Im Blog habe ich gerade drei Kommentare zum Thema Vitamin B12 und Co gelesen
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/11/01/die-letzten-monate-im-leben-der-chemikaliensensiblen-angelika-s/#comments
Zitat 1
BrunO 1. November 2009 um 17:38
Mich erschreckt, wie schnell es mit Angelika zu Ende ging. Mona schreibt, sie selber konnte in ihre Krankheit reinwachsen. Angelika hatte nicht genug Zeit, sich mit den gegebenen Bedingungen zu arrangieren. Außerdem was heißt das? Ist das Leben?
Kann jemand mit Fachverstand zum folgenden etwas sagen: Sie bekam Vitaminspritzen. Auch Vitamine werden synthetisch gewonnen oder chemisch extrahiert. Hat sie davon einen beschleunigenden Schub bekommen? Vielleicht sollte man vorsorglich von allen “Gaben” dieser Art abraten.
Zitat 2
Janik 1. November 2009 um 18:18
Du fragst wegen der Vitaminspritzen. Es ist grenzwertig meiner Meinung nach. In einer guten Umweltklinik mit viel Erfahrung und nach vernünftiger Labordiagnostik können Vitaminspritzen angesagt sein.
Es gibt Hersteller die hypoallergene Medikamente herstellen, auch unkonserviert.
Was Angelika bekam wissen wir nicht. Ein Zuviel kann schon einen Schub auslösen oder ein fragiles System eskalieren lassen, rein logisch gesehen ist das schon so zu erwarten.
Zitat 3
Domiseda 1. November 2009 um 22:34
Der Tod von Angelika macht mich sehr traurig und auch meine Gedanken begleiten ihre Familie.
Zum Kommentar von BrunO und von Janik: wenngleich ich mir nicht anmaße, Fachverstand zu haben, möchte ich nach mehr als zwanzig teils sehr harten MCS-Jahren einige Erfahrungen äußern. Ohne sorgfältigst ausgesuchte und synergistisch aufeinander bezogene Infusionen antioxidativer Substanzen (ich schreibe ausdrücklich nicht nur “Vitaminspritzen”)wäre ich nicht mehr am Leben. Vor allem bei meinen jederzeit provozierbaren krisenhaften Verschlechterungen (ich vertrage dann auch oral gar nichts mehr) sind sie die allereinzige Möglichkeit, überhaupt eine Überlebensbasis zu gewährleisten. Da jeder Arzt in meinem Fall zeitlich überfordert ist mit der Suche nach vertragenen, hypoallergenen und konservierungsfreien Spritzen leiste ich die äußerst zeitintensive Sisyphus-Suche im Vorfeld weitgehend selbst: z.B. Durchforsten der “Roten Liste”, um schon mal das auszuscheiden, was nicht infragekommt. Innerhalb der dann infragekommenden Präparate wird möglichst versucht, ein Rotationsprinzip aufzubauen.
In Krisen kann erstmal ein infundierter Stoß einer Substanz die Voraussetzung dafür sein, daß der circulus vitiosus durchbrochen wird.
Wenn ich aber bei der Fallgeschichte von Angelika die Empfehlung lese Vit B12, Vit B1, Vit B6 sechs Wochen lang, so widerspricht dies allen meinen
Erfahrungen, auch weil MCS-Patienten dann sehr schnell von defizitären Werten auf Überschußwerte kommen.
Wenngleich Vit B12 entsprechend dem Pall`schen Denkansatz nitrosativen Stress senkt, so leistet Vit B12 meiner Erfahrung nach eben dennoch nicht die Verminderung von MCS-Reeaktionen- es dämpft, aber die Probleme bleiben. Vit B6 erzeugt allein gegeben
automatisch Zink-Mangel, der bei MCS verheerende Folgen haben kann, gerade wenn eine unterschwellige Porphyrie da ist.
Hinzukommt:
das am besten vom Körper verstoffwechselte Vit B12 ist Methylcobalamin. Alle mir auf dem deutschen Markt bekannten B12-Spritzen sind nicht Methylcobalamin; die meiner Information nach einzige in Deutschland erhältliche B12-Spritze Methylcobalamin ist vom japanischen Markt und hat den Bestandteil Mannitol(das aber verstärkt bei mir MCS-Reaktionen!). Ich persönlich bin sehr dankbar für Infusionen im Akutfall, fahre aber dann selbständig fort mit Vit B12-Tropfen Methylcobalamin auf Wasserbasis; diese muß man nicht schlucken und sie können durch die Mundschleimhaut aufgenommen werden; ebenso kann man sich Vit B1-Tropfen auf Wasserbasis in der Apotheke herstellen lassen . Man hat so die Möglichkeit, mit Miniportionen zu arbeiten und nachzuschieben. Viele Substanzen von Spritzen (z.B.Selen oder Zink) kann man in die Mundhöhle sprühen- sofort bei Bedarf und miniportioniert. So mache ich auch ganz gute Erfahrungen (auch hinsichtlich der Reduzierung von Depressionen mit akuter Suizidgefahr)mit reduziertem Glutathion in Form von Tationil (dieses lasse ich mir aus Italien mitbringen; es ist dort rezeptfrei und kostet wesentlich weniger als in Deutschland-1 Ampulle dort circa 3 Euro): 1/3 wird mir infundiert, den Rest fülle ich mit Spitzkanülen in eine Glasflasche mit Sprühkopf und spühe es im Mund in die Wangenschleimhaut- Vorsicht: nur kurz haltbar); ebenso kann man z.B. ACC-injekt versprühen. Um soweit es irgend geht unabhängig zu sein von nicht erreichbaren, am Wohnort nicht vorhandenen Spezialisten, um kein Notfall zu werden, um nicht MCS-inkompetenen Ärzten in die Hände fallen zu müssen, habe ich mir ein Arsenal aller einigermaßen verträglichen Substanzen zu Hause angelegt:
Ich halte für unumgänglich, Laborwerte machen zu lassen (für viele Einzelsubstanzen sind diese nicht teuer); wenn Vitamine und Mineralien defizitär sind, müssen die Krankenkassen (auch die gesetzlichen) eine Behandlung bezahlen!
Am meisten habe ich bezüglich der Interaktionen und die Gefahren von Dysbalancen zwischen Vitaminen, Mineralien usw gelernt aus dem Buch von Kuklinski “Das HWS-Trauma..”. Es ist allerdings sehr mühsam zu lesen. Viele Anregungen verdanke ich auch dem Buch von Runow “Wenn Gifte auf die Nerven gehen”.