Leitlinienkommentar auf Sentinel-Haus

Leitlinienkommentar auf Sentinel-Haus

Beitragvon Juliane » Sonntag 18. Dezember 2011, 18:04

Sentinel-Haus Stiftung e.V.
Josef Spritzendorfer
Geschäftsführer
Am Bahndamm 16
D 93326 Abensberg
[E] spritzendorfer@sentinel-haus-stiftung.eu
[T] +49 (0) 9443 700 169
[M] +49 [0] 176 201 95 727
[I] http://www.sentinel-haus-stiftung.eu
Honorarliste 2010


Zitat:




"Handlungsorientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie", (2011/ Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V.).......

Kritik an diesen Leitlinien,
damit würde erneut MCS als Psychokrankheit "deklariert" kann bei gewissenhafter Betrachtung seitens SHS - nach zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen auch im Rahmen der kostenlosen Beratungshotline) und Umweltärzten keinesfalls nachvollzogen werden.

Der bloße Hinweis, daß es in vielen Fällen auch - gerade durch Isolation, Unverständnis der Umwelt zu (nachträglichen)psychischen Symptomen kommen kann, die sinnvollerweise "psychologisch" behandelt werden sollten - bietet für Kritik ebensowenig Anlaß

als die Beteiligung unter anderem auch von einer Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin an der Leitlinienerstellung, einer Klinik, in welcher die Tatsache von Umwelterkrankungen als Auslöser (!) psychischer Probleme durchaus erkannt worden ist, und daher auch für solche Patienten bei Bedarf eine ganzheitliche Behandlung angeboten wird.

Wesentlich:

Die hier zitierten Praxisleitilinen betreffen grundsätzlich Umwelterkrankungen und beziehen sich keineswegs nur auf MCS Betroffene. ....."

http://www.sentinel-haus-stiftung.eu/beratung/mcs-multiple-chemikaliensensitivitaet/?tx_ghtabbedcontent_pi1[pid]=18
Juliane
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Beitragvon Astwerk » Sonntag 18. Dezember 2011, 18:30

Sentinel Haus ist nicht unabhängig. Man will Häuser verkaufen.
Es besteht guter Kontakt zu den Leitlinien-Umweltmedizinern

Nebeninfo:

Honorarliste Dienstleistungen
http://www.sentinel-haus-stiftung.eu/fileadmin/sentinel-haus-stiftung/PDF_Dateien/Preisliste.pdf
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Beitragvon Juliane » Sonntag 18. Dezember 2011, 18:39

Ja, Astwerk.

Schon wieder ein Interessenskonflikt.

Nur hat Sentinel-Haus die Geschichte nicht zu Ende gedacht.

Für Menschen mit einer Somatisierungsstörung braucht man nämlich kein Sentinel-Haus.
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Leitlinienkommentar auf Sentinel-Haus

Beitragvon Melville » Sonntag 18. Dezember 2011, 22:53

Durch die Umwelt Leitlinie werden einige Aufträge fur Sentinel flöten gehen.
Genauso wie durch Annie Hoppers Amygdala Retraining, für das sich Christian Schifferle, vom MCS Wohnprojekt in Zürich, ausspricht.
Bei dem Projekt hakt es auch und Hoppers Wunderheilung kam wie gerufen.
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Beitragvon Twei » Montag 19. Dezember 2011, 01:57

Die SHS hätte vielleicht besser gar keine Stellungsnahme zu den dbu-ll schreiben sollen.

Wer meines Erachtens nicht verstanden hat, dass die Leitlinienmacher alle Umwelterkrankten einer Psychoeducation und wenn nötig zusätzlich einer psychiatrischen Behandlung unterziehen wollen, der sollte auf seiner Webseite nicht den Glauben verbreiten, dass "bei Bedarf" eine solche Behandlung angesetzt wird - also demnach - nur als besondere Ausnahme.

Das "bei Bedarf" bezog sich in den dbu-ll nur darauf, falls die alleinige Anwendung der "Psychoeducation" beim Umwelterkrankten nicht wirkt bzw. ausreicht,
so gibt es nämlich dann - also "bei Bedarf" - zusätzlich die psychiatrische Behandlung.

Grundsätzlich ist aber die Anwendung der "Psychoeducation" bei 100% der Patienten vorgesehen.

Diese angewandte Behandlungsmethode soll in Zukunft, möglichst in der ganzen BRD, als Leitlinie für alle Umweltmediziner, Arztpraxen u.ä. gelten - so der Wunsch der Autoren.

So habe ich das zumindest verstanden.
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Leitlinienkommentar auf Sentinel-Haus

Beitragvon Osmanthus » Montag 19. Dezember 2011, 12:41

So habe ich das auch verstanden Twei.

In der Tat hätte Sentinel Haus besser kein Statement abgegeben.

Mein Kommentar

zu folgender Sentinel Aussage:

"Die hier zitierten Praxisleitilinen betreffen grundsätzlich Umwelterkrankungen und beziehen sich keineswegs nur auf MCS Betroffene. ....."

CFS, FMS, EMS und Sick Building Patienten kommen mit der Leitlinie des dbu nicht besser weg als MCS Patienten.

Auch diese Umwelterkrankungen sind durch Psychoedukation NICHT behandelbar.
Auch für diese Umweltkrankheiten braucht man keine Fragen zum Sexualleben um sie zu diagnostizieren.
Auch für diese Umweltkrankheiten gibt es einen ICD-10 der besagt, dass es körperlich bedingte Erkrankungen sind.
Der ICD-10 für die einzelnen Umwelterkrankungen müssten in der Leitlinie stehen. Dort wird aber deren Existenz im ICD-10 negiert. Warum wohl?!
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 16:22

Was der Sentinel Haus Autor offenbar gar nicht weiss:

Der Herrenclub mit Dame ist keine Fachgesellschaft.

Und was das Fibromyalgiesyndrom angeht, haben da schon andere vorgesorgt:



Das hier ist die geplante AWMF Leitlinie Fibromyalgiesyndrom also wohlgemerkt nicht aus dem DBU Papier:


Ich setze hier mal gleich Zitate zu Anamnese ein, damit mal eine Erleuchtung stattfindet:

AWMF-Leitlinien-Register

Diese Kurzfassung basiert auf der zitierbaren Langfassung (leitlinien.net)

der interdisziplinären Leitlinie „Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie

des Fibromyalgiesyndroms“

Autoren: W. Häuser (DIVS), C. Sommer (DGN), M. Schiltenwolf (DGOOC), M.
Offenbächer (DGPMR), D. Nutzinger (DGPPN), K. Thieme (DGPSF), V. Köllner
(DGPM), P. Henningsen (DKPM), B. Arnold (DGSS), H. Michels (GKJR), W. Eich
(DGRh)



Seite 5


3.6 Anamnese Beeinträchtigungen: Es wird empfohlen, die mit den körperlichen
und psychischen Beschwerden assoziierten Beeinträchtigungen in Alltagsfunktionen
(Arbeit, Haushalt, Freizeit, Sexualität) zu erfragen.


3.7 Anamnese Ursachenüberzeugungen/subjektive Krankheitstheorie(n): Es
wird empfohlen, die Ursachenüberzeugung/subjektive Krankheitstheorie(n) sowie
Ressourcen, Bewältigungsstrategien und krankheitsfördernde Mechanismen zu
erfragen.





3.8 Anamnese psychosoziale Stressoren: Es wird empfohlen, aktuelle
psychosoziale Stressoren (Beruf, Partnerschaft, Familie) und biographische
Belastungsfaktoren zu erfragen.



http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/kurzversion-leitlinien/awmf-leitlinie-fms-kurzversion.pdf


http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/041-004l_01.pdf
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 16:25

Na so was:

Seite 15 schreibt der Herrenclub mit Dame:

4.6 Anamnese von Beeinträchtigungen

Es wird empfohlen, die mit den körperlichen und psychischen Beschwerden assoziierten Beeinträchtigungen

in Alltagsfunktionen (Arbeit, Haushalt, Freizeit, Sexualität) zu erfragen.


4.7 Anamnese von Ursachenüberzeugungen

Es wird empfohlen, die Ursachenüberzeugung bzw. subjektive(n) Krankheitstheorie(n) sowie

Ressourcen, Bewältigungsstrategien und krankheitsfördernde Mechanismen zu erfragen.



4.8 Anamnese von Stressoren

Es wird empfohlen, aktuelle Stressoren (biologische, biochemische, biophysikalische und

psychosoziale Stressoren (z.B. Beruf, Partnerschaft, Schule, Familie)) und biographische

Belastungsfaktoren zu erfragen. Personen mit deutlich erhöhtem Level an Stressoren gehören

zu den Risikogruppen bezüglich der Entwicklung einer UME. Sie tragen ebenfalls ein erhöhtes

Risiko, chronifizierte Folgeerkrankungen entwickeln.


http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf


Hier geht es weiter:

viewtopic.php?t=16821
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