Schon wieder eine "Schadstoffschule"

Schon wieder eine "Schadstoffschule"

Beitragvon Stier » Freitag 6. März 2009, 21:22

http://www.morgenweb.de/region/schwetzingen/region_schwetzingen/20090306_srv0000003898306.html

Humboldt-Realschule: Herabgefallene Deckenteile, aus Mineralfaser bestehend, sorgen für helle Aufregung bei Lehrern und Eltern

Angst vor potenziellen Schadstoffen

Eppelheim. Helle Aufregung herrschte gestern Morgen in der Humboldt-Realschule: Rektorin Kristina Meyer informierte Elternvertreter über mögliche Gesundheitsgefährdungen in der Schule, ausgelöst durch herabgefallene Deckenteile.

Die stetigen Regenfälle der letzten Tage hatten dem ohnehin schon kaputten Dach weiter zugesetzt. Wasserschäden an der Decke sind ein Zeichen für die Undichtigkeit, die herabgefallenen Deckenteile ein anderes.

Doch mehr noch als die Sorge um weitere Deckenteile, die herabfallen könnten, treibt die Eltern die Angst vor möglichen Gesundheitsgefährdungen um: Durch die Feuchtigkeit könnten sich Schimmelpilze gebildet haben, die durch ihre Sporen für eine Schadstoffbelastung in den Klassenzimmern sorgen. Noch schlimmer: Die Deckenplatten sind aus künstlicher Mineralfaser, werden der Gefährdungsklasse 2 zugeordnet und stehen im Verdacht, Krebs auslösen zu können.

Bürgermeister Dieter Mörlein sah im Gespräch mit unserer Zeitung am gestrigen Tag keinen Grund zu übermäßiger Besorgnis: Schon vor eineinhalb Jahren seien Proben aus den Deckenplatten entnommen und Raumluftmessungen vorgenommen worden, eine Belastung sei nicht festgestellt worden. So oder so, heute Morgen wird sich Mörlein vor Ort über die Schäden informieren und das Gespräch mit Lehrern und Eltern suchen.

Auf Nummer sicher gehen
Rektorin Meyer wurde bereits Mitte der Woche über mögliche Schäden informiert, nachdem sich Anfang der Woche die ersten Deckenplatten gelöst hatten. Stanislaus Krawcyzk, in der Verwaltung für das PPP-Projekt zuständig, schilderte ihr dabei den Sachverhalt.

Informationen, die die Schulleiterin gestern umgehend an die Eltern weitergab. Für eine Schließung der Schule, so Meyer, seien derzeit die Fakten nicht ausreichend, dennoch wolle man auf Nummer sicher gehen und habe einige erste Anordnungen getroffen. So wurde der vordere Treppenaufgang zu den beschädigten Räumen gesperrt, und da nicht auszuschließen ist, dass sich weitere Deckenteile lösen, werden die Schüler bei jedem Fachraumwechsel von Lehrern begleitet und auch in den kleinen Pausen beaufsichtigt.

Im Rahmen des PPP-Projekts war vorgesehen, die Schule in den Sommerferien zu sanieren. Nun werde die Dach- und Deckensanierung vorgezogen, die Reparaturarbeiten auf dem Dach haben bereits begonnen. Ab Montag sollen dann in den betroffenen Räumen die Schäden, unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, beseitigt werden.

Aus diesem Grund kann der Unterricht nur im Erdgeschoss und im Anbau stattfinden. Um Ausweichzimmer zu haben, wurden der Schule durch die Stadt Räume im Rathaus und im Untergeschoss der Theodor-Heuss-Schule angeboten.

Und ganz wichtig, so Meyer, es werden in den Räumen vor und nach der Sanierung Untersuchungen auf mögliche Belastungen vorgenommen. Am Montag wird ein Fachlabor in der Schule erste Messdaten erheben. Bis Mittwoch sollen Ergebnisse da sein und erst dann lässt sich letztendlich sagen, ob von den unter dem Verdacht krebsauslösend zu sein stehenden Platten Fasern in die Raumluft gelangten.

Kein Wunder, wenn Rektorin, Kollegium, Eltern und nicht zuletzt die 460 Schüler bis dahin in Sorge sind. Bürgermeister Mörlein wird auf jeden Fall heute versuchen, die Gemüter zu beruhigen. Dennoch, dabei wird niemand Schulleiterin Meyer widersprechen, vorab gilt es, auf Nummer sicher zu gehen. aw

Schwetzinger Zeitung
06. März 2009
Stier
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