Patienten mit einer Umweltätiologie Vorstellung:

Patienten mit einer Umweltätiologie Vorstellung:

Beitragvon Melville » Sonntag 1. Februar 2009, 10:51

Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätskrankenhauses Eppendorf
Direktor Prof.Dr.med.D.Naber
Patienten mit einer Umweltätiologie-Vorstellung:Kontrollüberzeugungen und subjektive Befindlichkeit

D i s s e r t a t i o n zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin
dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg vorgelegt von

Lars Friedrich Georg Budde aus Bremen, Hamburg, 1999.

Dekan: Professor Dr. H.-P.Leichtweiß
Referent: Prof.Dr.F.-M.Stark


\"Umweltkrank zu sein ist eine subjektive Kausalattribution, keine eindeutig definierbare Krankheit.
Die Betroffenen fühlen sich oft schwerstkrank, meist ohne daß objektivierbare Befunde
erhoben werden können. Ihre Beschwerden sind überwiegend unspezifischer und subjektiver
Natur: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen
(usw.).\"

\"Viele sich für umweltkrank haltende Menschen betreiben ,,Doctorhopping\" (Konsultieren eines
Arztes nach dem anderen), weil ,,die Schulmedizin\" aus ihrer Sicht nicht die erwartete Lösung
ihrer Probleme anbieten kann. ,,Viele haben eine Odyssee von Besuchen bei zahlreichen
Fachärzten, einschließlich Psychiatern, Aufenthalten in mehr oder weniger seriösen
´Spezialkliniken´sowie paramedizinische Verfahren hinter sich\"

\"Zahlreiche Studien zeigten eine Koinzidenz von psychosomatischen bzw. psychiatrischen Erkrankungen
bei Umweltkranken, ohne jedoch klären zu können, ob diese Störungen primärer
oder sekundärer Natur waren\"

\"Belegt werden umweltkranke Patienten von Skeptikern der rein somatischen Genese oft mit
Schlagwörtern wie ,,Ökochonder\" [71] (aus Öko logie und Hypochonder), oder ,,Umweltsensible\"
oder ,,Ökopsychosomatiker\".\"

\"Umweltkranke Patienten sind oft in Selbsthilfegruppen organisiert, suchen gezielt nach Informationen.
Die Erforschung der Hintergründe ihrer Erkrankung ist für viele dieser Menschen
scheinbar eine Lebensaufgabe geworden. Gesucht werden vor allem Beweise, daß sie ,,im
Recht\" sind, ,,echt krank\" und nicht ,,bloß psychisch\" krank sind...\"

\"Die Betroffenen geben z.T. viele tausend Mark für umstrittene Therapieversuche aus [54],
was wiederum einer Subkultur von bestimmten medizinischen und paramedizinischen Gruppen
nach Meinung einiger Autoren [17] hohe Einnahmen und Beschäftigung beschert.\"

Über MCS wird ab Seite 6 berichtet.

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=963280805&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=963280805.pdf
- Editiert von Melville am 01.02.2009, 09:52 -
Melville
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Patienten mit einer Umweltätiologie Vorstellung:

Beitragvon Melville » Sonntag 1. Februar 2009, 10:56

Als Ergebnisse werden angeben:
(Anmerkung:die Literaturliste ist selbstredend)

"Es wurden im Durchschnitt 4 bis 7 meist unspezifische Beschwerden von jedem
Probanden angegeben. Die angegebenen ärztlichen Diagnosen und Eigendiagnosen waren
heterogen. Keiner der Probanden gab eine psychiatrische Diagnose an, einer eine psychosomatische.
Nur ca. 10 Prozent der angegebenen Diagnosen/Eigendiagnosen kamen aus dem
Bereich der Umweltsyndrome. Das Alters-, Geschlechts- und Bildungsprofil entsprach dem
bereits publizierten Wissensstand: Es handelte sich überwiegend um Frauen mittleren Alters
mit mittlerer oder höherer Schulbildung. Die Befindlichkeit wurde im Durchschnitt als vermindert
eingeschätzt; zu körperlicher Ganztagsarbeit fühlten sich nur wenige Probanden fähig.
Die gemessenen Kontrollüberzeugungen unterschieden sich mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit
von 5% nicht von den Normierungsstichproben. Es konnte jedoch gezeigt werden, daß
hohe internale Kontrollüberzeugungen und niedrige fatalistisch-externale Kontrollüberzeugungen
sich günstig auf das subjektiv erlebte Befinden und auf das Auftreten von Krankheitssymptomen
auswirkten. Im retrospektiv erhobenen Befindlichkeitsverlauf ergab sich ein Abwärtstrend
des Befindens im Zeitraum der letzten fünf Jahre. Patienten mit hohen internalen
bzw. mit niedrigen fatalistisch-externalen Kontrollüberzeugungen zeigten einen Aufwärtstrend
des Befindens. Es wurde daher die Hypothese aufgestellt, daß es ein therapeutisches Ziel
darstellen könnte, die Kontrollüberzeugungen von umweltkranken Personen verhaltenstherapeutisch
umzustrukturieren."
Melville
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Patienten mit einer Umweltätiologie Vorstellung:

Beitragvon Maria » Sonntag 1. Februar 2009, 11:12

Und die Erde ist eine Scheibe...
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Patienten mit einer Umweltätiologie Vorstellung:

Beitragvon Galaxie » Sonntag 1. Februar 2009, 21:31

Hallo Ihr,

1996 kam eine SHG zu Prof.Dr. Stark, der heute einen längeren Namen trägt ins UKE; wo er heute nicht mehr beschäftigt ist. - Die Leute sollten Fragebögen ausfüllen und ich kam später auch hinzu. Die SHG lies sich darauf ein Rollenspiele zu spielen, wie sie sich als MCS-Patienten und CFS-Patienten gegenüber verhalten sollen.- Ich verstand die SHG nich. - Einige wollten mich nicht dabei haben. Es wurden auch Rollenspiele gespielt. - Dr. Stark, man soole nicht mit einen dicken Ordner bzw. Unterlagen den Arzt in seiner Praxis überfordern und so ähnlich.

- Zu Dieser Zeit hatte Leonhard Hajen ein ehemaliger Senator der Wissenschaftsbehörde im Hmb. Abendblatt berichtet:"Patienten sollen bei Forschungen mehr Mitspracherecht haben." - Ich schrieb Hrn Hajen und er empfahl mir mich an das Direktorium zu wenden, was ich auch tat. Prof. Dr. Stark bekam Ärger und griff mich beim nächsten Treffen verbal an.

- Da ich Psychiatriekritisch bin grenzte er mich auch beim Kongresskomitee "Forum Rehabilitation" aus.

Seine Abteilung im UKE war damals baubiologisch und auch im Krankenhaus Rissen Heute Asklepios Klinik Rissen - der Schwesternschaft od. ähnlich, hat er eine baubiologische Psychiatrie, wo auch eine extra Küche für Patienten ist. - Dr. Michael Sabezko CFS erkrankter Arzt war damals auch bei der Studie dabei und ist mit Prof. Stark befreundet.

- Prof. Dr. Naber ist auch noch ziehmlich jung und sehr pharmakologisch eingestellt und Antrposoph usw.

Grüsse v. Galaxie!
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