SBS -wie geht man vor?

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Beitragvon Hannibal64 » Mittwoch 21. Mai 2008, 21:57

Hallo,

nach diversen *Feldversuchen* hat sich bestätigt, leide an SBS.

Welcher Stoff konkret, das ist allerdings noch offen.

Ein Gutachten ist dem Arbeitgeber zu teuer. Einen Betriebsarzt gibt es nicht. Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit auch nicht.

Die VBG habe ich 2 x angemailt, die rühren sich nicht...

Wie geht man jetzt vor? Bin echt ratlos...
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Mai 2008, 22:41

Was ist denn mit *Feldversuchen* gemeint?
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Beitragvon Hannibal64 » Samstag 24. Mai 2008, 01:21

Mit *Feldversuchen* ist gemeint, dass ich nach ca. 1 Jahr die vorliegenden Symptome/Beschwerden auf ausschliesslich die Büroräumlichkeiten eingrenzen konnte.

Das war insofern schwierig, da ich nicht jeden Tag im Büro bin (ca. 1-2 Tage Außendienst die Woche) und die Sache ziemlich *schleichend* war.

Nur offensichtlich nützt mir das jetzt nix...habe zwar Klarheit, aber es ändert sich nichts.

Es muss doch irgendeine zentrale Stelle geben, die sich dafür interessiert?

Sonst bliebe ja nur eine neue Jobsuche?
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Beitragvon Clarissa » Samstag 24. Mai 2008, 06:02

versuchs mal über den arbeitsmedizinischen dienst, die BG wird sich da garantiert nicht drum kümmern, bzw erst wenn sie Ansprüche abschmettern wollen.
Gibt es denn noch ein paar Kollegen die kleinere Probleme haben, kratzen im Hals, Augenbrennen, Hautausschläge etc.pp
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 24. Mai 2008, 13:39

Weitere Symptome könnten sein: Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme ( Schwindel etc.), beschleunigter Herzschlag, Schnupfen, Atembeschwerden, Druck in den Augen, gerötete Augen, Heiserkeit.
- Editiert von Maria Magdalena am 24.05.2008, 13:55 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 24. Mai 2008, 13:42

Hallo Hannibal64!

Darf ich fragen, welche Beschwerden Du hast?
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Beitragvon Hannibal64 » Samstag 24. Mai 2008, 22:09

Hallo,

Danke, mal allerseits. Zum Sachstand: Ich habe nach spätestens 6-8h ein brennen der Haut (wie ein Sonnenbrand, nur ohne Sonne), leichter Schwindel, kribbeln in den Händen. Abends kommt dann eine innere Unruhe dazu, Einschlafstörungen, sowie Probleme mit der Libido und der Verdauung (wie aufgebläht). Nach 3 Tagen Büro, brauche ich 2 Tage um mich wieder davon zu erholen. Das war am Anfang gering und wurde insgesamt im Verlauf von 1 Jahr immer schlimmer. Am Anfang dachte ich, die Haut wäre zu trocken...

Andere Kollegen und Kolleginnen haben solch ausgeprägte Schwierigkeiten nicht. Lediglich Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, rauher Hals. Aber nicht so dramatisch wie bei mir. Allerdings bin ich auch der einzige Allergiker (Birke, Hausstaubmilbe).

Der AG ist nicht zugänglich, eben auch, weil die anderen nichts oder nur gering haben oder nichts sagen.
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 24. Mai 2008, 22:48

Hallo Hannibal64!

Die leichten Probleme, die Deine Kollegen haben, würde ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. So fängt es erst mal an. Ich will keine Panik machen, aber ich habe nun mal wie viele hier im Forum viele schmerzliche Erfahrungen diesbezüglich. Vorbeugen ist besser als heilen. Was Dich betrifft, fällt mir spontan ein, dass neben dem SBS bei Dir noch Deine Zähne unter die Lupe genommen werden sollten. Wichtige Frage: was hast Du in Deinem Mund? Hast Du Amalgam? Hast Du Gold? Hast Du Komposit-füllungen, oder Harvard- oder Glasionomer-Zement. Daher kann z. B. der Blähbauch kommen.
- Editiert von Maria Magdalena am 24.05.2008, 22:49 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 24. Mai 2008, 23:45

Hallo Hannibal64!

Ein Paar allgemeine Tipps und Anregungen zur Ernährung. Jeden Tag natürliches Vit. C, E, Karotin, Bio-Leinöl, 1-2 Tassen Ringelblumen-Tee, Weißkohl- Saft, Salate, Eintöpfe im Wechsel. Wenn Du Knoblauch und Zwiebeln verträgst, dann auch das. Ich reagiere zwar leicht auf Knoblauch und Zwiebel, esse aber trotzdem 1-2 mal die Woche kleine Mengen. Der Knoblauch ist gut als Einschlaf-Hilfe une Entgifter.Das Leinöl, die Ringelblume und Karotin ( Provitamin A ) sind zur Unterstützung und Stärkung der Hautfunktionen. Calcium wäre auch empfehlenswert, nur nicht überdosieren. Lieber kleinere Dosen regelmäßig. Weizenkeime, Ingwer, Vitamin E, Honig, B-Vitamine, Magnesium sind gut für Potenz und Libido.Immer vorher nach einander vorsichtig ( kleine Mengen! ) testen, ob man sie verträgt. Was die Räumlichkeiten betrifft, in denen Du arbeitest, es ist schwer da Tipps zu geben. Habt ihr Teppichboden, neue Möbel, die behandelt sind, meistens sind die auch aus billigem Kunststoff. Kann man lüften. Kannst Du in einem anderen Raum oder zu Hause arbeiten. Es müsste sich für Deinen Chef lohnen, dafür zu sorgen, dass seine Mitarbeiter ein gesundes Arbeitsklima haben. Wenn ich Chef wäre, würde ich mich darum kümmern und die Leistungsfähigkeit und die Motivation meiner Mitarbeiter steigern, anstatt sie durch schlechte Luft ( Schadstoffe ) krank zu machen. So etwas muss nicht viel kosten. Man braucht nur ein bißchen Verstand. Das ist unter uns gesagt. Vielleicht kan man diplomatisch mit ihm reden.
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Beitragvon Amazone » Sonntag 25. Mai 2008, 00:03

Hallo Hannibal,

hier noch ein Link für dich:

[PDF]
Gebäudebezogene Gesundheitsstörungen
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version
Vorgehensweise bei SBS-Verdacht nach Bischof und Wiesmüller (2005). ... teilung bekannt, dass von 19 Millionen Büro-. arbeitsplätzen in Deutschland ...
http://www.bsafb.de/fileadmin/downloads/pa_4_6_2006/pa4_6_2006_gebaeudebezogene_gesundheitsstoerungen.pdf

Gruß Amazone
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Beitragvon Annamaria » Sonntag 25. Mai 2008, 01:04

Hallo Hannibal64,

vielleicht kann Dir bei Deiner Frage, wie man vorgeht, das Umweltinstitut München weiterhelfen, telefonisch oder per E-Mail.

http://umweltinstitut.org/ueber-uns/ueber-uns/kontakt-435.html

Ich hatte vor einigen Jahren telefonisch mit ihnen zu tun und habe sie als nett und kompetent in Erinnerung. Es ging um Innenraumschadstoffe. Gute, weiterführende Tipps bekam ich von Herrn Hans Ulrich-Raithel, Dipl.-Ing. (FH)
E-Mail: hu@umweltinstitut.org
(Lass Dich von der Bezeichnung "Elektrosmog" nicht abschrecken.)

Viele Grüße
Annamaria
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Beitragvon Hannibal64 » Sonntag 25. Mai 2008, 10:56

Ja, danke allerseits.

Wie gesagt, ich bin nach spätestens 3 Tagen [b]außerhalb[/b] der Büroräume gesund und [b]beschwerdefrei[/b] . Gesunde Ernährung habe ich. Solche Sprüche hat schon der AG abgelassen. Das ist nicht das Problem, sondern offensichtlich schadstoffbelastete Arbeitsräume, die bei mir das Immunsystem angreifen. Zwar wohl in geringen Dosen, mir reichts aber.

Reden mit dem AG ist nicht. Das habe ich mehrfach getan, ohne Ergebnis bzw. Raumanalyse ist zu teuer oder andere haben ja auch nichts. Die Analyse soll übrigens 2.000 Euro kosten und ist dann noch nichtmal gutachterlich relevant. Das wäre noch teurer. Den KV habe ich übrigens selbst eingeholt. Vom AG kommt da gar nichts.

[b] Welche Behörde ist denn für SBS konkret zuständig?[/b]
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Beitragvon Juliane » Sonntag 25. Mai 2008, 11:45

Zitat:" Welche Behörde ist denn für SBS konkret zuständig?"

Aus welchen Bundesland kommst Du denn Hannibal?
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Beitragvon Annamaria » Sonntag 25. Mai 2008, 13:06

Lieber Hannibal,
ich nahm schon an, dass man Dir genau in dieser Frage weiterhelfen könnte.

Wenn nicht: Hier ist ein Link zu den Umweltministerien der einzelnen Bundesländer:
http://www.bmu.de/ministerium/behoerden/landesministerien/doc/2182.php

Du findest die Adressen unter Umweltministerkonferenz,Umweltinfos der Bundesländer.

Grüße
Annamaria
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 25. Mai 2008, 13:28

Hallo Hannibal64!

Die Ernährung schließt die Meidung der Schadstoffe nicht aus, sondern soll verhindern, dass sich Dein Zustand verschlechtert. Die Schadstoffe musst Du trotzdem meiden. Das ist selbstverständlich. Leider kann ich Deinen Chef nicht beeinflußen. Wenn er so uneinsichtig ist, wie Du sagst, dann wirst Du Dir leider einen anderen Arbeitgeber suchen müssen. Vielleicht wird Dein jetziger Arbeitgeber eines Tages verstehen müssen, was er heute nicht bereit ist zu verstehen.
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Beitragvon Hannibal64 » Sonntag 25. Mai 2008, 21:03

[quote]Zitat:\" Welche Behörde ist denn für SBS konkret zuständig?\"

Aus welchen Bundesland kommst Du denn Hannibal?[/quote]

[b]NRW[/b]
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Beitragvon Juliane » Sonntag 25. Mai 2008, 22:20

NRW , Hannibal, da hätten wir von der "offiziellen" Seite dies hier:

"Sick-Building-Syndrom (SBS)
Das Sick-Building-Syndrom wird seit Mitte der 70er Jahre beobachtet. Es steht im Zusammenhang mit der zunehmenden Innenraumabdichtung, dem Einbau raumlufttechnischer Anlagen und dem Einsatz neuartiger Bau- und Einrichtungsmaterialien.

Da es bisher keine repräsentativen epidemiologischen Studien zum SBS gibt, liegen keine zuverlässigen Daten zur Prävalenz vor.

Als Kriterium für das Vorliegen eines Sick-Building-Syndroms gilt, dass bei mindestens 20 – 25% der exponierten Personen gesundheitliche Beschwerden wie Reizungen der Augen-, Nasen- und Rachenschleimhaut, Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden, allergische Reaktionen, Müdigkeit sowie Abwehrschwäche auftreten. Die Beschwerden klingen nach dem Verlassen der Räume üblicherweise ab, insbesondere bei längerer Abwesenheit oder über das Wochenende. Bei erneutem Aufenthalt nehmen die Symptome wieder deutlich zu...


Therapie
Da es sich bei dem Sick-Building-Syndrom nicht um ein klar definiertes Krankheitsbild handelt, gibt es keine spezifische Behandlung. Neben der Linderung der Symptome ist die einzige Therapie, die Ursachen der Beschwerden zu beseitigen, zum Beispiel indem eine bessere Belüftung oder ein Luftfilter eingebaut wird. Da die Psyche auch einen Einfluss auf die Krankheit hat, kann manchen Betroffenen eine Psychotherapie helfen. Kurse zur Stressbewältigung können ebenfalls sinnvoll für manche Betroffenen sein.

Die Adressen umweltmedizinischer Beratungsstellen und Ambulanzen finden Sie hier.

Autoren: Dr. M. Otto, Prof. K. E. von Mühlendahl

Stand: Dezember 2007

http://www.allum.de/index.php?mod=krankheiten&k_id=17


Umweltmedizinische Ambulanz
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Universitätsklinikum Aachen
Medizinische Fakultät der RWTH Aachen
Dr. med. Michaela Weishoff-Houben
Dr. med. Corinna Bank
Pauwelsstraße 30
D-52074 Aachen
Tel.: 0241-8088-286 (Fr. Krumbeck)
Fax: 0241-8082-477


Ob man das aber weiterempfehlen kann ???
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Beitragvon Hannibal64 » Montag 26. Mai 2008, 12:00

[quote]NRW , Hannibal, da hätten wir

Die Adressen umweltmedizinischer Beratungsstellen und Ambulanzen finden Sie hier.

Autoren: Dr. M. Otto, Prof. K. E. von Mühlendahl

Stand: Dezember 2007

http://www.allum.de/index.php?mod=krankheiten&k_id=17


Umweltmedizinische Ambulanz
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Universitätsklinikum Aachen
Medizinische Fakultät der RWTH Aachen
Dr. med. Michaela Weishoff-Houben
Dr. med. Corinna Bank
Pauwelsstraße 30
D-52074 Aachen
Tel.: 0241-8088-286 (Fr. Krumbeck)
Fax: 0241-8082-477


Ob man das aber weiterempfehlen kann ???[/quote]


Den Link und deren Adresssammmlung kenne ich. Kann man weitgehend vergessen...

Entweder nicht erreichbar, unfreundlich, abweisend oder der gute Rat, mal zum Psychologen zu gehen....

Nur vereinzelt kommt zumindest der Hinweis, dass nach den vorliegenden Tatsachen ohne eine Raumanalyse der massgeblichen Räume weiter im Trüben gefischt wird.

Das Thema SBS ist n.m.M. in Deutschland in keinster Weise salonfähig. Man hat den Eindruck, dies wird als *Scharlatanerei* abgetan.

Aber Asbest, Holzschutzmittel, Röntgenstrahlen, Radarstrahlen etc. waren ja auch jahrelang unbedenklich....

Man müsste sich doch auch mal die Frage stellen, wieso in D. soviele Menschen an Lungenkrebs u.a. inneren Krebsarten erkranken, die nicht rauchen, wenig Alkohol trinken und sich auch sonst gesund ernähren...?
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Beitragvon Annamaria » Montag 26. Mai 2008, 13:31

Lieber Hannibal,

Du hast völlig Recht und sicherlich teilen viele Deine Meinung.

Ich finde, dieses ganze Abwiegeln mit Desinteresse und Falschinformationen ist ein gesellschaftlicher Skandal, unverantwortlich und wahnsinnig kurzsichtig.

Denn das Problem der Chemikaliensensibilität wird sich weiter ausweiten, mindestens im gleichen Maß wie der Einsatz der Chemikalien selbst. Nur mit raschen, sinnvollen Taten könnte man dieses Problem zumindest eingrenzen, für die jetzigen und ganz besonders für die folgenden Gesellschaften.

Viele Grüße
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Beitragvon Stier » Montag 26. Mai 2008, 14:40

lieber Hannibal,

zur Umweltambulanz der RWTH Aachen würde ich lieber nicht gehen.
In seiner Antrittsrede 1996(im Internet über google zu finden) sprach der Leiter, Prof. Dott, (1996) bei Chemikaliengeschädigten von "Chemophobie".
Prof. Kraus (der von Erlangen nach Aachen wechselte) war an der "Erlanger Studie" beteiligt, die damals die Chemikaliengeschädigten als "Ökochonder" bezeichneten.
Prof. Kraus ist auch Mitherausgeber des Positionspapiers vom Arbeitskreis "klinische" Umweltmedizin" mit dem Titel: "Multiple Chemical Sensitivity" - Dieses Papier wurde herausgegeben im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT - Sept. 2002

Am Ende des Beitrags steht:

"Dieses Papier wurde als Positionspapier vom Arbeitskreis „Klinische Umweltmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin erarbeitet.

Im Arbeitskreis wirkten mit:
Dr. med. Karl-Heinz Antonin, Dr. rer. nat. Michael Bader, Prof. Dr. med. Axel Buchter, Dr. med. Michael C. Dietz, Prof. Dr. med. Hans Drexler, Prof. Dr. med. Thomas Eikmann, Dr. med. Dieter Eis, Dr. med. Annegret Jaekel-Reinhard, Prof. Dr. med. Thomas Kraus, Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stephan Letzel, Dr. med. Dipl.-Chem. Herbert Lichtnecker, Dr. med. Michael Nasterlack, Prof. Dr. med. Dennis Nowak, Dr. med. Andrea

Otto, Dr. med. Alexander Petrovitch, Prof. Dr. med. Rainer Schiele, Dr. med. Markus Weihrauch, Prof. Dr. med. Renate Wrbitzky."

Manuskript eingereicht: 20.9.2001; revidierte Fassung angenommen: 21.5.2002
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Beitragvon Hannibal64 » Donnerstag 12. Juni 2008, 22:19

Nächste Woche kommt jemand von der Berufsgenosenschaft um sich die Sache vor Ort anzusehen, ein Gespräch zu führen und ggf. später Messungen einzuleiten.

Gibt es dazu Tipps, was sinnvoll ist und andererseits auf jeden Fall zu vermeiden ist?
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Beitragvon Annamaria » Freitag 13. Juni 2008, 02:05

Hallo Hannibal64,

schön, dass du dich wieder hören lässt und dass sich etwas tut.

Tolle Tipps kann ich dir wahrscheinlich nicht geben, trotzdem:
1) Versuche, im Gespräch sachlich-nüchtern zu bleiben. Stell weniger heraus, wie schlecht es dir geht, betone mehr, wie wichtig es für alle Beteiligte ist, Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten.
2) Für später eventuell stattfindende Messungen könnte es hilfreich sein, wenn man die Schadstoffsuche auf das Wesentliche konzentrieren könnte. Mit anderen Worten: Hast du selbst einen Verdacht, was es sein könnte? Schau dich um, lies nach über Innenraumschadstoffe, vergiss die Schimmelpilze nicht.
3) Mit wem würde die Berufsgenossenschaft für Messungen zusammenarbeiten? Falls du darauf Einfluss nehmen kannst, informiere dich, welche "Messfirma" gute Arbeit leistet. Es gibt Unterschiede.

Alles Gute
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Beitragvon Franz » Freitag 13. Juni 2008, 07:28

@ Hannibal

Vielleicht kann man bei Abekra noch Tipps erhalten:

http://www.abekra.de/
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Beitragvon Hannibal64 » Sonntag 15. Juni 2008, 17:02

Ja, Danke schon mal.

Habe einfach Bedenken, dass diese genossenschaftliche Ansprüche-Abwehrtruppe alles unternimmt, um ja keine Beeinträchtigung feststellen zu können.

Ich habe vorsorglich vorher einen Termin mit einem Winkeladvokaten gemacht. Mal sehen, was der erzählt. Evtl. auch wg. Schadenersatz o.ä. Die Sache schleppt sich jetzt seit mehreren Monaten dahin. Viel Engagement seitens des AG gibt es nicht. Die gesundheitlichen Auswirkungen werden jedoch immer heftiger. Wie es ausschaut, bleibt nur die Jobsuche.

Ich werde mal berichten, wie das abgelaufen ist. Auch bzgl. der Messungen.
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Beitragvon Annamaria » Montag 16. Juni 2008, 20:05

Hallo,
an anderer Stelle im Forum hatte jemand diesen Link gebracht:
http://www..tu-berlin.de/zek/koop/publikationen/umwelt/gase.html
Vielleicht möchtest du kurz reinhören.
Viele Grüße
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Beitragvon Hannibal64 » Freitag 20. Juni 2008, 21:59

So, mittlerweile war jemand von der BG vor Ort. Ein vordergründig netter und bemühter Mann.

Für alle zur Warnung aber mal so ein paar Highlights:

- große Erwartungen sollte man an eine Messung nicht haben, Schadstoffe wären schliesslich in jedem Büroraum vorhanden. Aber immer nur in geringer Konzentration...

- stündliches Lüften wäre eine wirkungsvole Massnahme um evtl. vorhandene Schadstoffe nach außen zu blasen und das Wohlbefinden zu verbessern (ich denke, es gibt keine???)

- eine direkte Messung des CO2-Gehaltes in den massgeblichen Räumen wurde nach (!!!) ausreichendem Lüften mit Durchzug vorgenommen, um dann festzustellen, gute Innneraumluftqualität!

- eine Messung auf Schimmelpilze würde bei so einem modernen Büro keinen Sinn machen, da Schimmelsporen durch die Außenluft immer in der Luft wären...(immerhin wurden zumindest zu feuchte Pflanzen festgestellt und bemängelt)

- die Analyse der späteren, eigentlichen, Schadstoffmessung erfolgt in einem BG-Eigenen Labor. Und man müsse dankbar sein, dass die BG dieses Labor grosszügig und kostenfrei für die Mitglieder (Arbeitgeber) zur Verfügung stellt...

[b]Ich bin mir sicher, das Ergebnis steht schon jetzt fest![/b]
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Beitragvon Annamaria » Samstag 21. Juni 2008, 00:17

Na, toll!

Aber die eigentlichen Messungen kommen noch?

Weißt du, welche Stoffe sie messen wollen? Weißt du, welche Messbedingungen dafür eingehalten werden müssen, z.B. mit Lüften, Türen? Das könnte entscheidend sein.
- Bei uns z.B. durften die Räume (für Schimmelpilzmessung) 20 Stunden nicht gelüftet werden, Fenster und Türen zu jedem Raum mussten in der Zeit geschlossen gehalten werden.-

Sonst könnte ich dir nur zu Schimmelpilzen erzählen, aber die Untersuchungen sollen bei dir ja nicht durchgeführt werden:
Natürlich gäbe es oft und gerade in Neubauten Schimmelpilze.
Das Problem "Schimmelpilze von außen" würde gelöst, indem man Innen- / Außenmessungen macht und die Ergebnisse vergleicht.
Außerdem gäbe es einige Schimmelpilzarten, die innen absolut nicht hingehören.

Zum Thema niedrige Messwerte: Auch niedrige Messwerte können bei Langzeitbelastung zu Gesundheitsschäden führen. (Aber da wird es mit einem plausiblem Nachweis natürlich immer schwieriger.)

Deine Befürchtung zur Analyse im BG-Labor:
1) Wichtig erscheint mir, dass du darauf achtest, dass die Messbedingungen eingehalten werden.
2) Die (vom BG-Labor?) ermittelten Messwerte werden wahrscheinlich nicht groß manipuliert sein (würde ich vermuten).
3) Wichtiger ist wieder, wie die Messwerte interpretiert werden. Da könnten verschiedene Maßstäbe angelegt werden. In diesem Punkt wäre ich sehr kritisch und würde mich bei verschiedenen Quellen informieren.

Und ich würde mich belesen über MAK und Ähnliches: Nach welchen Kriterien erfolgt die Festlegung, welche Aussagen kann man daraus ziehen - und welche nicht!

Du hast bis jetzt ja schon eine ganze Menge geschafft!
Wie geht es deiner Gesundheit?
Wie geht es mit den Kollegen?

Weiterhin alles Gute
Annamaria
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Beitragvon Juliane » Samstag 21. Juni 2008, 07:43

@ Hannibal

Was die BG jetzt macht, ist die übliche Vorgehensweise.

Wir kennen es von Schulen, nachlesbar unter http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/17/0,1872,5249297,00/F4872/


Hier ein Beipiel aus dem ZDF Forum:


"Seit Januar 2001 wurden im Schulgebäude Nideggen diverse Messungen von verschiedenen Instituten durchgeführt.
Da sie unter ungleichen äußeren Bedingungen durchgeführt wurden, brachten sie recht unterschiedliche Ergebnisse von leicht – und schwerflüchtigen VOC`s (Flüchtigen Organischen Verbindungen) in der Raumluft.
Auffällig war hierbei, dass die vom SCHULTRÄGER veranlasste Messung durch das Hygieneinstitut Dr. Berg im Januar 01 in einem Klassenraum der GGS nur 118 µg/m³ leichtflüchtige VOC`s zeigte,

wohingegen eine von ELTERN veranlasste Messung im April 01 durch Analytik Wesseling im GLEICHEN RAUM fast 5000µg/m³ leichtflüchtige VOC´s feststellte....


Es gab mehrere unterschiedliche "Lüftungsanweisungen" für die Lehrerschaft. Dies führte sogar dazu, dass in einer Unterrichtsstunde bis zu 4 mal gelüftet werden musste und im Winter Unterricht bei 14/15 ° in Klassenräumen stattfand. (Laut Arbeitsstättenrichtlinie ist das nicht erlaubt - Mindesttemperatur: 20 Grad) "

http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/17/0,1872,5249297,00/F4872/msg1546360.php


Im Gesamtzusammenhang ist es natürlich wichtig, dass man Messungen erzwingt und mit Unterstützung kompetenter Fachleute gegen Falschmessungen vorgeht.
Individuell betrachtet, muß man sich fragen, ob man nicht besser nach einem anderen Arbeitsplatz Ausschau halten sollte.

Zuerst hat man SBS und erholt sich zu Hause und im Urlaub wieder. Und dann wird es MCS.

Ich frage mich, ob man nicht lieber im Interesse der eigenen Gesundheit handeln und gehen sollte.

Der Kampf muß auf der politischen Ebene erfolgen. Anders gehts leider nicht.
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Beitragvon Hannibal64 » Samstag 21. Juni 2008, 23:23

Ja, die richtigen Messungen sollen demnächst erfolgen.

[code]Du hast bis jetzt ja schon eine ganze Menge geschafft!
Wie geht es deiner Gesundheit?
Wie geht es mit den Kollegen?
Code[/code]

Der Gesundheit gehts schleichend immer schlechter. Vor allem belastet das langsam das Herz. Mit den Kollegen gehts immer noch recht gut. Da wird zwar sicher hinterrücks getuschelt, aber die meisten tragen es mit Fassung.

[code]Im Gesamtzusammenhang ist es natürlich wichtig, dass man Messungen erzwingt und mit Unterstützung kompetenter Fachleute gegen Falschmessungen vorgeht.
Individuell betrachtet, muß man sich fragen, ob man nicht besser nach einem anderen Arbeitsplatz Ausschau halten sollte.
[/code]

Messungen erzwingen ist nicht. Der AG muss dem immer zustimmen. Und ist jetzt ja fein raus, da über die BG Messungen erfolgen. Außerdem kostet eine gutachterlich relevantes Urteil mehrere Tausend Euro, da habe ich mich bereits informiert.

Jobsuche ist leicht gesagt, mache ich parallel, bedauerlicherwiese wird der aktuelle aber sehr gut dotiert. Und solche Jobs liegen nicht auf der Strasse oder gibts aufm Amt. Das ist momentan nach dem Motto, guter Job aber krank, oder gesund und arm (überspitzt).

Na ja, jetzt mal die Messungen abwarten und weitersehen. Angeblich bekomme ich die Ergebnisse ausgehändigt zur Besprechung mit dem Arzt. Ich werde berichten, wobei, wie gesagt, für meine Begriffe das Ergebnis einer nicht erheblichen Kontaminierung bereits fest steht.
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Beitragvon Annamaria » Montag 23. Juni 2008, 01:26

Hallo Hannibal,

danke für Deine Antwort.
Sie stimmt mich allerdings sehr nachdenklich, was deine Gesundheit betrifft.

Was du erzählst, erinnert mich enorm an unsere Vorgeschichte. Später habe ich mir oft gedacht: Wenn uns damals nur irgendwer gesagt hätte "Raus aus diesem Haus, so schnell wie möglich, und nichts mitnehmen!" (Wir haben dort nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt.)
Aber man möchte halt zuerst alles probieren, wie es doch gehen könnte, und macht sich keine Vorstellung davon, dass es leider noch eine Variante gibt, die da lautet: krank und arm.

Ich hoffe, ich deprimiere dich nicht mit unserer Geschichte, und drücke dir ganz fest die Daumen.

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Beitragvon Hannibal64 » Mittwoch 9. Juli 2008, 19:24

So, mittlerweile gibt es neue Erkenntnisse, wenngleich unbefriedigend.

1.) war einer von der BG nun vor Ort und hat Luftmessungen auf TVOCs vorgenommen.
Ergebnisse erfolgen in 4(!) Wochen.

2.) habe ich in Absprache mit dem AG mal andere Räumlichkeiten getestet. Ernüchternd, nahezu egal in welchen Raum (Bürodienstleister), es gibt in mind. 4 verschiedenen unterschiedlich gelegenen Räumen die selben Beschwerden. Räume sind auch ähnlich ausgestattet. PCs scheiden demnach aus.

Meine Frage nun, könnte das ggf. auch eine Chemikalienunverträglichkeit bezogen auf Putzmittel sein? Die Schilddrüse reagiert übrigens mit Schmerzen, nach dem Büroaufenthalt.

Wenn ja, wie kann ich das ggf. rausfinden? Kann man das mit einem Allerietest testen?

Grüße
Hannibal

Edit: wo es letzte Woche so heiss war, gab es nahezu keine Beschwerden? Lässt sich daraus irgednwas schließen?
- Editiert von Hannibal64 am 09.07.2008, 19:27 -
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Beitragvon Annamaria » Mittwoch 9. Juli 2008, 20:37

Hallo Hannibal,
kurz zu deinen verschiedenen Fragen:

1. Können das Putzmittel sein? Sicher, aber es kann auch alles andere sein, was in den Räumen "gleich" vorkommt: Bausubstanz, Wandfarben, Bodenbeläge, Kleber dazu, Einrichtung, Bücher?, Papier? usw. (Und wenn die Türen nicht geschlossen sind, könnte es auch von den anderen Räumen her hereinziehen.) Vielleicht könnten es sogar die Mitmenschen selbst sein. Sehr viel ist möglich.

2. Allergietest wegen Putzmitteln? Bringt nur dann etwas, wenn es sich um eine klassische Allergie handelt. Das ist aber meistens nicht der Fall, daher ist der Test auch meistens umsonst. (Falls du aber einen Allergietest machen lassen möchtest, dann besorg dir etwas von dem/den Putzmittel/n, die bei euch verwendet werden und lass damit testen. Allerdings: bei einem Hauttest besteht die Gefahr, dass du noch empfindlicher wirst. Ob es alternativ einen LTT gibt, weiß ich nicht. EAV etc.?)

3. Wie du es rausbekommen könntest? EAV und etwas in der Art? Maria Magdalena weiß da besser Bescheid. Ansonsten: Ausprobieren, z.B. darum bitten, dass das Zimmer mal eine Zeit lang nur mit viel purem Wasser geputzt wird. Oder lass dir von dem Putzmittel was abfüllen und probiere es in kleiner Menge zu Hause aus.

4. Schilddrüse. Ist sie in Ordnung? Sonst mal Sono und Blutuntersuchung überlegen. Relativ oft kommt "bei uns" Hashimoto-Thyreoiditis vor: TSH, fT3, fT4, TPO im Blut bestimmen lassen.

5. Bei Hitze ging es dir gut. Hattest du sozusagen Entgiftungs-Sauna im Büro? Ich weiß es nicht.

Viele Grüße
Annamaria
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Beitragvon sunday » Mittwoch 9. Juli 2008, 21:04

hallo,

wenn es chemikalien sind, geht es einem bei hitze meistens schlechter, weil mehr ausgast.
bei schimmel kann es bei hitze besser werden (vorausgesetzt, es ist trockene hitze). da wird es eher bei feuchtem wetter schlechter.

kann es sein, daß das gebäude schimmelbelastet ist oder durch die klimaanlage schimmelsporen reingepustet werden (was oft der fall ist, weil die filter zu selten gewechselt werden)?

liebe grüße
sunday
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Beitragvon sunday » Mittwoch 9. Juli 2008, 21:11

ps.
habt ihr im büro eine klimaanlage?
oder fenster? was ist, wenn du die fenster den ganzen tag weit offen hast? ist es dann weniger schlimm?
ernährst du dich an den tagen im büro anders oder trinkst andere sachen? (z.b. kann histaminintoleranz teilweise die gleichen symptome machen wie sbs oder mcs, wie z.b. kopfschmerzen, schwindel, übelkeit usw.).
es sind nicht immer nur die chemikalien, sondern manchmal auch die kombination von chemikalien und anderen dingen.
sunday
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 9. Juli 2008, 21:55

Hallo!

Ich würde bei mir folgendermaßen vorgehen ( hatte ich auch schon gemacht ): LTT-Test-Kunststoffe, LTT-Metalle, dann kann man den Arzt bzw. das Labor direkt fragen, was sie noch an Test-Sets da haben ( welche weiteren Schadstoffe noch damit getestet werden können ), da ich nicht alle kenne.

Ich habe immer das Labor angerufen, wenn ich nicht Bescheid wusste, und Fragen gestellt. Als bei mir alle Allergie-Tests auf Kunststoffe negativ ausfielen und ich völlig verzweifelt war, weil ich aus langjähriger Erfahrung genau wusste, dass ich darauf reagiere, habe ich den Laborarzt gefragt, wie das möglich ist. Erst als ich ihn damit konfrontiert habe, meinte er, es seien die Lösungsmittel in den Kunststoffen, die ich nicht vertrage und das sei keine Allergie, sondern eine unspezifische Reaktion. Er hat zwar nicht gesagt, dass es MCS gibt, aber ich ging der Sache auf den Grund und durchstöberte meine medizinischen Fachbücher. Im einem medizinischen Wörterbuch fand ich endlich die Erklärung, die Lösung. Darin stand mein gesundheitliches Problem erläutert und auch der Name der Erkrankung: MCS! Der Laborarzt wusste von MCS. Ich habe es später herausgefunden. So, das war nun ein kleiner Exkurs.

Nach den Allergie-Tests kann man auch mit einem Bioresonanzgerät oder einem Elektro-Akupunktur-Gerät die Reaktion auf alle möglichen Stoffe prüfen. Entweder haben die Proben da oder man bringt Nativmaterial mit oder man kombiniert beides.

Wenn der Bioresonanztest, der bei mir vor etwa 7 Jahren mit von zu Hause gebrachtem Nativmaterial gemacht wurde, nicht gewesen wäre, dann wäre ich heute wohl noch viel kranker als ich bin. Den Test hat damals eine Ärztin gemacht. So fand ich heraus, dass ich den Teppichboden zu Hause nicht vertrug. Der Teppich wurde rausgeschmissen und es wurden Fliesen verlegt. Und endlich ging es mir besser, nachdem ich mich 13 Jahre lang gequält hatte.

Manche hier im Forum haben eine echte Allergie gegen Kunststoffe. Bei denen ist dann der LTT positiv, d. h. ihre T-Lymphozyten reagieren auf die Schadstoffe. Andere haben eine Unverträglichkeitsreaktion, die über andere Mechanismen läuft und nicht über die T-Lymphozyten. MCS und Allergien gehen Hand in Hand. Ich habe auch echte Allergien, aber die haben sich erst durch die Schadstoff-Belastung entwickelt.

In der Schilddrüse können sich Schadstoffe anreichern und für Entzündungen sorgen. Viele verdanken ihre Schilddrüsen-Probleme den Giften um sie herum und in ihren Zahnfüllungen.

Übrigens ich habe mitbekommen, dass auch andere hier im Forum mit Hilfe von EAV ( Elektroakupunktur nach Voll ) von ihren Ärzten getestet wurden, allerdings wissen nicht alle dieser MCS-Patienten genau, dass es EAV war. Ich meine damit, dass auch viele Ärzte und Zahnärzte inzwischen damit arbeiten, weil es als zusätzliches diagnostisches Mittel geeignet ist, gerade bei Unverträglichkeitsreaktionen, die keine Allergien sind und die entsprechenden Allergie-Tests negativ sind, die Symptomatik jedoch auf bestimmte Stoffe hinweist. Das Problem ist, dass solche energetischen Verfahren von den Behörden nicht anerkannt sind, was politische und finanzielle Hintergründe hat. Warum werden dann EKG und EEG anerkannt?

Grüße
Maria Magdalena
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Beitragvon Hannibal64 » Donnerstag 10. Juli 2008, 19:51

Danke für die vielen Meinungen.

Klimaanlage haben wir im Büro nicht. Schimmelpilze bzw. Sporen hat der Typ von der VBG nach Begehung der Räume ausgeschlossen und wurde auch nicht gemessen.

Ernährungsgewohnheiten sind im Büro nicht anders als privat oder unterwegs.

Die Anregungen mit den Tests Metalle und Kunststoff sind gut. Das behalte ich mal im Auge.

Der Umweltmediziner, zu dem ich gehe, meinte bzgl. Test allerdings, das wäre schwierig, weil es alles mögliche sein könnte. Wir sollten erst das Ergebnis der Messungen abwarten. Vlt. gehe ich auch nochmal zu einem anderen, 2. Meinung einholen...gibts da eine Empfehlung für NRW, der einen auch ernst nimmt?

Gestern dachte ich allerdings, ich gebe den Löffel ab. So schlimm war das. Zumindest subjektiv schlägt mir das auch auf die Pumpe, Blutdruck erhöht sich dadurch auch.

Interessant ist allerdings, dass sich JETZT auf einmal auch zwei andere Personen outen und Beschwerden haben, wenn auch vermindert, die offenbar auf die Arbeitsräumlichkeiten zurückzuführen sind!
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Beitragvon Butterfly » Donnerstag 10. Juli 2008, 20:09

Hallo Hannibal!

Nimm das mit SBS bitte nicht auf die leichte Schulter. Wenn das tatsächlich vom Arbeitsplatz kommt, mußt Du da raus.
Bei mir fing es mit den gleichen Symptomen an. Letzten Sommer hieß es dann auch SBS. Leider bekam ich Monate später als ich die Quelle bereits verlassen hatte, starke MCS.

Wie sieht es mit Flammschutzmitteln oder z.B. Formaldehyt aus? Sind da vielleicht auch Holzdecken?
Kenne eine Lehrerin, die auch heimlich z.B. Staub eingesammelt hat und selbst untersucht hat. Sie war übrigends fündig geworden.
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Beitragvon Hannibal64 » Donnerstag 10. Juli 2008, 20:57

Hi,

Holzdecken haben wir nicht. Aber viele Fertigbauteile...vlt. verbirgt sich dahinter was. Die Messungen zeigen es vlt. oder auch nicht...

Recht hast Du aber, lange geht das nicht mehr gut...
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 10. Juli 2008, 23:59

Hallo Hannibal!

Hast Du schon mal Bachblüten probiert? Ein englischer Arzt Dr. Edward Bach hat sie erfunden. In der Apotheke kann man sie bestellen. Manche Apotheken haben auch einige Sorten vorrätig. Am besten als Spray, ist leichter zu handhaben, auch für unterwegs. Es ist eine Mischung, die heißt RESCUE ( deutsch: Notfall-Mischung ). Es handelt sich um eine Essenz aus 5 Blüten, die eine sanfte Wirkung haben. Wenn man körperlichen oder seelischen Stress, Angst, Kreislaufprobleme, hohen Blutdruck, Herzrasen, Unruhe, Angst, Schock-Zustände und vieles mehr hat, dann hilft RESCUE. Die Blüten helfen einem auch schwierige Situationen zu überbrücken und Problemlösungen zu finden. Es ist ein Mittel, auf das sehr viele Menschen schwören. Sogar Tiere reagieren sehr gut darauf. Es heilt zwar keine MCS und SBS, aber es hilft, Krisen besser durchzustehen. Der Spray wird auf die Zunge gesprüht. Das gibt es auch zum Träufeln auf die Zunge, dann 2 Tropfen bei Bedarf. Aber der Spray ist praktischer. Ich habe immer RESCUE in meiner Handtasche für unterwegs.
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Beitragvon Hannibal64 » Samstag 12. Juli 2008, 13:43

Hallo,

Bachblüten habe ich noch nicht probiert. Vlt. ists ein Versuch wert.

Hatte gestern den Arzt auf den Bluttest angesprochen. Der sagte (wie auch früher bereits, fiel mir dann wieder ein) man könnte einen einzelnen Stoff aus dem Blut nicht ermitteln/bestimmen.

Und aufs blaue hinein zu testen wäre wenig sinnvoll, weil es zu viele Möglichkeiten gäbe?

Bin ich beim falschen Arzt?

Es ist zum Verzweifeln...
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Beitragvon Annamaria » Samstag 12. Juli 2008, 22:24

Lieber Hannibal,

auf alle Fälle dürfte der jetzige Arzt eine Sackgasse sein. Denn wenn bei der TVOC-Untersuchung, wie du vermutest, nichts rauskommt, dann kann er auch danach nicht weitermachen.

Was könntest du tun?

Dir jemanden suchen, der sich in den von Maria Magdalena vorgeschlagenen Untersuchungen auskennt.
Dir einen der wenigen Umweltmediziner suchen, die anhand deiner Krankengeschichte und ihres Wissens die wahrscheinlichsten Auslöser bei dir erkennen und testen können.

Auch wenn du es wahrscheinlich nicht gerne hörst: Wichtiger erschiene es mir, deine Kraft im Moment dafür einzusetzen, zügig eine neue Arbeitsstelle zu finden.

Denn selbst wenn du herausbekommst, worauf du reagierst, ist das "Übel" (ich meine die Exposition) damit noch nicht abgestellt. Und es ist fraglich, ob es sich in deiner jetzigen Arbeitsstelle überhaupt abstellen lässt.

Kennst du tüchtige Umweltmediziner oder brauchst du Hilfe?

Viele Grüße
Annamaria
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Beitragvon Juliane » Sonntag 13. Juli 2008, 00:57

Hallo,

ich unterstütze Annamaria und schalte nochmal die Repeat-Taste an:

Individuell betrachtet, muß man sich fragen, ob man nicht besser nach einem anderen Arbeitsplatz Ausschau halten sollte.

Zuerst hat man SBS und erholt sich zu Hause und im Urlaub wieder. Und dann wird es MCS.

Kein Arbeitsplatz der Welt ist es Wert MCS zu riskieren.
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 13. Juli 2008, 01:12

Hallo!

Die von mir vorgeschlagenen Untersuchungen sollen auch von einigen dieser Umweltärzte durchgeführt werden.

Wie sollen die sonst alles herausbekommen, was einer nicht verträgt?
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 13. Juli 2008, 01:24

Was garantiert ihm, dass er woanders keine Reaktionen hat? Wenn ich lese, welche starken Symptome er schon hat, dann bin ich skeptisch. Es ist für viele MCS-Kranke ein Dilemma, weil sich die teuer bezahlten Verantwortlichen vor ihrer Verantwortung drücken. Wir Wähler werden wie schon so oft im Stich gelassen. Doch dieses Wegschauen wird sich rächen. Es ist immer so, wenn man den Kopf in den Sand steckt, die Augen vor den Problemen verschließt und sie vor sich herschiebt. Keiner denkt ein wenig langfristiger. Für den Arbeitgeber wäre es von Interesse, seinen Mitarbeitern bessere Arbeitsbedingungen zu bieten. Zumal inzwischen auch andere Kollegen von Hannibal Beschwerden anmelden. Noch eine von unzähligen traurigen MCS-Geschichten und ein weiteres Zeugnis für das Versagen der Politik.
- Editiert von Maria Magdalena am 13.07.2008, 14:00 -
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Beitragvon Hannibal64 » Sonntag 13. Juli 2008, 12:29

Tja, Kosten gehen halt vor Gesundheit, in dieser ach so tollen heutigen Zeit.

Klar, nebenbei suche ich eine neue Stelle. Hatte 20 Jahre in div. anderen Räumlichkeiten keine Probleme und bin guten Mutes, dass dies hier nur ein bedauerlicher Einzelfall ist. Aber Jobs fallen halt heut auch nicht vom Himmel.

Gute Umweltmediziner kenne ich nicht, zumal die Anzahl derer, die sich so darstellen schon verschwindend gering ist.

Wg. Bluttest auf bestimmte Stoffe habe ich mehrere Ärzte die irgendwie "Allergologe oder Umweltmediziner" in der Titulierung haben telefonisch angefragt, alle sagten geht nicht.

Kennt ihr *konkret* jemanden, der die Sachen ernst nimmt und kompetent Tests durchführt?

Notfalls fahre ich vielleicht mal zu den Herrn Binz nach Trier, der hat wohl einen guten Ruf.

Danke.
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Beitragvon Juliane » Sonntag 13. Juli 2008, 20:50

In NRW gibt es auch eine Sprechstunde von Dr. Bartram
Er macht diagnostisch das komplette Programm. (Siehe Blog Wannsee-Schwimmer)
http://www.bartram-umweltmedizin.de/
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Beitragvon Hannibal64 » Montag 14. Juli 2008, 10:38

Ja, Danke, aber der praktiziert lt. Homepage in Bayern.

Ich habe den jetzt mal in näherer Umgebung gefunden:

http://www.dr-keils.de/

Unter Leistungen steht ein bisschen was. Kann man das mit dem versuchen?
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Beitragvon Juliane » Montag 14. Juli 2008, 10:46

Dr. Bartam hält auch Sprechstunden in NRW. Man muß anrufen, um die Termine zu klären
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Beitragvon Hannibal64 » Samstag 13. September 2008, 11:14

So, neue Erkenntnisse. Man hat bei der Messung tatsächlich was gefunden. Ein Terpen war 5-fach höher vorhanden, als die MAK-Liste es vorgibt.

Es gibt jetzt die hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass dies der Auslöser war, um auch gegen andere Stoffe sensibler geworden zu sein, wovon manche auch grenzwertig sind. Vor allem Lösemittel.

Witzig ist natürlich wieder der verharmlosende Umgang damit..."ein pflanzlicher Stoff, der bei sensiblen Menschen zu allergieauslösenden Symptomen führen kann".

Das dieser "pflanzliche Stoff" als Schadstoff mit reizender Wirkung eingestuft wird, wird vollkommen übergangen.

Einen richtig konstruktiven Umgang kann ich seitens der BG nicht erkennen. Die geben nicht mal eine Handlungsempfehlung ab.

Wie kann man den jetzt mehr Druck machen, das was konkretes passiert?
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Beitragvon Betty Zett » Samstag 13. September 2008, 18:30

Die BG bagatellisiert immer, sonst müsste sie u.U. in Leistung treten.
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