Feinstaub schädigt bereits ungeborene Kinder

Feinstaub schädigt bereits ungeborene Kinder

Beitragvon Clarissa » Dienstag 7. Oktober 2008, 13:37

Berlin (dpa) Zu viel Feinstaub in der Luft kann nach einer Schweizer Studie bereits Föten im Mutterleib schädigen. Wenn Schwangere zu großer Luftverschmutzung ausgesetzt seien, könne bereits bei ungeborenen Kindern die Entwicklung der Lungen beeinträchtigt werden.
Das geht aus einer Untersuchung hervor, die auf dem europäischen Lungenkongress in Berlin vorgestellt wurde. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass Luftverschmutzung Kinderlungen erst im Schulalter zu schaffen macht.


Für die Studie, hat der Wissenschaftler Philipp Latzin (Universität Bern) den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Lungenleiden bei 241 Neugeborenen erforscht. Dafür haben die Forscher die Qualität der Luft gemessen, die Schwangere einatmen. Sie analysierten die Ozon-, Stickstoffdioxidund Feinstaubwerte (PM10). Berücksichtigt wurde auch die Nähe des Wohnorts der werdenden Mütter zu Hauptverkehrsstraßen. Zum Schluss wurden nach der Geburt die Atemfunktion der fünf Wochen alten Säuglinge gemessen, während sie schliefen.

Insbesondere bei einer starken Feinstaubbelastung während der Schwangerschaft fanden die Wissenschaftler später Veränderungen in den Atemfrequenzen der Neugeborenen. Im Vergleich zu Müttern, die fern einer Hauptstraße gelebt hatten, atmeten die Babys von Müttern an Verkehrsadern schneller 48 Mal statt 42 Mal in der Minute. Das sei besonders für Säuglinge ein Problem, die nach der Geburt ohnehin Atemschwierigkeiten hätten, heißt es in der Studie. Bei Babys, deren Mütter besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel Luftverschmutzung ausgesetzt waren, fand sich bei den Kindern auch eine größere Neigung zu Atemwegentzündungen.

Völlig erklären können die Wissenschaftler ihre Entdeckung noch nicht. Latzin vermutet, dass Luftverschmutzung die Lungen der Mütter angreift und damit auch den Blutzufluss zur Plazenta reduziert. Dort werden Nährstoffe und Sauerstoff zwischen Mutter und Fötus ausgetauscht. Weniger Blutzufluss könnte bedeuten, dass ungeborene Kinder auch weniger Nährstoffe erhalten. Nach einer anderen Vermutung können sich verschmutzte Partikel auch in das Blut des Kindes mischen und seinen Atemrhythmus verändern, heißt es in der Untersuchung. Möglich sei auch eine Stoffwechselveränderung bei der Mutter, die Wachstumsfaktoren hemme und zum Beispiel die Ausbildung der Lungenbläschen beim Kind erschwere.

Die Forscher sehen ihre Ergebnisse als Beweis dafür, dass die Grenzwerte für Luftverschmutzung weiter gesenkt werden müssen. «Wenn unsere Hypothese stimmt, führen frühe Einflüsse auf die Atemwege zu einem Anstieg der Lungenkrankheiten und zu einer kürzeren Lebenserwartung», schreiben die Forscher in ihrem Bericht.


Quelle: http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/scienceticker/aktuell/index.html?frn034id=a701d0b0ad29d73d62ea82f4317f6183&frn034akt=tickerdetail&id=a701d0b0ad29d73d62ea82f4317f6183&sf_forum_title=Feinstau
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Feinstaub schädigt bereits ungeborene Kinder

Beitragvon Energiefox » Mittwoch 8. Oktober 2008, 11:54

Clarissa,
meine Straße war früher mal schmal und es fuhren wenige Autos. Heute fahren
ca. 1000 Autos täglich bei mir vorbei. Lärmende Monster- Trecker fahren mit hoher Geschwindigkeit, vermutlich noch ohne Rußfilter. Etliche Autos sind auch noch zu schnell. Natürlich müssen dann einige noch zusätzlich Lärm durch unverschämt laute Musik mit einem miesen Einheitstakt machen. Jedenfalls zur Nordseite ist es schön, direkt am Wald wohne ich. Ob ich aber hier gesunde Luft habe, ist zweifelhaft. Ich denke alle Leute die an Straßen wohnen mit viel Verkehr, der schlechte Luft (Feinstäube) produziert, sollten von den Verursachern Schmerzensgeld bekommen. Könnte auf das Benzin oder Autosteuer aufgeschlagen werden. Wer wenig Dreck verursacht zahlt weniger. Wäre auch ein Anreiz die Dreckschleudern sauberer zu gestalten. Autos als umweltfreundlich zu benennen, müsste verboten sein. Habe letztens auch von Tetrapack so eine Werbung gesehen, wurde eine Hand mit einem Baumpflänzchen gezeigt. Wenn wir also viel Tetrapack benutzen, wird der Wald ordentlich gepflegt so die Werbung. Ob es dann auch Plastikpflanzen gibt, wer weiss. Warum die Urwälder immer weniger werden, haben vermutlich zu wenig Tetrapack gekauft. Müll darf ja nicht mehr deponiert werden, sondern wird oft verbrannt . Kommt da den nicht wieder Feinstaub? Autos werden ja angeblich auch immer umweltfreundlicher, passt doch irgendwie mit der Realität nicht ganz, warum dann so viel Feinstaub überall und dazu so gefährlich.
Energiefox
 

Feinstaub schädigt bereits ungeborene Kinder

Beitragvon Monja » Mittwoch 8. Oktober 2008, 12:02

Ha, gestern in den Nachrichten: Juhuu! Wegen des Finanz-
Crashs haben 4 Autofirmen vorübergehend ihren Betrieb ein-
stellen müssen, die Arbeiter bekamen Zwangsurlaub. Die sagten,
bei der momentanen Finanzsituation leisten sich die Leute eh
keine Neuwagen. Da kann man sich ja fast nur wünschen, dass der
Crash solange anhält, bis endlich nur noch Elektro- Autos auf
den Markt kommen, angetrieben von Solar, Wind oder Wasser :-)
Ist makaber von mir? Macht nichts.
Und
Bei einem Kumpel im 5. Stock haben wir im Frühjahr um den Balkon
herum eine lange, hell- beige Bastmatte gebunden. Obwohl wir an
keiner Hauptstraße wohnen, und auch nach hinten raus, ist die in-
zwischen fast schwarz. So weiß man also, was in unseren Lungen landet.
Liebe Grüße von Monja
Monja
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