Gegendarstellung von Dr. Bartram

Gegendarstellung von Dr. Bartram

Beitragvon Infoportal für Chemi » Freitag 12. Januar 2007, 11:47

Anbei die Gegendarstellung von Dr. Frank Bartram, die in der März Ausgabe von \"Psychologie Heute\" gedruckt werden wird !
Der Redakteur ist Herr Saum-Aldehoff, und er hat das soeben zugesagt...

Danke an Dr. Bartram für diese Stellungnahme:


Zum Artikel über MCS in der „Psychologie Heute“ / Ausgabe Jan. 2007

Der unter dem Titel „Gereizte Psyche“ erschienene Artikel ist von einem Psychotherapeuten verfasst, der sich seine Meinung laut eigener Aussage nicht aufgrund eigener Praxis, sondern vorwiegend mithilfe der multizentrischen RKI-Studie gebildet hat, auf die auch mehrfach Bezug genommen wird.

In der Verbandszeitschrift verschiedener umweltmedizinischer Initiativen („Umwelt-Medizin-Gesellschaft“) ist zu dieser Studie umfangreich Stellung genommen worden: Angefangen von der Tatsache, dass viele der beteiligten Universitäten schlichtweg das Beschwerdebild nicht (er)kannten, schwankten die Zahlen der Untersuchten beträchtlich und es kam keineswegs zu einer einheitlichen Aussage. Somit sind die ersten drei Sätze Ihres Artikels Behauptungen, die im Folgenden nicht mit Fakten belegt werden!
Man macht es sich zu einfach, wenn unter anderem Fibromyalgie zu den somatoformen Störungen gerechnet wird (Weichteilrheuma, unter dem vor allem Frauen leiden), denn es handelt sich um eine komplexe Stoffwechselerkrankung – und keine der Psyche - die sehr wohl behandelbar ist. Im Übrigen gilt: die Erkrankung MCS zeigt oft somatopsychische Effekte, denn durch die nicht erfolgte Erkennung und Behandlung wird der Patient – und das ist selbstverständlich! – traumatisiert. Außerdem ist evident, dass die individuelle Exposition zu Schadstoffen (z.B. Innenraumschimmelpilze und deren toxische und allergisierende Emissionen), die als neurotoxisch gekennzeichnet sind, auch psychische Funktionsstörungen auslösen können.

Durch die Wechselwirkung von Zahnmetallen (jedes Jahr kommen immer noch ca. 10 Tonnen Amalgam in deutsche Münder!), Feinstäuben – auch denjenigen der Nanotechnologie wie z.B. Druckertoner, und weitere Chemikalien der Umwelt wie z.B. Pestizide in Nahrungsmitteln und Konservierungsstoffen – kommt es im Individualfall sehr häufig zu Mischexpositionen gegenüber diesen Umweltschadstoffen, deren individuelle Gesamtbewertung für jeden Einzelfall umweltassoziierter Erkrankungen erforderlich ist. Messbare Störungen der Bluthirn-Schranken-Funktion ergeben eine zusätzliche Suszeptibilität gegenüber neurotoxisch wirksamen Substanzen und damit komplexe Krankheitsbilder, die durch Meidung der auslösenden Noxen ursächlich gebessert werden können. Wir haben heute vor allem Mischexpositionen und eine Überschneidung von MCS, CFS, Sick Building Syndrom.

Nach dreizehnjähriger Praxis (ausschließlich im Bereich der kurativen Umweltmedizin) kann ich sagen, dass das Beschwerdebild keineswegs ungeklärt ist (siehe den internationalen Stand der medizinischen Wissenschaft, z.B. in den USA) und dass in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern laut Studie der EU immer mehr Menschen betroffen sind.

Dr. med. Frank Bartram
(Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Umweltmediziner)

Literatur: Auf Anfrage beim VHUE e.V., Tel. 09134-909008
info@umweltbedingt-erkrankte.de, umweltbedingt-erkrankte.de
Infoportal für Chemi
 

Gegendarstellung von Dr. Bartram

Beitragvon Sunflower » Freitag 12. Januar 2007, 14:54

Hallo,

das finde ich großartig das Herr Dr. Bartram denen die Meinung aus fachlicher Sicht geschrieben hat! Vielen herzlichen Dank für euren Einsatz und ein dickes Danke schön an Herrn Dr. Bartram!

Viele Grüße!
Sunflower
 

Gegendarstellung von Dr. Bartram

Beitragvon Sunflower » Freitag 12. Januar 2007, 18:33

Was mich noch interessiert.

Wir als körperlich kranke Menschen haben kaum bis keine Kraft mehr uns gegen Diskriminierungen und böswillige Artikel zu wehren. Ich würde erwarten das sich mehr Ärzte für uns einsetzten und uns nicht im Stich lassen, statt dessen muss man sich alleine rechtfertigen (siehe damals Focus). Wieso sind andere Ärzte nur uns persönlich gegenüber (wenn wir ihnen genenüber sitzen, von Angesicht zu Angesicht) angagiert und machen jetzt wo es öffentlich darauf ankommt den Mund nicht auf??? Sicher haben schon oft Ärzte im TV gesagt das es MCS gibt und das es nicht psychisch sein, aber gegen einen anderen Arzt/Kollegen/Artikelschreiber hat sich kaum einer aufgebäumt und gesagt "du liegst mit deinem Artikel völlig falsch". Wieso setzt sich jetzt nur ein einziger Arzt für uns ein und berichtigt den falschen Artikel?

Wo bleiben die Stellungsnahmen aller anderen Umweltmedizinern?
Sunflower
 

Gegendarstellung von Dr. Bartram

Beitragvon Maria » Donnerstag 18. Januar 2007, 14:58

Hallo Silvia, hallo Sunflower,

wie kam es zu der Gegendarstellung? Hat jemand von Euch Dr. Bartram über den Bericht in "Psychologie Heute" informiert? Oder war es seine Initiative?
Maria
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