Baumängel im Ministerium

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Beitragvon Juliane » Freitag 6. Februar 2009, 23:52

"Potsdam - Bereits zwei Jahre nach Fertigstellung des neuen Bildungsministeriums in Potsdam sind Baumängel aufgetreten. Zu hohe Feuchtigkeit und Schadstoffe machten Mitarbeitern zu schaffen, sagte gestern ein Sprecher des Ministeriums. Es gebe eine erhöhte Schadstoffbelastung, sie liege aber unter den
jeweils geltenden Grenzwerten." 25 bis 30 Mitarbeiter hätten sich beschwert. Die Ursache sei noch nicht abschließend geklärt, sagte der Sprecher. Seinen Angaben zufolge hat das Ministerium Messungen veranlasst."




http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11424501/2242247/Schadstoffe-und-Naesse-im-Potsdamer-Bildungsministerium-Baumaengel-nach.html
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Beitragvon Ma Baker » Freitag 6. Februar 2009, 23:57

Huh, da können sie gleich ne Studie drauß machen;)
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Beitragvon Juliane » Samstag 7. Februar 2009, 00:00

In Dessau hat man da auch schon Erfahrungen gemacht.


Am 08.09.2004 schrieb die TAZ :



"Wenn das Umweltbundesamt (UBA) aus Berlin wegzieht und in Dessau einen Neubau errichtet, muss dabei alles ökologisch tipptopp sein: kein Tropenholz für die Betonverschalung, keine Lösungsmittel in den Lacken und keine giftigen Böden. Genau das ist jetzt aber passiert: Weil der Bodenbelag im Neubau des UBA Schadstoffe ausgast, müssen etwa 2.500 bereits verlegte Quadratmeter wieder herausgerissen werden. Den Mehraufwand schätzt das UBA auf "einige hunderttausend Euro". Der Umzug verzögert sich um etwa acht Wochen.
Eigentlich wollten die Planer vom UBA alles wasserdicht haben: Bei der Ausschreibung des neuen Fußbodenbelags aus umweltverträglichem Kautschuk wurde darauf hingewiesen, dass die Luftgüte nach Verlegung des Bodens zu messen sei, sagt Gerd Schablitzky. Er ist beim UBA für´den Umzug nach Dessau zuständig. Ein Hersteller von Kautschuk, der vom UBA empfohlen wurde, kam allerdings nicht zum Zug. Den Zuschlag vom Staatshochbauamt, das den Neubau im Auftrag des Bundesbauministeriums organisiert, bekam ein Konkurrenz-unternehmen. Es war billiger.
Doch lieferte diese Firma nicht die zugesicherten Messdaten über die Schadstoffbelastung in den neuen Büros. Da sich der "typische Geruch" des Bodens aber nicht verflüchtigte, setzte das UBA seine eigenen Experten an die Arbeit. Ergebnis: Die Werte für Naphtalin und Styrol wurden teilweise weit überschritten. "Das war so auffällig, dass wir damit nicht in Betrieb gehen konnten", sagt Gerd Schablitzky.
Mitte Juni wurde ein Baustopp verhängt und der Auftrag an den anderen, vom UBA favorisierten Hersteller vergeben. Die bereits verlegten Bodenflächen, knapp 15 Prozent der Gesamtfläche von 20.000 Quadratmeter, werden jetzt entfernt. Statt im Februar wird das UBA
deshalb erst im April 2005 in Dessau sein, sagt der Umzugsplaner. Um die Kosten für den Wechsel des Bodenbelags werde es 'sicherlich eine gerichtliche Auseinandersetzung geben'. "
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Beitragvon Juliane » Samstag 7. Februar 2009, 00:11

@ Ma Baker

In der Psychologie nennt man so was "Versuch und Irrtum"
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Beitragvon Juliane » Samstag 7. Februar 2009, 00:14

Und der Volksmund sagt:

Probieren geht über Studieren.
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Beitragvon Clarissa » Samstag 7. Februar 2009, 08:48

Ach ja das gute alte TRY (trial) and ERROR Prinzip, wird sehr häufig in der Wissenschaft angewendet aber nie in Verbindung mit Menschen. Stichwort; Ethik
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Maria » Samstag 7. Februar 2009, 11:49

Kaum zu glauben, überall Schadstoffschulen und schadstoffbelastete Gebäude. Kaum zu glauben, dass in der heutigen Zeit schadstoffarmes nicht oberste Priorität hat. Die Verantwortlichen lernen es scheinbar NIE!!!
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Beitragvon Stier » Freitag 27. Februar 2009, 17:54

Neues bezüglich der Baumängel im SCHULMINSITERIUM in POTSDAM

MÄRKISCHE ALLGEMEINE

09.02.2009
GESUNDHEIT: Vergiftete Luft im SCHULMINISTERIUM

Steigende STYROL-Konzentration im Regierungsneubau / Stoff erregt Krebs und bringt Föten um

POTSDAM / TELTOWER VORSTADT

Der Neubau des Bildungsministeriums auf dem Gelände der Landesregierung kann zur Zeit nur eingeschränkt genutzt werden, nachdem Gifte entdeckt wurden. Das sagte Ministeriumssprecher Stephan Breiding der MAZ. „Schon kurze Zeit nach dem Bezug des Gebäudes im November 2006 klagten die ersten Mitarbeiter über strenge Gerüche, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und sogar Nasenbluten“, so Breiding.
Nach ersten Messungen im Sommer 2007 wurde den Mitarbeitern zunächst geraten, regelmäßig zu "heizen" und die Räume ausreichend zu "lüften".
Erst weitere Untersuchungen wiesen dann unter anderem Ausdünstungen des krebserregenden STYROLS nach. „Die Konzentration dieses und der anderen Schadstoffe hat sich im Verlauf der Zeit sogar erhöht“, sagte Breiding: „Die Experten gehen zur Zeit der Frage nach, ob nicht durchgetrocknete Estrichböden zusammen mit den Teppichklebern für die Ausdünstungen verantwortlich sind.“

Laut Breiding liegen die Belastungen unterhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte. „Allerdings gibt es gar keinen Styrol-Grenzwert für Büros, weil der Stoff normalerweise nur in der industriellen Produktion verwendet wird“, so Breiding.
Derzeit wird in den betroffenen Räumen mit unterschiedlichen Methoden versucht, der Ausdünstungen Herr zu werden.
Sollte sich eine davon bis März als wirksam erweisen, werden auch die übrigen Räume entsprechend behandelt werden. Während einige Mitarbeiter innerhalb des Ministeriumsneubaus umzogen, wurden für weitere Kollegen Räume in anderen Gebäuden des Areals gefunden. Laut Breiding sind trotz der Belastungen nicht mehr Krankheitstage als üblich angefallen. Insgesamt sind 14 der 218 Räume gesperrt.

Ingo Decker, Sprecher des Finanzministeriums und für den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften verantwortlich, sagte: „Wenn es sich wirklich um Bauschäden handelt, behalten wir uns natürlich vor, mit Schadenersatzforderungen an die jeweiligen Baufirmen heranzutreten.“ Decker konnte gestern nicht sagen, ob am Bau des Bildungsministeriums beteiligte Firmen auch Bauaufträge für das Finanzministerium erhalten haben, das gerade nebenan entsteht. (Von Sebastian Scholze)
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Beitragvon Mia » Sonntag 1. März 2009, 06:56

Aus Erfahrung wird man klug???

In der BRD offensichtlich nicht. Und das im Land der Dichter und Denker!

Es wird Zeit, dass bereits Schüler früh lernen, wie man sich gesund erhält und das dazu nicht allein Ernährung und Sport gehören, sondern auch, wie gesund unsere Wohn-und Arbeitsumgebung ist oder sein könnte.
Auf diesem Gebiet müßte das Fach Chemie längst auch über gefährliche Chemikalien des Wohn- und Lebensalltags unterrichten.

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