Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Juliane » Freitag 9. Dezember 2011, 22:05

Sie haben sich entschlossen einen niedergelassenen Umweltmediziner aufzusuchen.

Dann informieren Sie sich vorab, ob der Umweltmediziner Mitglied der Anwenderzielgruppe ist, die die handlungsortientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie in einer Pilotstudie testet.

Informieren Sie sich, welcher Ausschlussdiagnostik sie sich unterziehen müssen
(z.B. Labor, Neurologie, Ernährungsmedizin, Rheumatologie, Allergologie, Psychologie,etc .ggf. Konsile)


Ein „umweltmedizinisches Basislabor“, welches bei jedem Patienten durchgeführt werden sollte, gibt es nicht. Informieren Sie sich, welche Laboruntersuchungen ihr Mediziner beabsichtigt.

Fragen Sie nach, welche ausgewählter Substanzen in ihrer Umwelt untersucht werden müssen (Umweltmonitoring) und ob quantitative Bestimmung von Noxen und/oder deren Metaboliten in Körpermaterialien vorgesehen sind.

Klären Sie, ob "Biologisches Effektmonitoring" oder "Suszeptibilitätsmarker" vorgesehen sind.

Informieren Sie sich, welche Kosten durch erforderliche Untersuchungen auf Sie zukommen können.


Bedenken Sie auch, dass der Umweltmediziner überzeugt ist, dass Ihre Beschwerden vor dem Hintergrund ihrer Krankheitstheorien und ihrer Ursachenüberzeugungen zu sehen ist.

Der Umweltmediziner wird sich Zeit für Sie nehmen, denn er wünscht sich , dass Sie ihm vertrauen.

Der Umweltmediziner wird Sie nach ihren Beschwerden bei der Arbeit,im Haushalt,in der Freizeit und auch bei der Sexualität fragen.

Der Umweltmediziner muss wissen, welche Belastungen in ihrer Lebensgeschichte auftraten, ob Sie Probleme in der Partnerschaft, der Familie, im Beruf, in der Schule hatten oder haben.

Der Umweltmediziner muss das alles über Sie wissen, damit er die richtige Diagnose und die angemessene Therapie für Sie auswählen kann.

Der Umweltmediziner wird Ihnen vermitteln, dass seelische Folgen oder Primärerkrankungen zu ihrem Krankheitsbild beitragen können und gleichfalls behandlungsbedürftig sein können.

Der Umweltmediziner wird sie über ihr Krankheitsbild aufzuklären und Ihnen verdeutlichen, dass Beeinträchtigungen in körperlichen, seelischen und sozialen Bereichen auftreten können, die einer multifaktoriellen Therapie bedürfen.

Bedenken Sie, dass die Untersuchungen beim Umweltmediziner auch die Möglichkeit einer (teil-)stationärer multimodalen Therapie eröffnet. Und dass der Umweltmediziner Sie auch zur Behandlung in einem Krankenhaus ,das Fachkenntnis auf dem Gebiet der Umweltmedizin hat,einweisen kann. Eine solche Behandlung ist immer dann angezeigt, wenn der Umweltmediziner die Behandlungsnotwendigkeit komorbider körperlicher und psychischer Erkrankungen feststellt.
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Juliane » Sonntag 18. Dezember 2011, 12:53

Hier mal ein Blick in die "Schöne neue Welt" der Befriedungsmedizin:

viewtopic.php?t=16812
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Juliane » Donnerstag 19. Januar 2012, 14:32

Therapeutisches Konzept
für die Krankenhausbehandlung von
Menschen mit
psychosomatischen Erkrankungen
Schwerpunkt Umweltmedizin


Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. med. Christoph Mai, Chefarzt und Geschäftsführer

Ralf Tönnies, Leitender Therapeut

Dr. med. Susanne Steinlechner, Oberärztin

Dr. rer. nat. Anke Bauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Stand:

Bredstedt, 30.11.2011



"....gibt es mittlerweile deutliche Hinweise darauf, dass gerade das

Zusammenwirken von Schadstoffen und körperlichen, sozialen und seelischen „Vulnerabilitätsfaktoren“

bei exponierten Bevölkerungsgruppen als Risikofaktor für die Entstehung

und Erhaltung von chronischen umweltmedizinischen Erkrankungen zu werten ist. Daher

arbeiten wir mit einem "Bio-Psycho-Sozialen Modell" umweltmedizinischpsychosomatischer

Störungsbilder (Bartram et al. 2011).........



Seite 9

Das Schließen eines therapeutischen Bündnisses ist besonders zeitaufwendig

aufgrund von

o Hohem Chronifizierungsgrad

o Dysfunktionalen, aber stark verfestigten Krankheitsmodellen

o Schwierigkeiten, die Patienten für psychotherapeutische Maßnahmen zu gewinnen

(die Patienten haben oft bereits negative Erfahrungen mit "rein" psychotherapeutischen

Einrichtungen gemacht), eine Vertrauensbasis muss erst

erarbeitet werden.

o feindseligem Weltbild der Betroffenen bei gleichzeitigen Wiedergutmachungswünschen

an die Gesellschaft

o dadurch Schwierigkeiten, die Patienten für die unterstützenden psychotherapeutischen

Maßnahmen zu gewinnen


http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/C2_Konzept_Psychosom_Schwerp_Umwelt_11_2011.pdf


viewtopic.php?t=16963
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Juliane » Freitag 27. Januar 2012, 09:50

Es soll ja immer noch Mitmenschen geben, die denken, dass die Nordfriesen aktuell was ganz Neues vorgelegt haben.

Nein, neu ist das nicht:

FORSCHUNGSVORHABEN
DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALE SICHERUNG
im Rahmen des
Aktionsprogramms „Umwelt und Gesundheit“


Untersuchung über die Prädiktoren von Krankheitsentstehung und
Langzeitverlauf bei ambulanten und stationären Patienten der
Umweltmedizin am Fachkrankenhaus Nordfriesland (FKH-NF)
- unter der besonderen Berücksichtigung von Patienten mit MCS (Multiple Chemical
Sensitivity)

Ansprechpartner am FKH-NF: Dr. E. Schwarz (Ärztlicher Direktor), Dr.
A. Bauer (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Krankenhausweg 3, 25821
Bredstedt, Tel. 04671 904 140, Fax. 04671 904 240

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung

Aktenzeichen 122-1720/49

Bredstedt, Januar 2003


Seite 204


"Die Arbeitshypothese einer multifaktoriellen Pathogenese und Unterhaltung
der hier untersuchten schweren und chronischen umweltmedizinischen Erkrankungen
und der MCS, hat sich im wesentlichen bestätigt. Demnach werden die Erkrankungen
durch toxische Umwelteinflüsse initiiert, jedoch wird die Entstehung
und Unterhaltung
einer schweren chronischen Verlaufsform durch psychosoziale, biologische
und medizinische Cofaktoren gefördert......



Ausblick: Unabhängig von dem Krankheitsmodell des Patienten wirkten
sich insbesondere
Psychoedukation und andere beratungsintensive Massnahmen auf den
Verlauf günstig aus. Die bisherigen Verlaufsdaten weisen weiter darauf
hin, dass bei
dem komplexen und beratungsintensiven Therapieangebot des FKH-NF
Mehrfachkontakte
deutlich erfolgsversprechender sind als Einmalkontakte. Mehrfachkontakte
oder abgestimmte stationäre Aufenthalte sollten dementsprechend
unterstützt werden....."


http://www.apug.de/archiv/pdf/apug_mcs_bredstedt.pdf
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Melville » Freitag 27. Januar 2012, 10:02

Anmerkung am Rande: Jener Dr. Schwarz bereist seit er in Rente ist Umweltkliniken
und assistiert dort. Demnächst hält er bei einer Selbsthilfegruppe einen Vortrag.

Ob die Leitlinie zur Sprache kommt?

Verein Umwelterkrankte schreibt:

Zitat

Am 09.02.2012

findet das Treffen im Schloßsaal statt. Zu Gast ist der ehemalige ärztliche Direktor der Fachkliniken NF, Dr. Eberhard Schwarz.

Dr. Schwarz verfügt über eine mehr als 20 jährige diagnostische und therapeutische Erfahrung im Bereich der Umweltmedizin.

Gäste sind herzlich willkommen.


Ort des Treffens:

Im Schloss Bad Bramstedt
Bleek 16, Graf Stollbergzimmer, I Stock
24576 Bad Bramstedt

Gruppenleitung/Kontakt:
Ruth Schwark-Sobolewski

http://www.umwelterkrankte.de/termine.html
Melville
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 620
Registriert: Samstag 12. Januar 2008, 09:08

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

Beitragvon Juliane » Freitag 27. Januar 2012, 10:11

Schwarz und Bauer sind die Wegbereiter der neuen Leid-Linien.

Schwarz hatte halt schon früh erkannt, welches Potential sich da auftut, wenn man MCS Patienten umettiketiert zwecks Belegung von Psycho-Reha-Betten.
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste