Worst EU Lobbying Awards

Worst EU Lobbying Awards

Beitragvon Janik » Freitag 10. August 2007, 12:38

Können wir da niemanden vorschlagen????

Hallo allerseits,

die dritte Runde der Worst EU Lobbying Awards startet. Der Negativpreis wird
für manipulative, irreführende und andere problematische Lobbypraktiken in
der EU vergeben. Bis 15. September können Nominierungen für die Kategorien
"Worst EU Lobbying" und "Worst EU Greenwash" eingereicht werden.

Wir würden uns freuen, wenn Ihr noch spannende Kandidaten für die
Negativpreise kennt und einreicht. Bitte leitet den Nominierungsaufruf auch
an andere Interessierte weiter. Ab 15. Oktober stehen dann die fünf
Top-Kandidaten in jeder Kategorie online zur Abstimmung.

Weitere Informationen in dem eingefügten Nominierungsaufruf und unter
http://www.worstlobby.eu">http://www.worstlobby.eu.">http://www.worstlobby.eu">http://www.worstlobby.eu. Ich habe zudem als Hintergrund einen Hinweis auf
unseren lobbykritischen Stadtführer "Lobby Planet Brüssel" angehängt.

Herzliche Grüße und danke im Voraus,
Ulrich Müller



1) Nominierungsaufruf für die Worst EU Lobbying Awards 2007


Nominierungen gesucht für die Worst EU Lobbying Awards 2007!

Die Suche nach den schlimmsten Formen von Lobbyismus und Greenwash in
der Europäischen Union im Jahr 2007 hat begonnen. Für die dritte Ausgabe der
Worst EU Lobbying Awards können ab sofort Nominierungen eingereicht werden.

Dieses Jahr können Kandidaten für zwei Kategorien vorgeschlagen werden:

1) Der "Worst EU Lobbying Award" wird an Lobbyisten, Unternehmen oder
Interessenverbände vergeben, die 2007 manipulative, irreführende oder andere
problematische Taktiken in ihrer Lobbyarbeit in Brüssel verwendeten.

2) Außerdem wird ein zusätzlicher Preis in der Kategorie "Worst EU
Greenwash" vergeben. Damit werden Unternehmen ausgezeichnet, deren Werbung,
PR- und Lobbyrhetorik im Widerspruch zu den wahren Umweltschädigungen ihres
Kerngeschäfts steht.

Nominierungen können bis 15. September unter http://www.worstlobby.eu">http://www.worstlobby.eu
abgegeben werden. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu den Preisen
und den "Gewinnern" der letzten Jahre.

Machen Sie mit!

Zum Vormerken: Die Online-Abstimmung zu den Worst EU Lobbying Award 2007
startet am 15. Oktober auf http://www.worstlobby.eu">http://www.worstlobby.eu

Der Preis wird gemeinsam von den Organisationen Corporate Europe
Observatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch
veranstaltet, um auf kontroverse Lobby-Methoden in der EU aufmerksam zu
machen und diese durch öffentliche Kritik einzudämmen.

Wenn Sie die Aktion weiter bekannt machwn wollen, finden Sie unter
http://www.worstlobby.eu">http://www.worstlobby.eu/2007/promo Banner für Webseiten.



2) Für den Hintergrund: der Reiseführer "Lobby Planet Brüssel"

In lockerer Form führt die Broschüre durch die verborgene Welt des
Lobbyismus in Brüssel. Schlendern Sie durch das EU-Viertel und lesen Sie im
Lobby Planet, was hinter den Kulissen passiert.

Die zweite Auflage von April 2007 ist aktualisiert und leicht erweitert. Sie
umfasst jetzt 36
Seiten und greift jüngste Ereignisse auf wie die Entlassung des ehemaligen
SPD-Abgeordneten und Energielobbyisten Rolf Linkohr als Sonderberater von
Energiekommissar Andris Piebalgs.

Ganz neu ist ein Abschnitt über die Präsenz von Bertelsmann AG und
Bertelsmann-Stiftung in Brüssel. Beide verfügen über ein gut ausgebautes
Einflussnetz in Europa, unter anderem über den CDU-Europaabgeordneten Elmar
Brok.

Weitere Themen sind u.a.:
- die Netzwerke marktradikaler Denkfabriken und ihre Verbindungen zur
Industrie (ergänzt: die Finanzierung von Klimaskeptikern durch
ExxonMobil);
- die massive Kampagne gerade der deutschen Chemie-Industrie gegen die neue
Chemie-Verordnung REACH (aktualisiert);
- die irreführende “Campaign for Creativity”, die mit Unterstützung von
Microsoft und SAP für Softwarepatente warb, und das Scheitern ihrer
Neuauflage (aktualisiert);
- und viele weitere Beispiele für den wachsenden Einfluss der Lobbyisten.

Weitere Informationen und Online-Bestellung (für 2,50 Euro plus Porto):
http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/lobby-planet-bruessel/">http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/lobby-planet-bruessel/


--

Keine Lobbyisten in Ministerien!
http://www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de

LobbyControl. Initiative für Transparenz und Demokratie
Wilhelm-Mauser-Str. 45, 50827 Köln
Tel/Fax: 0221/ 169 65 07
Mobil: 0170/ 311 00 89
E-Mail: u.mueller@lobbycontrol.de
Web: http://www.lobbycontrol.de/blog/

Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft, Köln
BLZ: 37020500 - Konto: 8046200
Janik
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Re: Worst EU Lobbying Awards

Beitragvon shadow » Donnerstag 5. Januar 2017, 20:52

Lobbyismus: König Bertelsmann

18. Dezember 2016 – Thomas Barth

Eine Große Anfrage der NRW-Piraten zeigt, wie weit das Unternehmen in die Politik-Bereiche vorgedrungen ist

Joachim Paul von der Fraktion der Piratenpartei verteidigte kürzlich im NRW-Landesparlament die Große Anfrage der Piraten zu Lobbyismus und Einfluss von Bertelsmann.
...

https://www.heise.de/tp/features/Lobbyi ... 72721.html

Bildung, Bologna, Bertelsmann

18. Dezember 2016 – Thomas Barth
...

https://www.heise.de/tp/features/Lobbyi ... ml?seite=2
Piraten gegen Arvato

18. Dezember 2016 – Thomas Barth
...

https://www.heise.de/tp/features/Lobbyi ... ml?seite=3
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Re: Worst EU Lobbying Awards

Beitragvon Tüpfelponcho » Sonntag 21. Juli 2019, 16:28

Tagesdosis 20.7.2019 - Die Lüge, die infame Lüge und Bertelsmann

...Wenn man erkennen will, auf welche Art und Weise die Demokratie in unserem Land zur Farce und die Politik zur Interessensverwaltung der Großkonzerne wird, dann muss man nur einen näheren Blick auf Bertelsmann werfen.

Und das Bild des Kraken ist für diesen Konzern passgenau – er tarnt sich gut, bleibt beständig unter der Wasseroberfläche, hält fest, was er greifen kann, und verwischt seine Spuren im Notfall in einer Tintenwolke.

Bertelsmann schlägt die Beraterfreunde der Frau von der Leyen, KPMG und Co., schon allein deshalb um Längen, weil es das Komplettpaket aus Lobbyismus, medialer Begleitung und letztlich ökonomischer Verwertung perfektioniert hat.

    Ein Bertelsmann-Institut erstellt Studien, weitere Bertelsmann-Einrichtungen vermitteln diese (Abendessen eingeschlossen) an die Politik, Bertelsmann-Medien verbreiten diese Sicht in der Bevölkerung, andere Bertelsmann-Abteilungen formulieren die Gesetze vor, und am Schluss profitieren Bertelsmann-Töchter von der dadurch geschaffenen Lage, sichern sich Aufträge oder weiten ihre wirtschaftlichen Beteiligungen aus.

Auf diese Art und Weise kam die Republik zu Hartz IV. Über Jahre hinweg wurden durch Bertelsmann-Medien die in den USA und in Großbritannien verbreiteten ‚workfare‘-Programme beworben, Programme, die die Sozialhilfe durch die inzwischen auch bei uns bekannte Verfolgungsbetreuung ersetzten. Dann wurden die Gedanken über ‚wissenschaftliche‘ Veranstaltungen in die Politik einmassiert, bis schließlich ein Entwurf des Hauses in das berüchtigte Gesetz gegossen wurde, das die Republik mit „einem der besten Niedriglohnsektoren Europas“ (Schröder) beglückte (1).

Dieses Gesetz und die daraus resultierende Verwüstung der Lebensverhältnisse haben einen entscheidenden Anteil daran, dass zwischen der Lohnentwicklung in Deutschland und der vergleichbarer Industrieländer seit Jahren eine enorme Lücke klafft. In diesem Fall muss man nicht lange nachdenken, wie der Konzern Bertelsmann davon profitiert hat.


Bertelsmann spielt übrigens nicht nur auf bundesdeutscher Ebene; nein, im Lobbyregister der EU wird der Konzern an dritter Stelle geführt (2). Bei einer Gesamtzahl von 25 000 Lobbyisten (3) mit einem Budget von 1,5 Milliarden Euro kann man sich vorstellen, was eine solche Position bedeutet. Einer der Momente der EU-Politik, an dem Bertelsmann massiv beteiligt war, war der sogenannte Bologna-Prozess, die EU-weite Normierung (und Degradierung) von Studiengängen. So wie Bildungspolitik überhaupt eines der Bertelsmann-Spielfelder ist, selbstverständlich gekoppelt mit Bestrebungen, diesen Bereich endlich konzernverwertbar zu machen.


Manchmal ist Bertelsmann auch gescheitert, trotz seines vielstimmigen, sirenenhaften Einsatzes. So musste 2008 ein Versuch, große Teile der Stadtverwaltung in Würzburg zu übernehmen, wegen zu großen öffentlichen Widerstands wieder abgebrochen werden (Hannelore Kraft ließ die Bertelsmann-Tochter Arvato später bei der Landesregierung NRW das gewünschte Ziel erreichen).

Die durch Bertelsmann-Töchter massiv beworbenen Studiengebühren (die anderen Bertelsmann-Töchtern das Geschäft mit Studienkrediten eröffnen sollten) sind ebenfalls politisch auf Grund gelaufen. Dennoch – dieser Konzern arbeitet langfristig; wenn ein Projekt in einer Generation von Politikern nicht durchgeht oder von der Öffentlichkeit zu deutlich abgelehnt wird, dann zieht man sich eben die nächste heran, die es erneut versuchen wird. ...


...zum neuesten Fall, der Studie „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ (5). Jens Berger hatte auf den Nachdenkseiten ja schon darauf hingewiesen, dass die gewählte Modellregion, die Metropolregion Köln, alles andere als repräsentativ für ländliche Regionen ist (6). https://www.nachdenkseiten.de/?p=53434

Das ist nicht der einzige methodische Mangel, unter dem diese Studie leidet. Sie unterstellt als Grundannahme, dass fast die Hälfte der heutigen Krankenhausaufenthalte durch ambulante Versorgung ersetzt wird, und versteigt sich zu der kühnen Behauptung, eine ambulante Versorgung könne den Mangel an Pflegekräften bekämpfen. …

...Langsam und gründlich wird eine Stimmung aufgebaut, dass im Interesse der Patienten Schwerpunktkliniken mit bester technischer Ausstattung entstehen müssten.

Dann wird man feststellen, dass nicht nur einige dieser Kliniken in kommunaler oder Landesträgerschaft sind, sondern auch, dass weder Kommunen noch Länder die finanziellen Mittel haben, einen entsprechenden Umbau zu stemmen.

Und schon verwandelt sich die scheinbar um den Patienten besorgte Argumentation in einen Hebel, die Privatisierung dieser Klinken zu fordern. ...


von Dagmar Henn
https://kenfm.de/tagesdosis-20-7-2019-d ... rtelsmann/


Tagesdosis 20.7.2019 - Die Lüge, die infame Lüge und Bertelsmann
https://www.youtube.com/watch?v=fe3NBMsSwNQ
Tüpfelponcho
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