Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon Eddy » Montag 25. Februar 2008, 15:23

Das Schlimmste für mich war die Diskriminierung von Freunden und Bekannten oder auch von der eigenen Verwandschaft.

Einer meiner besten Kumpels wollte partout nicht auf sein so alles geliebtes Aftershave verzichten. Ab und zu mal parfümhaltige Produkte wegzulassen, kann doch für Gesunde nicht so weltbewegend sein, oder? Die Freundschaft ist daran kaputt gegangen.

Einige werden denken, dann wars auch kein echter Freund, mag sein, aber er ist nicht der einzige. Wenn man dann irgendwann fast alleine um sich herum ist, nervt es schon, um das mal harmlos auszudrücken.
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Beitragvon Arnfried » Montag 25. Februar 2008, 21:46

Solche Probleme habe ich auch mit Familienangehörigen. Manchmal klappt das mit dem Parfümverzicht zwar, aber oft muss entweder ich oder die "stinkende" Person ausquartiert werden.
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon Anne » Montag 25. Februar 2008, 22:26

Ich habe diese Diskriminierung auf Arbeit erlebt. Selbst als ich einen Allergiepass vorlegen konnte auf Duftstoffallergie, war niemand bereit für mich als Kollegin auf sein Parfüm oder Deo zu verzichten. Manche sprühten sich sogar ein, während ich neben ihnen saß.
Eine Vorsprache bei der Vorgesetzten ergab folgende Antwort: "Wenn sie auf Duftstoffe reagieren, müssen sie eben aufhören zu arbeiten. Es ist jeden seine persönliche Freiheit solche zu benutzen und es kann niemanden verboten werden."

Schön, aber mir kann mit diesen Duftstoffen meine Existenzgrundlage entzogen werden? Mir kann man quasi die Tür weisen, wenn ich davon krank werde?

Gilt das Grundgesetz nicht für MCS-Kranke und Duftstoffallergiker?

Grundgesetz Artikel 2:
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.


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Beitragvon Clarissa » Dienstag 26. Februar 2008, 08:12

@Anne vielleicht solltest du dich mal mit einem anwalt unterhalten, Stichwort "Körperverletzung mit Vorsatz"
evtl. kann man die da etwas an die hand geben und deinen arbeitgeber zwingen zu handeln.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Marina » Dienstag 26. Februar 2008, 21:17

Mir kommt es manchmal echt so vor, als ob die, die auf ihre Düfte nicht verzichten können, einer Gehirnwäsche durch Werbung unterzogen wurden. Als ob man ohne Duft nicht mehr leben könnte. Nur so kann ich mir solches Verhalten erklären. Echt schade, dass ihnen ihr Duftmüll mehr Wert ist als ein Familienmitglied oder Freund. Die sollen lieber mal ihr Hirn einschalten, als wie das zu glauben, was die Werbung ihnen vorgaukelt, dann könnten auch wir mal wieder in geselliger Runde mit Familie und Freunden relativ unbeschwert zusammensitzen! Wir haben auch ein Anrecht auf Leben!
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Beitragvon Yol » Dienstag 26. Februar 2008, 21:50

@ Marina,

Wie kann man ein von Duftstoffen umnebeltes Hirn einschalten? Funktionniert es denn nach dieser Duftbehandlung noch normal? Werbung wird auch nur von denen angenommen, die dazu bereit sind. Duftstoffe sind bestens geeignet, das Gehirn in einen Zustand zu bringen, wo es nicht mehr nach objektiven Standpunkten handeln kann.
Dahinter steckt ein ausgeklügeltes Management. Viele, viel zu viel fallen darauf rein, ob sie aber noch als zurechnungsfähig angesehen werden können, das steht auf einem andern Blatt. Man könnte Duftstoffe sozusagen als leichte Alltagsdroge ansehen, bei den Duftbäumen in Autos kann man schon von mehr ausgehen, gemessen an der Fahrweise. Man kann davon ausgehen, dass die Hersteller so clever sind wie die Zigarettenindustrie und eine Suchtkomponente einbauen. Das würde erklären, warum der heutige Mensch krank wird, wenn er einen Tag auf seinen Gestank verzichten muss.
Selbst hochintelligente Menschen, die mich besuchen wollen, begreifen nicht, dass es nicht genügt sich an dem Tag nicht mit Parfüm einzunebeln, sondern universal neutral riechend anzutreten, was ihnen natürlich nicht gelingt. Verstehen tun die Leute auch nicht, dass NICHT RIECHEN KÖNNEN schnell abrutscht in Nicht mehr ertragen/ausstehen können, egal wie gern man sie auch einmal hatte...Streng genommen sind Duftstoffe dafür verantwortlich, dass zwischenmenschliche Beziehungen zerstört werden oder aber gar nicht mal möglich sind.
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon Anne » Dienstag 26. Februar 2008, 23:22

Hallo Clarissa,

der "Zug" ist leider bei mir schon abgefahren. Meine Arbeitsstelle musste ich aufgeben und bin zurzeit Hartz-IV-Empfänger.

LG Anne
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 27. Februar 2008, 07:58

[quote]Hallo Clarissa,

der "Zug" ist leider bei mir schon abgefahren. Meine Arbeitsstelle musste ich aufgeben und bin zurzeit Hartz-IV-Empfänger.

LG Anne[/quote]

Sch..... ich würde trotzdem mal mit nem anwalt reden lass dir einen rechtsberatungsschein geben, vor allen dingen beantrage mit einem kundigen menschen (kirche oder sonstige soziale einrichtungen) einen behindertenausweis, liste hierzu bitte alle deine einschränkungen die du im alltag hast auf.

ich wünsche dir auf diesem wege viel kraft und einen stabilen zustand.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon kati » Mittwoch 27. Februar 2008, 13:02

Ich habe den Eindruck die Gesellschaft spaltet sich.
Ich kenne mittlerweile viele Menschen die Parfüms nicht mögen, deshalb keines benutzen oder sich darüber beklagen dass die neuen Produkte alle so stinken. Die meisten dieser Menschen sind natürlich dennoch nicht duftstofffrei weil sie handelsübliche Kosmetik kaufen. Halt nicht die, die so entsetzlich stinkt; und sie lassen Weichspüler, extra Parfüm und Lufterfrischer weg.
Dann gibt es im Gegensatz dazu eine militante Beduftungfraktion, die zwar auf so manche Gebrechlichkeit Rücksicht nimmt, auch Allergien. Aber wenn es dazu kommt dass sie auf Beduftung verzichten sollen, dann ist Schluß mit lustig. Ich habe den Eindruck die Leute sind massiv süchtig nach diesen Chemikalien. Ich kenne sogar Leute die teilweise Beschwerden davon bekommen aber dennoch nicht davon lassen können.

Clarissa, was dir passiert ist ist wirklich nicht recht. Infomier dich ob du da was tun kannst. Du hast ein Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz!!!

Ich habe aber auch schon mal klein bei gegeben weil ein Prozeß viel zu lange gedauert hätte. Meine ehemalige (neue) Nachbarin hatte mir die Abgase ihres Wäschetrockners direkt ins Heim geblasen und war zu keinem Kompromiss bereit. Ich hatte ihr sogar angeboten einen nagelneuen Kondenswäschetrockner ihrer Wahl zu kaufen. Dann hätte ich meine Ruhe gehabt und sie ihren Gestank.

Liebe Grüße,
Kati
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon Anne » Mittwoch 27. Februar 2008, 14:02

Danke, Clarissa, für deinen Rat und deine guten Wünsche. Meine Arbeitsstelle ist weg, da kann man leider nichts mehr machen.
Auf Betreiben der BG wurde mir nach ein paar Jahren nach Bekanntwerden meiner Allergien ein separates Büro eingerichtet, aber da war es schon zu spät. Ich reagierte in diesem Büro auf neue Möbel, Teppich, Teppichkleber, Farbanstriche der Heizung. Dann habe ich auch eine Zeit lang noch um einen Heimarbeitsplatz gekämpft, aber der wurde mir leider auch nicht gewährt, obwohl ich jetzt gehört habe, dass 4 Kolleginnen bis vor kurzem die Erlaubnis hatten, Arbeit mit nach Hause zu nehmen.

Mir geht es oft nicht gut und ich habe jetzt, nach 9 Jahren, keine Kraft mehr zum Kämpfen. Wäre MCS anerkannt, hätte ich wenigstens die Hoffnung, dass ich Recht bekommen könnte. Dann wäre das nochmal was anderes. Aber so lange man MCS als eine psychische "Marotte" deklariert und man einfach so tut, als müsste man nur an seinem Denken etwas ändern und alles ist in bester Ordnung, habe ich nicht viel Hoffnung.

LG Anne
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Beitragvon sunday » Mittwoch 27. Februar 2008, 16:01

hallo,

für menschen, die schwer mcs-krank sind, ist das problem praktisch unlösbar.

ich bin im beruf auch mehrere stunden pro woche mit versch. leuten in einem raum. und selbst die gutwilligen schaffen es teilweise nicht, ganz duftfrei zu kommen. sie verzichten an dem tag zwar auf alle produkte, die parfüm enthalten, waschen die sachen, die sie dann anziehen mit parfümfreien waschmitteln und stinken trotzdem.

weil sie z.b. vorher in einem büro gearbeitet haben, in dem die kollegen parfümiert sind oder weil sie etwas angezogen haben, das sie früher mal mit weichspüler behandelt haben und das trotz mehrmals duftfrei waschen immer noch stinkt und sie es nicht riechen können, weil sie kein mcs haben.

und daß sie es nicht riechen können stimmt. ich habe selbst noch vor 3 jahren nur gerochen, wenn jemand stark parfümiert war und mich bei anderen gelegenheiten nur gewundert, wieso ich kopfschmerzen und halsentzündungen usw. hatte.

und obwohl ich selbst schon lange absolut nichts mehr benutze, das auch nur geringste mengen an parfüm etc. enthält, muß ich meine sachen oft waschen und dekontaminieren, wenn ich nach hause komme, weil schon normales einkaufen reicht, um zu stinken.

und wenn man schon als mcs-kranke probleme hat, immer duftfrei zu sein, wie sollen es dann die anderen schaffen?

ich meine jetzt nicht die, die sich unwissend (bzgl. der folgen) oder absichtlich (trotz wissen, daß z.b. eine kollegin darunter leidet) parfümieren, sondern die wirklich gutwilligen, die nicht in der lage sind, diesen riesenaufwand zu betreiben, der nötig wäre, um woanders duftfrei zu erscheinen.

allerdings gibt es ja auch bei mcs-kranken sehr große unterschiede.

ich habe mich hier und im anderen forum usw. schon oft gewundert, wieso die leute schreiben, daß sie bekannte und verwandte nur zu bitten brauchen, ohne duftstoffe zu erscheinen und dann problemlos besuch bekommen und an familienfeiern teilnehmen können usw.

bei solchen zusammenkünften könnte ich noch nicht mal den raum betreten, ohne beschwerden zu bekommen.

selbst die leute, mit denen ich privat und beruflich zu tun habe, die selbst nie irgendwelche produkte benutzen, die duftstoffe enthalten, sind, wenn sie zu mir kommen, manchmal nicht duftfrei, weil sie vorher irgendwo waren (z.b. im bus), wo parfümierte waren und sie es nicht bemerkt haben, daß es da stinkt und sie selbst kontaminiert werden.

und da heute ja auch alle möglichen gebäude (kaufhäuser usw.) parfümiert werden und es ja auch draußen (fußgängerzone etc.) und in öffentlichen verkehrmitteln oft unerträglich stinkt, kann man dem praktisch nicht mehr ausweichen.

leute, die nicht bereit sind, rücksicht zu nehmen, habe ich schon lange zum teufel gejagt (das hat allerdings auch dazu geführt, daß ich schon lange nur noch extrem wenig verdiene), aber trotzdem bin ich immer wieder irgendeinem chemieparfümgestank ausgesetzt, der bei mir leider nicht nur zu "befindlichkeitsstörungen" führt, sondern auch zu inneren blutungen etc.

einige leute würden vielleicht auf duftstoffe verzichten, wenn man z.b. infoblätter verfassen würde, in denen darauf hingewiesen wird, welche folgen der gebrauch dieser chem. duftstoffe haben kann und daß sie mit der benutzung nicht nur andere, sondern letztendlich auch sich selbst gefährden, weil sie dadurch duftstoffallergien und -unverträglichkeiten bekommen können, die nicht therapierbar sind und diese infoblätter in versch. geschäften auslegt (auch in bioläden, die kunden dort sind auch oft stark parfümiert) usw.

aber den meisten wäre auch das völlig egal.
daß z.b. rauchen sehr schädlich ist, wissen alle und trotzdem rauchen in deutschland ein paar millionen menschen.

liebe grüße
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Beitragvon kati » Mittwoch 27. Februar 2008, 16:34

Sunday,
Da hast Du ganz recht. Es ist sehr sehr schwer wenn man ganz schwere MCS hat.
Ich finde es einfach schon toll wenn sich Leute bemühen!!! Es ist schön zu hören dass es solche Menschen gibt, denn ich kenne nur zwei Personen die dazu bereit sind. Einer davon ist mein Mann ohne den ich jetzt ganz schön blöd dastehen würde.
Von all meinen Freunden ist eigentlich nur eine Person dabei die ganz vorbehaltlos das Problem akzeptiert und zu verstehen versucht, wo ich mich nie rechtfertigen muss dass es nicht psychisch ist. Meine Familie gewöhnt sich nur langsam dran, dass für mich einfach vieles nicht mehr geht, wenn sie so weitermachen wie bisher.
Vielleicht gibt es einigen hier Hoffnung dass meine MCS sich verbessert hat. Ich vertrage auch manche Duftstoffe wieder, bzw Düfte wenn sie nicht zu dick aufgetragen werden. Kürzlich habe ich es sogar auf ein Konzert geschafft. Habe mich am nächsten Tag zwar gefühlt als hätte ich zuviel Alkohol getrunken, aber damit konnte ich leben. Es war ein Geschenk da hingehen zu können. Ohne das Rauchverbot wäre das aber sicher nicht möglich gewesen. Derzeit geht es mir aber wieder schlechter, so dass ich das nicht könnte. Trotzdem, nicht aufgeben!!!
Alles Gute an alle Mitbetroffenen!
Kati
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon sunday » Mittwoch 27. Februar 2008, 22:30

hallo kati,

wodurch ist es denn bei dir besser geworden???

ich hab zwar einige sachen rel. gut in den griff bekommen und einige schlimme gesundheitliche dinge (lungen- und nierenfunktion unter 50% usw. usw.) ganz erheblich bessern können, aber die duftstoffunverträglichkeit ist immer schlimmer geworden und mit immer schlimmeren symptomen (z.b. anhaltende innere blutungen).

daß die leute meine krankheit nicht ganz ernst nehmen, hab ich auch schon erlebt, aber das lag auch daran, daß ich ihnen nicht ganz klar und deutlich gesagt habe, wie schwer krank ich bin. es sind halt fremde leute und da mag ich nicht unbedingt mit jedem gleich über so privates reden und hab immer nur gesagt, daß ich ne duftstoffunverträglichkeit habe und kopfschmerzen und halsentzündungen bekomme.

besser wurde es, als ich die leute nicht mehr freundlich gebeten habe, auf duftstoffe zu verzichten, wenn sie zu mir kommen, sondern zwar freundlich, aber sehr bestimmt verlangt habe, daß sie absolut duftfrei kommen müssen.
sie könnten zwar einfach woanders hingehen, aber die meisten bemühen sich dann und ich geb ihnen natürlich auch tips, wie man duftfrei wird.
2 haben sich jetzt sogar extra ein neues t-shirt gekauft, weil sie die anderen klamotten nicht duftfrei bekommen haben. das verwahren sie jetzt in einer nicht-riechenden plastiktüte und ziehen es nur an, wenn sie zu mir kommen.

verwandte hab ich keine mehr und bei freunden und bekannten von mir war es kein problem, die wissen, wie krank ich bin und nehmen rücksicht. allerdings wohnen sowieso nur 2 hier am ort, die anderen sind weit weg und per e-mail und telefon gibt es da ja eh kein problem. telefon mit duftstoffübertragung gibt es ja gottseidank noch nicht.

liebe grüße
sunday
- Editiert von sunday am 27.02.2008, 21:32 -
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Beitragvon Lulabee » Montag 31. März 2008, 17:01

Hallo Sunday,

gestern mußte ich an Dich denken. Ich las einen Bericht
über Elektrosensibilität und Mobilfunkstrahlung. Es wurde
gesagt, daß dadurch innere Blutungen auftreten können.
Bist Du sowas ausgesetzt?

LG,
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Beitragvon sunday » Montag 31. März 2008, 23:03

hallo lulabee,

danke für den tip.
an sowas hab ich noch garnicht gedacht, da ich eigentlich nicht besonders elektrosensibel bin und die blutungen eigentlich immer auftreten, nachdem ich irgendwo chemie abbekommen habe (und das ist leider sehr oft der fall).

elektrosensibel bin ich eigentlich nicht besonders. ich hab hier eine wand, in der ein schlecht isoliertes starkstromkabel liegt und in 1 m entfernung (mein sitzplatz) merk ich eigentlich nichts, nur wenn ich den kopf an die wand anlehne, wird es es sehr unangenehm.

und seit vor ca. 2 jahren eine neue mieterin unter mir eingezogen ist, muß ich abends mein bett in die zimmermitte schieben, weil ich in der bisherigen ecke nicht mehr schlafen kann. ich vermute, sie hat da unten in der ecke ein schnurloses telefon stehen (schlimmer ist aber, daß sie jede menge raumspray, weichspüler, parfüm etc. benutzt und ich oft meine fenster nicht aufmachen kann).

und vor einiger zeit hab ich gesehen, daß auf einem haus in ca. 20 m entfernung eine mobilfunkantenne steht. wie lange schon, weiß ich nicht.

ich bin schon sehr lange intensiv auf der suche nach einer anderen wohnung, weil hier auch versch. chemikalien ausgasen (heizkörper, fußboden), aber es ist fast unmöglich, eine bezahlbare wohnung zu finden, die einigermaßen chemie-, schimmel- und strahlenfrei ist.

liebe grüße
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Beitragvon Mia » Donnerstag 7. August 2008, 15:01

Eine Schwägerin, mit der ich (glücklicherweise) lange keinen Kontakt hatte, mußte mir vor kurzem unbedingt sagen, dass damals, als ich krank wurde, Gerüchte in meiner Stadt zu hören waren, ich hätte AIDS. Sie bezog sich wohl auf einen Zeitungsartikel, in dem ich zu MCS interviewt wurde und den Mut hatte,mich mit meinem Sauerstoffgerät fofografieren zu lassen.
Dieselbe Schwägerin hielt sich damals, als ich noch in meinem anerkannten Beruf arbeiten und tolle Parties feiern konnte, gern in unserer Nähe auf und machte mich sogar zur Patin ihrer Tochter.
Die Patenschaft wurde übrigens vor Jahren aus einem nichtigen Anlaß auch von ihr wieder aufgekündigt. So sind sie eben, manche Zeitgenossen. "Ehe der Hahn dreimal kräht, hast Du mich verraten."
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Beitragvon Mia » Donnerstag 7. August 2008, 15:07

Es heißt korrekt: "Ehe der Hahn dreimal kräht, hast Du mich dreimal verraten."
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Beitragvon Holly Wood » Samstag 9. August 2008, 13:53

Da kann ich auch ein Liedchen von singen. Manchmal muss man die bittere Erfahrung machen, dass man als MCS-Kranke mit schweren Einschränkungen plötzlich für viele nichts mehr zählt. Es fing an bei mir, als ich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten konnte. Da merkte ich schon, dass meine Freundin mich nicht mehr richtig schätzte, so als sei ich nur deshalb nichts mehr Wert. Sie war auch nicht bereit, für mich mal auf ihr Duschshampoo oder Parfum, dass sie seitdem von ihrem neuen Freund geschenkt bekam, zu verzichten.

Daran ist dann die Freundschaft letztendlich zerbrochen. Sie war ziemlich unfair, demütigend und herablassend mir gegenüber. Ich gebe ehrlich zu, es tat ziemlich weh.

Nur weil ich plötzlich vieles nicht mehr unternehmen konnte, habe ich mich als Person nicht geändert. Das ist unglaublich, wie schnell man gesellschaftlich "entsorgt" wird.
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Beitragvon Clarissa » Samstag 9. August 2008, 14:05

So ist das heute leider in der Leistungsgesellschaft, wer nicht mehr ins System passt wird aus dem selben entfernt und genau so sind die meisten menschen zueinander.

Kopf Hoch Holly, hier gibt es jede Menge Menschen die dich verstehen und dir auch mal ein tröstendes Wort spendieren und das kommt dann wirklich von Herzen und ist nicht geheuchelt.

Es ist schon traurig, aber erst in der Not erkennt man seine Freunde, solange wie es einem gut geht sind es ja ach so viele, aber in der Not, da kommen plötzlich Menschen auf dich zu von denen du es nie erwartest hättest.
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon Holly Wood » Samstag 9. August 2008, 14:10

Danke liebe Clarissa,

das hat wirklich gut getan!!!
Ich bin heilfroh, hier im CSN-Forum gelandet zu sein. :)
Holly Wood
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Beitragvon Shafira » Mittwoch 22. September 2010, 16:25

Hallo!

Es ist irgendwie traurig zu hoeren, wie es Euch geht, auf der anderen Seite aber "schoen" zu lesen, dass ich nicht alleine bin.
Ich werde derzeit schwerstens von meinem Vater diskriminiert. Da ich zum Glueck "noch" Krankengeld bekomme ist es eine sehr schwierige Situation. Bislang hatte dieser mich unterstuetzt... NUn steht er unterm Einfluss anderer Verwandter und meint nun, dass ich endlich Psychopillen nehmen soll und nun wieder mein GEld verdienen soll. Klasse. Wie soll das gehen???

Mein Freund ist da zum Glueck toleranter. ER hatte neulich mal Schaumfestiger in die Haare, Abends als er ins Bett ging. War aus versehen... Er stand auf und ging sich wieder die Haare waschen, damit wir zusammen in einem Bett schlafen koennen! ;-) Wie nett.
Der Schaumfestiger flog am naechsten Tag sofort in den Muell. Ersatzlos gestrichen. Es gibt auch tolerante Menschen. Er trinkt mein gefiltertes Wasser mit und toleriert das nicht-vorhandensein einer Mikrowelle. ;-)

Im Gegensatz zu meinem Herrn Vater, von dem ich mich wohl distanzieren muss. Schade, dass es so viele intollerante Menschen gibt! Und schade, dass so viele Menschen noch daran festhalten MCS waere was fuer die Psychopillen...

Shafira
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Beitragvon kf-forum » Mittwoch 22. September 2010, 19:03

2 Dinge ... unendlich, das Universum und die Dummheit mancher Leute. Beim Universum ... (den Einstein-Spruch kennt ihr ja). Deinem Vater würde ich ganz klar sagen, dass er sich bei einem guten Umweltmediziner (z.B. Runow) informieren soll oder die Klappe halten und dass Du dich sonst von ihm lossagst (denn auch ein Vater hilft nichts, wenn er nur zusätzlichen Stress bringt!).
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Beitragvon Amazone » Mittwoch 22. September 2010, 20:03

@ Shafira,

ich weiß zwar nicht, ob es dir im Umgang mit deinem Vater etwas nützt, aber vielleicht druckst du dir diese Information über MCS mal aus und legst sie deinem Vater stillschweigend hin.

http://www.dbu-online.de/fileadmin/news/Aerzteinfo_MCS_mit_dbu_Kontaktadresse.pdf

Habe dir übrigens gerade eine Email an deine private Emailadresse geschrieben.

LG Amazone
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Beitragvon GG » Dienstag 28. September 2010, 01:24

Ich habe da leider auch zu viel erlebt.

Mein Vater meinte die ganze Zeit ich könne nicht auf Formaldehyd etc. reagieren, das sei doch alles nur psychich bei mir.
Es zog sich über Monate. Unser Verhältniss kann man als gestört bezeichnen. Selbst als ein Raum saniert wurde
verwendete er weiter Produkte wie chem. Fugenmittel, weil er meinte "so kleine Mengen machen nix"...da hat sich der
neue Kalkputz aber richtig geloht....

Ich bin geschockt wie unglaublich die meisten Menschen auf dieses Thema reagieren.
GG
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Beitragvon Juliane » Dienstag 28. September 2010, 09:25

Dass Menschen inklusive Mediziner so heftig auf MCS Kranke reagieren, kann man schon mal psychoanalytisch betrachten:

Alle Abwehrmechanismen werden aktiviert. Schließlich kann es ja Jeden treffen.
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Beitragvon Shafira » Dienstag 28. September 2010, 20:11

Hallo!

Meinem Vater habe ich das Buch ueber MCS geschenkt.
Ich weiss nicht, ob er es gelesen hat. Auf jeden Fall ist die Tochter seines verstorbenen Freundes (gegen die ich gerade vorgehe) ein schlechter Ratgeber fuer ihn. Sie bringt ihn gegen mich auf, und sagt ihm, ich waere nur ein "Schmarotzer", es waere link von mir etc.. und ich nur Faul zu Hause... Und eben, weil alles nur Einbildung ist.
Leider ist mein Herr Vater so drauf, dass er mehr auf Fremde hoert, als auf seine eigene Familie. Da kann ich wenig aendern, ausser, wie bereits gesagt... meinen Herrn Vater zum Erzeuger degradieren. Fertig aus...

LG
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Beitragvon Yol » Dienstag 28. September 2010, 21:40

@ Shafira,

...zum Erzeuger degradieren.... Dann frag noch vorher, woher DU diese Genen hast, die für MCS prädestinieren?
Als Erzeuger käme er ja da doch in Frage und hätte somit vielleicht etwas mit dieser unmöglichen Krankheit MCS zu tun.
Bei Unvernunft werde ich garstig, ansonsten hasse ich es nach "Schuld/Mitschuld" zu suchen oder zu verteilen.
Hier wäre es vielleicht als Denkimpuls dennoch einsetzbar. Zu verlieren hast Du recht wenig, bei nachdenken ein klein wenig zu gewinnen.
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Beitragvon banbuta » Mittwoch 29. September 2010, 00:28

[quote]Dass Menschen inklusive Mediziner so heftig auf MCS Kranke reagieren, kann man schon mal psychoanalytisch betrachten:

Alle Abwehrmechanismen werden aktiviert. Schließlich kann es ja Jeden treffen.[/quote]

Dem würde ich 100% zustimmen. Die Garstigsten sind die, die selber Angst haben oder Grund dazu haben.
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Diskriminierung von Freunden und Bekannten

Beitragvon weazer13 » Donnerstag 30. September 2010, 00:30

Hallo Shafira,

leider gibt es überall uneinsichtige Betonköpfe. Meine Eltern meinten auch mal zu mir, es wäre ein Fehler gewesen bei dem Holzgroßhandel zu kündigen. Der hatte mich aber krank gemacht. Seit letzter Woche habe ich nach über 25 Jahren den ersten offiziellen ärztlichen Beweis, dass ich an MCS leide und ich habe den Befund meinen Eltern vor zwei Tagen in die Hand gedrückt. Bisher habe ich noch keine Reaktion erfahren.

Ich wünsch dir viel Glück und dass dein Vater sich mal mit der Materie befasst.
weazer
Nur als Politiker kann man lügen, betrügen und Millionen zum Fenster
rauswerfen, ohne dass man zur Rechenschaft gezogen wird!
Mit MCS benötigt man für jeden Cent eine Quittung und hat keine Rechte!
weazer13
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