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Immer wieder sitzen Ärzte Patienten gegenüber, die unter schwer
definierbaren Überempfindlichkeiten leiden. Sie klagen über dauernde
Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Schwindel, über schwere
Haut- und Schleimhauterkrankungen bis hin zu Gedächtnisstörungen,
Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen. Doch die Symptome lassen
sich weder allergischen noch pseudoallergischen Ursachen zuordnen.
Deshalb auch der Oberbegriff: unspezifisches
Überempfindlichkeitssyndrom. Mediziner unterscheiden mehrere
Krankheitsbilder. Dazu gehört das Ökosyndrom. Es befällt diverse
Organe und äußert sich oft mit subjektiven Symptomen. Der Betroffene
ist überzeugt, Schadstoffe aus der Umwelt machten ihn krank. Die
Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) wird mit mehreren chemischen
Substanzen in Verbindung gebracht, die in so geringen Konzentrationen
vorliegen, dass sie allgemein nicht mehr als schädlich gelten. Mittels
herkömmlicher Untersuchungen lässt sich die Krankheit nicht
einwandfrei diagnostizieren. Auch deswegen ist nach dem derzeitigen
Stand der Forschung unklar, ob bei MCS oder Ökosyndrom tatsächlich
eine Überempfindlichkeit gegen Chemikalien vorliegt oder ob sie eher
Auswirkungen einer psychischen Störung sind.
Seite 106 Stern Gesund Leben, Heft 1/2012 Dossier Allergien u. Intoleranzen