Hallo,
Ich habe vor einigen Jahren mal ein baubiologisches Konzept für ein Mehrfamilienhaus entwickelt, weil ich eine Baugesellschaft überreden wollte, sowas zu bauen und die Wohnungen dann zu vermieten. Von MCS habe ich damals nicht geredet, nur von zukunftsfähig, gesundes lebensumfeld usw. Bin für blöd erklärt worden, seitdem schicke ich mein Konzept an Freunde.
Silvia hat mir geraten, das Konzept hier abschnittsweise bekannt zu machen, nicht weil ich denke, sowas könnte noch gebaut werden, sondern weil da viele Infos zu gesunden Baustoffen drin sind. Wenn ich ne Million gewinne, baue ich sowas an der Schleswig- Holsteinischen Nordseeküste.Also: Teil 1:
Quellen:
„Oekohaus“ ab 1999
„Gifte im Haus“
(Dr. med. Wormer)
„Gesund wohnen“
(M. + B. Hennek)
„Wege zum gesunden Bauen“
(Holger König)
„Holzschutz ohne Gift“
(Holger König, P. Weissenfeld)
„Handbuch der Umweltgifte“
(Klinische Toxikologie, Max Daunderer)
„Lehrbuch der Toxikologie“
(Marquard / Schäfer)
Ein gesundes Steinhaus mit 6 - 12 Wohnungen zu bauen, ist natürlich teurer als ein „herkömmliches“ Mehrparteienhaus.
Deshalb müssen gestalterische Elemente (Erker, Ecken, Bögen usw.) wegfallen.
Das einzige gestalterische Element ist die Farbgebung.
Die Wohnungen müssen, um bezahlbar zu sein, klein sein:
2 Zimmer: ca. 50 m²
3 Zimmer: ca. 60 m²
Die Küche muß mit Fenster sein und Platz für eine Küchenzeile und Gefrier- und Kühlschrank bieten. Das Bad kann innen liegen, Dusche würde reichen.
Das Dach -> Satteldach
Holz trocken liefern, keine Biozide, nicht imprägniert mit Holzschutz. Als relativ unbedenklich tränken mit Borsalz.
Dachhaut nicht dämmen, gut abdichten (gegen Schadinsekten), viele Lüftungslöcher, damit Bau und Dachholz nach dem Bau gut trocknen können, Lüftungslöcher verschließen mit Fliegengitter / Lochblechen.
Obere Geschoßdecke dämmen, Dachgeschoß als Boden / Abstellräume aufteilen.
Tondachziegel sind haltbarer, diffussionsoffen (Bau usw. kann trocknen) und pflegeleichter als z. B. Betonziegel
Bei Metallen einheitliches Material verwenden, in Verbindung mit Feuchtigkeit entstehen sonst galvanische Ströme, Spannungsreihe beachten (oben Alu, weiter unten Zink oder Kupfer); Trennschichten aus Ölpapier einbauen.
Pultdach, wenn (Bodenuntersuchung!) relativ kostengünstig ein Keller als Abstellraum gebaut werden kann.
Fenster
Kombifenster (außen Alu), innen Naturharzlasur. Hersteller hat Hagebau (Herr Strangemann, Gladbeck, Tel. 02043 / 686 82 22). Alufenster, einbrennlackiert (keine Naturharzlasuren!)
Fenstermontage ohne Montageschaum
Fenster werden in der Wandöffnung bei Mauerwerk mit Keilen und Eisenschlaudern, bei Holzständerwerk oder Blockwänden mit Stockschrauben befestigt. Die Fuge zwischen Fensterstock und Wand wird mit Jutestrick, Baumwoll- oder Flachszopf ausgestopft. Diese Naturstoffe quellen bei Durchfeuchtung und dichten dadurch die Fuge zusätzlich ab. Sie können danach wieder unbeschadet austrocknen, so daß sich in der Fuge keine holzzerstörende Dauerfeuchtigkeit bilden kann. Wenn das Material nichtbrennbar sein muß, wird mit Steinwollezopf ausgestopft.
Das Ausschäumen mit UF- oder PUR-Schäumen (sog. Ortschaum) ist wegen der Formaldehydbelastung bzw. wegen der enthaltenen ozongefährdenden Treibgase zu unterlassen. Außerdem reißt das spröde Material bei Bewegungen des Fensterstocks auf Dauer ab und bietet dann keine Winddichtigkeit mehr.
Die Telefonnummern sind wahrscheinlich nicht mehr gültig [hr]
Fensterfläche im Ganzen klein (10 %), nur 2-fach-Verglasung.
Oder: Einheimisches Holz (Kernholz), innen und außen Naturharzlasur, auf keinen Fall Holzschutzlasur, dafür folgender konstruktiver Holzschutz:
Außen muß (vor allem Wetterseite) das Wasser sehr gut abfließen können, nirgends Staunässe, alles muß wieder trocknen können.
Türen
Zargen werden festgeschraubt, Ritzen mit Jute oder Steinwolle gestopft.
Innentüren: Glas, Zargen aus Metall?
Oder?
Verleimte Holzwerkstoffe sind immer problematisch wegen der bedenklichen Inhaltsstoffe des Leimes (heute PU mit Ausgasen von Isozyanaten).
[hr]
Ich weiß jetzt nicht, wie das Layout geworden ist. da wo Lücken sind, habe ich Bilder und schade, dass das nicht im ganzen hier reingestellt werden kann mit meiner Formatierung.
Weiter demnächst. Die Fragezeichen bedeuten, dass es sicher auch noch andere Möglichkeiten gibt, ich erhebe nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich hoffe, dass viele was von diesem Thread haben.
Ich habe eine Genossenschaftswohnung im Erdgeschoss, habe Fliesen gelegt, die Tapeten ab und Streichlehmputz. Das Umfeld ist halbwwegs in Ordnung, sodass ich mich in meiner Wohnung und auch draußen wohlfühle (Kleinstadt in Norddeutschland).
Viele Grüße
Christel[hr]