Eine Aktion Abgewimmelt

Eine Aktion Abgewimmelt

Beitragvon Amalie » Sonntag 6. September 2009, 16:01

Wie wäre es damit, im Blog zu veröffentlichen, wenn ihr von Behörden einfach abgewimmelt werdet? Kein Mensch zuständig ist? Habe überlegt, ob ich das im Thread "MCS Patienten eine Stimme geben Twitter" schreibe, weil da Marions Blog schon stand, und es ja auch hier darum geht, MCS-Patienten eine Stimme zu geben. Aber ich finde, das sollte einen zusätzlichen Thread bekommen. Man kann die Blogs ja trotzdem auf Twitter verlinken.

Wie sieht eure Situation aus, weil euch keiner genug Geld gibt? Ihr könnt das hier ganz normal erzählen. Erklärt, wer hat euch was nicht gewährt, was würdet ihr dringend brauchen und wer gibt es euch nicht. Beschreibt einfach die Lage.

Amalie macht dann einen Blog aus eurem Fall. Das heißt, ich zitiere, was ihr geschrieben habt, und füge vielleicht noch drei Sätze dazu, die MCS für Außenstehende erklären. Ihr müsst nicht besonders lang schreiben oder auf eine spezielle Form achten, nur die Lage beschreiben und sagen, wer sie verursacht. Oder ihr verlinkt einen Thread, in dem ihr geschrieben habt, z.B. darüber, dass es keine guten Heizkörper für MCS-Kranke mit wenig Geld gibt. Dann zitiert Amalie aus diesen Einträgen und fügt ein paar Erklärungen an.

Damit Marions Blog als ein Teil dieser Aktion, MCS-Patienten in unserem Blog eine Stimme zu geben, auch hier steht, verlinke ich ihn hier nochmal. Amalie verbreitet die Blogs immer über Twitter weiter.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/02/mir-steht-nichts-zu-kein-geld-fuer-kranke-menschen-teil-1/
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/03/die-situation-fuer-umweltkranke-waere-leicht-zu-verbessern-aber-das-kostet/

Also, ihr könnt einfach schreiben und Amalie kümmert sich dann drum, dass ein Blog draus wird.
Amalie
 

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Beitragvon Lady in Black » Sonntag 6. September 2009, 17:45

Spitzenmäßige Idee Amalie.
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Beitragvon Leckermäulchen » Samstag 12. September 2009, 15:32

Jahrelang stieß ich gegen "Betonwände", keine Stelle war zuständig. Jeder verwies mich an den anderen.

Dann sah ich noch eine Chance, bei der BAgIS (ARGE) über meine Rechtsanwältin Recht zu bekommen als ich kürzlich las, dass es 2005 beim Sozialgericht in Lüneburg ein Urteil zugunsten einer ALG-2-Empfängerin (AZ:S30 AS 328/05 ER) gab, wie ich es jetzt auch gut gebrauchen könnte. Aber als ich damit kürzlich bei meiner Rechtsanwältin war, meinte sie, die Rechtsprechung ist nun nicht mehr in diesem Sinne, viel schärfer. (Anm.: natürlich gegen den Hilfesuchenden)

Jahrelang vorher hatte ich keine Ahnung, wer dafür überhaupt aufkommen müsste. Ich fragte bei der Krankenkasse und legte die (allerdings natürlich nicht rosafarbigen) Rezepte für umweltmedizinische Verschreibungen vor: Fehlanzeige – nicht zuständig, psychiatrisiert statt dessen. Die BAgIS psychiatrisiert auch nur. Sozialamt: Wenn die BAgIS das nicht bezahlt, bezahlen wir das auch nicht.

Die Rechtsanwältin meinte nun, ich hätte nur eine Chance, das Geld für die Gesundheitskosten von der BAgIS (die überall anderswo ARGE heißt) zu bekommen, wenn ich einen Darlehnsantrag stelle, um die Gesundheitskosten bezahlen zu können. Dieser Antrag muss aber sehr detailliert sein, d. h. ich muss bei jedem Mineral, jedem Spurenelement, jedem Vitamin etc. exakt und lückenlos auflisten, gegen welche Symptome das ist, warum in dieser Dosis und dass ich das durch einen Arzt, der das für das Amt nachvollziehbar bei mir diagnostiziert und im Zusammenhang begründet beschrieben haben muss, per Attest oder Gutachten belegen kann.

Das ist natürlich unmöglich, denn ich nehme die Sachen ja schon seit Jahren ein. Und hier vor Ort gibt es keinen Arzt, schon gar nicht einen Umweltarzt, der z. B: schreiben würde: „Frau A. benötigt xxx Mikrogramm Selen, um die xxxx Symptome zu beseitigen, xxx I. E. natürliches Vitamin E, um xxx zu beseitigen, xxx mg XYZ, um die Wirkung der xxx Chemikalien zu reduzieren etc. etc.

Die diesbezüglichen vorhandenen Unterlagen sind z. B. eine einfache Auflistung, was ich einnehmen muss, was sich aus meinen Antworten in einem fast zwanzigseitigen Anamnesefragebogen zu Umwelteinflüssen in meinem bisherigen Leben ergeben hat und aus dem Gespräch damals mit dem Arzt.

Und letztlich kann mir keiner plausibel machen, dass die BAgIS, wenn ich denn solch einen detaillierten Antrag, der nach Aussage der Anwältin mindestens 8 – 10 Seiten lang sein müsste, stellen würde, den auch akzeptieren würde. Denn eins steht fest: Sie hatten von mir meine ärztlichen und umweltmedizinischen Befunde von Dr. Bartram ja einmal vor Jahren angefordert und bekommen, wo u. a. Gendefekte und die sich für mich daraus ergebenden Konsequenzen für die Lebensführung aufgezeigt waren, das Amt hat mich daraufhin aber postwendend zum Psychiater geschickt. Also warum sollte ich diese Forderung jetzt dann ernst nehmen? Das Amt wird es mit Sicherheit nicht tun.

Ich hatte früher dreißig Jahre lang jede Menge schwere bis schwerste Krankheitssymptome, die, seit ich all das einnehme, anfangs fünf Jahre lang völlig verschwunden waren. Also ist das allein doch schon Beweis genug, dass diese Vorgehensweise richtig ist. Seit einiger Zeit scheint mein Immunsystem allerdings wieder weiter abzubauen, so dass z. B. das Grippegefühl im Kopf und innere ständige Frösteln im Körper seit etlichen Monaten zunächst unmerklich wiedergekommen ist und immer ein bisschen stärker wird, aber auch richtige Kopfschmerzen und verschiedene andere Symptome wie dauerkalte Füße.

Trotzdem ist das noch wenig im Vergleich zu früher, wo ich keinerlei umweltmedizinische, sondern nur schulmedizinische Versorgung hatte, wo es mir andauernd sehr schlecht ging.
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Beitragvon Leckermäulchen » Samstag 12. September 2009, 15:40

Es geht alles Geld von Hartz IV drauf für Fixkosten und Gesundheitskosten. Was übrigbleibt zum Ausgeben sind derzeit im Schnitt monatlich um die 100 EUR. Demnächst drastisch weniger wegen der neuen Kosten für die jetzt endlich richtige, weil ganzheitliche und per LTT nachgewiesen verträgliche Zahnsanierung. Mir soll mal einer sagen, wie man davon über längere Zeit leben können soll. Und das trotz jahrelangen Besuchs bei der TAFEL für die noch verträglichen Lebensmittel für mittags.
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Beitragvon Mia » Sonntag 13. September 2009, 05:19

Sehr schlimm war für mich, als mich die damalige Amtsärztin unseres "Gesundheitsamtes" hier im Emsland fertigmachte, nachdem ich 4 Wochen in der damaligen Umweltklinik in Inzell/Bayern erfolgreich verbracht hatte. Ich hatte einen regulären Termin bei ihr, nachdem ich (nach 4jähriger, nachgewiesener Intoxikation mit Insektizidstäuben in unserem Wohnhaus) aus Gesundheitsgründen meinen Beruf im Schuldienst nicht mehr ausüben konnte und freiwillig aufgegeben hatte.
Diese Klinik hatte mir endlich geholfen und ich sah Perspektiven für meine Zukunft. Der Bericht aus Inzell hatte klar die allergologischen, immunologischen und andere Gesundheitsschäden definiert.
Die Amtsärztin, als Aufsichtsperson über den bei uns eingesetzten Schädlingsbekämpfer, der uns genau von dieser Behörde empfohlen worden war, schrie mich an, was mir einfiele, ihr so einen Bericht vorzulegen. Zitat: "Sie schminken sich nicht und essen wohl nur Körner, Sie gehören wohl zu den Grünen!" Damit war für Frau Dr. G...berg das Thema Gift in unserem ganzen Haus und meine schwere Erkrankung erledigt.
Genau diese Personen sind es, die diese Vergiftungen nicht weitermelden, weil sie ihre eigene Verantwortung fürchten oder ihr gutes Verhältnis zur Firma des Kammerjägers nicht belasten wollen. An diesen Personen scheitert schon die Aufklärung über Umweltkrankheiten und ihre Ursachen.
In meienr Personalakte, die ich, leider erst Jahre später, einsah, hieß es dann. Zitat:" Frau ..... ist sich der Ursache Ihrer Erkrankung selber nicht bewußt." Eine glatte Lüge. Bis dahin hatte sich Frau "Dr. G...berg" längst verstzen lassen und damit vom Acker gemacht. Daß für mich und meinen Mann damals wieder eine Welt zusammenbrach, nachdem wir gerade Haus und Hab und Gut (alles war kontaminiert) verloren hatten, interessierte sie keine Spur.

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Beitragvon Seelchen » Sonntag 13. September 2009, 18:45

Sehr gute Idee..der Blog Amalie:
Ich habe seit Jahren Probleme die Sauerstoff-Flasche bezahlt zu bekommen von der Krankenkasse.Vor 5 Jahren auf Rezept vom damaligen Hausarzt wegen hyperreagibler Bronchien..abgelehnt...vor 4 Jahren wegen MCS und Folgekrankheiten..abgelehnt und nun ist mein nun seit 3 Jahren gewählter Hausarzt gar nicht mehr in der Lage,solch ein rezept auszufüllen...auch Massagen wegen meiner Muskel-Spasmen darf er angeblich nicht aufschreiben..
Die Sauerstoff-Flasche ,die Große,weilgünstiger,kostet jede Füllung 98 Euro!!!
Und Sauerstoff ist bei mir das Einzigste!! was in Notfällen hilft,was sogar den Blutdruck nachweisbar herunterbringt auf DAuer und die Symptome in der Nacht bei den Anfällen abschwächt.
Es ist doch unglaublich,was andere Menschen alles von den Kassen bekommen,besonders die Drogensüchtigen,die Raucheretc.
Mein Mann kann uns nicht mehr beide durchbringen..er ist selbstständig mit Haus und Garten-Service und hat im Winter kaum Arbeit.
Beim Harz 4 Amt sagten sie,ich solle mitarbeiten und als ich der Sachbearbeiterin schilderte,das ich das mit Sicherheit nicht kann,sollte ich zum Gesundheitsamt.
daraufhin mailte ich ihr,dass sie mal bitte in den CSN schauen möge und es kam seit einem halben Jahr keine Aufforderung mehr.Ich sagte ihr auch,dass ich überhaupt nicht zum Gesundheitsamt kann,weil ich in keiner Stadt mehr atmen kann nach 10 Jahren Isolation hier im Wald.(Habs öfters ausprobiert..)
So bekam mein Mann 307 Euro für uns beide dazu AG 2 für 1 Jahr.
Das reichte auch leider nicht,aber...
Nun soll er in 2 Monaten ist das Jahr zuende,seine selbstständige Fa.aufgeben,weil er sich nicht "saniert"hat und wir beide voll Harz4 be

antragen.
Dazu müssen wir die noch relativ verträgliche und bilige Wohnung(2,50/qm)aufgeben und in die Stadt in eine 70 qm Wohnung ziehen,was ja sowieso nicht geht.Und das Auto weg und alle Arbeitsgeräte meines Mannes.

Da wir das nicht können,sind wir wieder auf uns selbst angewiesen,aber wie??
Nahrung:Bio..Kleidung:nur bio..Schuhe :nur pflanzengegerbt...Sauerstoff...
Nahrungsergänzung und Hilfen ...Wasser....

So ist das in diesem Land und so geht es fast allen mit schwerer MCS und da die vielen Sorgen nicht gut für die Seele sind,werden wir immer mehr krank.
Daran sollte mal gedacht werden und nicht,dass wir von vorneherein "Psychos"sind,sondern dass die Sorgen um den Lebensunterhalt uns sehr belasten und auch unsre Partner,was sich auf die Dauer auch nicht positiv auswirkt.
Und dann für immer Harz...Witz..Witz....
Da wir das nicht machen können..umziehen etc.müssen wir auf Hilfe vom Staat nun v
Seelchen
 

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Beitragvon Marion » Sonntag 13. September 2009, 19:27

liebe mona,

lasst euch das nicht gefallen.

bezüglich umzug, soll euch die arge für die nächsten 2 jahre eine wirtschaftlichkeitsrechnung vorlegen, d.h. was euerer heutiger wohnraum kostet, mit heizung, abzüglich warmwasser. dagegen dann die umzugskosten, die wohnbeschaffungskosten, die kaution und die tatsächlichen kosten für den angemieteten wohnraum.

du kannst aus krankheitsgründen auch wohnraum ablehnen, es ist nicht zuzumuten, das du in eine wohnung ziehst, die du nicht verträgst.

auto darf dein mann behalten (zwar nur bis 5.000 euro wert, aber autos verlieren ja schnell den wert)

die eigene firma würde ich als selbstständige nebentätigkeit laufen lassen und alg 2 beantragen, ist zwar jeden monat eine berechnungsfrage. (so kann dein mann auch seine arbeitsgeräte behalten, das im winter weniger verdient wird, müsste jedem einleuchten)

ihr habt anspruch auf den zweimaligen alg 2 satz von 323,-- euro, zuzüglich angemessene kdu, die bei euro 2,50/qm wohl mehr als angemessen ist. die wohnung für zwei personen darf bis zu 60 qm gross sein.

dann kannst du versuchen mehrbedarfe für ernährung geltend zu machen.

desweiteren beim versorungsamt grad der behinderung feststellen lassen und das merkzeichen g beantragen. (merkzeichen g ergibt monatlich 18 % mehr eckregelsatz)

dann pflegestufe beantragen, bzw. pflegegeld beantragen.

es ist ein harter kampf mit den behörden... aber versuche deine ansprüche durchzusetzen.

viel glück

marion
Marion
 

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Beitragvon Seelchen » Montag 14. September 2009, 11:42

Liebe Marion!
Du bist ein Schatz... hab vielen Dank für deine guten Tipps und wir werden unser Möglichstes tun.
Es ist ja so toll,dass du dich so gut auskennst und im Forum auch mithilfst.
Überhaupt ist das Forum echt für uns alle"lebensnotwendig".
Danke.. DAnke... Danke...
Seelchen
 

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Beitragvon Marion » Montag 14. September 2009, 12:11

Liebe Mona,

und dann könntest Du noch EM-Rentenantrag stellen. Geh zu keinem rentenberater, lass dir den antrag ins haus schicken und fühle ihn selber aus. wenn die dich zu einem arzt schicken wollen, weise daraufhin das du nicht mobeil bist, die schicken dir dann auch einen arzt auf hausbesuch (wollten sie bei mir, der arzt sass aber dann 3 strassen weiter und ich konnte ihn besuchen). bei allen anträgen, die zwei schreiben von silvia beilegen, das mcs eine krankheit ist und keine einbildung.

ihr werdet es schon schaffen, wenn noch fragen bestehen, fragt einfach


liebe grüsse marion
Marion
 

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Beitragvon Amalie » Dienstag 15. September 2009, 20:44

Der Blog von Franzi (Leckermäulchen) ist heute online.

Danke für die viele Beteiligung hier im Thread. Liebe Mona und Mia. Wenn ihr möchtet, können wir auch aus euren Geschichten Blogs machen. Je mehr, desto besser.

Gruß
Amalie
Amalie
 

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Beitragvon Amalie » Sonntag 4. Oktober 2009, 18:57

Liebe Mona, liebe Mia,

ich hatte vor, aus dem, was ihr hier geschrieben habt, einen Blogeintrag zu machen, für euch beide zusammen. Das würde unsere Aktion Abgewimmelt wieder etwas präsenter machen. Wärt ihr einverstanden? Das soll natürlich nicht verhindern, dass eure Fälle später noch einzeln bearbeitet werden, das schließt sich ja nicht aus.

Viele Grüße
Amalie
Amalie
 


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