCS-krank und versuche hier in der
Schweiz Öffentlichkeitsarbeit für ein besseres Verständnis zu leisten.
Ich habe die Diskussion im ZDF-Dokukanal mitverfolgt. Die Aussagen von
Herrn Dr. Eikmann haben mich veranlasst, ein Statement zu schreiben, das
vielleicht auch für Sie von Interesse ist. Ich sende es Ihnen im Anhang.
Danke für Ihr Engagement in dieser Sache!
Mehr über mich erfahren Sie unter: http://www.astridur.ch

Mit freundlichen Grüssen

Astrid Falk-Schober
mcs-selbsthilfe@gmx.ch



sehr geehrter dr. merz,

als mcs-erkrankte finde ich ihren couragierten auftritt in der
diskussionsrunde ganz toll. ich bin sehr froh über jeden arzt, der den mut
findet, die mcs-erkrankung aus wirtschaftlichen gründen zu verläugnen. denn
die mcs existiert und es werden immer mehr. sie haben vollkommen recht, dass
die menschheit umdenken muss, anders handeln und chemikalienkonsum
verringern sollte. dieses umdenken kann nur mittels veröffentlichung von
tatsachen und bekanntmachung von gefahrenquellen geschehen. denn wenn ein
erkrankter darüber redet, wird ihm nicht geklaubt. es müssten ärzte,
politiker, wichtige / im öffentlichen rampenlicht stehende personen darüber
informieren und auf die gefahrenquellen hinweisen. erst dann kann die masse
der menschen evtl. umdenken und anders handeln. aber die chemische industrie
und andere wirtschaftszweige haben angst davor, sodass sie es immer wieder
versuchen werden, diese art der entwicklung zu verhindern. also muss auch
dafür ein weg gefunden werden, dass nicht ständig die wirtschaftlichen
interessen vor den gesundheitlichen gefahren gestellt werden. diesbezüglich
fällt mir aber kein lösungsvorschlag ein. denn die chemische industrie
müsste sich umorientieren und mit natürlichen recoursen hantieren, damit sie
weiterhin existieren kann. das will sie aber bestimmt nicht, weil es auf
diese art erheblich schwieriger und umständlicher ist, als mit chemikalien
zu hantieren. dazu fällt mir ein vergleich ein: frisch lebensmittel stehen
nur eine begrenzte zeit zur verfügung, nach einer weile verderben sie, und
bis zum verderb benötigen sie aufwendige lagerung. chemische substanzen sind
einfacher zu handhaben und kosten dadurch weniger - sind wirtschaftlicher.
und in der ära des euro bedeutet jeder cent mehr, den sie an den verbraucher
als preissteigerung weitergeben müssen, gleizeitig umsatzeinbußen. das geld
sitzt nicht mehr so locker. gleichzeitig können die manager usw. ihren hals
nicht voll bekommen, es gibt ja mittlerweile millionärsmessen, dann gibt es
auch dementsprechend bereits viele, die diese millionen ausgeben. die
problematik mit mcs-kranken ist sehr schwierig, weil viele wirtschaftszweige
ohne chemikalien nicht mehr existieren würden. das will die politik auch
nicht, weil die steuereinnahmen für sie wichtig sind...........

hoffentlich tut sich trotzdem ein weg finden, der aber unbedingt aufklärung
bedarf!!!!!!!!

danke nochmal für ihr engagement.

herzliche grüße
olga hogk, waiblingen


Hallo Tino!

Nach langer Zeit mal wieder eine Rückmeldung von mir! Habe gerade das
Interview in ZDF-Doku gesehen. Möchte Dir ein Feedback geben. Die Diskussion
verlief doch recht überzeugend und ich gehe mal davon aus, dass in den
Zielgruppen die Sendung gut angekommen ist.

Ich bin aus dem Thema Umwelterkrankungen nunmehr schon sein über einem Jahr
völlig draußen und habe auch mit dem Dienstrecht nichts mehr zu tun. Von
daher habe ich diese Thema auch persönlich gar nicht mehr verfolgt. Ich
denke aber, dass – trotz aller Schwierigkeiten am Anfang – die Sache bei dem
Kollegen Dr. Tamm gut aufgehoben ist. Ihm sind medizinische Themen nun mal
eine echte Passion.

Würde mich freuen, wenn das Gelegenheit wäre, das Verhältnis zwischen uns
bzw. der Kanzlei wieder zu verbessern. Immerhin war es maßgeblich auch die
Initiative von Dr. Tamm, dass diese Diskussionsrunde so zustande kam. Er war
vom ZDF nach entsprechenden Expertenempfehlungen befragt worden.

Viele Grüße
Johannes


Lieber Herr Dr. Merz!
Danke für Ihren Redebeitrag im zdf-Doku-Kanal.
Ihr
Manfred Etscheid
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Beitragvon Clarissa » Dienstag 19. Februar 2008, 20:02

Guten Tag, werter Herr Merz; Ich kann mich nur mit einem riesengrossen DANKESCHÖN anschliessen. Ich wünschte ich hätte sie als Gutachter und nicht diese ahnungslosen MDKler, vielleicht würde ich dann ein paar dringende Hilfsmittel bekommen.
Danke für ihre unermüdliche Arbeit und ihren Einsatz.
mfg
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Beitragvon Yol » Dienstag 19. Februar 2008, 23:39

Ich habe mir die Diskussionsrunde bisher mehrmals angeschaut und kann keine Kritikpunkte für die Herren Merz/Tamm finden. Im Gegenteil, das was kritisiert wurde von andrer Seite scheint mir gerade einige Pluspunkte wert zu sein. Wieso glauben die Kritiker, eine Diskussionsrunde sei eine Kampfarena? Ich fand es überaus konstruktiv, dass die 3 Diskussionspartner nicht wie Kampfhähne aufeinander los gegangen sind, sondern dass jeder seinen Standpunkt diszipliniert und von Seiten Merz/Tamm unmissverständlich klar dargelegt wurde, was jeder einigermassen intelligente Mensch nachvollziehen kann, auch diejenigen, die die Hintergrundinformationen nicht haben.
Die breite Öffentlichkeit hat mit Sicherheit einen guten Eindruck bekommen, dass dies wirlich eine Podiumsdiskussion im wahrsten Sinne des Wortes war, jeder hat den Respekt vor dem andern gewahrt, ungeachtet der eigenen Meinung und des zu vertretenden Standpunktes. Aufgefallen ist ja nicht nur mir, dass Prof. Eikmann sich nicht unbedingt wohl an seinem Platz fühlte, nicht sattelfest in seinem Argumentieren war, aus meiner Sicht recht unsicher wirkte. Wie denn hätte es auf den Betrachter gewirkt, diese Schwachpunkte skrupellos auszunutzen, wie es die Kritiker vermisst haben? Aus meiner Sicht eine rundum gelunge Podiumsdiskussion, die in ihrer Art der Sache MCS sehr dienlich ist, nicht zuletzt auf Grund des Fairplays der Beteiligten. Aus all diesen Gründen meinen herzlichen Dank an die beiden Herren.
Yol
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Beitragvon Stier » Mittwoch 20. Februar 2008, 00:31

Hallo Herr Dr. Merz,

nach Informationen, die ich von der "Interessengemeinschaft umweltgeschädigter Schüler und Lehrer der Grund-und Realschule Nideggen e.V." erhielt, haben Sie im Auftrag der Lehrergewerkschaft der GEW im September 2002 ein toxikologisches Gutachten zur VOC- Problematik des Schulgebäudes Nideggen geschrieben. Das war die Schule, an der LIA aus dem Filmbeitrag "MCS-ich kann dich nicht riechen" nach Bezug des Schulneubaus u.a. an MCS erkrankte.
An dieser Schule sind nach Bezug des Schulneubaus und eines sanierten Altbaus (Bezug Oktober 2000) durch die messtechnisch nachgewiesene teilweise sehr hohe VOC-Belastung außer Lia noch viele weitere Schülerinnen und Schüler und auch Lehrpersonen erkrankt. Viele Schüler/innen mussten aufgrund ihrer Gesundheitsbeschwerden durch diese im Volksmund mittlerweile als "Giftschule" titulierte Schule die Schule wechseln, einige Lehrpersonen ließen sich versetzen (Mutige erwähnten Gesundheitsprobleme durch die Raumluft des Schulgebäudes, weniger Mutige schoben andere Gründe vor)und einige Lehrpersonen wurden aufgrund der Schadstoffbelastung (VOC-Belastung) dienstunfähig und frühpensioniert.

In Ihrem Gutachten kamen Sie nach dem Studium der Ihnen vorgelegten Messberichte des Schulgebäudes Nideggen zu dem Ergebnis:

„Die Raumluft ist gesundheitsgefährdend und leistungsschädigend. Die ermittelten VOC sind neurotoxisch (schädigen Nerven und Gehirn) und schädigen das Immunsystem.
Es besteht dringlicher Handlungsbedarf.
Personen, die auf die Belastung reagieren, sollten die Räume unbedingt meiden. Auch für Personen, die noch keine Frühsymptome verspüren, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich solche im Laufe der Zeit auch bei weniger empfindlichen Personen einstellen.“

Sie sahen eine Kausalität zwischen der belasteten Raumluft und den Beschwerdebildern von Schülern und Lehrern.

Ihr GUTACHTEN wurde jedoch vom GESUNDHEITSAMT als zu extrem und unzutreffend abgetan, Ihnen wurde vorgeworfen, Sie wären kein Mediziner und die verantwortlichen Politiker behaupteten, ihr Gutachten liefere keine neuen Erkenntnisse.

Es wurde sogar vom Bürgermeister und andreren Verantwortlichen behauptet, Ihr Gutachten wäre unbrauchbar, da Sie selbst keine Messungen durchgeführt hätten.
Dies war ja wohl auch nicht Ihre Aufgabe als toxikologischer Sachverständiger. Ihre Aufgabe bestand einzig darin, die Ihnen vorgelegten MESSBERICHTE bezüglich des Schulgebäudes toxikologisch zu bewerten. Dies haben Sie getan.
Der TÜV Rheinland hatte in seinen Messberichten sogar gefordert, dass zur Bewertung einer Gesundheitsgefährdung ein TOXIKOLOGE hinzugezogen werden sollte.

Im Frühjahr 2003 wurden bei über 50 Schülern und Lehrpersonen des Nideggener Schulgebäudes von mehreren Ärzten spezielle Blutuntersuchungen durchgeführt (Lösemittelscreening).
Die Auswertung erfolgte in einem anerkannten Speziallabor für Umweltmedizin.
Ein Arzt aus Nideggen schrieb am 11.03.2003 an die Staatsanwaltschaft Aachen u.a.:
„Das erschreckende Ergebnis des Lösemittelscreenings sieht wie folgt aus:
Insgesamt wurden folgende Substanzen im Blut detektiert: XYLOL, TOLUOL, DICHLORMETHAN, METHYLETHYLKETON, METHANOL, ACETON“

Bei nahezu allen Blutproben von betroffenen Raumnutzern des Schulgebäudes wurden erhöhte und teilweise extrem überhöhte Werte von neurotoxisch wirkendem Toluol und auffallend gleichzeitig von krebserzeugendem Dichlormethan im Blut festgestellt.
(Referenzwerte: Toluol:<5µg .Höchster Wert bei eine Schülerin: 1195 µg (Realschule).
Dichlormethan: 1µg – höchster Wert bei einer Schülerin: 596,2 µg (GGS)

Auffällig war, dass bei Vergleichsmessungen nach den Ferien (also Karenz von der Schule) die vorher erhöhten Werte wieder im Normbereich lagen.
Auffällig waren auch die Ergebnisse bei Vergleichsmessungen von Familienangehörigen (gleiche Wohnung). Eine Lehrperson ließ zum Vergleich das Blut des Sohnes (kein Aufenthalt im Schulgebäude Nideggen) testen (gleiches Labor!) Die Werte des Sohnes (sogar Raucher) lagen im Normbereich, während der im Schulgebäude tätige Elternteil (Nichtraucher) hohe Konzentrationen von Toluol und Dichlormethan hatte.
Auffällig waren auch die Ergebnisse von Vergleichsmessungen vor und nach dem Unterricht im Schulneubau. Bei einer Schülerin waren die TOLUOLwerte im Blut nach 4 Stunden um das 25-fache erhöht.

Bei vielen Raumnutzern des Schulgebäudes (Schülern und Lehrern) sind seit Bezug des Neubaus und sanierten Altbaus Krankheitsbilder aufgetreten, die den Symptomcharakteristiken von VOC-Wirkungen entsprechen. Diese Krankheitsbilder, die auch von mehreren Ärzten diagnostiziert und attestiert wurden, heißen:
SBS (Sick-building-Syndrom)
TPNP (Toxische -axonale Polyneuropathie: Störungen des peripheren
Nervensystems)
TE (Toxische Enzephalopathie - Hirnleistungsstörungen)
CFS (Chronisches Müdigkeitssyndrom)
MCS (Multiple Chemikalien Sensitivität)

Für Ihr Gutachten zur Bewertung der VOC-Belastung des Schulgebäudes und den sich daraus ergebenden Gesundheitsbeeinträchtigungen, basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft, möchte ich Ihnen, Herr Dr. Merz, nochmals recht herzlich Dank sagen.
Sie haben aufgrund Ihrer Kompetenz die Gesundheitsgefahren durch die VOC-Belastung des Schulgebäudes erkannt und auch deutlich darauf hingewiesen.

Ihre "Prophezeihungen" bezüglich der Gesundheitsbeeinträchtigungen haben sich leider alle bewahrheitet.

Dank sagen möchte ich weiterhin für Ihren mutigen Beitrag in der Diskussionsrunde mit Prof. Eikmann und Dr. Tamm. Auch hier haben Sie wieder mutige Worte im Zusammenhang mit der Schadstoffbelastung des Schulgebäudes Nideggen gefunden, in dem Lia aus dem Filmbeitrag als ehemalige Grundschülerin u.a. an MCS erkrankt ist.
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Beitragvon Konstantin » Mittwoch 20. Februar 2008, 17:43

Danke Stier für diesen anschaulichen Rapport.
Damit führst Du uns die Realität in vollem Umfang vor Augen.
Dr. Merz auch meinen Dank für seine Aufrichtigkeit und das er sich
nicht ins Boxhorn jagen läßt. Eine Kritik an seiner Arbeit ist völlig fehl am
Platz.
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Beitragvon Stier » Donnerstag 21. Februar 2008, 21:27

Nachtrag:
Weitere Informationen aus den Unterlagen der "Interessengemeinschaft umweltgeschädigter Schüler und Lehrer der Grund - und Realschule Nideggen e.V." (es geht um das Schulgebäude, durch das LIA im Filmbeitrag von 37 Grad "MCS -ich kann dich nicht riechen" u.a. an MCS erkrankte)

Diese zusätzlichen Informationen machen noch deutlicher, dass sich die "Prophezeihungen" im Gutachten von Dr.TINO MERZ bezüglich der Gesundheitsbeeinträchtigungen durch die hohen VOC-Belastungen des Schulgebäudes Nideggen bewahrheitet haben. In den Unterlagen der IG heißt es u.a.:

Seit Bezug des Neubaus und sanierten Altbaus bis heutezu haben viele Schüler und auch Lehrpersonen gesundheitliche Beeinträchtigungen (s.o) durch die Schadstoffbelastung des Schulgebäudes von GGS und RS.

- Viele Schüler haben aus Gesundheitsgründen die Schule gewechselt, mehrere mit Hilfe des "Verwaltungsgerichts" Aachen, da ein Schulwechsel seitens der Verantwortlichen verwehrt worden war, sogar mit Androhung eines hohen Bußgeldes.

- Etwa 40 Schüler und einige Lehrpersonen von GGS und RS Nideggen haben die Diagnose: „Toxische Polyneuropathie“

- 2 Lehrpersonen (GGS und RS Nideggen) wurden aufgrund der Raumluftproblematik (und auch wegen Mobbings aufgrund der Raumluftproblematik) dienstunfähig und frühpensioniert.

- 2 Lehrpersonen der RS Nideggen wurden zum Schuljahr 2006/2007 nach Vorlage ärztlicher Atteste aus „Gesundheitsgründen“ an eine andere Schule versetzt.
Dadurch wird deutlich, dass zum einen das Schulgebäude Nideggen ihre gesundheitlichen Beschwerden verursacht hat und zum anderen ein weiterer Verbleib in diesem Schulgebäude ihre Krankheitsbilder noch verstärken würde.

Einige Lehrpersonen teilten der Schulleitung "schriftlich" mit, dass sie bei ihren Schülern gesundheitliche Probleme durch die Raumluft festgestellt hätten und dass sie selbst gesundheitliche Probleme durch die Raumluft hätten.

Doch die "Schulleitung" reagierte nicht auf die Schreiben der Lehrpersonen. Im Gegenteil, sie leugnete ein Raumluftproblem und beschwerte sich bei der Bezirksregierung über diese Lehrpersonen.

Auch diese Lehrpersonen ließen sich – wie noch einige andere – aus Gesundheitsgründen (und auch wegen Mobbings aufgrund der Raumluftproblematik) versetzen.

Nur in einem Fall wurde einer Lehrperson, die gesundheitliche Probleme durch die Raumluft des Schul -NEUBAUS hatte, ermöglicht, in einem "unsanierten ALT - bauraum" unterrichten zu können. Der damalige Konrektor (heutiger kommissarischer Schulleiter) erklärte einer Mutter auf Nachfrage: „ Wir haben ein stilles Abkommen“
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Beitragvon Clarissa » Freitag 22. Februar 2008, 07:18

ja, ja es kann nicht sein, was nicht sein darf und ein staatliches gebäude was menschen krank macht, darf es nicht geben, also gebt es so etwas auch nicht.
traurig, aber das ist heute leider normal.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Beitragvon Juliane » Freitag 22. Februar 2008, 11:16

Solange es keine Qualitätssicherung der Innenraumluft in Schulen gibt, bleibt alles beim Alten.

Und es wird keine Qualitätssicherung der Schulinnenraumluft geben. Hier ein Zitat, das erklären kann warum das so ist:

Originalzitat Dr. Elke Rosskamp. Institut für Wasser, Boden, Luft des Umweltbundesamtes. Für das ehemalige Bundesgesundheitsamt federführende Toxikologin in der ehemaligen Arbeitsgruppe PCB auf Bundesebene:

"Ich sage immer, lasst den alten Kram ruhen. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Geld"(Ökotest August 2000)

Der neue Kram ist auch nicht besser als der alte.
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Beitragvon Stier » Samstag 1. März 2008, 16:39

Anbei nochmals informative Ergänzungen aus den Unterlagen der "Interessengemeinschaft umweltgeschädigter Schüler und Lehrer der Grund-und Realschule Nideggen e.V.", die zum einen deutlich machen, dass Dr. MERZ in seinem toxikologischen Gutachten zur Schadstoffproblematik der Nideggener Schule mit seinen "Prophezeihungen" recht hatte und zum anderen aber auch recht deutlich machen, wie die VERANTWORTLICHEN im Gegensatz zu Dr. Merz mit der Problematik umgegangen sind.

Anbei einige Textstellen aus den Unterlagen der IG:

Seit Januar 2001 wurden im Schulgebäude Nideggen diverse Messungen von verschiedenen Instituten durchgeführt. Da sie unter ungleichen äußeren Bedingungen durchgeführt wurden, brachten sie recht unterschiedliche Ergebnisse von leicht – und schwerflüchtigen VOC`s (Flüchtigen Organischen Verbindungen) in der Raumluft.
Auffällig war hierbei, dass die vom SCHULTRÄGER veranlasste Messung durch das Hygieneinstitut Dr. Berg im Januar 01 in einem Klassenraum der GGS nur 118 µg/m³ leichtflüchtige VOC`s zeigte, wohingegen eine von ELTERN veranlasste Messung im April 01 durch Analytik Wesseling im GLEICHEN RAUM fast 5000µg/m³ leichtflüchtige VOC´s feststellte.
Weitere Messungen erfolgten in Grund- und Realschule.
Zu den durchgeführten Messungen holte der Schulträger Stellungnahmen ein:
vom Gesundheitsamt Düren (Dr.HEUSER), von der Umweltambulanz der RWTH Aachen (Dr. WIESMÜLLER) und der Ruhruniversität (Prof. EWERS). Diese kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass bei den gemessenen Raumluftwerten "keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen" zu erwarten seien, WENN RICHTIG GELÜFTET WÜRDE. Es gab mehrere unterschiedliche "Lüftungsanweisungen" für die Lehrerschaft. Dies führte sogar dazu, dass in einer Unterrichtsstunde bis zu 4 mal gelüftet werden musste und im Winter Unterricht bei 14/15 ° in Klassenräumen stattfand. (Laut Arbeitsstättenrichtlinie ist das nicht erlaubt - Mindesttemperatur: 20 Grad)

Die von Seiten der ELTERN zum gleichen Problem eingeholten Stellungnahmen kamen zu einem ganz anderen Ergebnis. Frau Dr. KOHN-SCHULZE vom Landesamt für öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die SCHADSTOFFBERATUNG TÜBINGEN und der Toxikologe Prof. BLEYE(Rostock) empfahlen dringend eine SANIERUNG, da Lüften nicht die geeignete Maßnahme sei.
Prof. RÖTTGER( Dürener Pathologe und Vorsitzender des Kinderschutzbundes) gab mehrere Erklärungen zur Problematik ab.
Sein Hauptargument war, dass die "vielen Beschwerdebilder" von Schülern und Lehrern Anlass für unmittelbaren Handlungsbedarf seien.
Doch von einer Sanierung wollten der Schulträger und die weiteren Verantwortlichen nichts wissen.
Das Problem wurde verharmlost und heruntergespielt, die Betroffenen als „hysterisch“ abgestempelt.

Dr. WIESMÜLLER(damals Umweltambulanz RWTH Aachen) äußerte sich schriftlich: „Die vielen Beschwerdebilder lassen auf „psychosoziale“ Faktoren schließen“.
Dr. Wiesmüller hatte jedoch auch schriftlich mitgeteilt, dass im Fall der Schule Nideggen ein „SICK-BUILDING-SYNDROM“ vorliege.


Trotz der vielen angeordneten Lüftungsmaßnahmen (Dr. Heuser vom GA Düren hatte ja sogar anfangs angeordnet, es solle ALLE 20 MINUTEN KLINGELN zur Lüftung!) hatten immer mehr Schüler und Lehrer starke Beschwerden.
Etliche Schüler verließen aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme durch die Raumluft auf Anraten ihrer Ärzte die Schule. Nach dem Schulwechsel gingen die Beschwerden deutlich zurück. Auch nachdem 2 Klassen ( GGS und RS ) aufgrund der vielen „Befindlichkeitsstörungen“ durch die Emissionen vom Neubau in einen unsanierten Altbauraum wechselten, nahmen die Beschwerdebilder ab.
Im September 2002 gab es im Auftrag der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) das erste toxikologische Gutachten zu dem Problem. Der Experte Dr. Tino Merz kam nach dem Studium der vorliegenden Messberichte zu dem Ergebnis:

„Die Raumluft ist gesundheitsgefährdend und leistungsschädigend. Die ermittelten VOC sind neurotoxisch (schädigen Nerven und Gehirn) und schädigen das Immunsystem. Es besteht dringlicher Handlungsbedarf. Personen, die auf die Belastung reagieren, sollten die Räume unbedingt meiden. Auch für Personen, die noch keine Frühsymptome verspüren, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich solche im Laufe der Zeit auch bei weniger empfindlichen Personen einstellen.“
Dr. Merz sah eine Kausalität zwischen der belasteten Raumluft und den Beschwerdebildern von Schülern und Lehrern.
Dieses Gutachten wurde vom Gesundheitsamt als unzutreffend abgetan und die verantwortlichen Politiker behaupteten, es liefere keine neuen Erkenntnisse.

In den WINTERMONATEN traten immer wieder gehäuft Beschwerdebilder bei Schülern und Lehrern auf. Deshalb wurden im Frühjahr 2003 bei über 50 Schülern und Lehrern Blutuntersuchungen durchgeführt (Lösemittelscreening). Die Auswertung erfolgte in einem anerkannten Speziallabor für Umweltmedizin (Labor Schiwara, Bremen). Bei nahezu allen Blutproben von Betroffenen der Schule wurden erhöhte und teilweise extrem überhöhte Werte von neurotoxisch wirkendem und krebserzeugendem Toluol und Dichlormethan im Blut festgestellt.
(Referenzwerte: Toluol:<5µg .Höchster Wert bei eine Schülerin: 1195 µg (Realschule).
Dichlormethan: 1µg – höchster Wert bei einer Schülerin: 596,2 µg (GGS)
Auffällig war, dass bei Vergleichsmessungen nach den Ferien (also Karenz von der Schule) die vorher erhöhten Werte wieder im Normbereich lagen.
Die Ergebnisse wurden dem GESUNDHEITSAMT Düren zugeleitet. Hier äußerte man sofort ZWEIFEL an den Ergebnissen.
Zum einen wurden dem Labor ANALYSEFEHLER unterstellt,
zum anderen den Ärzten PROBENAHMEFEHLER (es waren 5 Ärzte aus unterschiedlichen Orten).
Auch VERSANDFEHLER wurden in Erwägung gezogen.
Der hinzugezogene PROFESSOR EWERS sprach sogar in einer Stellungnahme von SELBSTINTOXIKATION, was heißt, die Schüler hätten sich die Stoffe selbst zugefügt oder sie wären ihnen absichtlich beigebracht worden.

BÜRGERMEISTER Hönscheid äußerte sogar schriftlich, dass bei einer Lehrperson der Nideggener Schule der Verdacht auf MANIPULATION vorliege
Zudem äußerte HÖNSCHEID ebenfalls schriftlich, dass diese Lehrperson ihre ihr diagnostizierten Krankheitsbilder gar nicht hätte!
(Ist der BM ein Obermediziner, der Ferndiagnosen stellen kann?)

Anfang April 2003 wurden bei 9 Schülern und einem Lehrer Blutproben durch das GESUNDHEITSAMT Düren entnommen , die im Labor der RWTH Aachen ausgewertet wurden. Alle Toluol-und Dichlormethanwerte lagen unter 1 µg. (Die meisten der 10 Probanden waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Raumwechsels wegen aufgetretener „Befindlichkeitsstörungen“ im unsanierten ALTBAU untergebracht - die vorherigen Probanden waren im Neubau untergebracht.)
"Nur die (negativen) Ergebnisse der RWTH" wurden vom Gesundheitsamt anerkannt, da die Untersuchungen in einem angeblich standardisierten Verfahren vorgenommen worden seien.
Nach den Untersuchungen stellte sich heraus, dass das Labor der RWTH Aachen die Untersuchungen gar nicht hätte durchführen dürfen, da das dafür notwendige neue Zertifikat fehlte.
Interessant war auch, in diesem Zusammenhang zu erfahren, dass das vor einem halben Jahr abgelaufene Zertifikat von der Uni Erlangen erteilt worden war, die mit Aachen eng zusammenarbeitet.
Die „UNIVERSITÄREN“ Umweltambulanzen Aachen und vor allen Dingen Erlangen (und nicht nur dort) sind dafür bekannt, dass sie gerne Beschwerdebilder durch Umweltschadstoffe auf die „Psyche“ zurückführen.
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Dachverbandinitiative kritisiert Dr.Merz, Dr.Tamm

Beitragvon Stier » Sonntag 16. März 2008, 23:17

Am Samstag fand das 12. Frankfurter Kolloquium mit dem Thema: Kinder - Umwelt - Gesundheit statt.

Ein wichtiges Thema war auch die Problematik von "krankmachenden Schulgebäuden".

Hierbei wurde wieder deutlich, dass die Informationen von Dr. Tino Merz sowohl auf seiner Website als auch in seinen Publikationen zum Thema: "Schadstoffbelastungen in Schulen" sehr kompetent und hilfreich sind.
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Re: Dachverbandinitiative kritisiert Dr.Merz, Dr.Tamm

Beitragvon Spritzendorfer » Dienstag 29. November 2016, 10:08

Offensichtlich ist der Fall Nideggen bis heute (2016) nicht abgeschlossen - letzte Woche beschloss die Stadt, keinerlei weiteren Mittel für Messungen, geschweige denn für eine Sanierung zur Verfügung zu stellen.
https://www.aachener-zeitung.de/lokales ... -1.1500501

Seit nunmehr 13 Jahren wird hier mit fragwürdigen Aussagen verhindert, dass seriöse Prüfungen stattfinden, Aufforderungen anerkannter Wissenschaftler zur Sanierung (z.B, Professor Kruse, Kiel, Bremer Umweltinstitut) wurden stets ignoriert, für engagierte Lehrer wurden Disziplinierungsmassnahmen gefordert.
http://www.eggbi.eu/beratung/rechtliche ... len/#c1012
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Re: Dachverbandinitiative kritisiert Dr.Merz, Dr.Tamm

Beitragvon Kira » Mittwoch 30. November 2016, 19:02

und hiervon will man genauso wenig wissen

Re: Vom Umgang mit Schadstoffbelastungen an Schulen in Deuts

viewtopic.php?f=39&t=21970&p=124344

H.U. Hill, Schadstoffe in Schulen u. öffentlichen Gebäuden

viewtopic.php?f=30&t=21271

Presse Information vom 20. März 2015

Schadstoff-Belastung von Schulen und öffentlichen Gebäuden

http://www.cbgnetwork.org/6014.html#.VQ ... Wg.twitter

Polychlorierte Biphenyle

http://www.cbgnetwork.org/5402.html
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Re: Dachverbandinitiative kritisiert Dr.Merz, Dr.Tamm

Beitragvon Kira » Mittwoch 30. November 2016, 19:11

Spritzendorfer hat geschrieben:Offensichtlich ist der Fall Nideggen bis heute (2016) nicht abgeschlossen - letzte Woche beschloss die Stadt, keinerlei weiteren Mittel für Messungen, geschweige denn für eine Sanierung zur Verfügung zu stellen.
https://www.aachener-zeitung.de/lokales ... -1.1500501


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Jedoch weiß man sich ja zu helfen 8-)
Streit um Raumluft in Nideggener Schule

Ein Gutachter hält neue Raumluftmessungen am Schulzentrum Nideggen für erforderlich. Fünf Jahre nach den letzten Messungen müsste erneut auf den Giftstoff Dichlormetan kontrolliert werden. Doch die Stadt Nideggen will auf die Messungen verzichten, so das Ergebnis im Hauptausschuss am Dienstag Abend (22.11.2016).
...

http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinlan ... n-100.html
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