Journal of Psychosomatic Research
Volume 63, Issue 6 , Pages 657-661, December 2007
Erhalten 17. Oktober 2006, revidierte Version erhalten 19. März 2007,
angenommen 20. März 2007.
Josef Bailer
Michael Witthöft
Christiane Bayerl
Fred Rist
Traumatische Erfahrungen bei Personen mit Idiopathischen
Umweltintoleranzen und Personen mit somatoformen Störungen
Abstrakt
Objektive Bedingungen
Die Resultate früherer Studien gaben Grund zu der Annahme, dass
vergangene traumatische Erfahrungen das Risiko für medizinisch nicht
erklärbare somatische Symptome und somatoforme Störungen (SFD)
erhöhen. Diese Querschnittsstudie untersuche die Verbindung zwischen
verschiedenen Traumata in der Lebensgeschichte, idiopathischen
Umweltintoleranzen (IEI) und SFD.
Methodik
Zwei klinische Gruppen von 54 Subjekten mit IEI und 44 Subjekten mit
SFD wurden verglichen mit 54 Subjekten (Vergleichsgruppe, VG), die
weder unter IEI noch SFD litten, unabhängig von selbstberichteten
Traumata. Die Subjekte wurden hauptsächlich über Anzeigen in lokalen
Zeitungen angeworben. Von 970 auf IEI und multiple somatische Symptome
geprüfte Individuen wurden 152 durch eine zweischrittiges
Auswahlverfahren, bestehend aus Fragebögen, einer medizinischen
Untersuchung und strukturierten Befragungen zu IEI und psychischen
Störungen inkludiert.
Ergebnisse
In allen drei Gruppen wurde mindestens ein potentiell traumatischen
Erlebnis recht häufig berichtet (VG: 70%; IEI: 82%; SFD: 73%). Aber
entgegen unserer Erwartungen wurden signifikante Gruppenunterschiede
weder in Bezug auf die Zahl von Subjekten mit Traumata, noch mit
Traumata gemäß der DSM-IV Kriterien (VG: 41%; IEI: 48%; SFD: 59%) noch
mit multiplen Traumata (VG: 43%, IEI: 56%, SFD: 39%) festgestellt. Nur
zwei Kategorien von Traumata wurden von den zwei klinischen Gruppen
häufiger angegeben als von der VG: Die unspezifische Kategorie
"Andere" (IEI, SFD > VG) und 'lebensbedrohliche Erkrankung' (IEI>VG).
Schlüsse
Es wurde kein klarer Hinweis für gehäuftes Vorkommen traumatischer
Erfahrungen bei IEI und SFD gefunden. Jedoch sollten die Resultate
dieser exploratorischen Studie sollten als vorläufig angesehen werden.
Der Vergleich größerer IEI- und SFD-Gruppen mit einer representativen,
bevölkerungsbasierten Vergleichsgruppe könnte andere Ergebnisse
erbringen.
http://www.jpsychores.com/article/S0022-3999%2807%2900136-5/abstract