Hirnhautentzündung: Unerklärlich viele Fälle in der Eifel
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind seit Jahresanfang sieben Kinder und Jugendliche an Hirnhautentzündung (Meningitis) erkrankt. Ein 16-Jähriger starb. In den anderen Kreisen der Region gibt es keine derart auffällige Häufung von Meningitis-Fällen.
Ein Junge ist gestorben, ein anderer schwebte fast zwei Tage in Lebensgefahr: Im Eifelkreis Bitburg-Prüm häufen sich derzeit Fälle von schwerer Hirnhautentzündung. Ein 16-Jähriger ist, wie erst jetzt bekanntgeworden ist, bereits im März an den Folgen einer Meningitis-Infektion gestorben. Bei einem 17-Jährigen aus dem Eifelkreis war 36 Stunden lang nicht klar, ob er überleben wird. Bei ihm wurde im Trierer Brüderkrankenhaus eine schwere Meningokokken- Infektion festgestellt. Meningokokken sind Bakterien, die eine Hirnhautentzündung auslösen können. Sieben Kinder und Jugendliche sind seit Januar im Eifelkreis an Hirnhaut-Entzündung erkrankt. Damit hat es dort innerhalb von vier Monaten fast so viele Fälle gegeben wie innerhalb der vergangenen fünf Jahre zusammen. Zwischen 2005 und 2010 wurden dort acht Meningitis- Infektionen registriert. Von Januar bis April gab es in Rheinland- Pfalz insgesamt 14 derartige Infektionen. Eine Erklärung, warum es seit Anfang des Jahres zu einer Häufung von Meningitis-Fällen im Eifelkreis Bitburg-Prüm gekommen ist, hat die Amtsärztin des Kreises, Monika Oppold, nicht. Laut Oppold standen die Erkrankten nicht miteinander in Kontakt und konnten sich nicht gegenseitig anstecken. Weder im Vulkaneifelkreis noch im Kreis Bernkastel-Wittlich gab es nach TV-Recherchen in den vergangenen Wochen Meningitis-Fälle. Dem Trierer Gesundheitsamt wurde Anfang März ein Fall gemeldet, eine 57-Jährige hatte sich vermutlich in der Russischen Föderation angesteckt. Um eine weitere Ausbreitung der Infektion einzudämmen, empfiehlt der Eifelkreis eine Meningokokken- Impfung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren.
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