Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Sonntag 22. März 2020, 14:15

Hallo zusammen,

wir haben ein Haus gebaut. Dieses Haus ist jetzt so weit fertig, dass wir in drei Wochen einziehen wollen. Leider habe ich nun, bei letzten Arbeiten die ich im Haus durchgeführt habe, festgestellt, dass ich starke gesundheitliche Problem dort habe. Diese sind wirklich sehr extrem und brauchen bei ca. 4 Std. Aufenthalt, mindestens 24 Std. um abzuklingen. Jetzt bin ich tatsächlich etwas panisch und weiß nicht so wirklich was ich tun soll. Daher will ich hier etwas mehr über das Haus schreiben und hoffe auf Vorschläge zur Linderung.

Es handelt sich um ein Massivhaus (Poroton), d.h. jede Wand ist massiv, auch die Innenwände. Ich habe nahezu alle Materialien, die in das Haus eingebracht wurden getestet, indem ich mir Proben mehrere Nächte neben das Bett gestellt habe. Diese Tests waren die Kriterien dafür, ob ein Material ins Haus "durfte" oder eben nicht. Dabei sind durchaus auch Materialien ausgeschlossen worden. Es ist also kein Material im Haus verbaut, dass nicht vorher von mir getestet und für verträglich befunden wurde.

Natürlich habe/hatte ich einen Verdacht, wodurch die Beschwerden ausgelöst werden. Schon als das Aufheizprogramm der Fußbodenheizung durchgeführt wurde, hatte ich erste Symptome, wenn ich mich länger in dem Haus aufgehalten habe. Diese Symptome fand ich allerdings recht plausibel, da zum einen das Haus noch im Rohbauzustand und dort sehr viel Staub vorhanden war und zum anderen das Haus zu dieser Zeit wirklich sehr sehr stark aufgeheizt wurde (gefühlt 30Grad+). Diese Symptome klangen wieder ab, sobald aus Aufheizprogramm beendet und die FBH abgeschaltet war (Sommer).

Als wir dann vor einigen Wochen (im Dezember) die Fliesen (das ganze Haus ist gefliest) geputzt haben, waren die Symptome fast weg und ich dachte, alles würde gut werden. Während des Putzens lief die Fußbodenheizung im ganzen Haus, wobei wir natürlich viel gelüftet haben.

Mein Verdacht war also, dass es an der Fußbodenheizung liegt. Nun war ich in der vergangenen Woche beinahe täglich mehrere Stunden im Haus. Da es mir sehr schlecht ging und ich die Fußbodenheizung als Auslöser vermutete, habe ich sie im ganzen Haus für 3 Tage ausgeschaltet (es gab ja ein paar angenehm warme Tag diese Woche), um zu testen, ob mir diese Maßnahme Linderung verschafft. Leider ohne Erfolg. :-(((

Auch am dritten Tag an dem die FBH ausgeschaltet war, hatte ich starke Beschwerden. Und das ist nun das eigentliche Problem. Wenn es die Fußbodenheizung nicht ist (oder hätte ich sie vielleicht noch länger ausschalten müssen?), was kann es dann noch sein? Die Steine, der Kalkputz, die Fliesen (inkl. Kleber, Fugenmörtel, Silikon), also alles wozu ich unmittelbaren Kontakt habe, hatte ich vorher getestet.

Vielleicht noch eine kurze Info zum Fußbodenaufbau:
Fliesen
Fliesenkleber
Fußbodenheizung:
- Heizungrohre auf Stahlmatte geclipst
- PE-Folie als Trennschicht
Blähtonschüttung als Estrichdämmung (kein Styropor o.ä.)
Zementestrich im ganzen Haus (ohne Trocknungsbeschleuniger o.ä.)

Wie gesagt, es geht mir wirklich sehr schlecht. Sowohl körperlich als auch psychisch, schließlich ist das Haus nicht nur für mich allein, sondern für die ganze Familie. Und wir würden gern zu viert dort einziehen.

Ich hoffe jemand hat eine Idee und ich freue mich über Ansätze, die mir in unserem Haus, so wie es momentan ist, eine Verbesserung meiner gesundheitlichen Situation verschaffen könnten.

Danke im Voraus!

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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Sonntag 22. März 2020, 19:05

Hallo chris1tiger,

das ist allerdings zum verzweifeln. Da denkt man, man hat alles richtig gemacht und dann passt doch etwas nicht.

Mir kommen diese Fragen in den Sinn:

Mit was habt ihr gestrichen?

Wie sieht es mit Kabeln/Leerrohren aus?

Welches Mittel haben die Arbeiter fürs glätten des Silikons verwendet? Da wird gerne parfümiertes Zeugs genommen, da hilft gründlich Fugen putzen.

Es muss nicht am Boden liegen. Wenn es wärmer wird gast alles mehr aus.

Liebe Grüße
Elke
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 23. März 2020, 11:37

Hallo Elke,

danke für Deine Rückmeldung.

Wir haben mit einer Silikatfarbe (weiß) gestrichen (die selbstverständlich vorher auch getestet wurde).

Kabel und Leerrohre haben wir selbst verlegt. Auch die habe ich vorher getestet. Außerdem liegen sie alle unter dem Putz.

Zum Glätten des Silikons wurde das Spüli benutzt, dass wir in unserem Haushalt auch zum Spülen benutzen und das demzufolge auch bereits über Jahre von mir getestet wurde.

Ich freue mich über weitere Ideen/Ansätze.

Viele Grüße
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Montag 23. März 2020, 13:10

Das hört sich bisher gut an. Wir haben Sumpfkalk gestrichen, aber Silikatfarbe sollte auch ok sein.

Mit den Leerrohren hatte ich hier in unserem Neubau ein Riesenproblem. Ich hatte Rohre aus der Sommerproduktion getestet und eingebaut hatten sie die Winterproduktion, die anders zusammengesetzt war (bei Kälte besser biegbar). Wir haben, dort wo es nicht mehr auszutauschen war, jeden einzelnen Auslass komplett dichtgemacht. Schalter und Steckdosen sind nicht dicht.

Welche Türen habt ihr? Wie wurden sie eingebaut?
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 23. März 2020, 15:40

Interessant, dass Du auf die Leerrohre reagiert hast. Da ich mehrere Stunden mit Arbeit in unserem Haus verbracht habe, während Leerrohre und Kabel schon verlegt waren, ohne Beschwerden zu haben, vermute ich, dass ich das als Auslöser auch ausschließen kann.

Wir haben Glastüren und Stahlzargen im ganzen Haus. Die Befestigung der Zargen erfolgte mit Dübeln und Schrauben. Sonst ist beim Einbau tatsächlich kein Material zum Einsatz gekommen.

Wirklich schwierig hier den Auslöser zu finden....
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Montag 23. März 2020, 16:38

Die Türdichungen vielleicht? Die habe ich tauschen lassen. Die Originaldichtungen gingen nicht.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Montag 23. März 2020, 19:28

....Schalter und Steckdosen sind nicht dicht.....


Bei mir war das auch mal so. Irgendwann bemerkte ich, dass ein schwacher permanenter Zug aus den Schaltern und Steckdosen kam. So strömten Expositionen heraus. Die Luft findet ihren Weg. Durch Risse im Mauerwerk, durch Kabelrohröffnungen im Keller oder dem Sicherungskasten etc. .

Vielleicht mal mit der Nase an den Ausgängen schnuppern. Manchmal sind Expositionen bei Kühle schlechter zu ermitteln und werden erst bei Zimmertemperatur oder Heizungswärme extrem.


Nach dieser Baustelle bemerkte ich bei den Stahltürzargen, dass aus der Türfalle ein Luftstrom zu bemerken war, der Expositionen in die Wohnung verbrachte. Diese Stellen mußte ich ebenfalls zusätzlich abdichten als auch die Stellen an den Fitschen.

Je mehr ein Haus oder Wohnung abgedichtet werden, umso größer wird der Luftdruck an einigen Stellen und es treten an völlig neuen bisher unbekannten Stellen Luftströmungen auf.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 30. März 2020, 21:18

Elke und Twei: Danke für die Ideen.

Ich habe sowohl an den Steckdosen als auch an den Türdichtungen mal intensiver gerochen und keinen für mich unangenehmen Geruch festgestellt.

Allerdings sind mit noch zwei Dinge aufgefallen.

1. Die Symptome setzten quasi sofort ein, wenn ich das Haus betrete. Das finde ich schon sehr außergewöhnlich, verglichen mit meinen sonstigen Reaktionen.

2. Heute war ich ein paar Stunden im Dachgeschoss und habe festgestellt, dass es mir dort nicht ganz so schlecht geht. Also nicht so gut, dass ich sagen würde, ich könnte einziehen, aber eben doch besser. Leider kann ich mir nicht erklären warum. Vielleicht hat ja hier noch jemand einen Ansatz.

Ich freue mich über weitere Ideenr
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Dienstag 31. März 2020, 08:14

Schwierig....

1. Problematisch halte ich grundsätzlich Fußbodenheizungen. Bei einer anderen herkömmlichen Heizungsform bleibt der untere Bereich einer Wohnung immer weniger temperiert als der obere Bereich der Räumlichkeiten. Dadurch erzielt man weniger Expositionen! Aber sei es drum - nehmen wir mal an, dass dieses Problem jetzt ohne Möbel usw. noch geringer ausfällt als derzeit wahrgenommen als auch später von Pollen, die durch die Umwelt zusätzlich kontaminiert sind.

2. Eventuell bestehen noch Ausdünstungen der Bau- und Renovierungsmaterialien. Demzufolge würde eventuell eine längere Quarantänezeit aushelfen. Gleichermaßen könnte durch eine systematische "Ozonierung" (schonende Erhitzung der Oberflächen bzw. Verbrennung von dessen Molekülbehaftungen) eine erhebliche Verkürzung der Quarantänezeit ausmachen.

Zuvor könnte auch eine weitere Abwaschaktion mit Wasser helfen, um eine Verdünnung der kontaminierten Problemzonen zu erzielen.

- Wenn in der Nähe Expositionen in die Luft verbracht werden, sei es z.B. eine Industrie in ca. 20 km Entfernung und einem hohem Schlot, dann würde Dein Haus dieser Umweltverschmutzung unkontrolliert ausgesetzt sein und jedes Lüften würde die Probleme erneuern oder verschlimmern.....
Manchmal reicht schon ein Nachbar 3-5 Häuser weiter aus, der ein extremes Parfüm oder bestimmte Hygieneartikel verwendet aus ..... und man wird seines Lebens nicht mehr froh!

3. Ganz schlimm gedacht: Manchmal braucht ein Körper längere Zeit um sich an eine neue Umgebung anzupassen. Solange man hin und her pendelt, wird man sich an einen bestimmten Geruch nicht gewöhnen können - andere nannten das hier "Maskerierung" - siehe: Re: Mehr Akzeptanz für Multiple Chemical Sensitivity: 2016 - viewtopic.php?f=92&t=22240#p125682

- Auch wird man später durch das Bewohnen eigene neue Gerüche einbringen bzw. seine eigene Biosphäre erzeugen, die einen wiederum begrenzt schützt. (Dieses geschieht durch das hineinstellen seiner eigenen Möbel und Sachen, durch das Kochen usw.). Damit meine ich auch eine Übertünchung und teilweise Verdrängung/Bindung/Veränderung von unerwünschten Molekülen. Dieses passiert zwar nur im geringen Maße, wenn man die "feindliche" Überflutung der heutigen Zeit gegenüberstellt, aber mit MCS ist man auf diese kleinen Einflüssen schon angewiesen.... Wenn die Außeneinflüsse aber zu ungünstig sind, dann kann man von einem MCS-geeigneten Wohnraum leider nicht mehr sprechen :roll:
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Dienstag 31. März 2020, 11:38

Ich hatte Anfangs auch noch Probleme und habe das auf den frischen Kalkputz (in Verbindung mit dem Sumpfkalk) geschoben. Der roch noch eine Weile. An die Heizung glaube ich nicht. Eher noch an die frischen Silikonfugen, Fliesenkleber, usw. Wir haben auch eine FBH, allerdings mit Hanftrittschalldämmung. Heute geht es mir gut im Haus.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Freitag 3. April 2020, 09:06

Erneut vielen Dank für Eure Antworten.

@Twei
1./2. Die Fußbodenheizung hatte ich ja auch im Verdacht und deswegen mehrere Tage ausgeschaltet. Dies hatte ja, wie bereits erwähnt, keine Verbesserung gebracht. Vielleicht macht meine Logik auch keinen Sinn, aber ich denke, wenn ich die Heizung im ganzen Haus ausschalte, können auch keine Expositionen mehr durch den dann ja nicht mehr erwärmten Boden entstehen. Oder ist der Gedanke falsch? Braucht es vielleicht eine noch längere Zeit mit ausgeschalteter FBH, um hier wirklich einen Effekt zu erzielen?
Ausdünstungen aus Materialien könnten tatsächlich noch bestehen. Der Wandbelag kam im Februar, verfugt wurde im März... Quarantäne und Ozonieren, was ich in einem meiner früheren Autos schon mit Erfolg gemacht habe, klingen sinnvoll. Nur leider kurz vor dem Einzug nicht mehr wirklich realisierbar :-(
Die vorgeschlagene Abwaschaktion ist in vollem Gange. Das ganze Haus wird derzeit geputzt. Hierbei habe ich insbesondere auch nochmal das Silikon im Blick.
Bzgl. der möglichen Expositionen aus der Umgebung kann ich zum Glück Entwarnung geben. Ich wohne zurzeit im Haus nebenan und habe da in den letzten 7 Jahren keine Probleme mit Expositionen von Außen gehabt.

3. Das sind interessante Gedanken, die natürlich Hoffnung machen. Ich habe das so ähnlich auch schon mal in einer Ferienwohnung erlebt. Am Anfang schlecht, am Ende fast beschwerdefrei.


Nun habe ich mir noch ein paar weitere Gedanken gemacht, die ich hier noch schreiben will und worauf ich natürlich erneut auf Antworten hoffe.

Wir haben in unserem Haus logischerweise einen Technikraum. In diesem Technikraum steht "das Übliche". In unserem Fall ist das die gesamte Wärmepumpentechnik (inkl. Warmwasserspeicher), der Stromkasten, Telefonanschluss und die Netzwerktechnik (Patchfeld, Switch, Router). Also allerhand Dinge die nicht wirklich gesund sind. In diesem Raum riecht es demzufolge sehr unangenehm. Daher eine weitere Vermutung von mir: Durch den Technikraum bzw. die Dinge die darin verbaut sind, wird der Rest des Hauses auch kontaminiert und dadurch werden meine Symptome ausgelöst. Wenn dem so wäre, könnte man sich dadurch herleiten, warum es mir im OG geringfügig besser geht als im Keller bzw. EG. Schließlich ist das obere Stockwerk am weitesten vom Keller und damit vom Technikraum entfernt.
Aufgrund dieser Vermutung habe ich mich natürlich gefragt, wie ich die schlechte Luft aus diesem fensterlosen (!) Technikraum rausbekomme. Schließlich habe ich ein Loch mit 10 cm Durchmesser in die Außenwand gebohrt, ein Rohr durchgeführt und einen Lüfter dran gebaut, der die Luft aus dem Technikraum nach draußen führt. Das klingt (für mich) vom Prinzip her auch total gut, hat mir nur leider bisher keinerlei Linderung gebracht.
Hat jemand hierzu vielleicht noch einen Tipp/Gedanken, wie man die schlechte Luft tatsächlich raus kriegt bzw. verbessert? Ich habe hier tatsächlich noch einen IQAir Luftreiniger stehen, der seit Jahren (zum Glück) kaum noch in Benutzung ist. Vielleicht stell ich den nochmal dazu? Oder habt ihr vielleicht noch eine Idee, wie ich den Technikraum richtig abdichten kann, so dass KEINE Luft mehr in den Rest des Hauses strömen kann?

Eine weitere Idee die ich habe, ist, im ganzen Haus die, derzeit extrem niedrige, Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Mein laienhafter Gedankengang dazu: Die FBH wirbelt Staub auf. Dadurch, dass ich die Raumluft feuchter mache, fällt der Staub wieder runter. Sinnvoll oder Blödsinn? Ich freue mich auf Expertenmeinungen dazu. Das wäre zumindest etwas, dass sich relativ leicht realisieren ließe.

Wie gesagt, ich freue mich über jede Idee, jeden Ansatz, der mich irgendwie aus dieser Misere rausbringt.

Danke im Voraus.

Gruß
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Freitag 3. April 2020, 11:12

Da unsere Nachbarschaft leider nicht immer gut verträglich ist mit Grill-, Heiz-, und Waschgerüchen, haben wir eine Lüftungsanlage im Haus. Der Technikraum hat nur Abluft, dadurch ist ein Unterdruck im Raum, der dieses Problem elliminiert. Wir haben das auch so gemacht - alles was Probleme machen könnte ist in diesem Raum. Ich würde als Übergangslösung den IQ Air hineinstellen, und wenn das funktioniert, zum erzeugen eines Unterdrucks vielleicht eine Abluft-Dunstabzugshaube installieren oder irgend etwas in dieser Art?
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Hanne » Mittwoch 8. April 2020, 13:24

Bezüglich des Technikraums und der Entlüftung fällt mir gerade ein, dass ich vielleicht im letzten Jahr (? so genau erinnere ich mich nicht) im TV einen Beitrag über Radon gesehen habe, in dem mich die Entlüftung der Kellerräume beeindruckt hat. Vielleicht findest du noch gute Ideen, wenn du in dieser Hinsicht mal weiter suchst.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Mittwoch 15. April 2020, 14:33

Hallo zusammen,

jetzt bin ich eingezogen und "wohne" seit 5 Tagen hier, wobei es mir täglich schlechter geht (Kopfschmerz, Schwindel, Augenjucken, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden, Kribbeln überall etc.; die Meisten hier, wissen ja wahrscheinlich wovon ich spreche). Glücklicherweise habe ich für die Nacht noch eine Ausweichmöglichkeit. Trotzdem ist das so natürlich kein Leben.
Mein Versuch die FBH noch länger auszulassen (insgesamt waren es 8 Tage am Stück) hat keine Linderung gebracht. Ich stocher also weiterhin mehr oder weniger im Dunkeln. Und mit zunehmenden Beschwerden, wird es natürlich auch schwerer noch klare Gedanken für nächste Schritte zu fassen...

Naja, falls noch jemand einen Ansatz hat, freue ich mich.

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Donnerstag 16. April 2020, 08:09

Hi Chris, das ist wirklich traurig...

Vermutlich wird jetzt die pollenbesäte Jahreszeit weitere Probleme verursachen bzw. vieles erschweren.

Doch das Hauptproblem liegt irgendwo im Haus. Weiteres Ausdünsten ist immer gut ... dauert aber lange und ist natürlich ärgerlich, wenn man monatlich Kosten aufwenden muß für ein Haus, das man nicht bewohnen kann.

Fragen:

Wurden Tapeten verwendet? - hast Du eine Allergie gegen "Kleister" und-oder MCS-Reaktionen auf Benzole, Benzoide usw..? (ist z.B. auch mein Problem - deshalb ist bei mir alles gefliest und gekachelt).
Sind die Wände mit glasierten Fliesen versehen?
Aus welchen Materialien besteht die Decke?
Wurde Bauschaum für Türen und Fenster verwendet - wenn Ja - war da Flammschutzmittel drin? Diese Expositionen sind vorwiegend "geruchslos" aber heftig in ihrer "Dauerwirkung" auf viele Monate bis teilweise einige Jahre hin - Deine Beschwerden passen dazu :roll:

Du hast hohlräumige Tonziegel verwendet https://de.wikipedia.org/wiki/Poroton . Gutes wärmeisolierendes Material - allerdings nicht absolut dicht, wie z.B. Kalksandstein oder Mauerziegel / Backstein etc.. So können im Mauerwerk Luftzirkulationen stattfinden und bei entsprechendem Wind-/Luftdruck Expositionen durch den Mauerputz oder mit dem Auge nichtsichtbare Poren oder feinste Risse gepresst werden. Beliebte Stellen sind Türzargen, Fensterfaschen, Rohrumrandungen und ähnliches..... sowie Mauerecken, Übergänge von Fußboden zur Mauer - bzw. Fußleistenhöhe usw....

Manche Expositionen haben demnach einen langen Weg und müssen sich durch kleinste Poren pressen; sowas dauert manchmal Stunden oder länger - aber irgendwann sind sie da. Deshalb gibt es öfters die Erklärung, dass erst nach einiger Zeit nach dem Lüften die Beschwerden immer größer werden... (sofern man sich durch das Lüften keine anderen schlimmen Expositionen in die Wohnung eingebracht hat und sich durch eine Erwärmung der Raumluft bemerkbarer machen).

... puh - ich lass das mal als Gedankenanregung sacken - schrecklich was das Fehlen einer durchgreifenden "umweltfreundlichen Politik" uns Menschen und vor allen Dingen MCS-Erkrankten so antut... :cry:


PS: Ich weiß nicht ob das hilft, aber eventuell könnten Fotos von eventuellen Problemstellen auch bei der Ursachensuche hilfreich sein.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Freitag 17. April 2020, 11:18

Hallo Chris,

das klingt schlimm. Mir fällt leider nichts neues mehr ein. Wahrscheinlich wird die Zeit das Ganze verbessern. Ich hoffe, du kannst dich noch lange im Nachbargebäude erholen.

Ich tippe immer noch auf Türdichtungen, Fensterdichtungen, Kabel, Kabelkanäle, Silikon...

Alles Gute
Elke
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Dienstag 21. April 2020, 18:09

Hallo wieder mal,

@Twei:
Es wurden keine Tapeten verwendet, sondern ausschließlich Kalkputz und Silikatfarbe drüber gestrichen.
Alle Fliesen (kompletter Boden und teilweise die Wände in den Bädern) sind glasiert.
Die Geschossdecken bestehen aus Beton.
Weder bei Fenstern noch bei Türen wurde Bauschaum verwendet. Tatsächlich wurden aber an manchen Stellen, z.B. beim Befestigen von Steckdosen geringe Mengen an (vorher von mir ausgetestetem) Bauschaum verwendet.
Bzgl. Fotos von Problemstellen wüsste ich tatsächlich nicht, was ich fotografieren sollte, da es mir ja tatsächlich im ganzen Haus schlecht geht.

Deine Gedanken bzgl. der Ziegel ergeben Sinn. Wenn ich nun wüsste wo die schädigende Exposition herkommt, könnte ich ggf entsprechend abdichten.

@Elke: Hoffen wir, dass die Zeit tatsächlich hilft.


Letzte Woche hatte ich jemanden von einem Umweltlabor hier, dass professionelle Innenraumlufttestungen durchführt. Leider war das Ergebnis dieses ersten Termins, dass aufgrund der (kaum vorhandenen) Gerüche und der sowieso schon sehr bedachten Auswahl von Baustoffen, keine weiteren Tests veranlasst wurden. Die Mitarbeiterin wusste einfach nicht worauf sie testen sollte. Eigentlich ja positiv. Hilft mir nur nicht.
Einziger Ansatzpunkt den sie hatte, war ein Geruch nach Stroh, der daher rührt, dass im DG Strohbauplatten (reines gepresstes Stroh, keine Zusätze) verarbeitet wurden (als Alternative zu Gipskarton o.ä.). Hat hiermit vielleicht jemand Erfahrungen? Allerdings muss ich sagen, dass ich diese Platten selbst eingebaut habe und während der Verarbeitung keine Probleme hatte.

Viele Grüße

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Mittwoch 22. April 2020, 00:25

Hallo Chris,

die mit Poroton gefüllten Ziegel haben wir auch verbaut und keine Probleme damit. Mit Strohplatten habe ich keine Erfahrung, wir haben Fermacell verwendet. Bauschaum hätte ich nicht genommen. Ich wünsche dir, dass du das Übel schnell findest und dass es nur eine Kleinigkeit ist...

Liebe Grüße
Elke
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Samstag 2. Mai 2020, 10:51

Hallo zusammen,

da es was Neues gibt, dachte ich ich schreibe diese Neuigkeiten mal hier auf.

In den letzten Wochen war es ja mehr oder weniger ununterbrochen sonnig, trocken und warm draußen. Seit ein paar Tagen hat sich das Wetter geändert. Es ist eher wechselhaft und regnerisch (zumindest da wo ich wohne). Ich habe festgestellt, dass dieses eher "schlechte" Wetter positive Auswirkungen auf meine Gesundheit hat.
Das heißt, wenn es hier den ganzen Tag regnet und die Sonne nicht aufs neue Haus scheint, geht es mir drin merklich besser. Es ist nicht so, dass ich sagen würde mir geht es richtig gut, aber die Symptome sind doch um einiges schwächer. Auch der Geruch nach Stroh, über den ich weiter oben schon geschrieben habe, nimmt bei Regenwetter deutlich ab.

Diese Entwicklung hat nun dazu geführt, dass ich andere Dinge verdächtige ursächlich für meine Beschwerden zu sein. Hierbei kommen mir selbstverständlich die im Dach des Hauses verwendeten Baustoffe in den Sinn.

Vielleicht kurz zum Aufbau des Daches:

Ziegel
Dachlatten
Unterdeckplatte (Holzfaser)
Unterspannbahn

selbst verarbeitet und während der Verarbeitung keine Beschwerden wahrgenommen:
Sparren/Zwischensparrendämmung (Holzfaser)
Dampfsperre (auch die Tackerlöcher abgedichtet!)
Unterkonstruktion aus Dachlatten
Strohbauplatte


Spachtel/Armierung
Putz
Silikatfarbe

Wie gesagt, ich nehme einen Strohgeruch war. Bei Sonneneinstrahlung sehr stark, beim Regen weniger. Mit diesem Geruch korrelieren die Symptome, wie bereits oben beschrieben. Daher verdächtige ich natürlich die Strohbauplatte. Wissen tu ich es natürlich wie immer nicht.

Hat vielleicht jemand von Euch mit den genannten Produkten (war mir unsicher, ob ich hier auch die Hersteller/genaue Produktbezeichnung nennen darf) Erfahrungen?

Ich freue mich, wie immer, über Ansätze Ideen, die mir Linderung verschaffen könnten.


Nun habe ich noch ein weiteres Thema, bei dem ich mir Hilfe erhoffe. An dem Haus fehlt noch der Außenputz, dieser soll in den nächsten Wochen aufgebracht werden. Standardmäßig würde ein Silikonharzputz verwendet werden. Allein die Bezeichnung macht mir Angst...
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Außenputzen und kann mir etwas unbedenkliches/verarbeitbares/sinnvolles empfehlen? Idealerweise natürlich ohne bedenkliche ausdünstende Stoffe (Biozide, Fungizide....)


Außerdem noch ein letztes Thema. Wir haben uns für unsere (bestehende, "alte") Küche eine Granitplatte liefern lassen. Diese haben wir vorsichtshalber NICHT imprägnieren lassen. Nun stellen wir aber fest, dass sie in diesem Zustand wirklich SEHR empfindlich ist und so nicht wirklich als Arbeitsplatte zu gebrauchen ist. Nun wollen wir sie also doch in irgendeiner Form imprägnieren, um sie entsprechend ihrem Zweck nutzen zu können. Kennt hier vielleicht jemand ein geeignetes Produkt?

Ich hoffe und freue mich auf Eure Tipps.

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Samstag 2. Mai 2020, 14:00

Hallo Chris,

Holzfaserplatten sind auch nicht ohne. Wir hatten die Möglichkeit auf den Dachstuhl zu verzichten und haben deshalb nur eine schräge Betondecke.

Das Granitplattenproblem habe ich mit einmaligem polieren mit Olivenöl gelöst. Sehr! wenig Öl mit viel Muskelschmalz einreiben und mit sauberen nicht fusselnden Lappen so lange bearbeiten, bis das Öl nicht mehr sichtbar ist. Hält jetzt schon 9 Jahre....

Liebe Grüße
Elke
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Sonntag 3. Mai 2020, 09:00

Also - ich vertrage in Räumen kein Papier, Holz, Sägespäne, Stroh, Pappe und allem was so ähnlich ist. Je wärmer diese Materialien werden, um so größer wird mein Leiden. Erklärt wurde dieses u.a. mit der "natürlichen Ausgasung von Formaldehyd". Mir persönlich reichen die Beschwerden als Erklärung und nicht alleine die Ausgasung von geringsten Mengen irgendwelcher Chemikalien, die teilweise auch noch geruchslos daherkommen oder einen Größenwert betragen, der sich schwer Messen läßt bzw. erst dann eine Gesundheitsgefährdung vorliegen könnte.

Aus diesem Grunde halte ich persönlich deine oben aufgeführten Wahrnehmungen für plausibel.
Jeder Dachspeicher hat bei mir schon beim Betreten (vor allen Dingen im Sommer) große Beschwerden ausgelöst. Was dagegen helfen/vermindern könnte wären z.B.:
- Dachluken auf und für freien Luftabzug sorgen - sofern das Wetter dieses zuläßt (Sturm),
- Strohmatten ersetzen, weglassen oder verkleiden mit Folie, sodaß auch die Holzbalken zugetackert sind,
- hermetisches Abschließen zwischen den Wohngeschossen und dem Dachgeschoss einschließlich dem Treppenhaus.

... Standardmäßig würde ein Silikonharzputz verwendet werden...
"Standardgemäß" ?
Vielleicht nach "modernen" Gesichtspunkten, aber Standardgemäß sind Zementputz oder in manchen Gegenden Lehmputz und keine "Harzkleber".
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Montag 4. Mai 2020, 07:45

Hier noch etwas Wissenschaftliches und MCS-Bezogenes zur "natürlichen Ausgasung von Formaldehyd" auch bei Vollholz:

Formaldehyd-Abgabe von Vollholz - viewtopic.php?f=60&t=19291#p112464

Emissionen aus Holz und Holzwerkstoffen - https://www.eggbi.eu/forschung-und-lehr ... rkstoffen/

Formaldehyd - https://www.umweltbundesamt.de/themen/g ... rch-die-eu
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 4. Mai 2020, 10:01

Hallo zusammen,

@ Elke: danke für den Hinweis bzgl. Granitplatte

@ Twei: Danke für deine Meinung zu meiner Vermutung. Das hilft. Und vielen Dank auch für den Hinweis bzgl. Außenputz.

Weiterhin machst Du drei Vorschläge, wie ich die, möglicherweise aus dem Dach stammenden Expositionen, verringern könnte. Dein erster und dein dritter Vorschlag sind leider in unserem Haus nicht umsetzbar. Wir haben keine Dachflächenfenster (auch kein Zwischenboden im DG, sprich Dachschräge komplett offen bis auf 3,50m Höhe) und es handelt sich um ein Einfamilienhaus ohne Abtrennung zwischen den drei Geschossen (das sehe ich im Nachhinein als großen Fehler an, kann ich aber nur mit erheblichem baulichen Aufwand ändern, wenn überhaupt).

Dein zweiter Vorschlag erscheint mir aber teilweise realisierbar. Strohplatten ersetzen ist möglich. Allerdings auch mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Wäre wohl das letzte Mittel, falls nichts anderes wirkt. Aber der Vorschlag das Ganze mit Folie zu verkleiden klingt interessant. Nun stell ich mir dabei einige Fragen:

Welche Art von Folie?
Wo/wie anbringen? --> Also erst die Farbe wieder abschleifen und direkt auf die Strohplatten anbringen und dann wieder drüber streichen oder über den fertigen Anstrich "kleben"?
Welche Wirkung hätte das, abgesehen von den somit hoffentlich reduzierten Emissionen, auf das Raumklima?

Außerdem: Wie lange können solche Ausdünstungen überhaupt anhalten? (die Hoffnung, das Besserung "einfach so" eintritt stirbt zuletzt...)

Ich freue mich auf weitere Antworten

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Montag 4. Mai 2020, 15:08

Bei MCS halte ich es persönlich für notwendig mit schließbaren Raumsegmenten zu arbeiten; alles andere verkompliziert ein "MCS-gerechtes" Wohnen zu verwirklichen.

Wenn kein separater Speicher mit Dachluken vorhanden ist, keine Abtrennung zu den unteren Geschossen, dann sind obige Vorschläge kaum durchführbar. Es sind keine "oder-oder" Vorschläge gewesen sondern eher "und-und".

Ja - es würde viele Kosten auf Einen zukommen, wenn man nachträglich einen Dachspeicher nachrüstet.

Die normale "Dachfolie/Unterdeckbahn" wäre eine Möglichkeit gewesen, wenn ein Dachspeicher vorhanden gewesen wäre. Nun könnte man aber diese als "Zwischenschicht" auf die Strohmatten tackern, damit später nicht irgendwelche Undichtigkeiten entstehen, wenn in der nächsten "Schicht" an den Spachtelstellen oder Rändern Risse oder kleinste Spalten auftreten.

Anschließend könnte man die ganze Fläche mit "Gipskartonplatten" verkleiden, dichtspachteln und Verputzen oder mit Alu-Tapeten o.ä. versiegeln. So hättest Du z.B. die Expositionen gegenüber den "unteren" Lebensbereich abgeschottet.

Letztendlich denke ich, dass ein Fachmann für Trockenbau und-oder ein Dachdecker bei der Planung hinzugezogen werden sollte.


Interessant könnte für Dich folgender Thread sein:

Wie Saniere ich eine Dachwohnung MCS tauglich? - viewtopic.php?f=60&t=21610
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 11. Mai 2020, 08:34

@Twei
Danke für die weiteren Hinweise. Die Strohplatten erst mal abzudichten klingt sinnvoll.

Das Problem ist, was mache ich dann drauf. Denn die Strohplatten waren damals in der Bauphase der "letzte Ausweg". Ich vertrage keine Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten. Die Lehmplatte mit Holzfaseranteil, die ich damals getestet hatte, ging auch nicht. Schwierig...

Thema Außenputz:

Der neue Vorschlag von meinem Verputzer ist:

• Unterputz + Armierungsputz = Gigamit, Leicht-Armier-Unterputz mit Perlite als Leichtzuschlagsstoff (Perlite vertrage ich, die sind auch in unserem Ziegelstein)
• Oberputz = Mineral Aktiv Scheibenputz, mineralischer Oberputz mit Feuchteaufnahme (ohne Algizide und Biozide)
• Anstrich = Mineral Aktiv Fassadenfarbe, mineralische Fassadenfarbe

Was denkt ihr? Grundsätzlich erstmal besser als Silikonharzputz, oder? Testungen stehen noch aus.

Viele Grüße

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Montag 11. Mai 2020, 09:38

Wenn Du keine Pappe und demnach vermutlich auch keine Tapeten mit Papierbeschichtung verträgst, dann bleibt nur noch Glas, Metall, besondere Steinmaterialien und ähnliches übrig. Es gibt Mineralfaserplatten - mit denen kenne ich mich persönlich aber nicht aus.

Einfacher preisgünstiger Mauerputz für Innen und Außen ( oder selbst gemischt aus Sand, Kalk und Zement) ist eine Variante, mit der jeder gelernter Mauerer und Verputzer seit Jahrhunderten hantieren kann und als Material selbst seinen wirkungsvollen Zweck erfüllt!

Wer aber lieber mit modernsten Chemieprodukten arbeiten möchte, sollte sich später über dessen Wirkung nicht wundern.

Es ist Deine Entscheidung was Du verwenden möchtest und welche Risikos Du bereit bist zu tragen.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Montag 11. Mai 2020, 15:34

Hallo Chris,

ich habe versucht herauszufinden, welche Aussenfarbe bei uns verwendet worden ist, aber in meinen Unterlagen steht leider nichts dazu. Und unser Gipser hat dermaßen gepfuscht, dass wir nicht im Guten auseinander sind, da kann ich nicht nachfragen.

Zu der Innenraumproblematik:

Hast du Fermacell greenline mal getestet?

https://www.baustoffshop.de/fermacell-g ... -0-mm.html

Aber vorsicht, die normalen Fermacellplatten sind für uns ungeeignet.

Liebe Grüße
Elke
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon mod13 » Mittwoch 13. Mai 2020, 07:10

Off-Topic-Beiträge wurden für die Übersichtlichkeit des Themas entfernt. Wir bitten um Verständnis :)
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 25. Mai 2020, 13:23

Danke Elke fürs Nachsehen.

Vermutlich wird es auf die Kombination Kalk(zement)putz + Silikatfarbe hinauslaufen. Jetzt muss ich nur noch die passenden Produkte ohne die ganzen Zusätze finden und zumindest mal dran riechen...

Fermacell Green Line hatte ich auch schon getestet. Leider nicht verträglich für mich :-(

@mod13: Kein Problem, ist mir gar nicht aufgefallen.

Gruß
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Hannibal64 » Sonntag 23. August 2020, 19:53

@chrisTiger

berichte doch eventuell, ob sich die Beschwerden durch irgendwelche Maßnahmen gebessert haben?
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Sonntag 6. September 2020, 21:24

Hallo zusammen, hallo Hannibal 64,

nach einigen Wochen melde ich mich mal wieder hier.

In den Tagen kurz nach meinem letzten Beitrag in diesem Thread, ging es mir gesundheitlich immer besser. Während des Sommers ging es mir in unserem Haus richtig gut. Wobei ich hier etwas einschränken muss. Im Erdgeschoss ging es mir tatsächlich so gut, dass ich hier wohnen und erholsamen Schlaf finden konnte. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Im OG hatte ich nach wie vor Probleme. Da ich meinen Schlafplatz aber ins EG verlegt habe und ansonsten oben nur die Kinderzimmer sind, konnte ich diese Probleme weitestgehend meiden.

Nun bin ich heute morgen aufgewacht und habe mich irgendwie "mitgenommen" von der Nacht gefühlt. Meine Beschwerden wurden im Laufe des Tages im Haus stärker und besserten sich sobald ich ins Freie ging. Nun habe ich mich natürlich gefragt woran das lag und habe folgende Vermutung: Letzte Nacht war es hier recht kalt (7 Grad). Als ich heute morgen ins Wohnzimmer kam, war der Boden ziemlich warm. Daraus schließe ich, dass heute Nacht erstmals seit langem wieder die FBH angesprungen sein muss. Diese hatte ich ja schon vor einigen Monaten in Verdacht Auslöser meiner Beschwerden zu sein. Nun vermute ich erneut sie als Auslöser meiner Beschwerden. Interessant finde ich allerdings, dass die Beschwerden auch in meinem Büro, das durch den Flur und zwei Türen vom Wohnzimmer getrennt ist und in dem definitiv die FBH aus ist, auftreten.

Ich will nicht sagen, dass ich verzweifelt bin. Allerdings bin ich doch sehr besorgt über die Aussicht, mich aufgrund der nun kälter werdenden Temperaturen, erst im Frühling nächsten Jahres wieder beschwerdefrei in meinem, dann nicht mehr beheizten, Haus aufhalten zu können.

Ich freue mich über weiteren Austausch. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie man die FBH als Auslöser von Beschwerden eliminiert (abgesehen von Ausschalten/Ausbauen natürlich).

Viele Grüße
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Mittwoch 9. September 2020, 19:59

Hallo Chris,

es ist halt die Frage, auf was du reagierst. Die Fliesen werden es kaum sein. Bleiben Fliesenkleber, Fugenmasse, Silikon oder evtl. auch die Trittschalldämmung. Was habt ihr da verwendet? Styropor?

LG
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Donnerstag 10. September 2020, 21:00

Hallo Elke, hallo zusammen,

Zunächst einmal bin ich mir mittlerweile sicher, dass das Problem durch die angeschaltete Fußbodenheizung verursacht wird. Die letzten beiden Nächte war sie wieder aus und prompt ging es mir wieder besser. Außerdem, und das hatte ich vor einiger Zeit schon einmal berichtet, hatte ich erstmals Beschwerden, als das Estrich-Trocknungsprogramm gefahren wurde, die FBH also erstmals sehr hoch geheizt wurde. Daraus schließe ich wiederum, dass die Beschwerden von einem Stoff/Material verursacht weder müssen, dass schon drin war, bevor die Fliesen verlegt wurden

Mein Fußbodenaufbau sieht folgendermaßen aus:

Fliesen
Fliesenkleber
Fußbodenheizung:
- Heizungrohre (Fa. Rehau) auf Stahlmatte geclipst
- PE-Folie als Trennschicht
Blähtonschüttung als Estrichdämmung (kein Styropor o.ä.)
Zementestrich im ganzen Haus (ohne Trocknungsbeschleuniger o.ä.)

Ich frage mich, was da ausdünsten kann. Insbesondere bei der sehr geringen Vorlauftemperatur der FBH. Außerdem frage ich mich, wie lange das Ganze ausdünstet und ob es irgendwann "von selbst" besser wird...

Für mich sieht es so aus, das einzig die Umrüstung auf Heizkörper, mit denen ich in unserer alten Wohnung keine Probleme hatte, Linderung bringen kann. Aber das ist tatsächlich weder baulich noch finanziell im Moment realisierbar. Und schon gar nicht bis nächste Woche, wenn es wahrscheinlich wieder so kalt wird, das wir heizen (müssen).

Ich freue mich weiter über ähnliche Erfahrungen und Lösungsvorschläge/-ansätze.

Viele Grüße

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Freitag 11. September 2020, 15:48

Blähtonschüttung klingt gut, eigentlich eine bessere Idee als unsere Bio-Hanfdämmumg - wasserunempfindlich. Ansonsten haben wir es gleich gemacht, FBH auf Metall geclipst, Zementestrich ohne alles.

Der Nachteil bei dieser Zementestrichsache war der, dass sich alle Böden wirklich schlimm gesenkt haben, und wir jetzt nach ein paar Jahren alle Silikonfugen neu machen durften, weil alle Fugen gerissen waren. Da wünsche ich euch mehr Glück.

Ich habe leider keine Idee dazu, und wünsche dir, dass das, was dir Probleme macht, sich schnell verflüchtigt...
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Samstag 19. September 2020, 11:35

Hallo wieder mal,

die Probleme werden nicht weniger. Als sei das FBH-Problem nicht schon genug, ist jetzt noch etwas neues dazu gekommen.

Die erste Schicht unserer Außenputzes ist nun aufgebracht und mir geht es sehr schlecht (Heizung läuft seit einiger Zeit nicht mehr, daher klar dem Putz zuzuordnen). Natürlich hatte ich den Putz vorher getestet und ihn dabei sogar extra erwärmt, um zumindest ein wenig die Sonneneinstrahlung zu simulieren.

Wie immer frag ich mich nun natürlich, was ich tun kann um Linderung zu kriegen. Ist es wahrscheinlich, dass das du nur in den ersten Tagen ins Haus ausgast und irgendwann aufhört? Ist Lüften sinnvoll oder kontraproduktiv? Stelle mir vor, dass ich durch offene Fenster ja noch direkteren Kontakt zum Putz kriege.

Es handelt sich übrigens um den Haftmörtel HM50 von Baumit mit einem Armierungsgewebe, dass auch schon beim Innenputz zum Einsatz kam. Auch wenn das ja nun eigentlich keine Rolle mehr spielt, da ich ihn schlecht wieder abmachen kann und ich ihn, wie gesagt ja vorher tagelang ausgetestet habe. Aber ein komplett verputztes Haus ist wohl nicht simulierbar.

Ich freue mich auf Antworten.

Viele Grüße

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Samstag 3. Oktober 2020, 10:36

Hallo nochmal,

heute kann ich mal wieder etwas Positives vermelden.

Die Beschwerden wegen des Grundputzes waren nach ca. einer Woche weg. Nun ist schon der Oberputz und die Farbe aufgetragen worden und ich habe weiterhin keine Beschwerden deswegen. Das freut mich wirklich sehr.

Als Entscheidungshilfe für Bauvorhaben anderer, nicht um Werbung für irgendwelche Produkte zu machen, möchte ich hier kurz die verwendeten Produkte nennen:

Grundputz: "Haftmörtel HM 50" von Baumit (schadstoffgeprüft durch Sentinel Haus) mit einem Armierungsgewebe
Oberputz: Scheibenputz "SEP 3" ebenfalls von Baumit
Farbe: "Granital DISPERSIONS-SILIKATFARBE" von KEIM (schadstoffgeprüft durch Sentinel Haus)

Viele Grüße

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Sternentaenzer » Donnerstag 8. Oktober 2020, 18:36

Hallo Chris,
toll, dass Du die Sachen jetzt vertragen kannst und danke, dass Du hier die Namen der verwendeten Produkte reingestellt hast. Das kann sehr wichtig für andere sein:-)

Liebe Grüße und ich drücke Dir die Daumen, dass jetzt alles gut wird.

Sternentänzer
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Samstag 17. Oktober 2020, 11:58

Hallo zusammen,

leider hielt die Freude über die Verträglichkeit von Putz und Farbe nur sehr kurz.

Offensichtlich hat die Heizperiode nun definitiv begonnen. Dass ich mir mittlerweile sicher bin, dass meine Hauptbeschwerden durch die Fußbodenheizung (konkret: irgendwas wird erwärmt und dünstet aus) verursacht werden, hatte ich ja schon geschrieben.

Ich habe nun unsere FBH so eingestellt, dass sie "nur" tagsüber heizt und nachts nicht. Das führt zumindest dazu, dass ich nachts, zumindest bis 5 Uhr morgens etwas Erholung bekomme. Um diese Zeit heizt sie wieder, damit es warm im Haus ist, wenn die Familie aufsteht.

Nichtsdestotrotz ist mein Leidensdruck sehr hoch, da ich mich hier tagsüber eigentlich gar nicht mehr aufhalten sollte, aber es nun mal muss. Es reichen wenige Minuten Aufenthalt im beheizten Haus, um stärkste Symptome hervorzurufen (Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Watte im Kopf, Atemnot, Konzentrationsunfähigkeit, Abgeschlagenheit, Kribbeln überall, Frieren......). So extrem war es selten.

Leider wird es wohl frühestens im April wieder mal einen Tag geben, an dem man nicht heizen muss. Ich frage mich, wie ich bis dahin überleben soll.

Ich sehe einfach keine Handlungsalternativen. Ich kann schlecht die Heizung einfach auslassen. Ich kann nicht einfach auf die Schnelle Heizkörper einbauen, die ich möglicherweise besser vertrage. Lüften bringt bisher nichts. Putzen bringt nichts. In einem Raum die Heizung auslassen und mich dort aufhalten, bringt nichts. Ausziehen ist keine Option.

Es muss doch irgendetwas geben, das man tun kann, um das Haus bei angeschalteter FBH verträglicher zu kriegen. Gibt es hier jemanden, der vielleicht ähnliche Probleme hatte und sie lösen konnte? Oder gibt es jemanden, der Einschätzen kann, wie lange so ein System (Bodenaufbau siehe weiter oben im Thread) ausdünsten kann.

Kann hier gern auch noch mal die verwendeten Produkte nennen:

Estrich:
Zement chromatarm CEM 1 42,5N (Dyckerhoff)
Estrichsand 0-8 mm (Sehring Sand & Kies GmbH)
Liapor-Schüttung 4/8 mm

Heizungrohre (Fa. Rehau) auf Stahlmatte geclipst
PE-Folie als Trennschicht

Darüber dann die Fliesen. Die lass ich jetzt mal weg, da die ersten Beschwerden mit der FBH schon beim Aufheizen des Estrichs da waren und ich daher die Fliesen (inkl. Kleber, Silikon, Fugenmörtel) ausschließe.

Ich freue mich, wie immer, über jeden kleinen Hinweis, der mich einem beschwerdefreieren Leben, auch im Winterhalbjahr, ein Stück näher bringt.

Danke

Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Sisko » Freitag 6. November 2020, 00:38

Hallo,

schnelle Antwort nur als Behelf, ich heize schon seit fast 30 Jahren nur noch mit dem Holzofen, zwei Stück davon im Haus platziert und alle Türen offen, meist brennt nur einer außer in harten Wintern, schöne Wärme und tolles Raumklima.
War als Behelf beim Umbau gedacht und ist dann für immer so geblieben...

Würde ich immer wieder so machen, gar keine Heizung mehr einbauen, haben die Menschen doch früher alle so gemacht...

Grüße Sisko
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Twei » Samstag 7. November 2020, 09:47

@ Sisko

Holzöfen - Dreckschleudern die krank machen - viewtopic.php?f=74&t=14966&hilit=holzofen

In weiter Nachbarschaft bei mir, wird teilweise mit Holz geheizt; ich persönlich leide extrem darunter. Jetzt, ab Mitte Herbst kann ich deshalb nur ganz selten lüften, da permanent die Luft mit übelsten Rauchabgasen belastet ist!

Selbst ein angekokelter Streichholz, eine brennende Kerze oder Restbestände belasteter Außenluft im Wohnraum, verursachen bei mir schlimmste MCS-Reaktionen.

MCS ist bei jedem unterschiedlich ausgeprägt und viele Risikofaktoren sind mittlerweile bekannt: Kaminabgase jeglicher Art gehören auch dazu. :roll:
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Elke » Samstag 7. November 2020, 10:27

Da gehts mir wie Twei - jegliche Art der Verbrennung im Haus geht gar nicht. Und die Nachbarn plagen mich auch sehr mit ihrer Heizerei.

Ein Kaminofen ist eigentlich nicht geeignet bei MCS.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon Hannibal64 » Donnerstag 12. November 2020, 20:04

Die Menschen sind unterschiedlich. Habe zwar keinen, aber da wo einer ist, Kamin, macht er mir auch nichts, der Ruß zieht ja nach oben und geht über den Schornstein raus...merke das eher von den "anderen". Den Unsolidarischen, wie man heute in Covid-Zeiten sagen würde :lol:


@Christiger

vermute, du wirst nicht eine der Komponenten die alleinige Ursache zu schieben können. Neubau, da dünstet alles mögliche aus. Die Summe der Einzelexpositionen macht es dann.

Nicht umsonst hat man früher den Rohbau über den Winter ausdünsten lassen.

Im Sommerhalbjahr komme ich persönlich mittlerweile recht gut klar, sobald es aber außen dauerhaft unter 8-10°C, geht, wird es unangenehm. Nehme an, das hängt mit der Thermik zusammen. Kalte Luft mit Tiefdruck, Schadstoffe unten, Warme Luft und Hochdruck, Schadstoffe verdünnen mehr und weiter oben...

k.A., ob das "wissenschaftlich" stimmt. Aber der hiesigen offiziellen Wissenschaft nach ist MCS auch überwiegend psychisch bedingt...


Vlt. mal experimentieren, Inneräume höher heizen (24-25°C) oder mehr abkühlen lassen (unter 20°C) , schauen ob etwas passiert.
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Montag 22. Februar 2021, 22:07

Hallo zusammen,

da ich ja diesen Thread eröffnet habe, dachte ich es ist an der Zeit mal wieder ein Update zu geben.

Zunächst vielen Dank für die Unterstützung, Ideen und Kommentare.

Heute kann ich sagen, dass alle Beschwerden die ich über die Zeit in unserem Haus hatte nicht mehr vorhanden sind. Das freut mich natürlich wirklich sehr. Sogar in den letzten Wochen, als es so kalt war und die Heizung überall im Haus gelaufen ist, hatte ich keine Probleme.

Ich habe nichts verändert. Die Beschwerden haben sich ohne mein Zutun in den letzten Monaten stark verringert, bis sie schließlich ganz weg waren. Vielleicht hat das bisschen, was bei unserem "gesunden" Haus noch ausdünsten konnte, fertig ausgedünstet bzw. ist unter meine Wirkschwelle gesunken...

@Hannibal: Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass es wohl verschiedene Komponenten gab, die die Probleme verursacht haben. Unser Rohbau stand übrigens sogar zwei Winter bis wir eingezogen sind.

Wenn übrigens noch jemand einen Tipp für eine verträgliche Spülmaschine hat bin ich dankbar. Das "Loch" in meiner Küche klafft zwar jetzt schon seit 5 Jahren, aber so wirklich daran gewöhnen kann ich mich nicht. Ohne Erfolg ausprobiert habe ich bisher gebrauchte Geräte von BSH, Miele und Gorenje.

Viele Grüße
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Samstag 1. April 2023, 12:04

Hallo mal wieder,

in der Zeit seit meinem letzten Eintrag in diesem Thread ging es mir, zumindest bezogen auf die Bausubstanz unseres Hauses, gut. Beschwerden wurden nur durch Versuche Gegenstände einzubringen ausgelöst. Diese sind aber jeweils nach Entfernung wieder vollständig zurückgegangen.

Seit der aktuellen Woche zeichnet sich nun allerdings ein Szenario ab, vor dem ich immer Angst hatte. Ich scheine nichts mehr zu vertragen. Alle Orte an die ich in den letzten 10 Jahren regelmäßig gegangen bin (Arbeitsplatz, Turnhalle) und an denen ich keine Probleme hatte, verursachen plötzlich starke Symptome. Leider habe ich diese Symptome auch zu Hause in meinem eigentlich gesunden Haus (siehe ältere Einträge von mir hier). Nicht nur das ich Symptome habe, es fühlt sich so an, als hätten diese noch einmal zugenommen im Vergleich zu meinen Reaktionen sonst.

Ich weiß nicht, ob ein Zusammenhang besteht, aber in den letzten 6 Wochen hatte ich einen Infekt, ggf. hat der nun dazu geführt, dass sich die Symptome verstärken und sich plötzlich überall zeigen. Werden sie wieder nachlassen?

Letztlich ist es auch egal warum es so ist, wie es seit ein paar Tagen ist. Ich muss einen Weg finden meinen Zustand zu verbessern. Ansonsten sehe ich meine private und berufliche Zukunft massiv gefährdet. In diesem Zustand kann ich nicht lange leben.

Immerhin habe ich am Montag nach langer Zeit mal wieder ein Termin bei einem "Spezialisten" (Brenn, Köln), da ich das Ganze nach einigen Jahren Arztabstinenz mal wieder in Angriff nehmen wollte. Vielleicht hilft das ja.

Ich freue mich auf Tipps, Kommentare, etc.

Viele Grüße
Chris
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon rokker33 » Montag 7. August 2023, 13:19

H Chris,

wie geht es Dir? Wie war der Termin bei Brenn? Suche auch wieder nach einem Arzt zur Unterstützung, nachdem Prof. Huber aufgehört hat. Die Lage mit Arztversorgung sieht allerdings schlecht aus, meiner Erfahrung nach.

Zu Deinem Problem: ich hatte einen ähnlichen Verlauf. Leider keine gute Nachrichten. Ich kenne die sprunghaften Verschlechterungen. Zuerst dachte ich immer, es wäre irgendwas neues in der Umgebung. Aber bei substantiellen Verschlechterungen reagierte ich immer auf Dinge neu, die ich davor vertragen hatte. Bei mir ist das nicht besser geworden: Verlust von Eigenheim und Familie.

LG, Rokker
Guten Tag, Guten Tag, ich will mein Leben zurück ...
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Re: Neues Einfamilienhaus - Sehr starke Beschwerden

Beitragvon chris1tiger » Dienstag 26. September 2023, 18:39

Hallo Rokker,

es schwankt sehr stark. Gut ist, dass ich es aktuell zu Hause gut und bei der Arbeit ganz ok aushalten kann. Es ist Wahnsinn, wie sehr das innerhalb weniger Tage schwanken kann. Schwierig und scheinbar fast unmöglich ist es nach wie vor neue Gegenstände ins Haus einzubringen. Da vertrag ich quasi nix. Ich versuche mir gerade abzugewöhnen danach zu fragen, warum das so ist. Interessant bei mir ist auch, dass ich plötzlich auf Dinge, die ich bisher vertragen habe, reagiere, aber diese Reaktionen auch wieder komplett verschwinden. Muss man nicht verstehen.

Bzgl. der Empfehlung von Ärzten bin ich vorsichtig. Jeder (Patient) ist anders und jeder macht andere Erfahrungen. Brenn hat eine sehr umfangreiche Diagnostik gemacht und Sachen entdeckt, die Huber, Runow, Bartram und Ionescu in den letzten 15 Jahren bei mir nicht rausgefunden haben. Er nahm sich, vor allem zu Beginn der Behandlung, viel Zeit für mich. Er geht sehr systematisch vor. Ich habe eine Ozonhochdosistherapie bei ihm durchgeführt. Diese hat zu einem erheblichen Anstieg meines Energielevels geführt, was auch am fast verdoppelten, aber immer noch zu niedrigen, ATP-Wert abgelesen werden kann. Meine Chemikalienunverträglichkeiten haben sich dadurch nicht verändert. Ich bin nach wie vor bei ihm in Behandlung. Ich will öffentlich bzgl. Diagnosen und Therapien ungern weiter ins Detail gehen. Aber es besteht natürlich die Möglichkeit mir privat zu schreiben.

Viele Grüße
Chris
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