BfR Lebensmittelunverträglichkeiten

BfR Lebensmittelunverträglichkeiten

Beitragvon Juliane » Mittwoch 11. Januar 2012, 19:15

Allergische und nichtallergische
Lebensmittelunverträglichkeiten


http://www.bfr.bund.de/cm/343/allergische_und_nichtallergische_lebensmittelunvertraeglichkeiten.pdf
Juliane
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BfR Lebensmittelunverträglichkeiten

Beitragvon Twei » Donnerstag 12. Januar 2012, 01:03

Hallo Juliane,
irgendwie bin ich da im Strudel drin.

So sieht ein älterer Pricktest bei mir aus:
Diverse Allergien: Gräser++, Roggen+++, Birke++, Erlen+, Haselnuß+, Kräuter+, Beifuß+, Baumwolle+, Histamin+++, Parabenemix+++s (Methyl-, Propyl-, Butyl-, Ethyl-P-hydroxybenzoat)

Allergietest auf: Zerealien, Gemüse, Milch, Fisch, Schalentiere ohne Ausschlag

Durch vorherige Hinweise in Threads von Dir, hatte ich die Erforderlichkeit gesehen, mich über Histamine und Parabene zu erkundigen. (Eigentlich dachte ich mal, dass mir Ärzte bei einer gewünschten Kur dabei helfen könnten.)

Seitdem ernähre ich mich 100% Bio und meide folgende gewohnte Lebensmittel, wegen dem Histaminanstieg im Körper:
Senf, Essig, älteren Fisch (mariniert), älteren Käse (Camembert), Hefebrot (Hefe allgemein), ältere Bananen, Schokolade, viel Kaffee.

Das hat mir schon nach wenigen Monaten (ich glaube jetzt 3) Verbesserung erbracht, auch für die Verdauung.
Dieses Zittern und Frieren habe ich vermutlich von einem zu hohen Histaminanstieg im Körper.
Allerdings bekomme ich einige Anfälle auch, wenn ich bestimmten Waschmitteldüften und einigen Parfüms ausgesetzt werde, ebenfalls auch, wenn Kohleöfen anschwelen.

Schnelles gehen kann ich dann nicht, die Muskeln sind sehr verkrampft und ich zittere und friere. So etwas bekomme ich von o.g. Nahrungsmitteln nur teilweise und schwächer (Schokolade bewirkt das nicht).

Läßt das wirklich auf einen zu hohen Histaminwert schließen, so wie ich das vermute?
Wie passt das mit den Schweldämpfen zusammen?

Es gibt auch Unterschiede in der Jahreszeit. Zwischen ca. Mai und September verdaue ich Roggenbrot sehr schlecht (plus/minus einen Monat). Deshalb esse ich in dieser Jahreszeit etwas Weizen. Auch in dieser BfR-Schrift wird zu einer glutenfreien Nahrung geraten.
Soweit bin ich noch nicht - werde letztendlich aber doch nicht drum herum kommen.
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Beitragvon Janik » Donnerstag 12. Januar 2012, 10:12

Wenn ich mich recht entsinne, beschreibt Rea in seinem Buch "Chemical Sensitivity", dass Vaccine mit der persönlichen Histamindosis bei
Chemikalienexposition helfen. Das passt also zu dem was Du berichtest.
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Beitragvon mirijam » Freitag 13. Januar 2012, 00:33

Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz: Konsequenzen für die Praxis
Histamine Intolerance in Clinical Practice
Dtsch Arztebl 2006; 103(51-52): A-3477 / B-3027 / C-2903
Maintz, Laura; Bieber, Thomas; Novak, Natalija


Zusammenfassung

Einleitung: Die Histaminintoleranz entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und Histaminabbau. Das wichtigste Enzym für den Histaminmetabolismus ist die Diaminooxidase (DAO).

Methoden: Die in der Datenbank PubMed und in Buchbeiträgen recherchierte Literatur sowie eigene Erfahrungen aus der Histaminintoleranzsprechstunde wurden aufgearbeitet und zusammengefasst.

Ergebnisse:

Nach der Aufnahme von histaminreicher Nahrung, Alkohol, histaminliberierenden oder DAO-blockierenden Medikamenten können bei insuffizientem Histaminabbau an verschiedenen Organen Symptome auftreten. Diese reichen von Kopfschmerzen, Diarrhö, Dysmenorrhö, Hypotension, Arrhythmien, Urticaria, Juckreiz, Flushsymptomatik bis hin zu Asthmaanfällen. Die allergologische und internistische Diagnostik erweist sich dabei meist als unauffällig.

Häufig kann durch eine histaminarme Diät, gegebenenfalls auch kombiniert mit der Gabe von Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder der Substitution des Enzyms selbst eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erzielt werden.

Diskussion: Beim Auftreten von typischen Symptomen mit Triggerung durch histaminreiche Nahrung oder Alkohol sowie Medikamentenunverträglichkeiten sollte differenzialdiagnostisch eine Histaminintoleranz erwogen werden.


Dtsch Arztebl 2006; 103(51–52): A 3477–83.
Schlüsselwörter: Histaminintoleranz, Histamin, Diaminooxidase, Nahrungsmittelintoleranz, Allergie


http://www.aerzteblatt.de/archiv/53958
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Beitragvon mirijam » Freitag 13. Januar 2012, 00:47

Histaminintoleranz
Ursache: Gestörter Abbau des Botenstoffs Histamin

Der Botenstoff kommt im Körper hauptsächlich in den Mastzellen vor. Sie bilden und speichern das Histamin und geben es als Abwehrreaktion frei, zum Beispiel im Fall einer Allergie. Es kurbelt das Immunsystem an. Juckreiz, Rötung und andere Symptome sind die Folge. Histamin ist auch im Darm und im Blut an der Immunabwehr beteiligt.

Der Stoff ist in fast allen Lebensmitteln und auch in Medikamenten in unterschiedlich hoher Konzentration enthalten. Entzündungen, Stress, allergische Reaktionen oder Medikamente können außerdem Histamin freisetzen. Das Enzym Diaminoxidase (DAO) baut den Botenstoff normalerweise ab. Im Fall einer Histamin-Intoleranz ist die Aktivität dieses Enzyms eingeschränkt. Es kann durch die Nahrung aufgenommenes und im Körper gebildetes Histamin nicht oder nur teilweise reduzieren. Isst der Betroffene histaminhaltige oder histaminfreisetzende Nahrungsmittel, zum Beispiel Tomaten, Sauerkraut oder Salami, antwortet der Körper mit einer pseudoallergischen Reaktion.

Histamin ist farb-, geschmacks- und geruchlos. Der Botenstoff entsteht, wenn Nahrungsmittel reifen oder gären. In einer besonders hohen Konzentration ist er in bestimmten Sorten von Fisch, Wurst, alkoholischen Getränken, Gemüse und Hefeprodukten vorhanden.

Alkohol und Medikamente behindern den Abbau

Es gibt auch Intoleranzen gegenüber Tyramin (zum Beispiel in Schokolade) und Serotonin (enthalten in Bananen). Die beiden Stoffe können dafür sorgen, dass Histamin sich schlechter abbaut.

Außerdem begünstigen einige Nahrungsmittelzusatzstoffe die Histamin-Intoleranz. Diese findet man unter anderem in Gewürzmischungen sowie in Fertigprodukten.

Ebenso enthalten alkoholische Getränke nicht nur Histamin, sondern verhindern zusätzlich, dass der Körper den Stoff abbaut. Eine ähnliche Wirkung können auch Medikamente, wie Schmerzmittel, Antibiotika, Schleimlöser, Asthmamittel, blutdrucksenkende Medikamente und Kontrastmittel haben. Sie lösen Beschwerden aus und verstärken sie. Bekommt ein Patient mit Histamin-Intoleranz diese Medikamente, können sie sogar lebensbedrohliche Zustände auslösen.


http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/nahrungsunvertraeglichkeit/tid-11636/histamin-intoleranz-ursache-gestoerter-abbau-des-botenstoffs-histamin_aid_328245.html
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Beitragvon Twei » Samstag 14. Januar 2012, 01:09

Ja - das passt leider so.
Ich brauche da gar nichts wiederholen bzw. etwas auslassen.
Seit meiner Jugend geht das schon so.
Desensibilisierung ohne Ergebnis, Medikamente bringen übelste Nebenwirkungen, Alkohol konnte ich noch nie trinken, manchmal Juckreiz mit Rötung (kleinen Pickeln), vertrage keine Gewürze, und und und.

Wo hört denn da die Lebensmittelunverträglichkeit auf und fängt eine MCS an?

Wie kann ich das denn dann noch unterscheiden?

Für mich ist das alles normal, weil ich mein Leben nicht anders kenne. Seit meiner Jugend ist immer irgendetwas unverträglich, kann ich nicht riechen, das eine wirkt sich wie Heuschnupfen aus, das andere gegensätzlich mit Trockenheit und alles hat seine spezifischen Auslöser als auch Körperreaktionen???

Die Pollen wirken wirklich ganz anders als die Hygieneartikel. Einige Hygienedüfte lösen aber auch eine pollenartige Reaktion aus, heftiger als mein Heuschnupfen oder Allergie gegen Heckensträucher, andere wiederum Betäubungserscheinungen an Haut, Gesicht, Kopf, extreme Trockenheit und Reizungen der Schleimhäute, Schwindel, Sehschärfenveränderungen, Zeitversetzer, Denkleistungsminderungen und und und...
Letzteres bewirken, Teere, Öle, Desinfektionsmittel, Diesel, Abgase, Verdünnung, Druckerfarbe, Pestizide, Brandschutzmittel, Haarsprays, auch Waschmittel (was ein Durcheinander) usw....

Alles habe ich bis zu dem Zeitpunkt, als Ärzte bei mir MCS vermuteten, als Allergie vermutet und betrachtet; ich wunderte mich nur darüber, dass bei weiteren Allergietests nur noch eine schwere Allergie gegen Gräserpollen und demgegenüber gemindert eine Roggenallergie (genau andersrum als im o.g. Befund?) gefunden wurde, sonst nichts, - gar nichts!

Also - eigentlich Kerngesund....?
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Beitragvon Detlef » Sonntag 15. Januar 2012, 18:06

[quote]Wo hört denn da die Lebensmittelunverträglichkeit auf und fängt eine MCS an?
Wie kann ich das denn dann noch unterscheiden?[/quote]

Habe auch sehr starke Histamin-, Fructose-, Glutenunverträglichkeit, das geht wohl ziemlich oft einher mit MCS. Symptome sind oft kaum zu unterscheiden und / oder schwer zuzuordnen. Vertrage selbst nur noch eine Handvoll an Lebensmitteln, Rotation ist da auch nicht mehr möglich. Staune bisweilen, was Du noch so essen kannst, Banane, Schokolade...

Nützliche Infos zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf 'Libase.de'
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Beitragvon mirijam » Sonntag 15. Januar 2012, 20:26

@ Twei

Die Patientenakten sind voll mit falschen Befunden. Man kann jede Krankheit prinzipiell diagnostizieren/nachweisen, wenn man die richtigen Verfahren einsetzt, wenn...
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Beitragvon Twei » Dienstag 17. Januar 2012, 13:47

Das ist so kompliziert, dass ich hier einen Post schon wieder gelöscht hatte. Es hat einfach keinen Sinn darüber von mir dies oder jenes zu Berichten oder zu erfragen.
Trotzdem kann ich nicht ganz schweigen.

Hallo Detlef,
Deine Intoleranzen bzw. eventuellen Allergien erhöhen bei Dir wohl ebenfalls das Unwohlsein. Auf Libase.de habe ich mich schon etwas erkundigen können und ist ein Reinschauen wert. Die Betroffenen stehen auch ziemlich an der Wand und experimentieren hoffnungsvoll herum. Jedoch laß ich auch von Verschlimmerungen. Ebenfalls bin ich erstaunt, wie viele jungen Leute von Lebensmittelunverträglichkeiten betroffen sind. (Ich war auch mal Jung und anstelle des Internets gab es nur DFÜ - also gar nichts).

Da ich meine Probleme schon seit meiner Jugend mal etwas schwerer und mal etwas leichter mit mir rumschleppe, lasse ich mich nicht mehr so schnell auf Experimente ein. Gesund werde ich so und so nicht mehr. Das mit den Auswirkungen von Kreuzallergien, hatte ich demnach schon selbst gespürt und gemerkt. Weil aber in der Umwelt immer mehr Duftstoffe verwendet werden, scheint mein Körper mit der zusätzlichen Überbelastung schwerer fertig zu werden.
Daher ist bei mir eine leichte Verbesserung zu verspüren, wenn ich eine histaminärmere Nahrung zu mir nehme.

Trotz alle dem, werde ich versuchen einen natürlichen Weg weiter zu gehen. Ich werde mir in diesem gesamten Wirrwarr einen eigenen Eckpfeiler bewahren, der aus langjährig gesammelten Standpunkten und Körperwahrnehmungen besteht und möglichst Nichts verändern; sonderlich zu erwähnen wäre da:
eine natürliche unbelastete Nahrung, Nahrung wie unsere Vorfahren die letzten Jahrhunderte vornehmlich aßen, essen was mein Körper verlangt - kennt und gewöhnt ist, keine Gewürze, keine Zusatzprodukte, wenig gekochtes und gebratenes und auf die minimalen Selbstheilungskräfte des Körpers vertrauen.

Zu leicht könnte ich in den Strudel unvernünftiger Beratung gelangen und meinen Organismus so durcheinander hauen, dass ich dann wirklich nicht mehr wüsste, wie es weitergehen sollte.
(Das bezieht sich in diesem Post alles nur auf meine Person, das ist ein Beschreiben, über meine Beschwerden sowie individuellen Erkrangungsform und ist für Verallgemeinerungen nicht angedacht.)

Immerhin habe ich es geschafft, mein Leben lang ohne Allergie-Medikamente auszukommen; außer in meiner Jugend, wo ich Medikamente nahm, die die Beschwerden nur verlagerten oder die gar nicht halfen. Seit einigen Jahren habe ich vornehmlich eine freie Nase, aufgrund der Vermeidung und Ausweichung von Pollen- oder Duftstoffkonzentrationen, alsauch leichte Ernährungsumstellungen und das hat meine Lebensqualität im Gegensatz zu früher, enorm gesteigert.

(Nein - Schokolade esse ich seit ca. 3 Monaten nicht mehr und ist wahrhaftig für die Verdauung besser. Banane fehlt meinem Körper, wenn ich sie 2 oder 3 Tage auslasse - also esse ich sie, wegen der Inhaltsstoffe, weiter).

Ich habe eine Phase erreicht, die nicht Beschwerdefrei ist, aber ich kenne Phasen bei mir, die absolut fürchterlich waren. Weil ich diese Vergleichswerte besitze, gebe ich mich mit dem jetzigen Zustand zufrieden. (Auch wenn es mir mal zu Spitzenzeiten länger schlecht geht).

Ich wünsche anderen, die an Allergien und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, gute Besserung, einen individuellen verträglichen Weg, Durchhaltevermögen....
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:14

Eine interessante Internetseite zum Thema Histaminintoleranz


Die Histaminintoleranz

http://josef-stocker.de/histamin.pdf

http://josef-stocker.de/index.html
Juliane
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Beitragvon Twei » Donnerstag 19. Januar 2012, 00:34

Sehr gut - Juliane - Danke,
das ist für mich und ich hoffe für andere ebenfalls, eine sehr große Hilfe. Sehr glaubwürdig der Link zum Wasser - Salz - Gehalt, das kann ich jetzt schon bestätigen. Mit den Informationen und weiteren Link-Hinweisen von Herrn Josef Stockner, kann ich vernünftig arbeiten und da traue ich mir auch noch etwas zu.
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