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Multiple Chemical Sensitivity
Multiple Chemical Sensitivity (abgekürzt MCS) bezeichnet ein Beschwerdebild mit vielfältigen wiederholt oder chronisch auftretenden Symptomen, die von den Betroffenen auf schädigende Substanzen in der Umwelt zurückgeführt werden und die durch keine bekannte körperliche oder psychische Störung erklärbar sind[1]. Zwei Grundhypothesen zur Entstehung stehen sich kontrovers gegenüber: Die eine sieht das Beschwerdebild als organisch bedingte Überempfindlichkeit gegenüber verschiedenen Substanzen in der Umwelt an. Die andere Hypothese sieht die Beschwerden als psychisch verursacht. Ob es sich bei MCS um ein eigenständiges Krankheitsbild handelt, ist umstritten.[2]
Synonyme
Synonym oder im gleichen Zusammenhang werden Bezeichnungen wie Multiple Chemical Sensitivity-Syndrom (MCS-Syndrom), multiple Chemikaliensensitivität, multiple Chemikalienunverträglichkeit, multiple Chemikalienüberempfindlichkeit, vielfache Chemikaliensensitivität, chemische Mehrfachempfindlichkeit, Idiopathic Environmental Intolerances (IEI), idiopathische umweltbezogene Unverträglichkeiten, idiopathische Umwelt-Unverträglichkeit, idiopathische Chemikaliensensitivität, Umweltkrankheit, Ökosyndrom benutzt.
Definition
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Laut der Arbeitshypothese nach MR Cullen ist MCS eine erworbene Störung, die charakterisiert ist durch rezidivierende Symptome an mehreren Organsystemen. Verursacht wird MCS nach Cullen durch nachweisbare Expositionen gegenüber verschiedenen chemischen Stoffen, die bei Dosen auftreten, die von der klassischen toxikologischen Dosis-Wirkungs-Beziehung erheblich abweichen.
Folgende Kriterien nannte eine Studie des Robert Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes im Jahr 2003 für das MCS:
Initiale Symptome im Zusammenhang mit einer belegbaren Expositionssituation (jedoch ggf. auch einschleichender Beginn).
Die Symptome werden bei der gleichen Person durch unterschiedliche chemische Stoffe bei sehr geringen Konzentrationen, auf die andere Personen im Allgemeinen nicht mit Gesundheitsbeschwerden reagieren, ausgelöst.
Die Symptome stehen mit der Exposition in erkennbarem Zusammenhang (Symptome durch Exposition reproduzierbar; Besserung bei fehlender Exposition).
Die Symptome treten in mehr als einem Organsystem auf (nicht in allen Falldefinitionen gefordert).
Es handelt sich um eine chronische Gesundheitsstörung.
Die Beschwerden sind nicht auf bekannte Krankheiten zurückzuführen.
Symptome [Bearbeiten]
MCS-Betroffene geben meist eine Vielzahl von unspezifischen Beschwerden an. Häufig werden benannt: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Augenbrennen, Verlust an Merkfähigkeit, Schwindel, Atemnot, Beschwerden am Bewegungsapparat, Magen-Darm-Beschwerden, Haut- und Schleimhautprobleme, diffuse Schmerzen. In der Regel nehmen die Symptome mit der Zeit zu, ebenso die Anzahl der Substanzen, die von den Betroffenen als auslösend wahrgenommen werden.[3]
Ursachen
Die multiple Chemikalienunverträglichkeit ist ein umstrittenes, in medizinischen Fachkreisen nicht allgemein anerkanntes Krankheitskonzept. Zu den vermuteten Ursachen von MCS gibt es im Wesentlichen zwei Positionen:
MCS als arbeits- oder umweltbedingte Störung (mit möglicher genetischer Beteiligung), wie: Vergiftung, Fehlfunktion von Nerven-, Immun-, Hormonsystem oder Atemwegen, Herabsetzung nervlicher Auslöseschwellen für Missempfindungen, Schmerzen und Fehlfunktionen. Chemische Auslöser von MCS können u. a. Lösungsmittel, Pestizide, bestimmte Metalle und ihre Legierungen, Verbrennungsprodukte und andere Schadstoffgemische sein.[4]
MCS als psychosomatische oder psychiatrische Störung, z. B.: Depression, Zwangsneurose, Ökochondrie oder Chemophobie. Zahlreiche psychosomatisch orientierte Untersucher sehen die Symptome als Ausdruck einer Panikattacke oder das Krankheitsbild als eine Somatoforme Störung an. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Diagnose der Umweltbezogenheit ausschließlich auf die Überzeugung des Betroffenen, unabhängig vom objektiven Nachweis einer Exposition bezieht. Die klinische, umweltmedizinische, laborchemische Untersuchung erbringt nach dieser Auffassung keinen Nachweis einer Exposition, eines Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden und/oder von organisch begründbaren Erkrankungen, die die Beschwerden ausreichend erklären können.
Studien zeigen eine hohe psychosomatische bzw. psychiatrische Komorbidität von MCS-Patienten.[5][6][7][8] Unter kontrollierten Bedingungen durchgeführte Provokationstests erlauben keine auf spezifische Chemikalieneinwirkung zurückgehende Unterscheidung zwischen subjektiv von MCS betroffenen Patienten und Vergleichspopulationen.[9][10]
Folgen und Komplikationen
Die vielfältigen Beschwerden einer Multiplen Chemikalienunverträglichkeit schränken die Lebensqualität, das Berufsleben, die Leistungsfähigkeit und das Alltagsleben des Betroffenen stark ein. Die Kopfschmerzen und die anderen Schmerzsyndrome sowie die Allgemeinsymptome können zu häufigen Arztbesuchen und Krankschreibungen, zu häufigen Fehlzeiten, zur Arbeitsunfähigkeit, zum Missbrauch von Schmerztabletten und zur Medikamentenabhängigkeit führen.
Oft können diese Patienten schon ganz alltägliche Belastungen mit Chemikalien nicht vertragen. Duftstoffe in Parfüms, Seifen und Rasierwässern, die Ausdünstungen von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen oder Desinfektionsmittel in Arztpraxen und Krankenhäusern machen den Patienten das Leben schwer. Diese chronische Erkrankung führt zu Konflikten in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz, in schwersten Formen zu sozialer Isolation.
Gelegentlich fühlen Betroffene sich nicht ernstgenommen oder stigmatisiert, weil aus ihrer Sicht Angehörige, Kollegen und Ärzte ihre Beschwerden bagatellisieren oder als psychisch bedingt erklären.
Behandlung
Bei MCS können hilfreich sein:
Schulungsmaßnahmen, die den Umgang mit der Erkrankung verbessern
Schulungsmaßnahmen, die den Wissensstand über die Erkrankung verbessern
psychotherapeutische Unterstützung
Ein Positionspapier des Arbeitskreises „Klinische Umweltmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin aus dem Jahr 2002 empfiehlt zur Behandlung von MCS Psychotherapie und kognitive Verhaltenstherapie. Eine stützende psychiatrische oder psychologische Behandlung sei sinnvoll, wenn sie die Vermittlung von Bewältigungsstrategien zum Ziel habe.[11]
Literatur
Thomas Eikmann, Caroline Herr: Multiple Chemical Sensitivity Syndrome (MCS). Hessisches Zentrum für Klinische Umweltmedizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (PDF, 29 KB)
D. Eis et al.: The German Multicentre Study on Multiple Chemical Sensitivity (MCS). Int. J. Hyg. Environ. Health (2008), doi:10.1016/j.ijheh.2008.03.002, PMID 18502687 Abstract, Volltext, PDF 1,5 MB
Martin L. Pall: Explaining \"Unexplained Illnesses\". Disease Paradigm for Chronic Fatigue Syndrome, Multiple Chemical Sensitivity, Fibromyalgia, Post-Traumatic Stress Disorder, Gulf War Syndrome, and Others. Harrington Park Press/Haworth Press New York, London 2007. ISBN 978-0-7890-2388-9.
William J. Rea: Chemical Sensitivity Volume 1–4; Lewis Publishers; Volume 1 ISBN 0873715411; Volume 2 ISBN 0873719638; Volume 3 ISBN 0873719646; Volume 4 ISBN 0873719654.
M. Zaghow, R. Merget: Berufsgenossenschaftliche Relevanz des MCS (Multiple Chemical Sensitivity)-Syndroms, [2]
Einzelnachweise
↑ S. Bornschein, C. Hausteiner, Th. Zilker et al.: Psychiatrische und somatische Morbidität bei Patienten mit vermuteter Multiple Chemical Sensitivity (MCS) [1]
↑
http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/mcs/info/04-Stinner.pdf
↑ Thomas Eikmann, Caroline Herr: Multiple Chemical Sensitivity Syndrome (MCS). Hessisches Zentrum für Klinische Umweltmedizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (PDF, 29 KB)
↑ Nicholas Ashford, Claudia Miller: Chemical Exposures; John Wiley & Sons Inc; 1998; ISBN 0471292400
↑ Zucco G.M. et al.: Discriminating between organic and psychological determinants of multiple chemical sensitivity: A case study. Neurocase. 2008;14(6):485-93. PMID 19012169
↑ Eis D. et al.: The German Multicentre Study on Multiple Chemical Sensitivity (MCS). Int J Hyg Environ Health. 2008 Oct;211(5-6):658-81. PMID 18502687
↑ Hausteiner C. et al.: Dysfunctional cognitions in idiopathic environmental intolerances (IEI)--an integrative psychiatric perspective. Toxicol Lett. 2007 Jun 15;171(1-2):1-9. PMID 17548174
↑ Osterberg K. et al.: Personality, mental distress, and subjective health complaints among persons with environmental annoyance. Hum Exp Toxicol. 2007 Mar;26(3):231-41. PMID 17439926
↑ Das-Munshi J. et al.: Multiple chemical sensitivities: A systematic review of provocation studies. J Allergy Clin Immunol. 2006 Dec;118(6):1257-64. PMID 17137865
↑ Bornschein S. et al.: Double-blind placebo-controlled provocation study in patients with subjective Multiple Chemical Sensitivity (MCS) and matched control subjects. Clin Toxicol (Phila). 2008 Jun;46(5):443-9. PMID 18568800
↑ M. Nasterlack, T. Kraus, R. Wrbitzky: Multiple Chemical Sensitivity: Eine Darstellung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes aus arbeitsmedizinischer und umweltmedizinischer Sicht. Dtsch Arztebl 2002; 99(38): A-2474 / B-2116 / C-1981
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