Ozonbelastung: Hoch mit Grenzwerten

Ozonbelastung: Hoch mit Grenzwerten

Beitragvon Juliane » Montag 19. Juli 2010, 08:35

Ozonbelastung war mal täglich in den Medien. Mittlerweile kaum noch ein Thema.

Na dann schaun wir mal:


"Gesetzliche Grenzwerte

Nach der 3. EU Richtlinie 2002/3/EG für "Grenzwerte zum Schutze der Gesundheit" (zum 11. Juni 2010 abgelöst durch die neue Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG) gilt:

1-h-Konzentration > 180 μg/m3: Information der Bevölkerung
1-h-Konzentration > 240 μg/m3: Warnung der Bevölkerung
max. Tagesbelastung (8-h-Wert): 120 μg/m3




Auswirkungen beim Menschen
Die Geruchsschwelle von Ozon liegt bei 40,2 µg/m³, allerdings gewöhnt man sich schnell an den Geruch und nimmt ihn dann nicht mehr wahr.

Ozon dringt als Reizgas tief in die Lunge ein und kann Entzündungen hervorrufen. Je nach Dauer der Belastung und der Konzentration gibt es gesundheitliche Auswirkungen wie:

Husten
Augenreizung
Kopfschmerzen
Lungenfunktionsstörungen"


Diese Seite wurde zuletzt am 28. Juni 2010 um 14:59 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ozonbelastung
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Ozonbelastung: Hoch mit Grenzwerten

Beitragvon Juliane » Montag 19. Juli 2010, 08:36

TAZ online greift das Thema mal auf:


"Mit der Hitze sind die Ozonwerte drastisch gestiegen - in den 90er Jahren wäre nun Panik ausgebrochen. Doch Umweltverwaltung und Forscher glauben, dass man auf lokaler Ebene nichts gegen das Reizgas tun kann

Seit mehreren Tagen ist Berlin dunkelblau. Die Ozonhöchstwerte in der Stadt klettern auf über 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, auf einer Karte des Umweltbundesamts ist das in dunkelblauer Farbe gekennzeichnet. Zwischendurch, zum Beispiel am vergangenen Samstag, war die Hauptstadtregion sogar gelb eingefärbt. Das heißt: Die Ozonbelastung lag zwischen 180 und 240 Mikrogramm pro Kubikmeter.

"Ozon ist ein gefährliches Reizgas, das tief in die Lunge eindringt und die feinsten Verästelungen der Lunge schädigt", sagt Karsten Smid von der Umweltorganisation Greenpeace. Bei Menschen kann es zu Reizungen der Schleimhaut und zu Kopfschmerzen führen und auch die Lungenfunktion einschränken. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes (UBA) reagieren 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung empfindlich auf Ozon. Besonders gefährdet sind neben alten Menschen Säuglinge und Kleinkinder. Doch von einer breiten Debatte über die Ozonbelastung, wie es sie in den 90er-Jahren gab, ist die Öffentlichkeit derzeit weit entfernt. ........


Greenpeace-Mitarbeiter Smid sieht die Situation nicht so positiv. "Der Verkehr ist nach wie vor eine dominierende Ozonquelle", betont er. Fahrverbote würden sehr wohl etwas bringen, wenn sie frühzeitig ausgesprochen würden. "Die aktuelle Hitzeperiode zum Beispiel war absehbar und mit ihr auch die hohe Ozonbelastung." Ein bis zwei Tage vorher müsste in Berlin der Verkehr - mit Ausnahme von Einsatzfahrzeugen und öffentlichem Nahverkehr - unterbunden werden, wenn man eine starke Belastung wirklich vermeiden wolle........

Doch auch ohne Fahrverbote muss der Ozonwert weiter sinken. Als großes Ziel - ursprünglich war das Jahr 2020 vorgesehen, später eine konkrete Jahreszahl gestrichen - soll laut EU-Vorgabe die Ozonbelastung im achtstündigen Mittelwert gar nicht mehr über 120 Mikrogramm steigen. Wie soll das gehen?

Hier verweisen alle auf langfristige Maßnahmen. Man müsse die Vorläufersubstanzen, aus denen Ozon entsteht, verringern, sagt Hummel vom UBA. Man solle den Transport vom Lastwagen auf die Schiene verlagern und Kohlenwasserstoffe von Raffinerien, also aus der Industrie reduzieren, sagt Lutz aus der Umweltverwaltung. Die Verwendung von Lösungsmitteln in Farben und Lacken müsse eingeschränkt werden, fordert Greenpeace-Mitarbeiter Smid.

Doch die Aufgabe ist trickreicher. Denn mit dem Klimawandel, so prognostiziert es unter anderem eine Studie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, werde die Zahl der heißen Tage zunehmen. Und damit
auch die Häufigkeit der Wetterlagen, bei denen Ozon entsteht...."

15.07.2010
http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/ozon-macht-den-berliner-senat-lethargisch/
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Ozonbelastung: Hoch mit Grenzwerten

Beitragvon Juliane » Montag 19. Juli 2010, 08:38

In NRW beobachten Schüler:


"Blätter zeigen Ozonbelastung

Seit Februar beschäftigten sich Gruppen von rund 15 Schülern oder ganze Klassen an dem Projekt „Ozonwert-Messung mit Pappeln in NRW“. Zur Abschlussveranstaltung ihres Ozon-Gemeinschaftsprojekts lud die SOS-Gruppe des Werner-Richard-Berufskollegs jetzt ihre Mitstreiter von insgesamt zehn weiteren Schulen - u.a. aus Wetter, Hagen, Haspe, Ennepetal, Bochum, Paderborn und Altena - ein. „Am Grünewald“ tauschten die Schüler ihre Erfahrungen aus und besichtigten die Gärtnerei, wo im Gewächshaus die Pflanzen heranwuchsen - unbelastet von Ozon. ....



Mit dem Projekt möchten die Jungforscher zeigen, dass das Thema „Ozon“ noch immer von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit ist: Zwar sind die Messwerte seit den 90er Jahren leicht zurück gegangen, doch das Ozonproblem wird auch Zukunft Thema sein. Im Griff hat man die Auswirkungen 2010 bei Weitem nicht:

„Uns geht es um die Auswirkungen der erhöhten Ozon-Werte“, erklärt Bücker. „Schließlich stellen sie auch weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.“ So führen hohe Ozonwerte zu Kreislauf- und Lungenbeschwerden und können in einigen Fällen sogar krebserregend sein. „Greenpeace konnte sogar schon einen Todesfall durch zu hohe Ozonwerte aufdecken“, so Bücker. „Gerade bei den hochsommerlichen Temperaturen sollte keine körperliche Anstrengung im Freien erfolgen.“ So ist zum Beispiel die Durchführung von Schul-Sportfesten aus ozontechnischer Sicht absolut bedenklich, da die Ozon-Belastung vor allem bei hohen Temperaturen schnell Atemwegsbeschwerden nach sich zieht. „Vor allem Kinder zählen zur Risikogruppe.“

13.07.2010,
http://www.derwesten.de/staedte/wetter/Blaetter-zeigen-Ozonbelastung-id3231068.html
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