boykottieren wir die Umweltmediziner?

boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Wüstenfieber » Dienstag 31. Januar 2012, 08:10

schwupps, Thema komm hoch!

Wir vergessen nicht!


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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Dellavalle » Dienstag 31. Januar 2012, 11:38

Boykott ist die schmerzlichste Lösung für alle Beteiligten.
Ich hatte immer noch darauf vertraut, dass die Umweltmediziner,
denen wir jahrelang unser Vertrauen (und unser Geld, Privatrechnungen)gegeben haben,
sich eines Besseren besinnen. Aber, sie ziehen ihre Leitlinie weiter durch.
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Amazone » Dienstag 31. Januar 2012, 15:30

Zitat aus einem Schreiben der Bundesärztekammer:

"Die Veröffentlichung von Empfehlungen erfolgt durch die zuständigen Fachgesellschaften und Berufsverbände, erwähnen möchten wir hier den Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner, der u.a. eine handlungsorientierte Praxisleitlinie im November 2011 herausgegeben hat."

Stellt Euch mal vor es gibt Umweltmediziner und keiner geht hin!
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Twei » Dienstag 31. Januar 2012, 23:26

Hallo Dellavalle,

ich bin in den letzten drei Jahren insgesamt bei 2 Umweltmedizinern gewesen. Der erste, der auch Botox-Schönheitsspritzungen anbietet, hat mich ausgelacht und als einen Ökochonder betitelt - gleichzeitig mit dem Ausspruch, dass ich noch für seine Rente zu arbeiten hätte.

Der zweite Umweltmediziner hat nur meine Nebenhöhlen, Rachen und Augen untersucht, um festzustellen, dass diese gereizt sind. Desweiteren nahm er Blut ab und bestätigte beim zweiten Besuch meinen Heuschnupfen und mehr nicht. Er sagte, dass er mehr nicht unternehmen könne, da die Kassen weiterführende Behandlungen nicht erstatten.

Desweiteren könne ich ja zum wiederholten Male zum Lungenfacharzt gehen, der mich ja wegen MCS zum Umweltmediziner geschickt hatte, oder einen Psychologen aufsuchen, der mir mit dem Umgang der MCS behilflich sein könnte.
Somit hatte man mich wieder in den Kreis geschickt, aber dennoch meine Krankenkasse schön abkassiert für Untersuchungen, die ich von anderen Ärzten schon hatte machen lassen. Seine Aufgabe und Pflicht wäre es m.E. gewesen, weiterführende Tests in die Wege zu leiten.

Ich brauchte zu diesem Zeitpunkt dringendst eine Schadstoffüberprüfung meines Blutes, meiner Wohnung und ich benötigte eine Luftfilteranlage. Ebenfalls waren zu vertragende Möbel und Kleider notwendig.

Auf diese Hilfe warte ich heute noch.

Zu welchem Umweltmediziner sollte ich als Kassenpatient und Angehöriger der \"Unterschicht\" noch hingehen?

Mit 2 Umweltmedizinern habe ich doch das Ergebnis schon erhalten.

Das lautet für mich so: \"Ersparen Sie uns bitte Ihr erscheinen. Sie sind hier nicht gerne gesehen, da Sie nicht über genügend Eigenkapital verfügen. Ebenfalls wünschen wir nicht gerne in Verbindung mit einer MCS-Erkrankung gebracht zu werden, da unsere Kollegen und Verbandsvorgesetzten kein Interesse haben, mit Chemiekonzernen in Konflikt zu geraten. Im übrigen haben wir alle Geldleistungen, die Ihre Krankenkasse uns für Ihre Behandlung zur Verfügung stellt, gerne angenommen, ohne Ihnen dabei irgendwie behilflich gewesen sein zu können.\"

Also wenn ich jetzt zum dritten Mal zu einem Umweltmediziner gehe würde, dann würde man (vielleicht sogar die Krankenkasse) eher an meinem Verstand zweifeln wegen Uneinsichtigkeit oder Dummheit - zumal ja zwischenzeitlich die dbu-ll erschienen sind.

Vielleicht ist aber der Boykott nicht die schmerzlichste Lösung, sondern eventuell die Lösung überhaupt. In den letzten Jahren haben die Umweltmediziner nicht standhaft Ihren Berufsethos als Arzt vertreten. Sie haben es versäumt, Ihre Wichtigkeit in einem hochindustrialisierten Land, als Gegenpool der immer mehr zunehmenden Umweltvergiftung zu erkennen und wahrzunehmen, um damit der Bevölkerung bei der Verhinderung von unheilbaren und leidvollen Krankheiten beizustehen.

Deshalb hätten sich diese Ärzte niemals selbst oder von anderen, zu Umweltmedizinern ernennen lassen dürfen. Sie sind eine Belastung für die wenigen Ärzte, die sich heute noch trauen, auf die Umweltvergiftung und Vergiftung des Menschen hinzuweisen, sowie emsig daran arbeiten, Vergiftungserscheinungen nicht als psychische Krankheit abzuwiegeln.

Und ein MCS-Erkrankter profitiert doch mit dem Boykott der Umweltmediziner, indem er sich eine Fehlbehandlung und Überweisung zu einem Psychiater erspart.
Ich z.B. erspare mir dadurch viel Ärger und vergeudete Lebensenergie.

(Allerdings sollte jeder immer seiner eigenen Stimme folgen, nicht dass später jemand sagt, ich wäre Schuld, dass seine Erkrankung schlimmer geworden wäre, nur weil ich und andere gesagt hätten, Umweltmediziner sollen boykottiert werden).

mfg Twei
- Editiert von Twei am 01.02.2012, 00:52 -
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 1. Februar 2012, 12:00

Noch einmal: es ist ganz einfach, der Patient ist der Kunde und der Arzt- der Geschäftsmann, der eine wie auch immer geartete Leistung erbringt und dafür kassiert.

Es ist wie beim Bäcker (oder Fleischer oder u.s.w.)- je mehr Kunden wegbleiben, weil er sie mit minderwertigen Brötchen abzuspeisen versucht, desto weniger Geld kommt in seine Kasse, desto mehr wird er sich demzufolge bemühen müssen, bessere Brötchen zu backen, damit der Umsatz wieder stimmt und er seinen Laden nicht schließen muss. Alles klar?
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon deggendorferin » Mittwoch 1. Februar 2012, 18:05

Ich glaube nicht, dass man sich umbringt,
jedenfalls nicht gerne oder nicht freiwillig, man wird in den Tod getrieben, weil die falsche Behandlung alles zerstört-

da stimme ich zu, wieviel gibt es die einen Arzt gefunden haben, die einem noch bereit sind zu helfen...
die meisten werden quasi komplett in Stich gelassen und wer davon hat noch die Kraft anzukämpfen, wenn wieder mal ein Arzt von oben herab eine "Bemerkung" los lies...
es ist echt zum verzweifeln und oft kein Wunder, wenn keine kraft mehr da ist, ja man wird regelrecht in den Tod getrieben...
die paar Ärzte die es in deutschland gibt, die MCS kranken wirklich helfen muss man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen und wenn man wirklich einen findet, ist der Weg für MCS Kranke zu weit

und wenn man nicht in das Schema Schulmedizin passt, dann hat man eh schon verloren
und wenn die tollen Psycho- Pillen etc... nicht helfen, dann erhöhen wir die Dosis.
armes Deutschland...arme Patienten...
aber Fehler...wir sind ja nicht MCS krank, wir sind ja alle nur "gestört"
ich habe das Gefühl dass wir sogar rückwärts laufen, von MCS Anerkennung in Deutschland keine Spur
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Alex » Donnerstag 2. Februar 2012, 14:07

Was haltet Ihr davon, wenn wir uns Gedanken über Alternativen zu den Umweltmedizinern machen, die diese Leitlinie unterzeichnet haben?
Den Kopf in den Sand stecken sehe ich nicht ein. Wir brauchen Hilfe und sollten uns umschauen wer und wie wir Hilfe erhalten können.
Alex
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Beitragvon DMT » Freitag 3. Februar 2012, 23:37

Will man dem Körper mit Nahrungsergänzungsmittel helfen, kann man das auch mit Hilfe eines guten Labors. Dort kann man als Selbstzahler seine Werte sogar preiswerter ermitteln lassen als wenn man sie als Privatleistung beim Arzt ermitteln lässt.

Hallo Juliane,

meinst du damit, dass man direkt zu einem Labor fährt und sich dort Blut abnehmen läßt?
Wenn ja, kannst du vielleicht das eine oder andere Labor nennen, wo man das machen kann?
Sowas suche ich nämlich, da ich mir die Praxisgebühr und nervenaufreibende Diskussionen beim Arzt gerne ersparen möchte.
DMT
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Beitragvon Juliane » Montag 6. Februar 2012, 17:33

@DMT

Das macht jedes Labor. Als Privatleistung. Man kann oft sogar vereinbaren, dass die Abnahme im Außenbereich erfolgt.

Hier zum Beispiel:


http://www.ganzimmun.de/seiten/kontakt.php?coretheme_type_id=7
Juliane
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Juliane » Montag 6. Februar 2012, 17:48

Wir werden in Zukunft nicht nur die DBU-Hardliner kritisch beäugen müssen, sondern auch noch viele andere Mediziner, die sich im Boot des Aktivisten Henningsen befinden.



Zitate aus

S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme
Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung

Seite 126


Empfehlung 73: Subjektive Ursachenüberzeugungen des Patienten („Laienätiologie“, z.B. umstrittene
toxikologische Annahmen bei umweltbezogenen Beschwerden) sollten frühzeitig erfragt werden, auch um
später bei der Erweiterung in Richtung auf ein biopsychosoziales Krankheitsmodell daran anknüpfen zu
können (Praxistipp 8.3.). Dabei sollte dem Patienten ausdrücklich mitgeteilt werden, dass seine eigenen
Annahmen für die Einschätzung der Beschwerden wichtig sind (Evidenzgrad: 3).
CAVE: Somatische Erklärungsmodelle werden oft, gerade zu Beginn des Krankheitsverlaufs, durch
inadäquates ärztliches Verhalten gefördert!


Seite 159

Empfehlung 99: Dem Patienten sollten die Beschwerden in anschaulicher Weise erklärt werden, z.B. durch das
Vermitteln psychophysiologischer Zusammenhänge (Psychoedukation; z.B. Stressphysiologie,
Teufelskreismodelle; Praxistipp 9.9.) (Evidenzgrad 2). Dabei sollte an die subjektive Krankheitstheorie des
Patienten angeknüpft und nach und nach ein biopsychosoziales Krankheitsmodell aufgebaut sowie eine positive
Beschreibung der Beschwerden („nicht-spezifisch“, „funktionell“, „somatoform/psychosomatisch“, ggf. auch eine
entsprechende Diagnose) angeboten werden (Evidenzgrad: 2b).


Seite 165

Empfehlung 104: Mögliches Schon- und Vermeidungsverhalten hinsichtlich angenommener Auslöser der
Beschwerden (Bewegung, Anstrengung, Umwelteinflüsse wie Chemikalien, Lebensmittel oder
Lebensmittelzusätze) sollte in der Behandlung thematisiert werden. Eine Tolerierung kurzfristiger Schonung und
Vermeidung zur Angstminderung und Beziehungsstabilisierung kann im Einzelfall sinnvoll sein, grundsätzlich sollte
aber zur (Wieder-)Aufnahme sozialer und körperlicher Aktivität und zur (Re-) Exposition geraten werden
(Evidenzgrad: 2).

Empfehlung 105: Die mögliche Nutzung verschiedener Selbsthilfestrategien (z.B. Internetforen,
Selbsthilfegruppen und Patientenratgeber) sollte in der Behandlung thematisiert werden (Evidenzgrad: 5)


Seite 171

Praxistipp 9.3.: Gestufte Aktivitätssteigerung (ausgehend vom individuellen Aktivitätsverhalten des Patienten):
Bei Müdigkeit und Erschöpfung, Fibromyalgie-Syndrom, Rückenschmerzen sowie umweltbezogenen
Beschwerden besteht ein besonders hohes Risiko zu Schonung, Vermeidung und Rückzug. Hier ist es
besonders wichtig, in kleinen Schritten zur Erweiterung des Bewegungsradius zu ermutigen. Bei diesen
Beschwerdebildern gibt es allerdings auch eine kleine Gruppe übermäßig aktiver Patienten („Durchhaltern“),
denen mit Nachdruck zu nach Art und Umfang angemessenen Aktivitäten geraten werden soll.


Seite 174

Empfehlung 111: Die Motivation zur psychosozialen Diagnostik bzw. zur Psychotherapie sollte ggf. als ein
wichtiges Behandlungs(zwischen)ergebnis und nicht als Bringschuld des Patienten angesehen werden
(Evidenzgrad: 4).
Der psychosoziale Experte wird zusätzlich „mit ins Boot geholt“, der Patient wird NICHT an ihn „abgegeben“.

Empfehlung112b: Bei schwerer verlaufenden nicht schmerz-dominanten nicht-spezifischen, funktionellen und
somatoformen Körperbeschwerden (z.B. chronisches Müdigkeitssyndrom) sollte eine zusätzliche, zeitlich begrenzte
Gabe von Antidepressiva nur bei relevanter psychischer Komorbidität erfolgen (Evidenzgrad: 2; Kapitel 10.2.;
z.B. NVL-LL unipolare Depression).

Seite 184
Empfehlung 120b: Psychosoziale Fachkompetenz sollte zunächst im Rahmen eines psychosomatisch/ psychiatrisch/
psychologisches Konsils einbezogen werden ( LL „Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und Psychosomatische
Medizin“). Ein entsprechendes Empfehlungsschreiben (d.h. ein(Arzt-)Brief mit Informationen zum Krankheitsbild
und konkreten therapeutischen Empfehlungen) an den primär behandelnden (Haus-)Arzt wirkt sich wahrscheinlich
günstig auf das Funktionsniveau des Patienten aus und kann Kosten sparen (Evidenzgrad: 1).



Seite 197


Empfehlung 132: Stationäre Psychotherapie nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer Körperbeschwerden
sollte in einer Klinik mit multimodalem Therapiekonzept (siehe Definition oben: interdisziplinäre Behandlung unter
Einbeziehung von mindestens zwei Fachdisziplinen, davon eine psychosomatische, psychologische oder
psychiatrische Disziplin, nach festgelegtem Behandlungsplan unter qualifizierter ärztlicher Leitung) stattfinden.

Seite 204

Empfehlung 134: Folgende Haltungen, Denk- und Verhaltensweisen sollten VERMIEDEN werden:
Ein eigenes dualistisches oder hierarchisches Erklärungsmodell („Entweder-Oder-Modell”;
„körperliche Erkrankungen sind wichtiger/ gefährlicher als psychische”, „Krank ist nur, wer
entsprechende somatische Befunde aufweist“)......


Einseitige „Somatisierung“ (Nicht-Einbeziehung psychosozialer Umstände und Beschwerden) bzw.
einseitige „Psychologisierung“ (mangelnde Einbeziehen des Körpers, mangelnde Flexibilität im
Umgang mit somatischen Behandlungswünschen eines Patienten insbesondere in der Initialphase der
Therapie).........


Seite 207

Empfehlung 135: Folgende Fehler beim diagnostischen Vorgehen sollten VERMIEDEN werden:
Mangelnde psychosoziale Diagnostik:
Mangelnde somatische Basisdiagnostik:
Unnötige oder sogar schädliche Überdiagnostik:


Seite 218

Empfehlung 141: Bei der Rehabilitation von Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und
somatoformen Körperbeschwerden sollte primär ein pragmatischer, multimodaler Therapieansatz
verfolgt werden. Dabei sollten in geeigneten Einrichtungen (z.B. Tageskliniken mit entsprechendem
Indikationsspektrum und Therapieangebot), evtl. auch in einer engen Kooperation von Haus- bzw.
somatischem Facharzt und Psychotherapeut, zunächst ambulante Rehabilitationsmaßnahmen
durchgeführt werden, wobei für deren Wirksamkeit keine ausreichenden Daten vorliegen. Stationäre
Rehabilitationsmaßnahmen sollten in Kliniken mit multimodalem Therapiekonzept durchgeführt werden
(Evidenzgrad: 3).


Seite 220

Empfehlung 143: Der Schweregrad nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer
Körperbeschwerden und die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit sollten –
in Auseinandersetzung mit eventuellen Vorgutachten – nach folgenden Kriterien beurteilt werden

Tabellen 8.2. und 8.3.):

• Konsistente Auswirkungen der Störung in allen Lebensbereichen

• Intensität der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

• Vergeblichkeit adäquater Therapieversuche

• Chronifizierung und Komorbidität

• Einfluss von Aggravation oder Simulation

• Spezielle berufliche Anforderungen (bei der Frage nach Berufsunfähigkeit).


Seite 224

Empfehlung 148: Bei der Abwägung dieser Prinzipien soll dem „Nicht-Schaden“ relativer Vorrang
gegeben werden.


http://www.funktionell.net /S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
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Beitragvon mirijam » Montag 6. Februar 2012, 23:14

Mir sind diese so genannten "somatoformen" Störungen immer noch ein Rätsel.

Ob die überhaupt eine nachprüfbare wissenschaftliche Berechtigung haben? Sehr suspekt.
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Beitragvon Juliane » Dienstag 7. Februar 2012, 09:37

@ Mirijam

Somatoforme Störung ist ein alter Hut mit neuem Namen.

Der Begriff „Somatoforme Störungen“ wurde 1980 in die offiziellen Klassifikationssysteme eingeführt. In der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) werden sie in der Kategorie F45 erfasst. Traditionelle Bezeichnungen für Krankheitsbilder aus diesen Kategorien sind z. B. psychogene Störungen, funktionelle Störungen, vegetative Dystonie, allgemeines psychosomatisches Syndrom, Konversionshysterie, Briquet-Hysterie, psychische Überlagerung.

Klassifikation nach ICD-10 F45.0 Somatisierungsstörung F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung F45.2 Hypochondrische Störung F45.3 Somatoforme autonome Funktionsstörung F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung F45.8 Sonstige somatoforme Störungen F45.9 Somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet
http://www.dimdi.de /static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2011/block-f40-f48.htm#F45
http://de.wikipedia.org/wiki/Somatoforme_St%C3%B6rung

AWMF Leitlinien-Detailansicht Somatoforme Störungen (F45)

Leitlinie wird aktuell überarbeitet
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli ... 011_02.pdf
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Beitragvon Juliane » Dienstag 7. Februar 2012, 09:41

Was wir aktuell erleben, ist der Versuch -Henningsen schreibt ja selbst, dass man noch nicht wisse, wie es ausgeht- Kollateralschäden unserer Lebensweise unter die Psychdecke zu schieben.

Medizin als Risikomanagement.
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Beitragvon DMT » Mittwoch 8. Februar 2012, 15:49

Danke Juliane!

Weiteres zur Blutabnahmen:
http://www.ganzimmun.de/seiten/cms.php?coretheme_type_id=22
-------------------
Der Witz ist, ich habe einige Menschen kennengelernt, bei denen rennt man mit solchen Leid-linien offene Türen ein.
Da werden Symptome generell als aus der Psyche kommend angehsehen. Meist auch Menschen, die rauchen, Alkohol trinken und den Mund voller Amalgam haben. Die scheren sich nicht um Giftstoffe, da die Krankheiten ja eh nur psychisch bedingt sind. So ist die "Logik" dahinter...
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 8. Februar 2012, 18:58

Danke für die Aufklärung, Juliane. Das Ganze verwaschene "Psycho" kann man natürlich als in hohem Maße unwissenschaftlich beurteilen. So ähnlich wie bei vielen anderen medizinischen Lügen, mit denen man die Leute verschaukelt.
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 8. Februar 2012, 19:03

Ach wie schlau von Herrn Hanebüchensen!
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 8. Februar 2012, 19:26

Ein Skandal der evtl. in vielen Jahren vielleicht auch so oder ähnlich in Verbindung mit MCS-Kranken zu lesen sein könnte?


viewtopic.php?t=17110
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. Februar 2012, 14:54

Ich hatte es ja schon mehrfach hier im Forum geschrieben.

2002 hat Henningnsen den Cochrane-Preis erhalten für "Leitlinien Somatoformer Störungen"



Der Cochrane Collaboration wird nachgesagt, sie sei die höchste Instanz zur wissenschaftlichen Bewertung von medizinischen Therapien.

Wiki:


"Die Cochrane Collaboration , benannt nach Archie Cochrane, ist ein weltweites Netz von Wissenschaftlern und Ärzten. Ziel ist, systematische Übersichtsarbeiten (systematic reviews) zur Bewertung von medizinischen Therapien zu erstellen, aktuell zu halten und zu verbreiten.......



Die Cochrane Collaboration ist eine gemeinnützige Organisation. Die Mitarbeit ist freiwillig. Die Cochrane-Zentren werden von Gesundheitsbehörden, Universitäten oder von wissenschaftlichen Fonds unterstützt. "

http://de.wikipedia.org/wiki/Cochrane_Collaboration



Das Deutsche Cochrane Zentrum (DCZ) repräsentiert die Cochrane Collaboration, ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Ärzten, das sich an den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin orientiert. Das zentrale Ziel ist die Verbesserung der wissenschaftlichen Grundlagen für Entscheidungen im Gesundheitssystem. Dieses Ziel wird vor allem durch die Erstellung, Aktualisierung und Verbreitung systematischer Übersichtsarbeiten (systematic reviews) zur Bewertung von Therapien erreicht. Diese werden in der Datenbank Cochrane Library online veröffentlicht. Auf diesen Webseiten möchten wir alle Interessierten über unsere Arbeit informieren und Akteuren im Gesundheitswesen Hilfestellungen bieten.

http://www.cochrane.de/de/willkommen-au ... -webseiten




Pressemeldung 10.10.2005
" Peter Henningsen...............– zuletzt als leitender Oberarzt – in der Psychosomatischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg. Für seine in dieser Zeit entstandenen "Leitlinien Somatoformer Störungen" erhielt er 2002 den mit 25.000 Euro dotierten Cochrane-Preis........"

http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219


viewtopic.php?t=16754
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 17:24

Das mit den Preisen ist Augenwischerei, Inszenierung, wenn es darum geht, Mangel an wissenschaftlichen Fakten zu vertuschen und bestimmte Riesenumsätze versprechenden Therapien, insbesondere Pillen, deren Nutzen nicht richtig nachgewiesen ist, die jedoch oft starke Nebenwirkungen haben, durchzusetzen.

Dazu gibt es zahlreiche Beispiele, eines davon ist der Nobelpreis an den Heidelberger Forscher Harald zur Hausen für
die Behauptung, ein Virus mit der Bezeichnung \"humanes Papillomavirus\" (HPV) sei der maßgebliche Verursacher von Gebärmutterhals-
krebs. ( http://www.netmoms.de/fragen/detail/nobelpreis-als-notbremse-fuer-entgleisenden-hpv-impfstoff-4612245 )

\"...durch die Vergabe des Nobelpreises an Harald zur Hausen wird
dessen Hypothese von den Krebs verursachenden Viren und damit indi-
rekt auch die Notwendigkeit und Wirksamkeit des auf seinen For-
schungen basierenden Impfstoffs zum Dogma.\"

(siehe o. Link)

- Editiert von mirijam am 09.02.2012, 16:26 -
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 17:34

Ein anderes Beispiel

"Frontale Lobotomie, eine Methode, die das Leben vieler Patienten zerstört hat

Als Erfinder der präfrontalen Lobotomie gilt der Portugiese Egas Moniz. Er vertrat die These, daß man mit der Durchtrennung von Nerven, die vom Stirnlappen zum Zentrum des Gehirns verlaufen, seelische Krankheiten heilen könne. Moniz wurde für diese "Innovation" 1949 der Nobelpreis verliehen - Nachfahren von lobotomierten Patienten setzen sich heute dafür ein, daß ihm dieser posthum wieder aberkannt wird."


http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/367155/frontale-lobotomie-methode-leben-vieler-patienten-zerstoert.html
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 17:37

Zurück zu Henningsen:

"Individuell und undogmatisch helfen

Seine Ziele für das Institut und die Poliklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie im Rechts der Isar sind klar gesteckt. "Ich möchte vier Schwerpunkte ausbauen", fasst Henningsen zusammen.

Dazu zählt einmal die Therapie somatoformer und angrenzender psychischer Störungen. Patienten mit somatoformen Störungen leiden unter anhaltenden Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden, deren organische Ursache jedoch nicht gefunden werden kann.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Psychotraumatologie, die sich mit den psychosomatischen Folgen extrem belastender Lebensereignisse auseinandersetzt.

Des Weiteren legt Henningsen besonderen Wert auf die Betreuung von körperlich erkrankten Patienten mit psychischen Begleiterkrankungen. Dazu zählen vor allem Menschen, die mit einer Krebserkrankung konfrontiert sind.

Als vierten Schwerpunkt plant Henningsen eine intensive Kooperation zwischen Psychosomatik und molekularer Medizin. "Neueste Erkenntnisse aus beiden Gebieten können uns helfen, den Patienten ein immer individuelleres Therapiekonzept anzubieten und so die Heilungschancen zu verbessern", betont Peter Henningsen.

Für seine Ziele möchte er sich nicht vorwiegend an bestimmten Therapieschulen ausrichten, sondern geht undogmatisch und lösungsorientiert vor."


http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 17:39

"Hilfe für Schmerzpatienten ohne Befund

Peter Henningsen widmet sich in seiner Forschung und Therapie vor allem den Patienten, die häufig durch das Raster der medizinischen Versorgung fallen: Menschen, die unter anhaltenden und mitunter quälenden Schmerzen und anderen Körperbeschwerden leiden, deren organische Ursache jedoch nicht gefunden werden kann.

Mediziner bezeichnen diese Beschwerden als somatoforme Störungen. Dazu können beispielsweise so weit verbreitete Leiden wie Reizdarmsyndrom, chronisches Erschöpfungssyndrom und Rückenschmerzen zählen.

"Die Patienten haben oft ein jahrelanges`Ärzte-Hopping´hinter sich und nirgendwo adäquate Hilfe gefunden", berichtet Peter Henningsen.

Sie haben Angst als eingebildete Kranke belächelt zu werden und leben oft mit einem Teufelskreis: Durch die körperlichen Beschwerden kommt es zu einer ständigen Anspannung, die Anspannung verstärkt wiederum die Schmerzen. Ärzte können diesen Teufelskreis unter Umständen noch verschlimmern, wenn sie immer weitere und invasivere Untersuchungen durchführen – ohne auf einen Befund zu stoßen.

"Wir gehen davon aus, dass bis zu einem Drittel der Patienten, die wegen diffuser Beschwerden und Schmerzen zum Hausarzt gehen, unter somatoformen Störungen leiden", betont Peter Henningsen. Doch wie kann man diesen Patienten helfen?"


http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 17:42

"Psychosomatik in den Klinikalltag integrieren

Dies kann beispielsweise über gezielte psychotherapeutische Intervention geschehen.

"Wir müssen den Patienten eine auf sie maßgeschneiderte Therapie anbieten und vor allem die Vorbehalte vieler Patienten gegenüber der Psychotherapie abmildern."

Hilfreich wäre es dabei beispielsweise, wenn nicht der Patient von der somatischen Medizin im Klinikum in die Psychosomatik überwechseln müsste, sondern, wenn Ärzte aus der Psychosomatik den Patienten – auf Wunsch – vor Ort auf der Station besuchen.

"Meine Vision ist es, dass somatische und psychosomatische Medizin eine homogene Einheit im Klinikum bilden.

Ähnlich wie der Anästhesist könnten wir im Bedarfsfall jederzeit unsere Unterstützung anbieten."

In seinem ersten, soeben von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) bewilligten Projekt im Rechts der Isar wird Peter Henningsen Menschen mit somatoformen Störungen eine Kurzzeittherapie anbieten. In dieser speziellen Therapie, die aus 12 Sitzungen besteht, will er Patienten dabei helfen aus der Fixierung auf das organische Leiden und aus dem Teufelskreis auszubrechen."


http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. Februar 2012, 21:21

@ Mirijam


Henningsen erfährt aber Zustimmung in der Medizinlandschaft sonst hätte man ihm nicht 2002 den Cochrane-Preis verliehen.

ebenfalls in der von dir zitierten Pressemeldung vom 10.10.2005

http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219

und der inzwischen schon einen Schritt weiter ist

http://www.ameos.eu/fileadmin/user_uplo ... rungen.pdf
http://www.funktionell.net /S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf


Henningsen befindet sich im weitesten Sinn in Übereinstimmung mit der Definition der WHO:


Das verbreitetste Klassifikationssystem ist die ICD der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die von der WHO vertretene Definition von Gesundheit als „Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“[1] ist für die Definition des Krankheitsbegriffs als Störung von Gesundheit zu beachten. Diese Definition nennt sich auch kurz das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell, wobei die Hierarchie dieser Stufenleiter zu berücksichtigen ist
http://de.wikipedia.org/wiki/Nosologie


Henningsen und die zahlreich beteiligten Fachgesellschaften legen jetzt den Schwerpunkt auf das Instrument Ausschlussdiagnostik, um einem psycho-sozialen Krankheitsmodell nahe zu kommen.

Die Unterzeichner der DBU-Leitlinie befinden sich auf eben diesem Kurs.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. Februar 2012, 21:25

Gesellschaftlich betrachtet ist das eine Medizin als Risikomanagement.

Risikomanagement der Kollateralschäden unserer Lebensweise bei gleichzeitiger Profitmaximierung.

Also ein systemkompatibles Modell.
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. Februar 2012, 21:34

Patienten werden in Zukunft sehr hellhörig sein müssen.

Denn schon in der Hausarztpraxis werden die Weichen gestellt.


Leitlinien sind da, um anzuleiten:


http://www.funktionell.net /S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf

http://leitlinien.degam.de/uploads/medi ... 2011_2.pdf

http://www.dgppn.de/fileadmin/user_uplo ... ersion.pdf

Und welcher Mediziner wird sich von den Kollegen sagen lassen wollen, er habe sich mit dem Patienten zu sehr auf die somatische Seite gesetzt, gar die Krankheit durch
zu viel somatische Diagnostik verstärkt?
Juliane
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon mirijam » Donnerstag 9. Februar 2012, 23:40

Na ja, es stellte schon immer ein beträchtliches Risiko dar, sich in die Nähe der Loge der Seelenklempner zu wagen.
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Beitragvon mirijam » Freitag 10. Februar 2012, 00:49

"Ich möchte vier Schwerpunkte ausbauen", fasst Henningsen zusammen.

Dazu zählt einmal die Therapie somatoformer und angrenzender psychischer Störungen. Patienten mit somatoformen Störungen leiden unter anhaltenden Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden, deren organische Ursache jedoch nicht gefunden werden kann.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Psychotraumatologie, die sich mit den psychosomatischen Folgen extrem belastender Lebensereignisse auseinandersetzt.

Des Weiteren legt Henningsen besonderen Wert auf die Betreuung von körperlich erkrankten Patienten mit psychischen Begleiterkrankungen.

Als vierten Schwerpunkt plant Henningsen eine intensive Kooperation zwischen Psychosomatik und molekularer Medizin



Meine Vision ist es, dass somatische und psychosomatische Medizin eine homogene Einheit im Klinikum bilden."



http ://esgt.ieo.med.tu-muenchen.de/de/news/archiv.php?we_objectID=291&we_objectTID=219



Na, alles klar?
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boykottieren wir die Umweltmediziner

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Februar 2012, 10:01

Prof. Henningsen von der TU München hat sehr viele Fachgesellschaften mit in sein Boot auf der Isar geholt:


Teilnehmende Fachgesellschaften und Verbände:

Deutsches Kollegium für
Psychosomatische Medizin
(DKPM) (federführend)
(Mandatsträger: Peter Henningsen)

Deutsche Gesellschaft für
Psychosomatische
Geburtshilfe und Gynäkologie
(DGPFG) (Mandatsträgerin:
Friederike Siedentopf)

Deutschen Gesellschaft für
Psychosomatische Medizin und
Ärztliche Psychotherapie e.V.
(DGPM) (federführend)
(Mandatsträger: Peter Henningsen)

Deutsche Gesellschaft für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirurgie
(DGHNO) (Mandatsträgerin:
Astrid Marek)

Deutsche Gesellschaft für
Allgemeinmedizin und
Familienmedizin (DEGAM)
(Mandatsträger: Markus Herrmann)

Deutsche Gesellschaft für
Urologie (DGU)/ AK
Psychosomatische Urologie
und Sexualmedizin
(Mandatsträger: Dirk Rösing)

Deutsche Gesellschaft für
Psychiatrie, Psychotherapie und
Nervenheilkunde (DGPPN)
(Mandatsträger: Volker Arolt)

Deutsche Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde (DGZMK) /AK
Psychologie und
Psychosomatik
(Mandatsträgerin: Anne
Wolowksi)


Deutsche Gesellschaft für
Chirurgie (DGCH) (Mandatsträger:
Marcus Schiltenwolf)


Deutsche Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe
(DGGG) (Mandatsträgerin.
Friederike Siedentopf)

Deutsche Gesellschaft für Innere
Medizin (DGIM) (Mandatsträger:
Hubert Mönnikes)

Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie (DGK)
(Mandatsträger: Karl-Heinz
Ladwig)


Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN)
(Mandatsträgerin: Marianne
Dieterich)

Deutsche Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh)
(Mandatsträger: Wolfgang Eich)

Deutsche Gesellschaft für
Psychoanalyse, Psychotherapie,
Psychosomatik und
Tiefenpsychologie (DGPT)
(Mandatsträger: Gerd Rudolf)

Deutsche Gesellschaft für
Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten
(DGVS) (Mandatsträger: Hubert
Mönnikes)

Deutsche Psychoanalytische
Vereinigung (DPV)
(Mandatsträger: Ulrich Schultz-
Venrath)

Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und
Orthopädische Chrirurgie
(DGOOC) (Mandatsträger:
Marcus Schiltenwolf)

Deutsche Gesellschaft für
Medizinische Psychologie
(DGMP) (Mandatsträgerin: Heide
Glaesmer)

Deutsche Dermatologische
Gesellschaft (DDG)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)


Deutsche
Gesellschaft für
Verhaltensmedizin
und
Verhaltensmodifikation
(DGVM)
(Mandatsträger:
Winfried Rief)

Deutsche Gesellschaft für
Allergologie und Klinische
Immunologie (DGAKI)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)

Fachgruppe Klinische
Psychologie und
Psychotherapie der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie
(DGPs) (Mandatsträgerin:
Alexandra Martin)

Deutsche Gesellschaft für
Kinder- und Jugendmedizin
(DGKJ) (Mandatsträgerin:
Kirsten Mönkemöller)

Gesellschaft für Hygiene,
Umweltmedizin und
Präventivmedizin (GHUP)
(Mandatsträgerin: Caroline Herr)

Deutsche Gesellschaft für
Sozialmedizin und Prävention
(DGSMP) (Mandatsträger:
Wolfgang Deetjen)

Deutsche Gesellschaft für
Arbeitsmedizin und
Umweltmedizin (DGAUM)
(Mandatsträger: Dennis Nowak)

Deutsche
Arbeitsgemeinschaft
Selbsthilfegruppen (DAG
SHG) (Mandatsträger: Jürgen
Matzat)


http://www.funktionell.net /S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
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Beitragvon Juliane » Freitag 10. Februar 2012, 10:03

Nochmal hervorgehoben:




Gesellschaft für Hygiene,
Umweltmedizin und
Präventivmedizin (GHUP)
(Mandatsträgerin: Caroline Herr)



Deutsche Gesellschaft für
Arbeitsmedizin und
Umweltmedizin (DGAUM)
(Mandatsträger: Dennis Nowak)


Deutsche Gesellschaft für
Allgemeinmedizin und
Familienmedizin (DEGAM)
(Mandatsträger: Markus Herrmann)


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Beitragvon mirijam » Freitag 10. Februar 2012, 23:02

Henningsen meint also (siehe obige Posts):

"Dazu zählt einmal die Therapie somatoformer und angrenzender psychischer Störungen. Patienten mit somatoformen Störungen leiden unter anhaltenden Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden, deren organische Ursache jedoch nicht gefunden werden kann."


Da muss ich dem Psychiater widersprechen, denn die Biochemie kann Schmerzen und andere körperliche Beschwerden sehr wohl erklären:


NITROSATIVER STRESS: PEROXYNITRIT ZERSTÖRT WICHTIGE ZELLEN IM ORGANISMUS!!!

STÖRUNGEN DES STOFFWECHSELS DER ENZYME !!!


Also was nun Herr Psycho-Professor? Ich sehe zwei Möglichkeiten:

1) Sie machen einen Fortbildungskurs in Biochemie (z. B. bei Prof. Martin L. Pall);

2) Sie bleiben in Ihrem Schwarzen Loch und brüten weiter vor sich hin.
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Beitragvon Kira » Sonntag 12. Februar 2012, 20:24

Seelsorge für die Industrie
Von Blech, Jörg

Die Elite der Nervenheilkunde ist eng mit Pharmakonzernen verflochten: Psychiater, Neurologen, aber auch Psychologen arbeiten als bezahlte Berater für die Unternehmen. Nun fordert ein Professor seine Kollegen auf, ihre Nebeneinkünfte offenzulegen.

\" Ärzte, die an Leitlinien mitschreiben, sollten Zuwendungen aus der Industrie prinzipiell offenlegen. Ob und wann diese Empfehlung aufgegriffen wird, liegt jedoch im Ermessen der jeweiligen medizinischen Fachverbände. Und die sind, wie die DGPPN, oftmals mit der Industrie verbandelt und tun sich schwer mit Transparenz.\"

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78522323.html
- Editiert von Kira am 12.02.2012, 19:25 -
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Beitragvon Juliane » Montag 13. Februar 2012, 17:32

Dr. Claus-Hermann Bückendorf wird an Bord der Color Magic Februar 2012
über

Störungen der Neuro-Endokrinen-Balance
Gibt es therapeutische Ansätze?

referieren.

http://www.dbu-online.de /fileadmin/grafiken/Flyer/Seminar_Flyer_dbu.pdf

Im Internetauftritt von Dr. Claus-Hermann Bückendorf findet man einen längeren Text:

Störungen der neuroimmunoendokrinologischen Balance

"Das chronische Müdigkeitssyndrom (CFS) und Fibromyalgiesyndrom (FMS) sind als Varianten einer umfassenden Gesundheitsstörung, des CMI (Chronic Multisystem Illness), mit Störung neuro-endokriner und immunolgischer Regulations-systeme anzusehen, zu denen auch das MCS (Multiple Chemikalien-Sensitiviät) gehört. 5,6 Diese klinischen Symptomkomplexe sind häufig mit einer Vielzahl funktioneller, vegetativer und psychischer Beschwerdebilder assoziiert. Hierzu zählen u.a.: Migräne, Reizdarmsyndrom, Restless-legs-Syn-drom, Adipositas, Raynaud-Syndrom, prämenstru-elles Syndrom (PMS), Burn-out-Syndrom, reaktive Depression, Temporomandibuläres Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS/ADHS), Angst- und Schlafstörungen.......


Die neuroimmunologische Forschung hat die Ver-netzung neuroendokriner und immunologischer Regelkreise, das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele in den letzten Jahrzehnten durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt....


Beim chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) findet man fast immer eine Störung der neuroendokrinen Stressresponseachse im Sinne einer Dysfunktion.......


Störungen der neuroimmunoendokrinologischen Balance
http://www.praxis-bueckendorf.de/front_ ... p?idcat=72



Bückendorfs Phytocortal Studie
viewtopic.php?t=17141
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Beitragvon Kira » Dienstag 14. Februar 2012, 11:19

auch Peter Jennrich macht Werbung für:

24.-26. Februar 2012
Kreuzfahrtschiff M/S Color Magic (Kiel-Oslo-Kiel)

Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner

in Kooperation mit EUROPAEM und DGUZ

Interdisziplinäres Umweltmedizinisches Kompaktseminar

-Von der Anamnese zur Therapie-

http://www.tierversuchsfreie-medizin.de/?VORTR%C4GE
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Beitragvon Kira » Dienstag 14. Februar 2012, 11:20

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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon Kira » Freitag 24. Mai 2013, 12:51

auch das sollte man hier erwähnen:

Fehlinformation durch Prof. Henningsen
viewtopic.php?f=94&t=11883

Bald erscheint die Bibel der Psychiatrie neu
viewtopic.php?f=91&t=19457

Donate-Umweltmedizin 2013 –eine Bilanz nach 20 Jahren
viewtopic.php?f=93&t=19531
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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon Janik » Mittwoch 29. Mai 2013, 09:12

Wie sind die aktuellen Erfahrungen von MCS Patienten bei den dbu Umweltmedizinern?
Versucht man Euch MCS mäßig zu unterstützen oder bietet man Euch ein "Bio-psycho-soziales Konzept" und begleitende Psychotherapie, etc. an?
Janik
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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon Kira » Freitag 18. Oktober 2013, 17:28

Mitschnitte der Vorträge "Interdisziplinäres Umweltmedizinisches Kompaktseminar -Von der Anamnese zur Therapie-" 24. bis 26. Februar 2012

http://www.dbu-online.de/fachwissen/kompaktseminar.html
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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon shadow » Mittwoch 9. Juli 2014, 18:41

Arztsuche
... Klären Sie bitte vor dem Erstkontakt ab, ob Sie einen speziellen Termin zur Umweltsprechstunde benötigen und informieren Sie sich über die Kosten, da umweltmedizinische Beratungen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten sind und den sog. "IGeL"-Leistungen unterliegen. ....

http://www.dbu-online.de/arztsuche.html
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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon User379 » Mittwoch 9. Juli 2014, 18:58

shadow hat geschrieben:
Arztsuche
... Klären Sie bitte vor dem Erstkontakt ab, ob Sie einen speziellen Termin zur Umweltsprechstunde benötigen und informieren Sie sich über die Kosten, da umweltmedizinische Beratungen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten sind und den sog. "IGeL"-Leistungen unterliegen. ....

http://www.dbu-online.de/arztsuche.html

Eins verstehe ich nicht, Umwelterkrankungen sind doch nach WHO ICD richtige Krankheiten also warum werden Behandlungen, Untersuchungen, Labor dann nicht durch die GKV bezahlt? Warum muss ich die als IGEL selber zahlen?
User379
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Re: boykottieren wir die Umweltmediziner?

Beitragvon Kira » Dienstag 28. Oktober 2014, 10:14

siehe auch

14. Umweltmedizinische Jahrestagung 2015 viewtopic.php?f=91&t=19082&p=119710#p119710
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