Die Folgen dieser Chemikalie sind noch gar nicht abzuschätzen:
Hier ein Zitat aus dem Text zu einer Fernsehsendung:
"Ein Werkzeug zum Eingriff ins Erbgut
Thema zu der hitec-Sendung "Gefährliche Mahlzeiten"
Sollten sich die Untersuchungen bestätigen, würde dies bedeuten, dass nicht nur unsere Gene von Generation zu Generation weitervererbt werden, sondern auch deren Schaltpläne - eine gespenstische Vorstellung.
Auch die Verpackung zählt
Die Nahrung der ersten Lebensmonate programmiert den Körper dauerhaft für das gesamte restliche Leben. Aber: Nicht nur die Nahrung ist wichtig, auch ihre Verpackung zählt. Babyflaschen aus Polykarbonat enthalten einen Stoff, der sich in kleinen Mengen herauslösen kann.
Jasmin Bird:
"Bisphenol A ist der Grundbaustein für Kunststoffe und Beschichtungen, die eingesetzt werden für Produkte in denen es besonders um Langlebigkeit, Dauerhaftigkeit, Hitzebeständigkeit, Sicherheit geht. Also das sind Produkte, zum Beispiel Fahrradschutzhelme, Sichtblenden, Sicherheitsbrillen, aber auch CDs, DVDs, Autoscheiben, Handys, in Haushaltsgeräten wird es eingesetzt.“
Und eben auch in Babyflaschen. Vor allem beim Erhitzen lösen sich Moleküle und werden vom Baby mit der Nahrung konsumiert. Bisphenol A ist zwar ungiftig, aber dennoch nicht unproblematisch. Bisphenol A dockt sich aufgrund seiner Molekularform gern an Öströgenrezeptoren an, die dann aktiv werden und Gene anschalten können, welche eigentlich auf AUS stehen sollten.
Prof. Dr. Gilbert Schönfelder:
"Es gibt diverse wissenschaftliche Veröffentlichungen, die darauf hinweisen, dass niedrigste Dosierungen, Mengen an Bisphenol A, wenn sie aufgenommen werden, zu Veränderungen, zum Beispiel in dem Rahmen der Pubertät führen, zum Beispiel Veränderungen im Brustdrüsenwachstum führen, Veränderungen in der Größe zum Beispiel der Gebärmutter oder der Vagina führen können.“
Bei Tierversuchen wurden die Zusammenhänge zwischen Geschlechtsreife und der allgegenwärtigen Chemikalie bereits nachgewiesen. Die europäischen Behörden sehen dennoch für Menschen keinen Handlungsbedarf. Auch wenn in der Praxis häufiges Erwärmen zu starken Abnutzungen führt und die ersten Zähnchen ein Übriges tun.
Die Natur schaltet schon beim Fötus Gene an und aus, um ihn möglichst gut auf sein Leben vorzubereiten. Einige dieser Schalter bleiben über mehrere Generationen lang aktiv. Manipulieren wir schon, ohne es zu wissen, bereits an den Genen unserer Enkelkinder herum?
Das künstliche Hormon Bisphenol A kommt nicht nur in Babyflaschen vor. Die Mehrzahl der Konservendosen ist mit Bisphenol A-haltigen Kunststoffen ausgekleidet - nach der Befüllung werden die Dosen kurz erhitzt. Eine lebenslange Neigung zur Fettleibigkeit könnte ebenfalls aus dem Plastikbaustein kommen, meinen Forscher, denen es in Tierversuchen mit Ratten gelang, eben dies nachzuweisen.
Eltern, die kein Risiko eingehen wollen, benutzen deshalb schon heute, vor allem in den USA und Japan, Bisphenol A-freie Plastikprodukte oder Glasflaschen. Denn eigentlich sollte ja nur das in Babys Fläschchen sein, was dort auch reingehört - künstliches Östrogen ist es vermutlich nicht. "
http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=10826&mode=play