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"Atmen im Auto
kann gefährlich sein
Giftige Ausdünstungen bei Neuwagen
Viele Autoliebhaber finden den charakteristischen Geruch eines fabrikneuen Wagens besonders faszinierend. Dieser Geruch stammt von den jungfräulichen Sitzbezügen dem Teppich und den Kunststoffeinbauten - und ist der Gesundheit nicht immer zuträglich.
Ein Test der Innenraumluft verschiedener fabrikneuer Fahrzeuge zeigte: In der Atemluft des Autoinnenraums können sich zahlreiche Schadstoffe befinden. "Wir haben insgesamt über hundert Giftstoffe bei unseren Messungen gefunden", sagt Dr. Manfred Mierau, Diplom-Biologe und Sachverständiger für Baubiologie.
Schädigende Gifte
Unter den nachgewiesenen Substanzen fanden sich zum Beispiel flüchtige Kohlenwasserstoffe, Weichmacher oder Ausdünstungen von Klebern und Lacken. Diese sind giftig und können den Fahrer ganz schön benebeln. "Es können Atemwegs- und Schleimhautreizungen auftreten, dazu neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Benommenheit oder Übelkeit, die auch die Konzentration und Fahrtüchtigkeit beeinflussen können", erklärt der Experte.
Bei langer und massiver Exposition könnten auch chronische Schäden auftreten. So wurden zum Beispiel auch krebserzeugende und fruchtschädigende Stoffe wie Dichlorpropanol festgestellt - in einer Konzentration von 80 Mikrogramm pro Kubikmeter. "Das ist nicht tolerabel, weder in einem Autoinnenraum noch in einem Wohnzimmer", moniert Mierau. Die Giftstoffe finden sich dabei vor allem in den verschiedenen Kunststoffen, die beim Ausbau des Autoinnenraums Verwendung finden: In Polstern, Dämmstoffen oder Verkleidungen, in Bezügen, Klebern oder im Kunstleder.
Infobox
Keine Richtwerte für Autos
Verbindliche Grenzwerte, die von der Automobilindustrie bei der Innenausstattung berücksichtigt werden müssten, gibt es nicht. Stattdessen werden hier auch die Richtlinien für normale Innenräume angewandt. Die Hersteller sind nicht verpflichtet Warnhinweise zu geben.
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