Neues MCS Paper

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Beitragvon Dr. Tino Merz » Sonntag 22. April 2012, 17:18

Info an die MCS Community,

es wird ein neues MCS Paper geben.
Mir ist aufgefallen dass Ihr mehr Anleitung braucht um Eure Rechte durchzusetzen.

Gruß,
Dr. Tino Merz
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Beitragvon Clarissa » Sonntag 22. April 2012, 17:23

Da sag ich schon mal Danke.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Twei » Sonntag 22. April 2012, 17:49

Danke - für diese tolle Info...
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Beitragvon Amazone » Sonntag 22. April 2012, 18:02

An Herrn Dr. Merz,

da hätte ich gleich noch eine Frage zur Durchsetzung unserer Rechte. Können Sie uns dazu auch etwas im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) für Menschen mit Behinderungen durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Chemikalien sagen?

Lt. Aussage eines Mitglieds des UN-Fachausschusses sind nämlich auch wir durch die UN-BRK geschützt, kommen aber im Nationalen Aktionsplan nicht vor.

Vielen Dank im Voraus
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Beitragvon Kira » Sonntag 22. April 2012, 18:57

Danke Dr. Merz,
- das hört sich gut an .... bin gespannt und neugierig.
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Beitragvon Galaxie » Sonntag 22. April 2012, 18:57

Ja danke, Dr. Tino Merz, das ist uns hier bekannt und das es da ein paar Grüppchen gibt die das nicht so wissen dafür können andere wir hier und woanders die betroffen sind auch nichts und auch nichts dagen ausrichten. Selbst wenn wir die Info. die sie hier reinstellen weitergeben, nehmen die nur Betroffene, aber passieren tut nichts und das nützt uns ja wenig. Auch ist es zuviel verlangt von schwer kranken sich in irgendwelche SHG begeben zu müssen, denn die die das vorschlagen sollten, das doch selbst mal tun, wenn sie noch dazu imstande sind.

Auch nützen keine negativen Statmentns uns gegenüber -. Bei Veröffentlichungen von MCS-Betroffenen z.B. bei RTL durch negative Medienaussagen der Lobby, denn gegen ein Strom schimmt man nicht so einfach....

LG
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Beitragvon Miss Excel » Sonntag 22. April 2012, 20:12

Hallo Herr Dr. Merz,

vielen Dank, dass Sie hier mitlesen und schreiben!
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Beitragvon Melville » Sonntag 22. April 2012, 22:14

Danke Herr Dr. Merz,

Sie geben uns Mut.
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Beitragvon darkat » Montag 23. April 2012, 14:09

Seit vielen Monaten versuchen einige von uns, eine Aufnahme in den Nationalen Aktionsplan zu erreichen, und auch eine Aufnahme in den Behindertenbericht (wobei ich z.B. vorschlug, Menschen mit Duftstoffunverträglichkeiten aufzunehmen, da viele Menschen mit MCS noch gar keine Diagnose haben).

Die Sache läuft immer nach dem gleichen Muster ab:

1. Entweder man bekommt überhaupt keine Antwort oder

2. der Angeschriebene teilt mit er sei nicht zuständig oder

3. man bekommt die Antwort, dass der Angeschriebene schon weiß, dass da Probleme vorliegen und er nun weitergehende Informationen einholen will.
In den daraufhin erteilten Informationen heißt es dann in aller Regelmäßigkeit
- für uns sei schon gesorgt
- Parfüm in Krankenhäusern könne man nicht verbieten, weil das eine Einschränkung der Freiheit der Mitmenschen sei und überhaupt sei ja die Ursache von MCS noch gar nicht geklärt usw. usw.

Lieber Dr. Merz, Sie haben Recht, wir kämpfen und kämpfen an allen Fronten, aber es kommt meistens nichts dabei heraus, schon gar nicht umfassende Änderungen wie Barrierefreiheit, Aufklärung der Bevölkerung, Vorsorge und medizinische Versorgung in Dallas-Qualität.

Danke, dass Sie sich Gedanken dazu machen wollen, eine Anleitung können wir dringend gebrauchen. Herzliche Grüße.
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Beitragvon Yol » Montag 23. April 2012, 15:59

@ Dr. Merz: Herzlichen Dank für Ihre sehr aufschlussreiche objektive Information. Sie haben schon mehrmals im Blog geschrieben - bliebe zu hoffen, dass alle diese wertvollen Informationen umgesetzt werden. Dies kann aber nur von seiten der MCS-Kranken geschehen - andere werden für uns nichts tun, das müssen wir selber tun. Am besten wäre es ja zusammen - zusammen etwas Konkretes auf die Beine zu stellen, was jeder mit MCS verwendet könnte.
Wenn alle gut informierte MCS-Kranken sich auf den realen Wissenstandstand berufen würden - ja dann bräuchte man hier wohl nicht endlos über das zu debattieren, was es nicht zu debattieren gibt.
Nochmals danke, dass Sie diese wichtige Information hier eingesetzt haben - noch dazu gratis, was so an sich nicht üblich ist bei Fachleuten.
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Beitragvon Yol » Dienstag 24. April 2012, 16:54

@ Darkat: Die Antworten zu Parfüm - die kann man sehr leicht aushebeln.
Help, d.h. bei uns Hilfe Zuhause - sollte in uunser Haus kommen um meinem Sohn eine Glutathionspritze zu verabreichen - ich bemerkte dazu aber, dass in unser Haus nur NEUTRAL riechende Menschen kommen könnten, wir seien beide Parfümallergiker. Daraufhin wurde mir gesagt, dass man niemandem verbieten könne Parfüm zu benutzen, das sei ein Eingriff in die persönliche Freiheit!
Meine Gegenfrage war dann_ Und was ist es dann gegenüber unsrer persönlichen Freiheit, wenn Sie durch ihr Kommen unser Haus für uns unbewohnbar machen? Das wurde nun denn nicht gut aufgenommen.
Was aber ganz klar die Diskussion beendete war, dass ich die Lebensmittelbranche zitierte - da darf niemand mit lackierten Nägeln arbeiten - und man muss neutral riechen um Salat, Brot, Fleisch zu verkaufen. Und das steht im Vertrag dieser Leute - die nur mit toter Materie arbeiten.

Ich arbeite dran dass Entscheidungsträgern bewusst wird, dass im medizinischen Bereich genauso gehandelt werden muss wie in der Lebensmittelbranche - schliesslich haben kranke Menschen - die wohl immer ein lädiertes Immunsystem haben - die gleichen Rechte wie ein Salatkopf, dem das Parfüm auch nicht gut tut - niemand würde ihn mehr kaufen....
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Beitragvon Mike » Dienstag 24. April 2012, 17:36

Danke Herr Dr. Merz

ich warte schon gespannt auf das neue Paper.
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Beitragvon Kira » Samstag 5. Mai 2012, 13:24

Wann wird es dieses neue MCS Paper geben?
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Beitragvon Dr. Tino Merz » Samstag 5. Mai 2012, 15:56

Es wird noch ein wenig dauern und es wird diesmal nicht kostenlos sein.
Näheres wenn es soweit ist.
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Beitragvon Clarissa » Samstag 5. Mai 2012, 16:13

wenns was taugt, ist das vollkommen okay. ist nur noch eine frage der höhe der vergütung.
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Beitragvon Dr. Tino Merz » Samstag 5. Mai 2012, 16:15

In angemessener Höhe.
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Beitragvon Clarissa » Samstag 5. Mai 2012, 16:33

[quote]In angemessener Höhe.[/quote]Der war gut. Also abwarten und Tee trinken, Können sie schon einen Zeitraum benennen?

LG
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Beitragvon Yol » Samstag 5. Mai 2012, 16:44

Dass niemand umsonst arbeiten sollte ist an sich selbstverständlich. Vor Jahren hatten wir hier begonnen einen Notfonds einzurichten - was aber aufgegeben wurde - csn kann nicht Sozialamt sein/ersetzen.. Mit so einem Fonds für Ausgaben, die eigentlich allen MCS-Kranken helfen würden - könnte man dann auch die ganz wichtige Wissensarbeit von Dr. Merz bezahlen...
Es stellt sich nur - wie eigentlich immer - die leidliche Frage: wer macht mit - und wird die Arbeit von Dr. Merz auch verwertet, bezw. eingesetzt um eine Besserstellung MCS-Kranker zu erreichen?
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Beitragvon Yol » Samstag 5. Mai 2012, 16:49

@ Clarissa: Stell Dir vor, man hätte sich die Arbeit von Dr. Merz 2007 etwas genauer angeschaut - daran zusammen gearbeitet - wären wir dann nicht heute schon ein bisschen weiter? Teetrinken ist dabei auch noch eine ganz angenehme Sache. Was aber dem Teetrinker nicht bekommt: endlose Diskussionen zu führen die zu nichts führen - weil sie eigentlich nicht geführt zu werden brauchen.
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Beitragvon Silvia K. Müller » Samstag 5. Mai 2012, 17:17

Genau so ist es Yolande. Es wurde schon unglaublich viel wertvolle Arbeit geliefert und nur sehr wenige haben begriffen, dass man damit
seinen eigenen Fall gewinnen kann und für alle Akzeptanz und Anerkennung auf allen Ebenen erreicht.
Viele sind statt dessen auf die raffinierten Finten und hohlen Sprüche von dubiosen Vereinen reingefallen und hatten dabei selbst bitteres Nachsehen.

Wie auch immer, es ist nie zu spät die Augen zu öffnen, um zu erkennen und die eigene Vorgehensweise zu ändern um Erfolg zu haben.
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Beitragvon Amazone » Sonntag 6. Mai 2012, 17:09

Leider habe ich noch keine AW auf meine Frage erhalten, ob in dem neuen MCS-Paper etwas über die Durchsetzung unserer Rechte in Bezug auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention stehen wird.

Man will ja schließlich keine Katze im Sack kaufen.

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Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 6. Mai 2012, 17:45

Warum wartet Ihr nicht einfach ab bis Dr. Merz fertig ist?
Es ist doch bekannt, dass auch er CFS und MCS hat.
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Beitragvon Amazone » Donnerstag 14. Juni 2012, 19:04

Wie sieht es aktuell mit dem angekündigten MCS Paper aus?
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Beitragvon Kira » Freitag 6. Juli 2012, 11:19

Wann können wir mit dem neuen Paper rechnen?
Viele toxisch Geschädigte warten schon sehr gespannt darauf.
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Beitragvon Maus 22 » Freitag 6. Juli 2012, 12:13

Der Envio-prozess, auf den 1000de Leute interessiert schauen, könnte für uns, die ebenfalls gegen ihre BG kämpfen, ein Wegweiser werden.
Durch das von Dr. Merz angekündigte Papier könnte es vielleicht eine Wende im Envio-Prozess geben.
Bitte, bitte, wann kommt das Papier ?

Da ich ebenfalls kurz vor einem Prozess stehe, habe ich den Eindruck, dass mein Gutachter einen Riesenblick auf den Envio-Prozess wirft, da er (seit Nov 2009) sein Gutachten vor sich herschiebt.
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Beitragvon Yol » Freitag 6. Juli 2012, 17:33

Mal nachfragen bei Dr. Merz - und nicht vergessen - Fachleute haben auch einen Preis. Bisher hat Dr. Merz für uns viele sehr wertvollen Informationen im Blog eingesetzt. Da allgemeinerweise Toxikologen von ihrer Arbeit leben, sollte man es nicht immer als selbstverständlich ansehen - dass Dr. Merz für uns immer gratis arbeiten sollte.

Vielleicht einfach mal bei Dr. Merz nachfragen, wann und zu welchem Preis das Preis zu haben ist.
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Beitragvon Yol » Freitag 6. Juli 2012, 17:33

Sorry - sollte heissen - wann und zu welchem Preis das Paper zu haben ist.
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Beitragvon Janik » Samstag 7. Juli 2012, 17:03

Dr. Merz verfasst ein MCS spezifisches Paper. Mir ist nicht bekannt dass die Envio Opfer MCS haben.
Ist Euch etwas dazu bekannt?
Mir ist bekannt, dass dort die ursächliche Chemikalie PCB war. Bei PCB herrscht eine andere toxisch bedingte Problematik vor die nichts mit MCS zu tun hat.
Janik
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Beitragvon Amazone » Freitag 20. Juli 2012, 18:01

??????????????????????
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Beitragvon Blonde Babe » Freitag 20. Juli 2012, 22:39

Was haste denn für eine ??? Frage auf dem Herzen Amazone?
Sprich Dich aus.
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Beitragvon Kira » Samstag 25. August 2012, 08:21

neue Info von Dr. Merz bei
http://www.symptome.ch/blog/umweltkrankheiten-sind-allgemein-anerkannte-krankheiten-who/

Umweltkrankheiten sind allgemein anerkannte Krankheiten (WHO)

16. Juli 2012 | Autor: Dr. Tino Merz (6 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von

In Deutschland – und das gilt auch für das restliche Mitteleuropa (in UK und Skandinavien ist die Situation etwas anderes) – gelten die Umweltkrankheiten mit ihrem komplexen Krankheitsbild als rätselhaft und die Psychothese als diskutabel. Rechtlich herrscht die Psychothese.
Auf letzteres kommt es an. Um Wissenschaft geht es dabei nicht.

Die Wissenschaft hat die Fragen, die für eine sichere Erkenntnis ausreichen, bis Ende der 80er Jahre beantwortet und die häufigsten Umweltkrankheiten definiert (Diagnosekriterien). Diese sind auch anerkannt: sie sind in der Liste der Diagnosen der WHO, dem ICD-10 (International Classifikation of Deseases), aufgenommen. Die Ärzteinformation listet die Diagnosekriterien, Erscheinungsjahr und Autor und die Klassifikation im ICD. Damit enthält sie alle Daten für den Nachweis der Anerkennung.

Das Problem liegt darin, dass es keiner nutzt. Das Vorurteil ist stärker als nachprüfbare Fakten – und das zum eigenen Schaden!
Keine der Klassifikationen weist auf eine psychiatrische Krankheit hin.
In Deutschland wurde das alles verschlafen.

Erst seit Mitte der 90er-Jahre gibt es dazu eine Debatte und auch erst seit dieser Zeit gibt es die Psychothese („Ökochonder“ und Erlanger Studie, beide 1995). Die Umweltmediziner und die Selbsthilfegruppen glauben steif und fest, es sei ein wissenschaftliches Problem und wollen ausgerechnet die „überzeugen“, die die Psychothese erst erfunden haben, um das Rad zurückzudrehen.

So entsteht jede beliebige Verwirrung: Die einen Gutachten kennen den allgemein anerkannten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis nicht, die anderen wollen davon nichts wissen. Da kann man beliebig lang ohne Ergebnis diskutieren – wir tun das seit fast 20 Jahren. Das ist eine Debatte, die das Fundament ausklammert.

An dieser Stelle soll ein kurzer Aufriss der Wissenschaftsentwicklung in Sachen MCS zur Glaubhaftmachung eingefügt werden:

1948 entdeckte der Allergologe Theron D. Randolph die chemische Sensitivität. Er hat unermüdlich Anamnesen durchgeführt, Tests gemacht, die Patienten erneut befragt usw. usf.. Dabei fiel ihm 1948 das Ausbleiben allergischer Reaktionen auf, wenn die Testsubstanzen von wild gewachsenen Früchten stammten. Es waren also nicht die Früchte, sondern Spritzmittel im Niedrigdosisbereich.
1962 publizierte er erste Erkenntnisse.
1966 wies die Neurologin Muriel Kailin Reaktionen auf DDT deutlich unterhalb der Durchschnittsbelastung elektrophysikalisch nach. Das war der erste Doppelblind-Nachweis der chemischen Sensitivität.
In den 70er-Jahren hat Miller die erste Therapie entwickelt (Miller 1977), die Provokations/Neutralisation-Therapie.
In den 80er-Jahren kamen weitere Immuntherapien hinzu (TF, ALF).
1987 wurden Diagnosekriterien definiert (Cullen 1987, heute: Konsenskriterien 1999)
1992 hat die WHO MCS im ICD-10 (International Criteria of Diagnostics – 10. Auflage) unter Allergie rubriziert (T78.4). Damit ist MCS eine anerkannte organische Erkrankung durch äußere Einwirkung.
1992, 1994, 1995 und 1997 wurden die vier Bände des Standardwerkes „Chemical Sensitivity“ von Rea publiziert (3 000 Seiten)
1995: Die Psychothese gibt es erst seit Mitte der 90er Jahre, vorher war MCS 4 Jahrzehnte organisch bedingt. Für diese These gab es nie einen wissenschaftlichen Grund. Gemessen an der Literaturlage hätte sie nicht formuliert werden dürfen. Soweit Studien diese These „belegten“, so verwechseln sie Ursache und Wirkung: Psychische Defizite sind Frühsymptome von Neurotoxika.
1998 haben zwei Professoren des renommierten MIT den wissenschaftlichen Fundus zu MCS gesichtet und überprüft (Ashford & Miller 1998) und dessen Gültigkeit bestätigt.
2007 wurden von Pall die grundlegenden biochemischen Pathomechanismen aufgeklärt (Pall 2007).
Wie, wird der Leser nun fragen, kann dann ein ganz anderes Bild entstehen? Nun, ganz einfach, wenn beide Seiten, die heftig diskutieren, die Grundlagen nicht kennen.

Wer eine Wissenschaftsdebatte führt, hat schon verloren, denn damit räumt man ein, dass der völlig eindeutige allgemein anerkannte Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis gar nicht existiert. Und genau darin sind sich die Diskutanten einig.

Die umweltmedizinischen Gutachter machen den Fehler, dass sie glauben, MCS oder CFS über Laborparameter objektivieren zu können. Eine Objektivierung im juristischen Sinn erfolgt aber über die Diagnose und die ist immer klinisch definiert. Sie müssten nur die Diagnosekriterien hinschreiben und nachvollziehbar die Diagnose stellen; anschließend könnten sie immer noch zeigen, dass sie dem arbeitsmedizinischen Gutachter haushoch überlegen sind.

Und die Betroffenen? Die suchen im Internet nach neuen Publikationen. Damit suchen sie in der falschen Richtung. Das Anerkannte ist entscheidend, nicht er aktuelle wissenschaftliche Diskurs.

„Wer ist eigentlich Rea?“, werde ich manchmal gefragt. Tja, so entsteht eben ein falsches Bild, wenn die Aktivisten nicht einmal das gültige Standardwerk kennen, geschweige den Inhalt. Die Debatte hat seit 1995 das Thema verfehlt: es ging nie um wissenschaftliche Klärung, sondern um das Verstehen, was schon Jahrzehnte bekannt ist – „gesicherte Erkenntnis“.

Wen dieser Text skeptisch stimmt oder einfach mehr wissen möchte, der kann etwa in meinen Blogs bei CSN und bei dr-merz.com weiterführende Informationen finden. Dort habe ich aus verschiedener Perspektive beleuchtet, dass der Schlüssel für „Recht bekommen“ der „allgemein anerkannte Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis“ ist. Auf den muss man insistieren – dann hat die Psychothese keine Chance.

Ärzteinformation




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Beitragvon Moritz » Sonntag 26. August 2012, 13:06

Das ist nichts Neues, das steht alles im CSN Blog in der Dr. Merz Rubrik:

http://www.csn-deutschland.de/blog/category/dr-tino-merz-zu-mcs-umweltkrankheiten/
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