Zweifelhafte Wissenschaft
Ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen hat über Jahre hinweg von einer PR Firma vermeintlich wissenschaftliche Artikel verfassen lassen und darin gezielt Werbebotschaften platziert. Es handelt sich dabei um das Unternehmen Wyeth. Mit der bestellten Wahrheit sollte das Image der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren verbessert werden. Das Fachjournal "PLOS Medicine" hat nun die bei einem Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen vorgelegten firmeninternen Dokumente ausgewertet. Daraus ergibt sich, dass zwischen 1996 und 2004 eine ganze Reihe von Artikeln den Weg auch in renommierte Fachblätter fand. Die Texte priesen einen vermeintlichen Nutzen an, der wissenschaftlich nicht belegt ist. Sie spielten gefährliche Nebenwirkungen herunter oder machten Konkurrenzpräparate schlecht. Unter diese fingierten Fachaufsätze hätten schließlich Wissenschaftler ihren Namen gesetzt.
Diese Ghostwriter-Praxis - so resümiert das Fachjournal PLOS Medicine - sei wahrscheinlich kein Einzelfall, sondern weiter verbreitet, als gedacht. [tj]
http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/1267905/