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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:06

Die Autoren Bartram F, Bauer A, v. Baehr V, Bückendorf C-H, Donate H-P, Engelhardt V,
Huber W, Klehmet M, Müller K, Ohnsorge P, Mai C, Träder J-M haben eine

"Handlungsorientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie"

http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf

veröffentlicht.
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:07

Galaxie schrieb am 18.12.2011, 14:28:46 im Strang
DBU Online Umweltmedizinische Leitlinie erschienen

Zitat

"eine Betroffene hat mir mitgeteilt, das die Leitlinie im AWMF = Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften awmf.org/ im Februar 2012 kommen soll."


viewtopic.php?t=16581
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:09

Wir dürfen gespannt sein, unter welchem Titel und von welcher Fachgesellschaft diese Leitlinien auf AWMF erscheinen werden.
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:09

Hier sind die zwei großen Fachgesellschaften, die das Wort Umweltmedizin im Namen tragen aber bis heute noch nicht direkt "Leitlinienaktiv" in Sachen MCS waren:

Visitenkarte 1


Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin GHUP e. V. (GHUP)
http://www.awmf.org/fachgesellschaften/mitgliedsgesellschaften/visitenkarte/fg/gesellschaft-fuer-hygiene-umweltmedizin-und-praeventivmedizin-ghup-e-v.html

Visitenkarte 2


Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)
http://www.awmf.org/fachgesellschaften/mitgliedsgesellschaften/visitenkarte/fg/deutsche-gesellschaft-fuer-arbeitsmedizin-und-umweltmedizin.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:11

Hier mal Beispiele, welche Leitlinien DGAUM auf den Weg gebracht hat:



Leitlinien-Detailansicht
Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber

Stand: 01.02.2009 , gültig bis 01.02.2014

Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-023.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:12

Leitlinien-Detailansicht
Umweltmedizinische Leitlinie Acrylamid
Stand: 01.09.2007 , gültig bis 01.09.2012

Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-034.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:13

Leitlinien-Detailansicht
Umweltmedizinische Leitlinie: Human-Biomonitoring
Stand: 30.09.2011 , gültig bis 30.09.2016


Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-024.html


(Hier mal besonders die Autoren beachten)
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:13

Leitlinien-Detailansicht
Umweltmedizinische Leitlinie Auswirkungen des Wetters auf die menschliche Gesundheit
Stand: 01.11.2008 , gültig bis 01.11.2013

Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)


http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-036.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:18

Wer noch weiter schauen will, kann das hier mal klicken:


http://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien/ll-liste/deutsche-gesellschaft-fuer-arbeitsmedizin-und-umweltmedizin.html

Arbeiten unter Einwirkung von Blei und seinen Verbindungen

Arbeiten unter Einwirkung von Quecksilber und seinen Verbindungen

Arbeiten unter Einwirkung von Schwefelkohlenstoff

Arbeiten in Überdruck

Arbeit unter Einwirkung von Kohlenoxid (Kohlenmonoxid)

Arbeit unter Einwirkung von organischen Phosphorverbindungen (Organophosphaten)

Prävention arbeitsbedingter obstruktiver Atemwegserkrankungen

Arbeitsmedizinische Vorsorge

Bewertung körperlicher Belastungen des Rückens durch Lastenhandhabung und Zwangshaltungen im Arbeitsprozess

Umweltmedizinische Leitlinie Radon in Innenräumen

Toxische Gefährdung durch Hautresorption

Diagnostik und Begutachtung asbestbedingter Erkrankungen

Quarzstaublungenerkrankung (Silikose), Diagnostik und Begutachtung der Berufskrankheit Nr. 4101
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:22

Die zweite Fachgesellschaft, die uns hier im Forum ja bestens bekannt ist durch Prof. Eickmann,

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin GHUP e. V. (GHUP)
http://www.awmf.org/fachgesellschaften/mitgliedsgesellschaften/visitenkarte/fg/gesellschaft-fuer-hygiene-umweltmedizin-und-praeventivmedizin-ghup-e-v.html

kümmert sich natürlich um die Hygiene:


"Krankenhaus- & Praxishygiene"

http://www.hygiene-klinik-praxis.de/mitglieder.htm
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:40

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin GHUP e. V. (GHUP)
http://www.awmf.org/fachgesellschaften/mitgliedsgesellschaften/visitenkarte/fg/gesellschaft-fuer-hygiene-umweltmedizin-und-praeventivmedizin-ghup-e-v.html

Leitlinien-Detailansicht
Angemeldetes Leitlinienvorhaben

Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelexposition in Innenräumen

Anmeldedatum:
30.06.2011

Geplante Fertigstellung:
31.12.2012

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/161-001.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:46

Ja und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit, dass Fachgesellschaften zusammen aktiv werden:


Leitlinien-Detailansicht
Angemeldetes Leitlinienvorhaben
Registernummer 051 - 001
Klassifikation S3
Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden
Anmeldedatum:
01.05.2007

Geplante Fertigstellung:
15.03.2012

Zielorientierung der Leitlinie:
In Kooperation mit Europäischen Leitlinien zur Somatisierung soll die bestehende, mit dem DKV-Cochrane-Preis ausgezeichnete Leitlinie weiterentwickelt werden zu mehr Praxisrelevanz

Anmelder bei der AWMF (Person):
Prof. Dr. Peter Henningsen

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinikum rechts der Isar
TU München

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/051-001.html">http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/051-001.html





Beteiligung weiterer AWMF-Gesellschaften:

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)

Leitliniensekretariat:
Prof. Dr. Peter Henningsen
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinikum rechts der Isar
TU München
Langerstraße 3
81675 München
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/051-001.html">http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/051-001.html
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:57

Wer sich nicht vorstellen kann, warum die

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

bei Henningsens Leitlinien Projekt mitarbeitet, dem sei dieser Strang hier empfohlen:

viewtopic.php?t=16722
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Beitragvon Juliane » Montag 19. Dezember 2011, 12:59

Ja und jetzt wüsste man doch gerne, was uns im Frühjahr 2012 außer Veilchen so alles blühen wird.
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Beitragvon Yol » Montag 19. Dezember 2011, 19:35

Huch, da sträuben sich mir die Haare, wenn ich lese, dass auch DIE Umweltärzte, die eigentlich für Umweltkranke anfangs da waren - nun auch zur Allgemeingilde gehören. Da bleibt ja dann kaum noch was an Ärzten denen man sich mit MCS in die "Hände" begeben kann!
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Beitragvon Juliane » Dienstag 20. Dezember 2011, 09:57

@Yol

Wieviele Mediziner des DBU und/oder IGUMED die neuen Leitlinien schon übernommen haben, wissen wir nicht.

Notfalls muss man eben den Arzt befragen:

Checkliste Besuch Umweltmediziner Pilotstudie

viewtopic.php?t=16762

Dieses Leitlinienpapier ist keine AWMF Leitlinie.

Wir werden beobachten, welche Fachgesellschaften bei AWMF Leitlinienvorhaben anmelden.
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Beitragvon Juliane » Dienstag 24. Januar 2012, 14:42

Eickmann überlässt Herr die Präsidentschaft bei der GHUP

Präsidentin:
Frau Prof. Dr.med. Caroline Herr

Vizepräsidentin:
Frau Prof. Dr. med. Claudia Hornberg

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin
Society of Hygiene, Environmental and Public Health Sciences


http://www.ghup.de/vorstand/index.html
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Beitragvon Hamilton » Mittwoch 25. Januar 2012, 10:14

Eine zu passierende Hürde bei der Anmeldung einer Leitlinie bei AWMF ist,
dass man die Interessenkonflikte angeben muss.
Der Passus, der bei der dbu Leitlinie immer noch fehlt.

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-024.html

Bei der AWMF Leitlinie Humanbiomonitoring liest man z.B:

Leitlinienkoordinator: PD Dr. rer. nat. Michael Bader,
LL Human-Biomonitoring
Registernr: 002-024

Gegenwärtiger Arbeitgeber, relevante frühere Arbeitgeber der letzten 3 Jahre:
BASF SE,
Ludwigshafen


http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/002_D_Ges_fuer_Arbeitsmedizin_und_Umweltmedizin/002-024i_S1_Human_Biomonitoring_2011-10.pdf
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Beitragvon Hamilton » Mittwoch 25. Januar 2012, 10:25

Angemeldet hat der dbu und Europaem die Leitlinie Umweltmedizin nicht:

http://www.awmf.org/leitlinien/angemeldete-leitlinien.html

Schleichwege gibt es nicht.

AWMF schreibt, Zitat:

"Ab Januar 2005 werden nur noch Leitlinien ins AWMF-Register aufgenommen, die der AWMF vor Beginn ihrer Erarbeitung in einem strukturierten Anmeldeverfahren gemeldet worden sind. Das Anmeldeformular liegt hier im Rich Text-Format (RTF) zum Download bereit, ebenso eine Ausfüllhilfe für das Anmeldeformular (PDF).

Die bei der AWMF als geplant oder in Entwicklung befindlich angemeldeteten Leitlinien von Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften werden hier ab Januar 2005 nach der Systematik der AWMF-Register-Nummern (der jeweils federführenden Fachgesellschaft zugeordnet) aufgelistet, Einzelheiten auf Datenblättern können per Mausklick abgerufen werden.

Wenn der in der Anmeldung genannte Zeitpunkt der Fertigstellung nicht eingehalten wird und der AWMF auf Anfrage kein neues Fertigstellungsdatum genannt wird, wird die Anmeldung gelöscht."
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Beitragvon Juliane » Dienstag 31. Januar 2012, 22:38

Unter Federführung der
Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM) und des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)
und unter Mitarbeit zahlreicher weiterer wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften und Verbänden wurde eine neue, Syndrom- und Fächerübergreifende Leitlinie erarbeitet, die aktuell von den einzelnen beteiligten Organisationen verabschiedet wird und bis zur endgültigen Veröffentlichung bei der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) öffentlich eingesehen und bewertet ()werden kann:

S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"

Diese Leitlinie versteht sich als Überarbeitung und Erweiterung der früheren, mit dem DKV-Cochrane-Preis ausgezeichneten, AWMF-S2-Leitlinie "Somatoforme Störungen". Die Bewertung dieser Fassung ist bis zum 29.2.2012 möglich.

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/

Zum Download der
aktuellen
Leitlinien-Fassungen (Lang- und Kurzversion)

Die Bewertung dieser Fassung ist bis 29.2.2012 möglich

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/download.html


http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/


S 3 Leitlinie

„Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"

AWMF-Reg.-Nr. 051-001

KURZFASSUNG
http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Kurzfassung.pdf

S 3 Leitlinie

„Umgang mit Patienten mit nichtspezifischen,funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“

AWMF-Reg.-Nr. 051-001

LANGFASSUNG

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
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Beitragvon mirijam » Dienstag 31. Januar 2012, 23:21

[img]http://www.smilies.4-user.de/ablage/99/117.png[/img]
mirijam
 

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Beitragvon Juliane » Mittwoch 1. Februar 2012, 10:44

Zitate aus

S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme
Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung

Seite 126


Empfehlung 73: Subjektive Ursachenüberzeugungen des Patienten („Laienätiologie“, z.B. umstrittene

toxikologische Annahmen bei umweltbezogenen Beschwerden) sollten frühzeitig erfragt werden, auch um

später bei der Erweiterung in Richtung auf ein biopsychosoziales Krankheitsmodell daran anknüpfen zu

können (Praxistipp 8.3.). Dabei sollte dem Patienten ausdrücklich mitgeteilt werden, dass seine eigenen

Annahmen für die Einschätzung der Beschwerden wichtig sind (Evidenzgrad: 3).

CAVE: Somatische Erklärungsmodelle werden oft, gerade zu Beginn des Krankheitsverlaufs, durch

inadäquates ärztliches Verhalten gefördert!



Seite 159


Empfehlung 99: Dem Patienten sollten die Beschwerden in anschaulicher Weise erklärt werden, z.B. durch das

Vermitteln psychophysiologischer Zusammenhänge (Psychoedukation; z.B. Stressphysiologie,

Teufelskreismodelle; Praxistipp 9.9.) (Evidenzgrad 2). Dabei sollte an die subjektive Krankheitstheorie des

Patienten angeknüpft und nach und nach ein biopsychosoziales Krankheitsmodell aufgebaut sowie eine positive

Beschreibung der Beschwerden („nicht-spezifisch“, „funktionell“, „somatoform/psychosomatisch“, ggf. auch eine

entsprechende Diagnose) angeboten werden (Evidenzgrad: 2b).


Seite 165

Empfehlung 104: Mögliches Schon- und Vermeidungsverhalten hinsichtlich angenommener Auslöser der

Beschwerden (Bewegung, Anstrengung, Umwelteinflüsse wie Chemikalien, Lebensmittel oder

Lebensmittelzusätze) sollte in der Behandlung thematisiert werden. Eine Tolerierung kurzfristiger Schonung und

Vermeidung zur Angstminderung und Beziehungsstabilisierung kann im Einzelfall sinnvoll sein, grundsätzlich sollte

aber zur (Wieder-)Aufnahme sozialer und körperlicher Aktivität und zur (Re-) Exposition geraten werden

(Evidenzgrad: 2).


Empfehlung 105: Die mögliche Nutzung verschiedener Selbsthilfestrategien (z.B. Internetforen,

Selbsthilfegruppen und Patientenratgeber) sollte in der Behandlung thematisiert werden (Evidenzgrad: 5)


Seite 171

Praxistipp 9.3.: Gestufte Aktivitätssteigerung (ausgehend vom individuellen Aktivitätsverhalten des Patienten):


Bei Müdigkeit und Erschöpfung, Fibromyalgie-Syndrom, Rückenschmerzen sowie umweltbezogenen

Beschwerden besteht ein besonders hohes Risiko zu Schonung, Vermeidung und Rückzug. Hier ist es

besonders wichtig, in kleinen Schritten zur Erweiterung des Bewegungsradius zu ermutigen. Bei diesen

Beschwerdebildern gibt es allerdings auch eine kleine Gruppe übermäßig aktiver Patienten („Durchhaltern“),

denen mit Nachdruck zu nach Art und Umfang angemessenen Aktivitäten geraten werden soll.




Seite 174


Empfehlung 111: Die Motivation zur psychosozialen Diagnostik bzw. zur Psychotherapie sollte ggf. als ein

wichtiges Behandlungs(zwischen)ergebnis und nicht als Bringschuld des Patienten angesehen werden

(Evidenzgrad: 4).

Der psychosoziale Experte wird zusätzlich „mit ins Boot geholt“, der Patient wird NICHT an ihn „abgegeben“.


Empfehlung112b: Bei schwerer verlaufenden nicht schmerz-dominanten nicht-spezifischen, funktionellen und

somatoformen Körperbeschwerden (z.B. chronisches Müdigkeitssyndrom) sollte eine zusätzliche, zeitlich begrenzte

Gabe von Antidepressiva nur bei relevanter psychischer Komorbidität erfolgen (Evidenzgrad: 2; Kapitel 10.2.;

z.B. NVL-LL unipolare Depression).



Seite 184


Empfehlung 120b: Psychosoziale Fachkompetenz sollte zunächst im Rahmen eines psychosomatisch/ psychiatrisch/

psychologisches Konsils einbezogen werden ( LL „Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und Psychosomatische

Medizin“). Ein entsprechendes Empfehlungsschreiben (d.h. ein(Arzt-)Brief mit Informationen zum Krankheitsbild

und konkreten therapeutischen Empfehlungen) an den primär behandelnden (Haus-)Arzt wirkt sich wahrscheinlich

günstig auf das Funktionsniveau des Patienten aus und kann Kosten sparen (Evidenzgrad: 1).



Seite 197



Empfehlung 132: Stationäre Psychotherapie nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer Körperbeschwerden

sollte in einer Klinik mit multimodalem Therapiekonzept (siehe Definition oben: interdisziplinäre Behandlung unter

Einbeziehung von mindestens zwei Fachdisziplinen, davon eine psychosomatische, psychologische oder

psychiatrische Disziplin, nach festgelegtem Behandlungsplan unter qualifizierter ärztlicher Leitung) stattfinden.


Seite 204



Empfehlung 134: Folgende Haltungen, Denk- und Verhaltensweisen sollten VERMIEDEN werden:

Ein eigenes dualistisches oder hierarchisches Erklärungsmodell („Entweder-Oder-Modell”;

„körperliche Erkrankungen sind wichtiger/ gefährlicher als psychische”, „Krank ist nur, wer

entsprechende somatische Befunde aufweist“)......



Einseitige „Somatisierung“ (Nicht-Einbeziehung psychosozialer Umstände und Beschwerden) bzw.

einseitige „Psychologisierung“ (mangelnde Einbeziehen des Körpers, mangelnde Flexibilität im

Umgang mit somatischen Behandlungswünschen eines Patienten insbesondere in der Initialphase der

Therapie).........




Seite 207



Empfehlung 135: Folgende Fehler beim diagnostischen Vorgehen sollten VERMIEDEN werden:

Mangelnde psychosoziale Diagnostik:

Mangelnde somatische Basisdiagnostik:

Unnötige oder sogar schädliche Überdiagnostik:


Seite 218



Empfehlung 141: Bei der Rehabilitation von Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und

somatoformen Körperbeschwerden sollte primär ein pragmatischer, multimodaler Therapieansatz

verfolgt werden. Dabei sollten in geeigneten Einrichtungen (z.B. Tageskliniken mit entsprechendem

Indikationsspektrum und Therapieangebot), evtl. auch in einer engen Kooperation von Haus- bzw.

somatischem Facharzt und Psychotherapeut, zunächst ambulante Rehabilitationsmaßnahmen

durchgeführt werden, wobei für deren Wirksamkeit keine ausreichenden Daten vorliegen. Stationäre

Rehabilitationsmaßnahmen sollten in Kliniken mit multimodalem Therapiekonzept durchgeführt werden

(Evidenzgrad: 3).


Seite 220

Empfehlung 143: Der Schweregrad nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer

Körperbeschwerden und die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit sollten –

in Auseinandersetzung mit eventuellen Vorgutachten – nach folgenden Kriterien beurteilt werden

Tabellen 8.2. und 8.3.):

• Konsistente Auswirkungen der Störung in allen Lebensbereichen

• Intensität der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

• Vergeblichkeit adäquater Therapieversuche

• Chronifizierung und Komorbidität

• Einfluss von Aggravation oder Simulation

• Spezielle berufliche Anforderungen (bei der Frage nach Berufsunfähigkeit).


Seite 224



Empfehlung 148: Bei der Abwägung dieser Prinzipien soll dem „Nicht-Schaden“ relativer Vorrang

gegeben werden.


http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 1. Februar 2012, 10:45

Mitgearbeitet an der Leitlinie haben u. a.



Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) (Mandatsträgerin: Caroline Herr)


Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) (Mandatsträger: Dennis Nowak)


http://www.funktionell.net/
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 18. Juli 2012, 01:05

Leitlinien-Detailansicht
Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden
Registernummer 051 - 001

Stand: 15.04.2012 , gültig bis 31.03.2017

Adressaten:
Die Leitlinie richtet sich an alle medizinischen Berufsgruppen, die mit der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden befasst sind, dabei v.a. an Ärztinnen/Ärzte; an behandlungsergänzende Fachberufsgruppen, dabei v.a. an Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten und Physiotherapeutinnen/ Physiotherapeuten; an Wissenschaftler, Verbände, Fachgesellschaften, Politiker und Ökonomen, die das Gesundheitswesen beraten und gestalten und nicht zuletzt an die Öffentlichkeit zur Information über gute diagnostische/therapeutische Vorgehensweisen.

Patientenzielgruppe:
Die Patientenzielgruppe dieser Leitlinie umfasst die in der Praxis aller medizinischen Disziplinen relativ große Gruppe von erwachsenen Patienten mit anhaltenden nicht-spezifischen, funktionellen bzw. somatoformen Körperbeschwerden. Kinder und Jugendliche, sowie Patienten mit klar definierten, hinreichend organisch begründeten Erkrankungen der jeweiligen Fachgebiete stellen keine Zielgruppen dar. Die neben der Behandlerleitlinie entstehende Patientenversion richtet sich direkt an diese Patientenzielgruppe und an ihre Angehörigen.

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-001.html


Verfügbare Dokumente
Langfassung der Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/051-001l_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf


Leitlinienreport


http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/051-001m_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf

Kitteltaschenversion

http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-001kt_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf


Leitlinie für den Schreibtisch
http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-001st_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf

Praxistipps und Algorithmen

http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-001pta_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf


Schlüsselempfehlungen
http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-001se_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf


Statements und Empfehlungen ohne Hintergrundkommentare und Quellen

http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-001sta_S3_Nicht-spezifische_funktionelle_somatoforme_Koerperbeschwerden_2012-04.pdf


Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM)
Visitenkarte
Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM)
Visitenkarte

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-001.html



Arbeitsgruppe Somatoforme Störungen
Leitung: PD Dr.med. Constanze Hausteiner-Wiehle, Prof. Dr.med. Peter Henningsen

http://www.mri.tum.de/kliniken/arbeitsgruppe-somatoforme-st%C3%B6rungen
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 18. Juli 2012, 19:10

Mitgearbeitet an der Leitlinie haben u. a.

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) (Mandatsträgerin: Caroline Herr)
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) (Mandatsträger: Dennis Nowak)

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) (Mandatsträger: Markus Herrmann)

http://www.funktionell.net/
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