Meine Güte, wenn ich mir dagegen die deutsche Medizinlandschaft anschaue. Hier macht man sich eher Gedanken, was man denn noch so alles aus dem psychologischen Blickwinkel betrachten könne.
So kommen beispielsweise deutsche Dermatologen auf die Idee, dass die psychodermatologische Sichtweise dazu “befähigt (…) eigenen Ressourcen besser zu kennen und sich ggf. adäquat von Patientenforderungen abgrenzen zu können. Dies vermeidet das nach 15-20jähriger Praxistätigkeit häufig anzutreffende Burn-out-Syndrom bei Ärzten ”
Den Kollegen wird angetragen, Krankheiten psychodermatologisch zu betrachten:
“Der Vorstand möchte dabei die dermatologischen Kollegen motivieren, auch im Zeitalter der knapperen Ressourcen (Zeitdruck, Budgetierung abrechenbarer Leistungen) den Vorteil der psychodermatologischen Sichtweise bei der Therapie von anspruchsvolleren Patienten und Problempatienten oder Kommunikationsproblemen aufzugreifen.”
http://www.akpsychderm.de/downloads/APD-Rundbrief_2007.pdf
Und hier bringt es ein Mediziner in der Fachpresse auf den Punkt:
“Dr. med. Thomas Reimer, Nideggen, Allgemeinarzt mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie: ‘Es ist verblüffend zu sehen, was passiert, wenn man dem Patienten nur minimalen Raum gibt.’ Die Diagnostik und Therapie in seiner 20-jährigen Praxis habe sich durch sein geändertes Gesprächsverhalten enorm verbessert. Neben der größeren Zufriedenheit habe sich der Wechsel zur Psychosomatik auch finanziell gelohnt: Sein Jahresumsatz ist bei rückläufiger Patientenzahl gestiegen. Reimers profitiert in der Abrechnung jedoch von seiner Zusatzweiterbildung in Psychotherapie. Hausärzte, die die besser dotierten Gesprächsziffern nicht abrechnen können, seien gezwungen, den zeitlichen Aufwand für Gespräche durch mehr technische Leistungen auszugleichen, erklärte Wasserfuhr”
http://www.freie-arzt-jobs.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=24460