Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Juliane » Dienstag 13. Mai 2008, 01:06


Im \"BGFA-Jahresbericht 2005\" wird über Expositionen von 45 Personen mit Arbeitsstoffen berichtet:


\"Es wurde untersucht, bei welchen Konzentrationen
der Arbeitsstoffe Ammoniak, Ethylacrylat und Trimethylamin
der Übergang von rein olfaktorischer
zur trigeminalen Stimulation erfolgt.


Es wurden
jeweils 45 Probanden getestet


Es zeigt sich, dass
bereits unterhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes von
20 ppm starke Geruchswahrnehmungen, mäßig
bis starke Lästigkeitsempfindungen sowie mäßig
bis starke trigeminale, also irritative Empfindungen
ausgelöst werden können.


Für Ammoniak und Ethylacrylat
können trigeminal vermittelte Irritationen im
Bereich der aktuellen Grenzwerte nicht ausgeschlossen
werden.
Für Trimethylamin sind im jetzigen
Grenzwertbereich eher olfaktorische Effekte zu
erwarten.


Die Überprüfung dieser Effekte kann nun
im Expositionsexperiment, wie es für Phase 3 vorgesehen
ist, gezielt erfolgen. Der Bau einer entsprechenden
Inhalationskammer am BGFA soll in
naher Zukunft verwirklicht werden. Zunächst ist geplant
das Substanzspektrum in Phase 1 und 2 auszuweiten.\"


Quelle
Kompetenz-Zentrum
Klinische Arbeitsmedizin

Seite 25 ff

http://www.bgfa.ruhr-uni-bochum.de/pdf/BGFA_JB_05.pdf
- Editiert von Juliane am 13.05.2008, 09:49 -
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Methacholintests beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Juliane » Dienstag 13. Mai 2008, 16:10

Arbeitsmediziner wenden auch den Methacholintests an:


"Der Methacholintest (Methacholin-Provokationstest, engl.: Methacholine Challenge Test ) ist ein unspezifischer, inhalativer Provokationstest, der in der Pneumologie und Allergologie zur Messung von bronchialer Obstruktion und Hyperreaktivität z. B. bei Asthma bronchiale eingesetzt wird.


Zur Diagnostik eines Asthma bronchiale ist die Messung der Überempfindlichkeit der Bronchien entscheidend. Hierzu dient der Methacholintest. Methacholin ist ein Arzneistoff, der dosisabhängig unter Umständen auch bei gesunden Probanden zu einer Bronchialverengung führen kann


Am Schluss der Untersuchung erhält der Patient ein Arzneimittel, in der Regel Salbutamol (Ventolin®), inhalativ verabreicht, um die bronchiale Verengung wieder zu beseitigen (Spasmolysetest

Das Personal muss mit der Therapie von Atemwegsobstruktionen einschließlich des Asthmaanfalls vertraut sein. Bei Bedarf müssen Sauerstoff und inhalative ß2-Sympathomimetika verabreicht werden können. Ein Arzt mit Erfahrung in der Notfallmedizin muss jederzeit erreichbar sein."

http://de.wikipedia.org/wiki/Methacholintest



Abgeschlossene Forschungsprojekte 2002 Methacholintests

Vergleich des für die Arbeitsmedizinische Vorsorge vorgesehenen Methacholintests mit einem international empfohlenen Test (Med: 20, Projektleitung: Prof. Dr. R. Merget


"Abschließend kann gesagt werden, dass alle drei Tests geeignet sind für die Anwendung in der AMV und der Begutachtung. Nachteile ergaben sich sowohl für den ATS- als auch für den PARI-Test. Ersterer erwies sich als sehr aufwändig, beim PARI-Test konnte der Vernebler-Output nur unzureichend kontrolliert werden, da dieser über die Dosis am Mund definiert ist. Es ist geplant, nach Erreichen einer höheren Probandenzahl alle drei Tests für die AMV und die medizinische Begutachtung zu beschreiben und einsetzbar zu machen"

http://www.bgfa.ruhr-uni-bochum.de/publik/info0203/med20.php
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Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Blueberry Hill » Mittwoch 14. Mai 2008, 23:28

Hallo Leute, das Ding müßt ihr komplett lesen.

http://www.bgfa.ruhr-uni-bochum.de/pdf/BGFA_JB_05.pdf
Hier auf Seite 77


"3. Phänotyp und Genotyp


Erkrankungen liegen häufig multiple Faktoren zugrunde.
Dazu gehören individuelle Suszeptibilitätsfaktoren,
die genetisch bestimmt sind. Diese gewinnen
immer mehr an Bedeutung für die
Aufklärung ursächlicher Zusammenhänge.


Daher
ist es für die arbeitsmedizinische Praxis von großer
Bedeutung, eine adäquate Qualitätssicherung der
vielfältigen analytischen Methoden zu gewährleisten.


Die N-Acetyltransferase 2 (NAT2) ist ein viel
diskutierter Suszeptibilitätsmarker für Harnblasenkarzinome
bei beruflich gegenüber aromatischen
Aminen exponierten Beschäftigten."



Die N-Acetyltransferase 2 (NAT2) ist ein viel diskutierter Suszeptibilitätsmarker!


Erkrankungen liegen häufig multiple Faktoren zugrunde.
Dazu gehören individuelle Suszeptibilitätsfaktoren,
die genetisch bestimmt sind!!
Blueberry Hill
 

Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Lucca » Freitag 16. Mai 2008, 22:41

Die Genetik kann ganz schnell ein neues Abstellgleis auch für uns werden.
Bestimmte Personen sind etwas empfindlicher als andere.
Im BG Verfahren heißt es dann nachher, daß alle anderen es vertragen.
Pech gehabt.

Vor Expositionstests beim Arbeitsmediziner ist zu warnen.
Anerkannt ist man trotz REaktion vor Ort noch lange nicht.
Es wird in der Regel hinterher gelogen, dass sich die Balken biegen.
Mit dem Schaden den man davongetragen hat steht man alleine da.
Lucca
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Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Krems » Samstag 17. Mai 2008, 06:34

Ich wurde in Erlangen einem Expositionstest unterzogen.
Damals war ich noch gutgläubig, danach nicht mehr.
Mein Gesundheitszustand brach durch diese Tests (Isocyanate, Formaldehyd)
völlig zusammen. Im Bericht des BG Gutachters an das Gericht
stand: "leichte Reaktion..., die nicht auf Zusammenhang mit einer Berufskrankheit hindeutet"
Krems
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Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Franz » Mittwoch 21. Mai 2008, 00:09

Zitat Lucca

"Die Genetik kann ganz schnell ein neues Abstellgleis auch für uns werden.
Bestimmte Personen sind etwas empfindlicher als andere.
Im BG Verfahren heißt es dann nachher, daß alle anderen es vertragen.
Pech gehabt."

Das trifft für Allergien auch zu, Lucca. Trotzdem wäre es schon ein Fortschritt, wenn man von seiten des RKI endlich eingestehen würde, dass nicht alle Menschen Dutzendlinge sind. Mal abgesehen davon, dass Schadstoffe ohnehin vom Markt genommen werden sollten, könnte ein Gentest wenigstens verhindern, dass besonderes anfällige
Menschen gerade mit einem Stoff in Kontakt kommen, den ihr Körper absolut nicht verkraften kann.
Franz
 

Expositionstest beim Arbeitsmediziner

Beitragvon Juliane » Sonntag 4. Dezember 2011, 13:04

Das aktuelle jahrbuch ist online:

IPA Jahrbuch Medizinische Begutachtung

viewtopic.php?t=8753
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