Franzosen im Brennnesselkrieg

Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Juliane » Samstag 29. Mai 2010, 14:48

In Frankreich schlagen sich Bio-Bauern und Kleingärtner mit einem Gesetz herum, das die fehlende "Marktzulassung" der Brennessel und anderer Heilpflanzen zum Anlass nimmt, das Ansetzen und Verwenden und Verschenken von Brennesseljauche zu verbieten. per Gesetz.


Zitat arte:

"Die Brennnessel ist eine ungeliebte Pflanze. Doch sie hat viele medizinische, kulinarische und ökologische Tugenden. So ist fermentiertes Brennnesselkonzentrat ein ausgezeichneter Dünger, der die Pflanzen stärkt und vor Blattläusen und anderem Ungeziefer schützt. Angesichts des Erfolgs dieser Brennnesseljauche wurden nun Bestimmungen erlassen, um ihre Verwendung zu regeln. In dem daraufhin entbrannten "Brennnesselkrieg" stehen sich die Befürworter und die Gegner der Vermarktung von lebenden Substanzen gegenüber.

Die Brennnessel ist zu einem Symbol für die Unabhängigkeit von der Agrochemie-Lobby geworden. Sie offenbart unser Verhältnis zur Natur und steht für einen vernünftigen Umgang mit der Artenvielfalt."

http://www.arte.tv /de/Die-Welt-verstehen/Geheimnisvolle-Pflanzen/3212328,CmC=3223042.html
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Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Kaloo » Samstag 29. Mai 2010, 20:45

Diese Lobby outet sich immer mehr. Es wird immer offensichtlicher, dass unermessliche Gier diesen Manager antreibt, sie verlieren jeglichen Realitätsbezug.
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Franzosen im

Beitragvon Energiefox » Samstag 29. Mai 2010, 21:13

Hinten in meinem Garten sind viele Brennesseln und früher im Dorf sah ich als Kind überall Brennesseln. Die sind aber neuerdings unbeliebt. Ich habe vor kurzem Brennesseln als Zugabe bei Bratkartoffeln genommen. Kochen ist jetzt nicht meine Stärke, es schmeckte mir mit Brennesseln sehr gut. Ich finde es toll sich auf alte Sachen zu besinnen. Hier im Dorf gibt es in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses eine Wiese, die einfach vor sich hinwächst mit vielen Brennesseln, ein Ärgernis für ich würde sagen dumme Leute. Bei der Dorferneuerung stand dann auch der Satz \"Des einen Freud des anderen Leid.\" Ich fasse es nicht, Dörfer dürfen nicht verkommen und ein Dorf ohne Brennesslen ist für mich kein Dorf mehr.
Gruß Fox
- Editiert von Energiefox am 29.05.2010, 21:14 -
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Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Melville » Samstag 29. Mai 2010, 22:07

Als nächstes werden sie sicher irgend so ein ultimatives Gift gegen Brennesseln
auf den Markt bringen das sie ausrotten soll.
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Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Juliane » Montag 31. Mai 2010, 00:14

Schön ist jedenfalls, dass die Franzosen widerständig sind.

Wenn solche Gesetze für Europa drohen, kann man nur hoffen, dass das auch "Widerstand auslöst.


Das französische Gesetz sieht Geldstrafen bis 75.000 Euro bzw. auch Haftstrafen vor bei Zuwiderhandlung.
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Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Jens R » Mittwoch 2. Juni 2010, 05:22

Was sich wie eine Realsatire anhört sind die ersten Auswirkungen des Codex Alimentarius. Dies ist nur ein kleiner Nebenschauplatz. Das wird noch viel schlimmer werden. In den Heilpraktikerforen geht es noch ganz anders rund und die Themen dort betreffen uns noch direkter.
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Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. September 2010, 08:30

Die Franzosenschätzen Brennessel als Nahrungsmittel.

Zu Recht, wie man weiss.


phytodoc.de über die Vorzüge der Brennessel als Nahrungsmittel:

"Als Kind ist die erste Bekanntschaft mit der Brennnessel meist unerfreulicher Art. Denn nomen ist hier omen und bedeutet rote Quaddeln am Bein, sollte man ahnungslos durch die Wiesen streichen. Doch wer sich davon nicht abschrecken lässt, findet in der „Urtica dioica L.“ – der Großen Brennnessel, die etwa 60 bis 150 cm hoch wächst – ein echtes Multitalent: äußerst schmackhaft und sogar gesünder als Spinat.

Zum Ver­gleich - 100 Gramm Brenn­nes­sel ent­halten:

713 Mil­li­gramm Cal­ci­um (Spi­nat 117)
4,1 Mill­gramm Eisen (Spi­nat 1,5)
800 Milli­gramm Beta-Carotin (Spi­nat 549).
Ihre kleine Schwester - Urtica urens L. –, die nur 15 cm bis 45 cm hoch wächst, ist dagegen weniger zum Verzehr geeignet: Wegen ihres allzu zu starken Besatzes mit Brennhaaren wird sie auch das „kleine Biest“ genannt.

Den besten Geschmack haben die ersten, etwa 20 Zentimeter langen Pflanzen im Frühjahr oder bei größeren Pflanzen die Triebspitzen. Sie enthalten neben den oben bereits genannten Wirkstoffen noch Magnesium, Silizium, Natrium, Kalium, Gerbstoffe, Histamine, viel Chlorophyll und verschiedene wertvolle Pflanzensäuren. Die Brennnessel wirkt blutreinigend, hilft überschüssige Harnsäure auszuscheiden und zu entwässern. Damit ist sie ein ausgezeichnetes Kraut bei Rheuma und Gicht. Darüber hinaus stimuliert sie die Verdauungsdrüsen von Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase und wirkt mit ihrem hohen Eisengehalt blutbildend.

Zubereitung: Im Frühjahr lässt sich aus jungen Brennnesselblättern ein leckerer Salat zubereiten (sehr gut z. B. gemischt mit Gurke), oder man kocht die Pflanzen wie Spinat als Gemüse oder Suppe. Lecker ist auch: in feine Streifen geschnittene oder gehackte Brennesselblätter in dünne Pfannkuchen einbacken und diese dann an eine Fleischbrühe geben.

Wie man der Brennnessel unversehrt zu Leibe rückt: Die ganz jungen Pflanzen enthalten noch kein Nesselgift. Und ansonsten gilt: die Pflanze unten am Boden abknicken und über Kopf halten. Dann mit der ge­schlos­se­nen Hand kurz und en­er­gisch ein­mal von der Bruch­stel­le hin zum Kopf strei­fen. Damit wer­den die glasartigen Brenn­haa­re - die bei falscher Berührung wie eine Injektionsnadel Toxalbumine und Histamine unter die Haut spritzen – abgebrochen, da sie alle zum Licht und in Wachs­tums­rich­tung wach­sen. Andere Möglichkeiten: die Triebe in ein Tuch wickeln und stark wringen, sie kurz blanchieren oder ihnen eine kräftige Dusche verabreichen. Ist die Pflanze getrocknet, verliert sie ebenfalls ihre reizende Wirkung.


Sammeln Sie Wildkräuter unbedingt abseits von Hundewiesen und Straßen und nur solche, die Sie (evtl. mit Hilfe eines Buches) eindeutig identifizieren können.
Ernten Sie Wildkräuter möglichst am Vormittag, da die Kräuter dann am saftigsten sind.
Meiden Sie zum Schutz vor den Eiern des Fuchsbandwurms beim Sammeln bevorzugte Reviermarkierungsstellen (Hügelkuppen, Felsen, Baumstümpfe, Wegkreuzungen) und spülen Sie das Sammelgut gründlich ab. .."

http://www.phytodoc.de/artikel/medizin-am-wegesrand/
Juliane
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Re: Franzosen im Brennnesselkrieg

Beitragvon Tüpfelponcho » Donnerstag 2. August 2018, 14:04

05.02.2017
Die Brennessel Geheimnisvolle Pflanzen Doku …
https://youtu.be/-FM9nipxD08?t=229

unter anderem:
...zum Wahnsinn französischer Behörden in Sachen Brennnesseljauche. ...




...Die Brennessel birgt einige Geheimnisse in sich. ...

...GEHEIMNISVOLLE PFLANZEN Themen: Umwelt & Wissenschaft ...


Dies dürfte der Film sein, auf den sich Juliane im ersten Post bezieht.

@Melville
Ab der Filmzeit 03 : 50 wird gezeigt, dass dem durch die Pflanze gewichtige Hürden entgegenstehen. :mrgreen: Ich habe den Film an diese Stelle gesetzt, so kann man durch den Link die Stelle einfach noch ein paar mal ansehen. Auch einige andere Themen in dem Film sind sehr interessant.
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