Angebot schafft Nachfrage

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Beitragvon Juliane » Mittwoch 28. Juli 2010, 11:25

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"Die Deutschen leiden immer stärker unter psychischen Erkrankungen. In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der Behandlungstage in den Kliniken wegen derartiger Störungen um mehr als 50 Prozent zugenommen. Das geht aus dem Krankenhausreport 2010 hervor, den die Barmer GEK als größte deutschen Krankenkasse gestern vorgelegt hat. Depressionen oder Schizophrenie und nicht mehr Erkrankungen des Kreislaufsystems sind mittlerweile bei Frauen und Männern der Hauptgrund für eine Behandlung im Krankenhaus. Inzwischen entfallen 17 Prozent aller Behandlungstage auf psychische Erkrankungen. 1990 betrug der Anteil erst acht Prozent.....


Dass psychische Leiden so schnell an die Spitze der Statistik geklettert sind, hat nicht nur mit der höheren Zahl der Fälle zu tun. Die Behandlung ist auch aufwändiger. Frauen bleiben im Durchschnitt 26 Tage in der Klinik, Männer 20 Tage. Bei anderen körperlichen Erkrankungen dauert eine stationäre Behandlung zwischen fünf und zehn Tagen. Im Durchschnitt aller Behandlungen betrug sie im vorigen Jahr 8,5 Tage.
........

Für die repräsentative Untersuchung wurden die Daten der 8,5 Millionen Barmer-GEK-Versicherten ausgewertet. Überraschend ist auch der starke Anstieg von Hüft- und Knieoperationen. So wurden 2009 18 Prozent mehr künstliche Hüften eingesetzt als noch 2003. Bei Kniegelenken betrug der Zuwachs sogar 52 Prozent. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 210.000 Hüft- und 175.000 Knieprothesen eingesetzt. Das kostete rund 3,5 Milliarden Euro.


„Bei diesen Zahlen kann einem Kassenvertreter Angst und Bange werden“, sagte Barmer-GEK-Vize Rolf-Ulrich Schlenker. Es gebe eine „Tendenz zur Überversorgung“ bei diesen Eingriffen. „Über 65-jährige ohne künstliche Knie- und Hüftgelenke könnten in Zukunft die Minderheit ihrer Altersgruppe repräsentieren“, sagte Schlenker.....


Schlenker vertrat dagegen die These, das stärkere Angebot der Kliniken für Hüft- und Knieoperationen schaffe auch mehr Nachfrage. "

http://www.fr-online.de/politik/volkskrankheit--psychische-leiden/-/1472596/4510884/-/index.html
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Beitragvon Kaloo » Mittwoch 28. Juli 2010, 11:40

Die Krankenkasse müssen sich überlegen wie lange sie das Spielchen von Lobbisten noch mitmachen,
die alles und jedes auf die "Psyche" schieben statt Ursachenforschung zu betreiben.

Bsp: Eine Nachbarin hat eine Duftstoffallergie. Sie war beim Allergologen. Der machte zwei Testreihen
die nichts Auffälliges zeigten. Dann empfahl er die Frau soll zum Psychologen.
Toll, sag ich da, nur weil es keine aussagekräftigen Tests gibt um Reaktionen für Duftstoffe (Chemikaliencocktails) festzustellen,werden die Leute mit Nullachtfünfzehn Tests und dem Hinweis auf ihre "Psyche" abgeschoben.

Wem nutzt denn sowas? Oder andersrum: Das ist Geldrausschmiss und Volksverdummung.
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Beitragvon Karlheinz » Donnerstag 29. Juli 2010, 07:04

Erinnert mich etwas an die neue Patentierung von Saatgut. Die Psychiatrie hat heutzutage de fakto das Recht menschliches Verhalten als Krankheit zu patentieren. Nur dass es kein Patentamt gibt, bei dem man das prüfen lassen müßte. Die sind ihr eigenes Patentamt. Kaum verwunderlich dass da die Umsätze steigen.
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 29. Juli 2010, 12:58

Die Krankenkassen machen das Spielchen auf jeden Fall mit, solange ihre Mitglieder bereit sind Erhöhungen der Beiträge zu dulden.
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