Aus einer Dissertation:
"Adaptationseffekte wurden im Kneippkurverlauf vielfach und anhand unterschiedlichster
Parameter untersucht. Am Beispiel der Kortisolausschüttung bei Rheumapatienten während
einer Kneippkur konnte festgestellt werden, dass deren Maximalausschüttung sich
von den Nacht-, in die Morgenstunden verschob, was tendenziell einer Normalisierung
entspricht (DOTZER 1984).
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Durch Adaptation kommt es nach regelmäßiger Kälteexposition im Tierversuch zu einer
Abnahme der sympathikotonen Reizbeantwortung durch Katecholaminausschüttung
(BARRAND et al. 1981). Dieses Ergebnis konnte für den Menschen bestätigt werden. Bei
Winterschwimmern kommt es nach drei Monaten, infolge einer Adaptation, zu einer
deutlich erniedrigten Katecholaminausschüttung nach kurzen Kaltreizen und zur Erhöhung
der Reizschwelle für das Kältezittern (HUTTUNEN et al. 2001).
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Interessant für therapeutische Aspekte ist die so genannte Kreuzadaptation, bei der
durch die Adaptation an einen spezifischen Reiz (z. B. Kälte) auch andere Reize geringer
beantwortet werden.
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Auf Grund der beschriebenen körperlichen Reaktionen auf kaltes Wasser hat die
Kneippsche Hydrotherapie vor allem dort therapeutische Bedeutung, wo sich die Erkrankung
an einem, an der Reaktion beteiligten, Organsystem ausmachen lässt.
Kaltes Wasser wirkt primär als starker Sympathikusreiz. Durch Adaptation kommt es zur
Senkung des Sympathikotonus; also besteht die therapeutische Relevanz der
Kneippschen Hydrotherapie vor allem in der Behandlung von Erkrankungen und Syndromen,
die mit einem generell erhöhten Sympathikotonus oder einer erhöhten sympathikotonen
Reagibilität einhergehen."
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http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000005350/Dissertation_Menopause_Kneipp.pdf?hosts=