Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird,
statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen.
(Antoine de Saint-Exupery, franz. Schriftsteller
Gruß Kira
Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird,
statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen.
Geduld ist eine gute Eigenschaft.
Aber nicht, wenn es um die Beseitigung von Missständen geht.
Wenn mn nicht aufgibt,
hat man nie verloren.
„Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten.
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist\'s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand
Leergebrannt
ist die Stätte,
wilder Stürme rauhes Bette.
In den öden Fensterhöhlen
wohnt das Grauen,
und des Himmels Wolken schauen
hoch hinein.
Ein Blick
nach dem Grabe
seiner Habe
sendet noch der Mensch zurück -
greift fröhlich dann zum Wanderstabe.
Was Feuers Wut ihm auch geraubt,
ein süßer Trost ist ihm geblieben:
er zählt die Häupter seiner Lieben,
und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt.
(Schiller)
Loch in den Boden,
Eisen rin,
Glocke fertig,
Bim,Bim,Bim!
Loch in Erde ,
Bronze drin,
Glocke fertig,
Bim, Bim, Bim.
http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedi ... _fv03.htmlFriedrich von Schiller
Die Bürgschaft
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."
"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."
Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."
Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."
Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.
Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel herab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.
Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.
Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde ertrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubert Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.
"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.
Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"
Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.
Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."
Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:
"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."
"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"
Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"
Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Augen tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,
Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der dritte!"
(1798)
http://www.literaturwelt.com/werke/schi ... schuh.htmlDer Handschuh
Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.
Und wie er winkt mit dem Finger,
Aufthut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt
Ein Löwe tritt,
Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,
Und streckt die Glieder,
Und legt sich nieder.
Und der König winkt wieder,
Da öffnet sich behend,
Ein zweites Thor,
Daraus rennt
Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,
Wie der den Löwen erschaut,
Brüllt er laut,
Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend,
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.
Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöffnete Haus
Zwei Leoparden auf einmal aus,
Die stürzen mit muthiger Kampfbegier
Auf das Tigerthier,
Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll
Richtet sich auf, da wird’s still,
Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern sich die gräulichen Katzen.
Da fällt von des Altans Rand
Ein Handschuh von schöner Hand
Zwischen den Tiger und den Leu’n
Mitten hinein.
Und zu Ritter Delorges spottender Weis’
Wendet sich Fräulein Kunigund:
»Herr Ritter, ist eure Lieb’ so heiß
Wie ihr mir’s schwört zu jeder Stund,
Ei so hebt mir den Handschuh auf.«
Und der Ritter in schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbar’n Zwinger
Mit festem Schritte,
Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.
Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehens die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück,
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde,
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
»Den Dank, Dame, begehr’ ich nicht, «
Und verlässt sie zur selben Stunde.
Weisheit des Ostens
Fordere viel von dir selbst
und erwarte wenig von den anderen.
SO bleibt dir mancher Ärger erspart.
Ungesund
Es gibt auch so etwas wie geistiges Asthma
Man bekommt es,wenn man hinter jeden Trend herrennt.
Keine Chance
Mit einem Menschen,der nur Trümpfe hat
kann man nicht Karten spielen.
Halt es fest!
Ein einmal ausgesprochnes Wort
ist nichz zurückzubringen
die lauen Lüfte tragen es fort
auf geflügelten Schwingen.
Sie tragens wohin keine Stimme trägt
du kannst es nicht ereilen
und wo es eine Wunde schlägt
nur schwer ist sie zu heilen.
So viel du andre Worte sprichst
das eine bleibt gesprochen
die Treue,die du einmal brichst
die bleibt für immer gebrochen.
Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf den Versuch, die Welt sich selber anzupassen. Deshalb hängt der Fortschritt von den Unvernünftigen ab.
Gewöhnlich Sterbliche müssen ihre Fehler selbst büßen. Wenn Ärzte oder Richter sich irren, büßen die anderen.
http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedi ... _fv09.htmlSehnsucht
Ach,aus dieses Tales Gründen,
die der kalte Nebel drückt,
könnt ich doch den Ausgang finden
ach,wie fühlt ich mich beglückt.
Dort erblick ich schöne Hügel
ewig jung und ewig grün!
Hätt ich Schwingen ,hätt ich Flügel,
nach den Hügeln zög ich hin.
Harmonien hör ich klingen
Töne,süßer Himmelsruh
und die leichten Winde bringen
mir der Düfte Balsam zu
goldne Früchte seh ich glühen
winkend zwischen dunklem Laub
und die Blumen die dort blühen
werden keines Winters Raub.
Ach,wie schön muss sichs ergehen
dort im ewgen Sonnenschein
und die Luft auf jenen Höhen
oh,wie labend muss sie sein!
Doch mir wehrt des Stromes Toben
der ergrimmt dazwischen braust
seine Wellen sind gehoben
dass die Seele mir ergraust.
Einen Nachen seh ich schwanken
,aber ach,der Fährmann fehlt.
Frisch hinein und ohne Wanken
Seine Segel sind beseelt.
Du musst glauben,du musst wagen
nur ein Wunder kann dich tragen
in das schöne Wunderland. Friedrich Schiller
Es ist fast unmöglich,
die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen,
ohne jemanden den Bart zu versengen.
Und wenn uns die Menschen verlassen und verwunden,
so breitet ja auch der Himmel,die Erde
und der kleine blühende Baum
seine Arme aus
und nimmt die Verletzten auf.
Es ist viel leichter
etwas zu leugnen
statt zu versuchen
es zu ergründen.
Denn eine Untersuchung bedeutet,
sich auf Neues einzulassen....
..........
...........
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!
Es ist dem Menschen nicht möglich, so in die Tiefe seines eigenen Herzens einzuschauen, dass er jemals der Reinheit seiner moralischen Absicht und der Lauterkeit seiner Gesinnung auch nur in einer Handlung völlig gewiss sein könnte. Die Tiefen des menschlichen Herzens sind unergründlich.
Selma LagerlöfKein Mensch kann den andern
von seinem Leid befreien;
aber er kann ihm Mut machen,
das Leid zu tragen.
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.
Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.
Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel.
Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.
Nur der Denkende erlebt sein Leben, an Gedankenlosen zieht es vorbei.
Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden.
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