wieder Schilddrüsenüberfunktion, was nun?

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Beitragvon Chris_B » Samstag 1. Mai 2010, 13:36

Hallo,

meine Schilddrüsenüberfunktion (Basedow) tobt zum dritten Mal
und ich traue mich nicht mehr Carbimazol zu nehmen, das hat mich
im Frühjahr 2008 fast umgebracht (Leberproblem/Porphyrie, leider
nicht offiziell nachgewiesen, da mein Hausarzt das verschnarcht hat,
bin bis heute gelb an den Augenliedern).
Damit scheidet Thiamazol (darf nicht bei Leberschäden gegeben
werden) auch aus. Propycil habe ich auch nicht vertragen.

Was nun? Montag (spätestens Dienstag) morgen muss ich zum
Spezialisten-Termin und mich seinen Behandlungsvorschlägen
stellen!

1. Gibt es bei MCS-veträgliche Therapien, vielleicht auch
naturheilkundliche?

2. Habt Ihr Erfahrungen mit Schilddrüsenentfernung (OP - der
Vorschlag kam schon 2007 von meinem Arzt)?
Gibt es überhaupt ein verträgliches Anästhetikum?
Kann die OP ambulant gemacht werden oder muss man ins Krankenhaus?
Wie kommt man überhaupt mit MCS im Krankenhaus zurecht?

3. Sind die anschließenden Tabletten (Schilddrüsenhormon-
Substitute) verträglich?

4. Woher kann ich für den Spezialisten einen glaubhaften Schnellkurs zu MCS
auftreiben, so dass er berhaupt eine Chance hat, MCS ernst zu nehmen & mich
angemessen zu behandeln?!?


Bitte berichtet mir Eure Erfahrungen & was Ihr wisst - mir geht es zu
schlecht (die Überfunktion ist leider nicht mein einziges akutes gesundheitliches
Problem), als dass ich das alles jetzt mal eben recherchieren könnte.
Und dann auch noch bis Mo/Di!


Viele lieben Dank & liebe Grüße,
Chris

Nur Fehlzeichen bereinigt.
- Editiert von Webmaster am 01.05.2010, 15:33 -
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Beitragvon Juliane » Sonntag 2. Mai 2010, 22:56

An Dr. Bieger kannst Du Dich noch wenden. Leider eine Privatpraxis.


Priv. Doz. Dr. med. Wilfried P. Bieger
Arzt für Laboratoriumsdiagnostik

Augustenstr. 3
80333 München

Tel: 089 543217-0
Fax: 089 543217-57

Email: praxis@dr-bieger.de

http://dr-bieger.de/impressum/


Von Nicole Schaenzler,WILFRIED P. BIEGER

http://books.google.de/books?id=0oQPrycy-ooC&lpg=PA233&ots=SGe5d3bN1x&dq=schilddr%C3%BCsen%C3%BCberfunktion%20bieger&pg=PA234#v=onepage&q&f=false
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Beitragvon Juliane » Sonntag 2. Mai 2010, 22:56

Das Forum kennst Du wahrscheinlich schon:


Morbus Basedow
Diskussionsforum

http://www.morbusbasedow.de/
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Danke!

Beitragvon Chris_B » Montag 3. Mai 2010, 06:42

Hallo Juliane,

Danke, für Deine Tipps :-)

Das Forum http://www.morbusbasedow.de kannte ich schon, ich habe auch ein
gutes Buch zum Thema Basedow - allerdings habe ich dort nichts zum
Thema MCS-verträgliche Behandlungsmethoden gefunden. Aber Du hast
Recht, einen Versuch ist es wert!

Ich fahre jetzt gleich los zum Spezialisten, bin neugierig, wie
der darauf reagiert, dass ich seine Medikamente nicht mehr nehmen
kann & er sich was anderes einfallen lassen soll.

Den Tipp mit Dr. Bieger kann ich erst heute abend angucken -
der Name kommt mir ziemlich bekannt vor.

Vielen lieben Dank nochmal,
Chris
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Beitragvon Juliane » Dienstag 4. Mai 2010, 09:20

Arzneimittelinformation

Zitat:


" 1.5.2.2. Thiamazol/Methimazol und Carbimazol)

Thiamazol, Methimazol und Carbimazol gehören zu den sogenannten schwefelhaltigen

Thyreostatika. Es handelt sich um Syntheseblocker der Schilddrüsenhormone. Sie hemmen die

Peroxidase, wodurch sowohl die Übertragung von Jod auf das Thyreoglobulin, als auch die

Verknüpfung der Jodtyrosine zu T3 und T4 behindert wird. Die schwefelhaltigen Thyreostatika

sind bei Hyperthyreosen, Thyreotoxikosen und zu Operationsvorbereitung indiziert. Durch die

relativ lange Halbwertzeit von T4 (1 Woche), setzt die Wirkung erst entsprechend langsam ein.

Initial verabreicht man in der Regel 3x 100mg/d, die Erhaltungsdosis liegt bei 25-50mg/d. Die

Agranulozytose ist mit einer Inzidenz von 0,1%-0,3% (Tamai, 1996) eine relativ häufige

Nebenwirkung einer thyreostatischen Therapie.

Bei der Erforschung der Ätiologie der Thyreostatika-induzierten Agranulozytose konnten in

verschiedenen Studien Antikörper gegen reife neutrophile Granulozyten nachgewiesen werden.

(Uetrecht, 1992).

In einer Untersuchung von Tajiri und Noguchi waren nur 6 der 109 untersuchten

Agranulozytosefälle männlich. Das Alter der Patienten lag zwischen 8 und 72 Jahren, bei einem

Durchschnittsalter von 40,2 Jahren. Die Agranulozytose trat in diesem Kollektiv in einem





Zeitraum von 4 bis 720 Tagen auf, nach Exklusion der Ausreißer trat die Agranulozytose

durchschnittlich nach 42,1 Tagen auf, bei 92,5% der Fälle entwickelte sich diese innerhalb von

90 Tagen nach Erstexposition. In einer Untersuchung von Andrés und Mitarbeitern (2001)

verhält sich das Geschlechterverhältnis ähnlich zu der vorangegangenen Studie: Auf einen Mann

kamen 19 Frauen. Das Alter variierte zwischen 37 und 87 Jahren bei einem Median von 62

Jahren. Die durchschnittliche Einnahmedauer bis zum Auftreten der Agranulozytose betrug in

dieser Untersuchung 37 Tage.




1.6. Überlegungen und Hypothesen

Aufgrund der beschriebenen Hypothesen zu Arzneimittel induzierten Agranulozytosen, den

klinischen Verläufen von Agranulozytosen induziert durch das atypische Antipsychotikum

Clozapin, den Thrombozytenaggregationshemmer Ticlopidin und die Thyreostatika Methimazol

und Carbimazol, gingen wir bei Beginn der Untersuchung von ähnlichen Ätiopathogenesen

dieser schweren Arzneimittelnebenwirkung aus. Die, wie oben beschrieben, dürftige klinische

Datenlage erschwert eine solide wissenschaftliche Klärung der Ätiologie Arzneimittel

induzierter Agranulozytosen. Beispielhaft für eine genetisch interessante Zielstruktur im Kontext

wurden die vorbeschriebenen Polymorphismen der Fc-

γ-Rezeptoren untersucht.
Hypothese 1.: Die erhobenen klinischen Verlaufsdaten von Patienten mit Psychopharmaka,

Ticlopidin und Thyreostatika induzierten Agranulozytosen sind vergleichbar mit jeweiligen

Befunden aus Voruntersuchungen, zeigen aber medikamentenabhängig hinsichtlich klinischer

Variablen, wie zum Beispiel Alter und Geschlecht, Unterschiede.

Hypothese 2: Spezifische genetische Varianten des Fc-

γ-Rezeptors modulieren das intra- und
interindividuelle Risiko für das Auftreten einer Arzneimittel induzierten Agranulozytose mit

möglichem immunogenetischen Hintergrund."

Seite 24 f

http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000002434/1_kapitelEinl.pdf;jsessionid=B18B3FF0A599EFD55A3BFF5708C9D4A1?hosts=
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Beitragvon Juliane » Dienstag 4. Mai 2010, 11:38

Thiamazol


"Thiamazol ist ein Arzneistoff, der die Funktion der Schilddrüse hemmt (Thyreostatikum).....

Thiamazol hemmt die Bindung von Iod an das Enzym Thyreoperoxidase und unterbindet so die Bildung der aktiven Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin.

Kontraindikationen
Beim Menschen ist das Mittel bei Leberschäden und vorausgegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen (v. a. bei manifester Thrombozytopenie) kontraindiziert...

Bei bestimmten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Lymphopenie), bei Schwangerschaft und Stillzeit ist das Mittel nur unter besonderer Vorsicht anzuwenden."

http://de.wikipedia.org/wiki/Thiamazol
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Beitragvon kf-forum » Mittwoch 5. Mai 2010, 17:24

Mal versucht heraus zu finden, was BEI DIR die Überfunktion eigentlich ausgelöst hat und ob man diese Ursache beseitigen könnte? Symptome unterdrücken kannst Du immer noch...

gruß kf
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Beitragvon cora* » Donnerstag 23. September 2010, 19:15

Möchte auch noch meinen Senf dazugeben, wenn der letzte Beitrag auch etwas her ist.
Ich hoffe, du hast inzwischen eine gute Lösung gefunden. Ansonsten einen exzellenten Endokrinologen suchen (derer gibt es maximal 2 Hände voll in Deutschland).
Hier gibt es ein sehr gutes Forum mit Fachkenntnis zu Arzneimitteln und auch Arztempfehlungen http://www.ht-mb.de. Und hier auch sehr informativ: http://www.kit-online.org/

MCS kennt keiner,von Schnellkursen bei Ärzten würde ich aus persönlicher Erfahrung abraten. Man wird sofort in die Psycho-Kiste gesteckt. Ich spreche ausschließlich von hochgradigen Allergien. Das wirkt.

Nach allergikergeeigneten Medikamenten fragen.

Zu deinem eigentlichen Problem kann ich leider nichts sagen, da ich Hashimoto habe, also quasi die Umkehrung.

Nach einem Auslöser für einen Schub zu suchen ist müssig, da Hashi und MB autoimmune Erkrankungen sind, die ihren eigenen Rhythmus haben. Bei MCSlern überreagiert das Immunsystem sowieso ständig, so dass eine Zuordnung fast unmöglich ist. Bei Ärzten braucht man damit gar nicht zu argumentieren. Die Umweltmediziner kennen sich mit der Endokrinologie nicht so top aus, die Endos nicht mit Umweltmedizin. Ausnahmen bestätigen die Regel. In Düsseldorf soll es einen Mediziner geben, der beides kann.

Viel Erfolg
cora
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Danke an Euch :-)

Beitragvon Chris_B » Montag 27. September 2010, 13:58

Hallo an alle,

danke für Eure Antworten, z.T. auch per PM!
Mir geht es halt immer noch z.T. sowas von richtig hundeelend, deswegen antworte ich erst jetzt wieder...

Das ht-mb.de-Forum & http://www.kit-online.org/ kannte ich zwar schon, hatte dort aber nicht so direkt für meinen Spezialfall/meine Spezialfragen eine Antwort gefunden. Aber ansonsten habe ich dort schon viele wichtige & wertvolle Hinweise gefunden :-)
Habe mittlerweile viel über Basedow, Hashimoto und Jodüberempfindlicheit und über meine Ursachen & Zusammenhänge von meinem MCS gelernt - und es gibt immer noch so viele offene Fragen!

Ich habe einen Schilddrüsenspezialisten, der kennt sich aber (natürlich) nicht mit MCS, Leber-Enzym-Defekten und Jodüberempfindlichkeit aus. Habe viel gesucht und bis jetzt niemanden gefunden, der das leisten kann - auch Dr. Kamsteeg war nicht so und in Düsseldorf habe ich leider auch niemande gefunden.

@cora*:
Da ich (wie sich jetzt rausgestellt hat) diverse, Gendefekte bei den Leberenzymen habe (bei mir die Ursache für MCS), wäre es fatal "nur" irgendein allergiegeeignetes Medikament zu erfragen, habe da schon so einige sehr böse Überraschungen erlebt!
Aber bei anderen MCS-Ursachen ist das bestimmt eine sehr gute Lösung.

So wie es momentan aussieht, ist die Ursache für den jetzigen Überfunktionsschub sehr wichtig.
Es wird gerade getestet, ob ich (überschüssiges) Jod über die Leber überhaupt ausreichend ausscheiden kann - wenn nicht ist eine Radio-Jod-Therapie natürlich völlig ungeeignet, und der Basedow-Schub ist eine Folgereaktion auf eine Überfunktion, die durch zu hohe Jodkonzentrationen im Körper (wegen mangelnder Ausscheidung) ausgelöst wurde (so stellen sich auch die TRAK-Werte dar).
Auf die Idee bin ich während meiner Recherchen gekommen - bin sehr neuierig auf die Ergebnisse, ein Glück hat mein Arzt da mitgespielt...


Liebe Grüße,
Chris
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Beitragvon kf-forum » Montag 27. September 2010, 17:53

Wie kommt denn das überschüssige Jod in Deinen Körper? Zeigen die TRAK-Werte (?) auch an, ob es wirklich überschüssiges Jod gibt?

Generell würde ich weiter nach Ursachen und Auslösern suchen, denn auch bei MCS reagiert man eben nicht "sowieso" auf alles. Oft sind Reaktionen auf Jod nur bei künstlich zugesetztem Jod zu beobachten, während natürliche Jodkonzentrationen vertragen werden.

Ansonsten sollte man auch abklären, WARUM die Schilddrüse das Jod nicht verträgt. Die Behauptung "genetischer Defekt" ist schnell ausgesprochen, aber ob es das auch wirklich ist ... Ich kenne eine Frau, die vertrug einfach Mobilfunk nicht (als Beispiel).
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Beitragvon Chris_B » Montag 27. September 2010, 20:33

Hallo kf-forum,

sorry, offensichtlich war mein Beitrag oben nicht sonderlich verständlich geschrieben. Ich wollte nicht so tiefgreifend argumentieren, bevor das Ei gelegt ist.


[quote]Wie kommt denn das überschüssige Jod in Deinen Körper? Zeigen die TRAK-Werte (?) auch an, ob es wirklich überschüssiges Jod gibt?[/quote]

Die TRAK-Werte haben mit der Jod-Menge im Körper primär nichts zu tun, sondern sind die Antikörper bei der Basedow-Autoimmun-Erkrankung: sie lösen die Überfunktion bei einem Basedow-Schub aus, in dem sie wie TSH die Schilddrüse anregen Hormone zu produzieren. Was so einen Basedow-Schub auslöst, so dass das Immunsystem mit diesen Antikörpern die Schilddrüse nach ruhigen Phasen wieder angreift, ist nicht sicher geklärt - aber heiße Favoriten sind Stress und: Jod.
Bei mir war aber ZUERST die Überfunktion da, dann gingen die TRAK-Werte hoch - deswegen wird der Basedow-Schub eine Reaktion auf die Überfunktion sein.
Bleibt also die Frage, woher die Überfunktion kommt. Und da ist bekannt, dass hohe Gaben Jod selbst bei Gesunden eine Überfunktion auslösen können.

Ich denke die Jodaufnahme im Darm ist normal und ich meide Jodsalz seit Jahren, so wie es bei Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen empfohlen wird.
Das Jod wird sich bei mir im Körper sammeln, weil das, was über den Bedarf hinausgeht (also überschüssig ist), nicht in ausreichenden Mengen wieder ausgeschieden werden kann:
Dazu braucht man im Ramen der Glucurondierung (Leber-Entgiftungsphase II) das Enzym "UDP-Glucuronosyltransferase". Wenn es dieses Enzym also (wie so zahlreiche andere Leberenzyme bei mir genetisch bedingt) gar nicht oder nur verringert produziert werden kann, habe ich ein Problem mit der Ausscheidung/Entgiftung von Jod und anderer unpolarer Stoffe, die über Leber und Niere durch Bindung an Glucuronsäure ausgeschieden werden sollten. Und letztendlich gibt es bestimmt auch ander als genetische Gründe, warum diese Transferase nicht ausreichend vorhanden sein könnte - aber das ist sehr spekulativ.....


[quote]
Generell würde ich weiter nach Ursachen und Auslösern suchen, denn auch bei MCS reagiert man eben nicht "sowieso" auf alles. Oft sind Reaktionen auf Jod nur bei künstlich zugesetztem Jod zu beobachten, während natürliche Jodkonzentrationen vertragen werden.
[/quote]

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf "alles" reagiere - nach 25 Jahren MCS und der Diagnose vor 7 Jahren sehe ich langsam den doch den Wald vor Bäumen (aber halt leider nicht immer zuverlässig).
Das mit der heftigen Schilddrüsenüberfunktions-Reaktion auf Jod ist für mich eine neue Entwicklung innerhalb des letzten Jahres und dass dies auch seine Ursache (wie bei mir die MCS) bei den Leberenzymen haben kann, eine neue Erkenntnis/Überlegung der letzten Woche.

Ich habe tatsächlich von vielen Jod-Überempfindlichen gelesen, die natürliches Jod daraus vetragen können. Bei manchen macht auch das irgendwann Probleme.
Ob ich jetzt zu den Letzteren gehöre, kann ich (noch) nicht sicher sagen - sicher ist nur, dass ich sehr heftig mit Überfunktion (trotz reichlich Schilddrüsen-Blockern) auf jodiertes Salz reagiere: 10 Mahlzeiten innerhalb von 2,5 Wochen im haben mich im August mächtig reingeritten...


[quote]
Ansonsten sollte man auch abklären, WARUM die Schilddrüse das Jod nicht verträgt. Die Behauptung "genetischer Defekt" ist schnell ausgesprochen, aber ob es das auch wirklich ist ... Ich kenne eine Frau, die vertrug einfach Mobilfunk nicht (als Beispiel).[/quote]

Bei der Ursachensuche an sich bin ich bei den Ärtzten ganz auf mich gestellt.
Aber die Argumentation meiner Überlegungen war immerhin so schlüssig, dass mein Arzt den Gentest auf diese Tarnsferase für die Glucurondierung veranlasst hat. Ob es tatsächlich ein genetischer Defekt ist, wird also gerade untersucht (Ergebnis wird bestimmt wieder einige Wochen dauern).

Und dass die Schilddrüse selber das Jod "nicht verträgt" würde ich so gar nicht formulieren wollen. Welcher Mechanismus da nun wirklich greift ist ja noch nicht sicher raus. Jetzt heißt es abwarten...



Liebe Grüße,
Chris
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Beitragvon kf-forum » Dienstag 28. September 2010, 04:31

Wenn bei Dir die Überfunktion zuerst da war und erst danach die Antikörper hochgingen, werden die Antikörper wohl kaum die eigentlichen Auslöser sein!!!

Hohe Gaben Jod sind eh nicht gesund, weder im Trinkwasser noch zum Zähne putzen. Studien zeigen sogar erhöhte Erkrankungsraten!

Ich halte eher die ganzen Genetik-Begründungen für "spekulativ". Wer sagt denn, das eine solche Gen-Aanalyse (wie auch immer durchgeführt), nicht auch nur ein Symptom als Ergebnis hat und die eigentliche Ursache ganz woanders liegt!!! Meine (auch berufliche) Erfahrung spricht sehr dafür.

Übrigens - auch "normales" Salz ist KEIN normales Nahrungsmittel, sondern ein anorgansiches Konstrukt von Natrium und Chlor. Warum sollen wir Menschen eigentlich gerade NATRIUM und Chlor zusätzlich essen? Für alle anderen Mineralien empfiehlt uns doch auch niemand, diese täglich mit Chlor zusammen über unser Essen zu schütten!!!!!! Seitdem ich überhaupt kein Salz mehr nehme, sondern mein Natrium über viel rohe pflanzliche Nahrung zu mir nehme (ab und zu mal Reste von Salzwasser an den Oliven) , sind diverse frühere gesundheitliche Probleme verschwunden. Darüber sollte man mal nachdenken...... Probier es mal 1 Monat ganz ohne Salzzusatz!!! Im übrigen gehe ich davo aus, dass Du ausschließlich Salz (und Nahrung ) aus dem Bioladen verwendest, sonst braucht man über Reaktionen des Körpers nicht mehr weiter reden (bei dem ganzen Mist in den konventionellen Produkten).

Ich würde FÜR MICH gar nicht davon ausgehen, dass meine Schilddrüse jodiertes Essen vertragen soll, sondern wäre froh, wenn sie mir meldet, dass da künstlich veränderte Nahrung im Körper eintrifft. In unserer Gesellschaft sehen wir es leider als normal an, dass der Körper (bzw. die Organe) jeden Mist ohne Mucken akzeptieren... aber der Maßstab darf nur die Reaktion / Verträglichkeit auf unbelastete Nahrung sein.
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Beitragvon Chris_B » Dienstag 28. September 2010, 13:19

Hallo kf-forum,


[quote]
Ich halte eher die ganzen Genetik-Begründungen für "spekulativ". Wer sagt denn, das eine solche Gen-Analyse (wie auch immer durchgeführt), nicht auch nur ein Symptom als Ergebnis hat und die eigentliche Ursache ganz woanders liegt!!! Meine (auch berufliche) Erfahrung spricht sehr dafür.
[/quote]

Das das z.Zt. nur eine Überlegung/Theorie und nicht mehr ist, habe ich ja deutlich genug gemacht.

Aber mir ist Deine eigentliche Aussage dabei nicht wirklich klar: vieles, was mit MCS-Symptomen und Ursachen zu tun hat, ist doch Spekulation - oder war es bis vor kurzem! Manche Spekulationen stellen sich als richtig heraus, andere wiederum nicht. So entwickeln wir uns weiter, lernen dazu - Versuch und Irrtum. Wir sind halt "nur" Betroffene und keine Mediziner. Solange wir in Ermangelung von sinnvoller ärztlicher Betreuung auf uns selber gestellt sind, bleibt uns doch auch nicht groß was anderes übrig, oder?

Hast Du denn einen besseren Vorschlag? Einen fundierten mit Argumenten? Vielleicht sogar durch Deine berufliche Erfahrung?
Ich wäre Dir wirklich sehr dankbar!!! Hilfe kann ich wahrlich gut gebrauchen!!!


Hohe "Gaben" Jod sind in Deutschland übrigens leider die Regel (habe nicht die Kraft hier die entsprechenden Quellen & Studien zu zitieren). Auch Du wirst dem ohne Selbstversorgermöglichkeit i.S. eines eigenen Bauernhofs nur mit viel Wissen und extremen Klimmzügen entgehen können.
Wenn Du einen Weg gefunden hast, dem Jodierungswahnsinn zu entgehen, bin ich für Tipps wirklich dankbar!

Hier in Deutschland wird doch das Tierfutter jodiert - und dies kann auch Bio betreffen, die BioLandwirte haben da die Wahl. Über den Tierdunk kommt die Jodierung auf die Felder - und schon hast Du in fast allen Nahrungsmitteln "künstliches Jod" - eben auch notfalls bei Bioprodukten, sogar den Grundstoffen wie Mehl.

"Natürliches Salz" enthält viel mehr u.v.a. Dingen wichtige Stoffe für Mensch und Tier - nicht umsonst wurde vor Jahrhunderten solches Salz mit Gold aufgewogen. Mit "normalem" Salz war ich vor 10 Jahren wie ein Kartenhaus zusammengeklappt - mir geht es mit den Mineralstoffen im Steinsalz deutlich besser. Eine Woche ohne und mir ist wieder elend schwindelig und schwach, das habe ich schon getestet.


Wow, Du verträgst Oliven! Ich habe lange erfolglos nach verträglichen gesucht - magst Du mir Deine Sorte verraten?


Also nichts für ungut,
liebe Grüße,
Chris
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Beitragvon cora* » Mittwoch 29. September 2010, 18:08

Hallo Chris,
muss mich doch noch mal melden. Wie gesagt, von MB habe ich keine Ahnung. Aber ich würde dir dringend raten dein Problem in der Breite wie hier im ht-mb Forum zu diskutieren. Du hast ein SD-Problem und dort sitzen die Spezialisten. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Natürlich wirst du auf deine sehr spezielle Frage nicht so viele Antworten bekommen. Aber ich vermute dort eher als hier.

Schön, dass dein Arzt mitzieht. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung.
Schicke dir noch eine PN.

Viele Grüße
cora
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Beitragvon Chris_B » Donnerstag 30. September 2010, 09:26

Hallo,
erst mal an Cora, habe gerade nicht so viel Zeit:

ich habe schwer MCS - und sogar eine klare Ursache als Diagnose: die Leberenzym-Gendefekte.

Meine MCS macht die normale SD-Überfunktions-Behandlung (Tabletten und Operation) unmöglich (wie gesagt, das lässt sich mit der MCS-Ursache Gendefekte sogar erklären), deswegen habe ich hier im Thread die Fragen nach MCS-verträglichen Behandlungsmöglickeiten gestellt (s. ganz oben).


Und nun scheint mein Jod-Problem die gleiche Ursache wie meine MCS zu haben: einen Leberenzym-Gendefekt, diesmal bei der Glucurondierung.

Ich dachte, dass könnte hier auch interessant sein, wie aktuell sogar der Thread von Palau zeigt: viewtopic.php?t=13957 .
Er schreibt dort: "Es fällt auf, dass auffällig viele Umwelterkrankte neben anderen Krankheitsbildern auch noch "Hashimoto" haben."

Ich habe auch die Erfahrung gesammelt, dass Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen (also nicht nur Hashimoto, sondern auch Basedow) sehr häufig zusammen mit MCS auftreten.



Also denke ich schon mit meinen MCS-bezogenen Fragen ganz am Anfang dieses Threads, aber auch mit dem Leberenzy-Gendefekten hier richtig zu sein - oder?
Ich möchte hier wirklich keinem auf die Nerven gehen!!!!


Auf jeden Falls danke ich für die Info, dass im ht-mb-Forum Spezialisten die Threads so richtig betreuen, das wusste ich noch nicht.


Liebe Grüße,
Chris
Chris_B
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Beitragvon kf-forum » Freitag 1. Oktober 2010, 13:37

@ Chris_B

Du bist hier mit den Fragen auf jeden Fall richtig! Wir versuchen nur, unsere Kenntnisse einzusetzen, um Dir zu helfen. Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom...

Die Leberenzym-Dysfunktion kann schon sehr gut die Ursache sein, ABER - und ich finde diese Frage verdient Beachtung - ist sie wirklich GENETISCH bedingt ODER ist die Enzym-Funktion durch andere Belastungen gestört? Bei einer genetischen Ursache kann man eigentlich nichts machen, sollte aber die Ursache für die Dysfunktion eine ganz andere sein, wäre schon eine Veränderung möglich.

Mal ein Beispiel: Eine Frau hatte Probleme mit der Bauchspeicheldrüse. Laut Ärzten genetisch bedingt. Tja, die Wahrheit war eine Störung der Funktion durch Parasiten!!! Nach deren Beseitigung funktionierte alles wieder normal.

Ich will damit nur darauf hinweisen, sich nicht zu schnell auf die genetische Ursache festlegen zu lassen. Selbst wenn der medizinische Test eine solche genetische Störung anzeigt ... wie sicher kann man sein, dass es dann wirklich genetisch ist - und nicht nur der Test etwas anzeigt (weil er eben bei bestimmten Situationen im Körper ein entsprechendes Ergebnis bringt). Daher wäre es interessant zu wissen, was der genetische Test der bei Dir gemacht wurde GENAU untersucht und wie das Ergebnis zustande kommt.

gruß kf
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wieder Schilddrüsenüberfunktion, was nun?

Beitragvon Chris_B » Freitag 1. Oktober 2010, 22:46

Hallo kf-forum,

habe die Antwort in einen neuen Thread geschrieben, weil ich denke das passt nicht mehr in die Kategorie \"Brauche dringend Hilfe\"

viewtopic.php?t=13988

Liebe Grüße
Chris
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