Diabetes-Experte Prof. Sawicki über Blutzucker

Diabetes-Experte Prof. Sawicki über Blutzucker

Beitragvon Juliane » Sonntag 28. November 2010, 02:11

Diabetes-Experte Prof. Sawicki (IQWiG)im Experteninterview


"Bis heute ist es bedauerlicherweise noch nicht gelungen, Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Fußamputationen durch die Senkung des Blutzuckers zu verhindern. Wir wissen auch noch nicht ganz genau, warum Diabetiker häufiger einen Infarkt oder Schlaganfall bekommen. Das kann durch Entzündungen oder andere Faktoren verursacht sein; alleine am hohen Blutzucker scheint es nicht zu liegen."


"Eine Therapie, die allen gleichermaßen hilft, gibt es nicht - jeder Patient reagiert anders. Generell gilt: So wenig Insulin wie nötig, so wenig Tabletten wie möglich. An erster Stelle steht bei übergewichtigen Diabetikern die Gewichtsabnahme - bei vielen hat sich anschließend der Blutzuckerspiegel wieder stabilisiert. Ist das nicht der Fall und gibt es noch eine Restproduktion an Insulin, kann eine Ernährungsumstellung auf kohlenhydratreduzierte Kost sinnvoll sein."


"Ich bin immer wieder überrascht, wie Diabetologen in geradezu psychopathologischer Weise an den Blutzuckerwerten festhalten."


http://www.guter-rat.de/gesundheit/artikel_gesundheit_useite_1822255.html
Juliane
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Diabetes-Experte Prof. Sawicki über Blutzucker

Beitragvon Juliane » Sonntag 28. November 2010, 10:25

Was die meisten Diabetiker nicht wissen:

Zitat

"Verschiedene Studien zeigen inzwischen den positiven Einfluss einer kohlenhydratarmen und fettreiche(re)n Ernährung auf den Blutzuckerspiegel und die Insulinresistenz von Zellen. Eine mögliche Erklärung für den heilsamen Effekt dieser Ernährung entdeckten Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke im Tierversuch. Sie fanden heraus, dass nicht zu viel Fett, sondern eher eine Überdosis an Kohlenhydraten die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigen und damit die Diabetes-Entstehung fördern kann.


Was dran ist an dieser These, hat jüngst die Betriebskrankenkasse BKK Merck untersucht. Sie führte zwischen Januar 2008 und März 2010 bei 396 übergewichtigen Versicherten, darunter auch Diabetiker, ein Projekt zur Gewichtsreduktion durch. Dabei sollten sich die Betroffenen nach dem LOGI-Prinzip (Low Glycemic Index) ernähren und bis zu 40 Prozent Kohlenhydrate, 30-40 Prozent Fett sowie 20-30 Prozent Eiweiß zu sich nehmen. Ergebnis: Zu hohe Blutzucker- und Blutdruckwerte normalisierten sich bei fast allen Teilnehmern; die Blutfette sanken sogar um bis zu 40 Prozent. Auch Peter Heilmeyer, Chefarzt der Rehaklinik Überruh, überprüfte seine ungewöhnliche Ernährungstherapie (täglich 20-30 Prozent Kohlenhydrate, 20-30 Prozent Eiweiß, 40-50 Prozent Fett) in einer Studie mit 45 Diabetikern. Mehr als die Hälfte der Patienten konnte in nur drei Wochen die Diabetes-Medikamente absetzen, der Rest die Dosis mehr als halbieren. Mit rund sieben Millionen Betroffenen ist Deutschland Europameister bei Diabetes. Rund 90 Prozent leiden an Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes); ein Zehntel ist von Typ-1-Diabetes betroffen, einer Autoimmunkrankheit, bei der Immunzellen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen und zerstören.

Eine Milliarde Euro jährlich geben Deutschlands Krankenkassen für die Therapie der Zuckerkrankheit aus. Ein gutes Geschäft - und möglicherweise Grund dafür, dass das Umdenken unter Medizinern so schleppend vonstatten geht? Hartnäckig werden stattdessen Diabetes-Mythen verbreitet. Etwa, wer einmal (Typ-2-)Diabetiker ist, bleibt es immer. Diabetes-Experte Heilmeyer: »Ich kenne keine Studie, die diese Aussage belegt.« Gefeilsche um Medikamente Zusätzlich tobt im Hintergrund ein erbitterter Streit über die Insulinanaloga ( gentechnisch verändertes Insulin). Diese Mittel, die bei nachlassender oder versagender Insulinproduktion zum Einsatz kommen, werden als - um bis zu 70 Prozent teurere - Alternative zum altbewährten Humaninsulin verordnet. Gegner halten sie für wirkungslos und riskant, weil der darin enthaltene Wirkstoff Glargin (Handelsname Lantus) laut einer Studie krebserregend sein kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss wollte daher die künstlichen Insuline im März aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen streichen. Auf Druck des Gesundheitsministeriums von Philipp Rösler bleiben die Analog-Insuline jedoch verschreibungsfähig.

Für Patienten trägt die Situation mit dem Therapie-Dschungel wohl eher zur Verunsicherung bei. Was gilt? »So wenig Insulin wie nötig, so wenig Tabletten wie möglich« (Peter Sawicki, siehe nächste Seite) und »viel Bewegung und langfristig höchstens ein Viertel bis ein Drittel der Nahrung aus Kohlenhydraten« (Peter Heilmeyer)."


http://www.guter-rat.de/gesundheit/Diabetes_1753094.html
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