Wie verhalte ich mich bei MCS und Jodallergie???

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Beitragvon Air » Dienstag 16. Oktober 2007, 01:39

Hallo,

ich bin in eine völlig groteske Situation geraten: Seit ich zusätzlich zu MCS eine schwere Jodallergie mit Mitralklappenprolaps entwickelt habe, vertrage ich so gut wie kein Bioessen mehr.

Der Grund? Deutsche Biobauern verfüttern -ebenso wie ihre konventionellen Kollegen-mit hohen künstlichen Jodmengen angereicherte Mineralstoffgemische. Das beigemengte Jod stammt vorwiegend aus Industrierecycling. Der jodhaltige Dung landet dann auf den Äckern und belastet in unbekannter Höhe deutsches Getreide, Obst und Gemüse. Eine gesetzliche Regelung hierzu erwartet man vergebens, die Jodlobby ist außerdem sehr darum bemüht die Allgemeinheit über die nicht unerhebliche Toxizität von Jod im Unklaren zu lassen.

Fragt man andere Jodallergiker, was sie noch essen können, bekommt man verschiedene Listen mit ausländischen Produkten konventioneller Herkunft. Was soll aber nun jemand mit MCS machen, der ja wegen anderer Rückstände wie Pestizide usw. eigentlich möglichst nichts konventionelles essen soll?

Hat jemand von Euch eventuell schon ähnliche Probleme gehabt?

Bin wirklich sehr, sehr ratlos und freue mich über jede nützliche Info!

Liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Mia » Dienstag 16. Oktober 2007, 08:23

Hallo Air,

wir sind mit einem Bio-Bauern-Paar gut bekannt und werden Deine Angaben bezüglich der Düngung überprüfen. Mir sind die Behauptungen zu allgemein und man kann sie ohne Überprüfung nicht stehen lassen. Es gibt Jodallergiker, die sehr wohl ökologisch angebaute Nahrungsmittel aus Deutschland gut vertragen.

Mia
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Beitragvon sunday » Dienstag 16. Oktober 2007, 10:15

hallo,

such dir doch mal mit google die adressen der verschiedenen anerkannten bio-anbau-verbände (demeter, bioland usw.)heraus und frag da mal nach, was dort für die bio-bauern an dünger etc. zulässig ist und kauf dann entsprechend ein.

ich kann mir nicht vorstellen, daß z.b. bei demeter die verwendung von derartigen dingen zulässig ist.

liebe grüße
sunday
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Beitragvon Betty Zett » Dienstag 16. Oktober 2007, 10:35

Ich kann mich dunkel erinnern, daß hier im Forum ein Link zu einer
Liste der im Bioanbau erlaubten Mittel war. Nur wo?!
Eine Liste gibt es auf jeden Fall und anfragen finde ich auch gut.
Betty Zett
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Beitragvon Juliane » Dienstag 16. Oktober 2007, 11:09

Ich habe das noch nicht recherchiert. Aber vor längerer Zeit habe ich in einer Zeitschrift gelesen, dass wir Jod auch immer über die Milch erhalten, weil die Desinfektionsmittel , die Bauern beim Melken anwenden , jodhaltig sind . Und auch in der Biotierhaltung seien diese Mittel in Gebrauch.

Ich würde mal beim Baukhof (Demeter) nachfragen. Der Baukhof hat sehr strenge Kriterien und verschickt Lebensmittel. Fleisch und Milchprodukte kann man über futura in der Schäbischen Alb über Versand erhalten. Ebenfalls Demeter mit strengen Richtlinien.
Juliane
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Beitragvon Air » Dienstag 16. Oktober 2007, 21:12

Hallo,

sorry, ich kann momentan nicht sehr viel am Computer schreiben, aber klickt mal auf jodkrank.de, Rubrik "Ernährung". Dort beantwortet Peter Hoffmeyer unter "BIO-Kost" einige Eurer Fragen. Die von Demeter angekündigte Liste mit jodfrei wirtschaftenden Biobauern habe ich angefordert -mal sehen, ob es sie jetzt schon gibt. Unter "Verweise" findet Ihr außerdem eine Bücherliste und viele weitere Links zum Thema.

Kennt jemand von Euch vielleicht einen Jodallergiker, der mir aus eigener Erfahrung Tipps bei Biolebensmitteln geben kann? Das wäre toll...

Danke + liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Monja » Mittwoch 17. Oktober 2007, 00:06

Hallo liebe Air,
hast du nicht die Möglichkeit, dir ein kleines
Gärtchen zuzulegen und selbst anzubauen? Habe
ich mal 2 Jahre lang gemacht und das ging prima.
Oder liebe ältere Leute vielleicht mit einem
Schrebergarten, wo du Platz abkriegen könntest,
der sicher gelegen ist, vor anderen Giftsprühern?
Oder Nachbarn, die in ihren Gärten diesen Herbst
geerntet haben und dir etwas abgeben würden?

Die Gartenarbeit tut dem MCS-geschwächten Körper
gut, wenn man sie langsam und nur leicht betreibt
und es ist eine wirkliche Freude, die eigenen
Körnchen, die man mal gesät hat, dann als stolzes
leckeres Gemüse zu ernten. Dazu noch ein paar
Sträucher mit Beeren, hm, lecker.
Liebe Grüße von Monja
Monja
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Beitragvon Air » Donnerstag 18. Oktober 2007, 01:30

Hallo Monja,

was Du beschreibst, ist ein schöner und angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Lebensmittelbranche garnicht so abwegiger Traum. Leider muß ich aber derzeit irgendwie mit den gegebenen Umständen fertig werden: Ich muß irgendwas im Biosupermarkt einkaufen oder mir von irgendwoher geeignetes Essen schicken lassen. Die Frage ist nur was und wo? Ich bräuchte dringend einen Überblick über garantiert jodfreie Bioware. Bislang suche ich vergeblich! Es scheint, als hielte heute auch im Biobereich schon jeder die Jodisierung für gesund... Nicht nur für uns schwer Betroffene ein wirklich folgenschwerer Irrtum!

Liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Air » Donnerstag 18. Oktober 2007, 18:49

...Sorry, es muß natürlich JODIERUNG heißen! (Bin durch Nahrungs- und Schlafentzug gerade ziemlich fertig...)
Air
 

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Beitragvon Surya » Donnerstag 18. Oktober 2007, 22:55

Hallo Air !


Ich nehme mal einfach an, dass Du auch gegen das in den Nahrungsmitteln von Natur aus vorhandene Jod allergisch bist, ich meine gegen das Jod, was da drin ist auch ohne Düngung.
Falls dem so ist, dann kann ich Dir empfehlen, Dir 'Die grosse GU Nährwert Kalorientabelle' zu kaufen.
Verlag : GU
Da sind u.a. Tabellen mit dem natürlichen Jodgehalt der verschiedenen Lebensmittel.
Auch andere für Allergiker relevante Inhaltsstoffe findet man da, z.B. Nickel, Histamin, Nitrat, Nitrit und Salycylsäure etc....
Auch alle Vitamine, Mineralstoffe, Eisen, Eiweiss, Fett,.....

Wenn Du grad kein Geld dafür hast, dann kann ich Dir die Jodangaben mailen.
So kannst Du wenigstens auf diese Weise etwas Jod vermeiden.


Hast Du schonmal an asiatische oder indische Lebensmittelläden gedacht ?
Vielleicht gibt es aus gewissen Ländern was zu Essen was anders gedüngt wurde, und gleichzeitig nicht so mit Gift vollgespritzt wurde ?
Vielleicht Pflanzen, die wild wachsen oder garkeine Düngung vertragen.
Spontan fallen mir z.b. Lotuswurzeln ein.
Lotus wächst in tiefen, fliessenden Gewässern, vielleicht wird der nur gesammelt statt angebaut.
Ist aber eine nicht nachrecherchierte Idee, nur als Gedankenanstoss.
Lotuswurzeln in grossen Mengen sollen aber leicht berauschend wirken, also Vorsicht.
Aber andere ähnlich gewonnene/gesammelte Pflanzen, was denkst Du darüber ?
Ich kenne einige Läden mit Sachen aus solchen Ländern, die Besitzer kommen auch oft von dort.
Soll ich mich mal durchfragen ?


Viele Grüsse, Surya.
Surya
 

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Beitragvon Surya » Donnerstag 18. Oktober 2007, 23:37

Jetzt habe ich noch eine Idee für Dich :
Du schriebst woanders, dass Du eine (leichte ?) Schilddrüsenunterfunktion hast.

Folgende unausgegorene Idee, bei der Du erst einen Spezailisten fragen musst :
Frag den Arzt, ob Du ein Schilddrüsenhormon OHNE Jodzugabe nehmen solltest.
Meine Idee ist, dass dann womöglich Dein Körper das Jod aus der Nahrung nicht mehr so herauszieht, sondern unangetastet ausscheidet (reine Hypothese).
Denn Jod wird gebraucht damit die Schilddrüse arbeiten kann und Hormone herstellen kann.
Wenn Du diese Hormone zuführst, arbeitet die Schildrüse weniger und braucht weniger Jod.

Falls Du eine Autoimmunerkrankung der Schildrüse hast (Antikörper testen !), dann ist es sogar anzuraten, die Schildrüse durch Hormone inaktiv zu machen, ruhigzustellen.
Denn dann werden nicht mehr so viele Antikörper hergestellt, da die Schilddrüse fast so wie nicht 'da' ist.
Eine solche Krankheit kann wie eine leichte Unterfunktion aussehen, kann aber schlimmer sein als es aussieht, sie kann maskiert sein.
Die Hormone im Blut sehen dann normal oder fast normal aus, besonders bei jungen Frauen.
Darum Antikörper testen !!!


Die Hormone haben auch den Vorteil, dass Du viel fitter wirst, und Dein Immunsystem und Dein körperliches Gleichgewicht kommt eher ins Lot.
Die Schilddrüse ist wie ein Motor im Körper.
Wenn sie nicht genügend arbeitet, dann geht alles daneben.

Da Du jetzt Jod vermeiden musst, bekommt Deine Schilddrüse auch noch weniger Brennstoff um Hormone herzustellen.
Du musst ja total erschöpft sein.
Und dann auch noch fast nichts zu essen wegen Allergie....

Also es gibt auch Foren zum Thema Schilddrüsenunterfunktion.




Haha, ich hab noch ne Idee :

Es gibt von verschiedenen Firmen Nahrung, die auf Rezept hergestellt wird.
So ein Pulver, ähnlich wie Astronautennahrung.
Da kann genau das weggelassen werden was Du nicht verträgst.
Nutricia heisst eine Firma.
http://www.nutricia.nl
Da gibt es auch englischsprechende Leute, Ernährungsberater.
Als ich fast nix mehr essen konnte, habe ich da mal angerufen, Gott sei Dank ist es bei mir auch so etwas besser geworden, ohne diese Nahrung.


Kann Dir auch Vitamine, Eisen, Mineralien empfehlen, die sogar ich vertrage, und das will was heissen.
Bin dadurch fast jeden Tag topfit, trotz MCS und schweren Allergieen.


So jetzt muss es aber reichen mit den Ideen.
Ich habe eben Mitgefühl mit Dir.


Alles Gute, Surya.
Surya
 

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Beitragvon Air » Freitag 19. Oktober 2007, 19:47

Hallo Surya,

danke für Deine vielen Tipps, und entschuldige, daß ich im Moment nicht ausführlicher darauf antworten kann. Nur soviel: Ich habe leider mit allen Medikamenten und Nahrungsergänzungen die gleiche Erfahrung machen müssen, nämlich, daß ich auf Dauer nichts toleriere (Allergisierung, NW). Mir haben manche Ärzte in der Vergangenheit schon sehr geholfen, aber ich fürchte, ich wäre heute 100mal gesünder, hätte ich nichts von dem genommen, was mir fachärztlicherseits empfohlen, bzw. verordnet wurde.

Am allerschlimmsten war in meinem Fall das Schilddrüsenhormon-Jod-Präparat, das innerhalb von nur 4 Wochen meine zunächst nur leichte Jodallergie total zur Eskalation brachte. Seitdem ist nichts mehr wie vorher, mein ganzer mühsam erarbeiteter Rotations-Diätplan ist in sich zusammengebrochen, weil ich wegen der Jodsymptomatik nun nichts mehr vertrage, was ich früher noch halbwegs problemlos essen konnte. Laut SHG der Jodallergiker geht es in Deutschland übrigens tausenden Menschen so wie mir, aber die Kombination MCS und Jodallergie ist, wie man meint,
besonders übel... So bescheiden wie es mir gerade geht, muß ich dem leider beipflichten!

Liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Air » Freitag 19. Oktober 2007, 21:34

P.S. Jeder, der's nicht glauben kann, klicke hier im Forum mal auf "Umweltmedizin/Umweltpolitik in Deutschland", "Ergebnisse des Kinder- und Jugendsurveys" von Alex, Abschnitt "fortzuführende Jodierungsmaßnahmen", da hat man's schwarz auf weiß: Deutschland wird heimlich "zwangsjodiert"...
Air
 

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Beitragvon Yol » Samstag 20. Oktober 2007, 23:08

Hallo allerseits,
Hab mich bei jodkrank.de ein bisschen umgesehen. Was ich nun nicht ganz verstehe ist, woraus wird das Jod gewonnen, das universal der Bevölkerung zwangseinverleibt wird? Das wird doch sicherlich nicht auf biologischer Basis einwandfrei sein. Die gebrauchten Mengen sind sicherlich nicht aus Meersalz gewonnen? Ich habe bei Sel de Guérande nachgefragt und man hat mir die Analysen des Laboratoriums des Centre National de Recherche Scientifique zukommen lassen. Das Sel de Guérande hat einen NATÜRLICHEN Jodgehalt von 0,05 mg/kg. Das wäre also der Jodgehalt eines Meersalzes, der so gering ist, dass er in der Charakteristik des Salzes nicht angegeben ist. Aus dieser Quelle können also unmöglich die enorm verbrauchten Mengen gewonnen werden.
Falls das Jod der Zwangsjodierung auf synthetischer Basis gewonnen wird, was anzunehmen ist, ist es dann das Jod allein, das die Probleme macht? Weiss man denn überhaupt, wieviel Jod man so pro Tag aufnimmt, denn ich nehme an, dass es keine Kennzeichnungspflicht gibt. Je nachdem was man isst, kann da doch einiges zusammen kommen, doch es ist nicht nachvollziehbar wieviel... Und die Kinder, die Säuglinge und der Fötus, vertragen die das denn unbeschadet?
Ich dachte eigentlich in unserem Nachbarland wäre eine Demokratie installiert, nicht eine Demokratur... wie wir das so bei uns nennen,wenn Entscheidungen dieser Tragweite über die Köpfe der Bevölkerung hinweg getroffen werden.
Dies sind nur Reflexionen meinerseits,aber?
LG. yol
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Beitragvon Air » Samstag 27. Oktober 2007, 16:35

Hallo Yol,

ich habe gerade mit dem Buch "Risiko Jod" von Ute Aurin angefangen, kann es nur jedem empfehlen. Hier ein paar Auszüge:

"Es wird behauptet, in Deutschland sei die Jodierung freiwillig. Diese Äußerung bezieht sich nicht auf den Verbraucher. Da es heute kaum Alternativen zu jodierten Lebensmitteln gibt, MUSS der Bürger jodiert essen -ob er nun will oder nicht. Die sogenannte Freiwilligkeit bezieht sich lediglich darauf, dass Lebensmittelproduzenten noch nicht gesetzlich gezwungen sind, jodiert zu produzieren und auch noch nicht bestraft werden, wenn sie unjodierte Produkte herstellen. Zum Teil gibt es aber bereits Probleme, unjodiertes Futter für Tiere zu bekommen und manche Produzenten berichten, dass massiv Druck ausgeübt wird, wenn man nicht jodieren will...

Heute ist dem Verbraucher kaum bewusst, dass er seine tägliche Jodpille in Milch, Brot und Fleisch verabreicht bekommt. Lebensmittel sind so zum stummen Medikamententräger geworden. Widerstand kann da nicht mehr greifen, weil der Bürger nichts davon weiß...

NATURKOSTPRODUZENTEN streiten sich intern darüber, ob man Jod zusetzen solle oder nicht. Verschiedene Produzenten berichten von massivem Druck seitens der Regierung...

Trotz "Bio" ist Vorsicht geboten, denn auch diese Branche verwendet künstliche Jodzusätze. So bekommen Tiere z.T. die gleichen Lecksteine wie auf normalen Höfen, teilweise werden Joddesinfektionsmittel benutzt. Manche Produzenten verwenden in der Verarbeitung sogar jodiertes Meersalz, d. h. der Jodgehalt des Meersalzes wurde künstlich angehoben...

Darüber, wie Tiere zur Milch- und Fleischgewinnung gefüttert werden, wissen Bio-Hersteller erstaunlich schlecht Bescheid. Es gibt anscheinend keine Übersicht, woher die Milch kommt und man zitiert die Richtlinien von DEMETER, BIOLAND oder NATURLAND, denen die liefernden Höfe angehören. Beim Thema Jod hilft das nicht weiter, da JODIERUNG ERLAUBT ist. Man müsste also die Praktiken des speziellen Hofes kennen. Schade, dass durch den Informationsmangel das durchaus bestehende unjodierte Angebot vieler Bio-Bauern nicht genutzt werden kann...

Wir mussten feststellen, dass die Lebensmittelhersteller selten wissen, was für Zutaten sie verwenden -besonders überrascht hat uns das bei Bio-Anbietern. Zudem haben deutsche Hersteller nur selten ein Interesse daran, Anfragen zu beantworten, die meisten Briefe scheinen im Papierkorb zu landen und die Betroffenen müssen monatelang hinterhertelefonieren..."

Und Dagmar Braunschweig-Pauli schreibt in "Der kritische Einkaufsführer JOD":

"VOLLE AKZEPTANZ IM BIO-BEREICH: Leider machen die Bio-Erzeuger hier keine rühmliche Ausnahme, so dass selbst die Bio-Nische für alle Menschen, die kein zusätzliches Jod vertragen, keinen Ausweg bedeutet..."

Auch meine eigene Anfrage an DEMETER bleibt nun schon seit 2 Wochen unbeantwortet. Ich werde sie nochmal wiederholen.

Liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Benny » Freitag 9. November 2007, 19:24

Hallo Air,
ich habe dasselbe Problem wie Du. Hashimoto und Jodunverträglichkeit- heizt die Autoimmunerkrankung an. Es ist sehr gut, dass Du keine Hormone mehr mit Jod nimmst! Ich nehme inzwischen natürliches Schilddrüsenhormon vom Schwein aus den USA, eklig, ich weiß, aber das einzige was bei mir geht.
Ich kann Dir die Seite ht-mb.de/forum empfehlen, wenn Du sie nicht schon kennst. Mit der Suchfunktion kann man sich viele Tipps und Infos heraussuchen. In Milch und Eiern ist übrigens besonders viel Jod.
Noch eines, nachdem ich dem Bauckhof gemailt hatte, hatten die Leute gleich am nächsten Tag bei mir angerufen und mich beraten. Die Tiere kriegen weder jodiertes Tierfutter noch Salzlecksteine mit Jod, in den Hühnereiern ist Jod, da
die Hühner es zum Eierlegen brauchen, allerdings lassen sie den Jodgehalt ihrer Eier regelmäßig testen und halten ihn so niedrig wie möglich.Eine Cousine des Besitzers hat auch Probleme mit Jod.
Es heißt auch, wenn die Schilddrüse richtig eingestellt ist, werden die Unverträglichkeitn allgemein weniger- ich hoffe es! Seit ich die Hormone nehme, bin ich wesentlich weniger müde und habe weniger Juckreiz. Wenn Du es nicht schon getan hast, dann versuche, Dich richtig einstellen zu lassen- von einem guten Arzt. Dazu bitte bitte einen aus der Positiv- liste aufsuchen- findest Du über das oben genannte Forum. Sonst ist man jahrelang unterwegs und wird nicht richtig behandelt- ich weiß leider wovon ich spreche- die renommiertesten Endokrinologen haben bei mir jahrelang Hashimoto nicht feststellen können.
LG, Benny
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Beitragvon Air » Samstag 10. November 2007, 02:56

Hallo Benny,

daß mir nun doch jemand antwortet, der selbst Erfahrung mit dem Problem hat, macht mich gelinde gesagt superglücklich! Ich fühle mich schon seit Monaten mutterseelenallein, dachte schon, ich bin die einzige Jodallergikerin, die wegen MCS und multiplen NM-Allergien nicht konventionell essen kann.

Im ht-mb-Forum kam ich persönlich nicht sehr weit: Ich fand nur die üblichen Empfehlungen wie Geflügel und Käse aus Frankreich/Italien, Sojamilch, Reis und Nudeln aus Asien, ausländisches Gemüse,... Außer dem Geflügel ist davon nichts wirklich brauchbar für mich (Meine wichtigsten Grundnahrungsmittel waren Kartoffeln, Kamutbrot und -nudeln, Quinoa, Fleisch, Sahne und Öle aus k.b.A., dazu noch einzelne Obst- und Gemüsesorten wie Gurke, Salat, Beerenobst und Papaya).

Meine eigene Anfrage an den Bauckhof blieb (wie auch die beiden schon erwähnten an Demeter) aus unerfindlichen Gründen unbeantwortet, aber Deine Info macht mir natürlich viel Mut. Hast Du vielleicht auch Erkenntnisse über die Düngungsmethoden des Bauckhofs (Jodgehalte)?

Die SHG hat mir den Endokrinologen Prof. Heufelder in München empfohlen, ich habe mich allerdings noch nicht hingetraut, weil ich nichts über seine Einstellung zu MCS und Medikamentenunverträglichkeit weiß. Mit 200 bis 700 Euro für einen Ersttermin ist er auch leider nicht gerade billig...

1000Dank und liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Benny » Samstag 10. November 2007, 23:32

Liebe Air,
über die Düngung beim Bauckkof weiß ich leider nichts.
Für die Einstellung Deiner Schilddrüse kann ich Dir -auch kostenmäßig (Infos gerne per PM)Frau Dr. Brakebusch in Konstanz empfehlen.Sie ist eigentlich Gynäkologin und selber von Schilddrüsenproblemen betroffen- daher hat sie sich darauf spezialisiert. Ich wohne da auch nicht grade in der Nähe, aber die Fahrt hat sich gelohnt. Das Schweinethyroxin habe ich von ihr- mit MCS kennt sie sich nicht aus, jedoch wird sie es sofort akzeptieren, wenn Du ihr erzählst, was Du nicht verträgst und nicht kannst- ich hab' ja die synthetischen Hormone nicht vertragen und war deswegen bei ihr. Ich fände eine gute Untersuchung für Dich sehr wichtig, damit Du auch weißt, ob Du eine Unterfunktion oder eventuell- was ich wg. der Jodunverträglichkeit für sehr wahrscheinlich halte- eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hast. Von Prof. Heufelder habe ich über das Schilddrüsenforum allerdings auch nur Gutes gelesen.Ich selbst weiß außer der kürzlich entdeckten Schilddrüsenerkrankung noch gar nicht wirklich, was ich habe, vertrage einfach vieles nicht und lag jahrelang fast nur rum. Seit ich in eine geflieste Wohnung gezogen bin, geht es mir auch besser als in anderen Wohnungen.
Seit ich mich mit der Schilddrüsenproblematik beschäftige, frage ich mich, was woher kommt- die Unverträglichkeit von Chemikalien-Jod- dadurch Hormonstörungen und Autoimmunerkrankung- und vor allem ob das andersrum zu beeinflussen ist. Aber was auf jedem Fall auffällg ist- viele Schilddrüsenpatienten haben alle möglichen Unverträglichkeiten, und mir wurde schon öfters versichert, dass diese mit einer guten Einstellung der Schilddrüse besser werden können.
Wenn ich viel Jod esse, spüre ich das so ähnlich wie Halsschmerzen, da entzündet sich dann die Schilddrüse wohl etwas mehr. Früher dachte ich, ich hätte ständig schwere Grippe, das ist so viel besser geworden seit ich Hormone nehme und kein Jodsalz mehr esse-da muß man halt leider erst drauf kommen!
Leider habe ich in bezug auf jodarme Nahrungsmittel ansonsten keine Tipps mehr, die noch nicht genannt wurden- ich suche selbst erst seit kurzem und esse zur Zeit eben Sachen (auch mit Meersalz) aus dem Bioladen.
Für heute liebe Grüße zu Dir
Benny
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Beitragvon Air » Montag 12. November 2007, 16:43

Hallo Benny,

erinnerst Du Dich vielleicht noch an den Namen der Person, mit der Du damals über die Tierfutterjodierung des Bauckhofs gesprochen hast? Und wann etwa war das?

Vielleicht hätte ich mit einer Wiederholung meiner eigenen Anfrage mehr Erfolg, wenn ich einen konkreten Ansprechpartner wüßte. Ich würde nämlich auch gerne in Erfahrung bringen, wie die Düngung dort aussieht, ob z.B. Dung/Gülle nur vom Bauckhof selber stammt oder möglicherweise doch wieder von anderswo.

Wenn Du Meersalz mit seinem natürlichen Jodgehalt noch gut verträgst, bist Du wahrscheinlich wesentlich weniger empfindlich als ich. Ich scheine schon von geringsten Jodrückständen, wohl auch von natürlichen, übelste Herzprobleme zu bekommen. Manchmal so schlimm, daß ich mir nicht anders zu helfen weiß, als mit einzelnen Valiumgaben meinen hochschnellenden Puls und die damit verbundenen zermürbenden Ängste wieder "runterzufahren"... Betablocker vertrage ich überhaupt nicht (schwere Nesselsucht nach nur einmaliger Einnahme). Und selbst die von Dir offensichtlich gut vertragenen Schweinehormone könnte ich wohl bestenfalls in Einzeldosen nehmen, denn mein Körper entwickelt erfahrungsgemäß innerhaln kurzer Zeit auf alles eine Allergie, was ich täglich zuführe. Daher auch meine zunehmende Zurückhaltung gegenüber ärztlichen Therapieempfehlungen.

Trotzdem wäre es natürlich sehr wichtig zu überprüfen, ob der (überaus freundliche und bemühte) Endokrinologe, der mir mit dem L-Thyrox Jod den ganzen Schlamassel eingebrockt hat, wenigstens mit seinem positiven Schilddrüsenbefund richtig lag. Das Medikament hatte er "rein präventiv" verordnet, da mein Hausarzt bei einer Routineuntersuchung im Vorjahr einmalig eine grenzwertige Unterfunktion festgestellt hatte. Daß einen ein einzelnes Präparat innerhalb weniger Wochen so schwer krank machen kann, hätte ich selbst nach meiner langjährigen Erfahrung mit zig Medikamentenunverträglichkeiten nie für möglich gehalten. Ich bin mir eigentlich zu 100% sicher, daß meine mittlerweile durchhängende Mitralklappe vor der Behandlung noch völlig in Ordnung war!

Lieben Dank für Deine Hilfe + Grüße,
Air

P.S. Ich warne seitdem eindringlich jeden vor der unüberlegten Einnahme speziell von jodhaltigen Präparaten (Kaliumjodid) und jodierten Speisen. Seid bitte auch mit jodhaltigen Algen überaus vorsichtig! Jod ist lange nicht so gesund wie uns der ICCIDD (Internationaler Kontrollrat für Jodmangelstörungen) in seinem Werbekampagnen glauben machen will. Aber über die undurchsichtigen Verstrickungen zwischen Wissenschaft und Industrie wissen die meisten von Euch sicher ohnehin mehr als ich selbst...
Air
 

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Beitragvon Benny » Mittwoch 21. November 2007, 11:13

Hallo Air,
hat Dir der Endokrinologe L-Thyroxin (ohne Jod) oder Thyronajod verordnet? Letzteres ist ein anerkannter ärztlicher Kunstfehler bei autoimmunen Schilddrüsenkrankheiten (Hashimoto).
Mit dem Schweinehormon (Armour)läuft es bei mir auch nicht ganz so einfach. Ich vertrage sonst auch überhaupt keine Medikamente (Juckreiz, alles fühlt sich verklumpt und entzündet an, Atemnot...).
Mußte aber weil meine Schilddrüse nur noch 2ml groß ist, einen Versuch mit den synthetischen Hormonen machen-damals wußte ich nicht, dass es auch natürliche Hormone gibt. Das war dann wie oben beschrieben. Das Armour habe ich ganz langsam eingeschlichen, alle 2 Wochen ein wenig höher, und angefangen habe ich damit, die kleinste Tablette (1/4grain) zu zerbröseln und nur kleine Stückchen zu nehmen.Die oben beschriebenen Reaktionen habe ich nicht bekommen, aber die lange Einstellungszeit ist schon schwierig.Pulsrasen, Panik wenn "relative" Überfunktion durch für mich zu schnelles Steigern- Juckreiz, Haarausfall, Taubheitsgefühle,Grippe wenn ich zu langsam mache.Oft geht es mir in der Einstellungszeit ziemlich schlecht, und ich zweifle dann dran, was ich da mache, aber insgesamt geht es mir besser, ich bin weniger müde und erschöpft.
Von meinen eigenen Erahrungen her finde ich es schon ertaunlich, wie eine winzige Menge Schilddrüsenhormon solches Pulsrasen auslösen kann. Ich habe vom Herzen her nicht die Probleme wie Du, aber im Schilddrüsenforum schon öfter von Leuten mit ähnlichen Probelmen in bezug auf da Herz gelesen-zum Beispiel ist auch der Cholesterinwert bei fast allen Hashimoto Patienten erhöht. Warum, ist ungeklärt.Auch Medikamente werden bei Schilddrüsenproblemen schlecht vertragen, viele berichten von Unverträglichkeitn und Allergien. Es hört sich für mich so an, wie wenn Du mit der Schilddrüsengeschichte auf der richtigen Spur bist. Fall Du wirklich eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung hast, gilt ein ganz anderer Bezugsrahmen für Deine Werte. Der TSH sollte dann unter 1 liegen und die freien Hormone ft3 und ft4 im oberen Drittel. Das ist bei den wenigsten Ärzten angekommen, und deswegen werden diese autoimmunen Geschichten auch so selten entdeckt. Weil für einen Gesunden die Werte ja noch grenzwertig richtig wären.
Falls Du mal einen Versuch mit Schilddrüsenhormonen machen solltest, ist es für uns auch noch aus dem Grund wichtig, langsam anzufangen:durch die Hormonzufuhr wird durch einen Rückkoppelungseffekt der Hypophyse die eigene entzündete Schilddrüse ja gewünschterweise ruhiggestellt (der schilddrüsenstimulierende TSH-Wert sinkt).Wenn's also nicht gut klappt mit der Verträglichkeit, und man hat schon hochgesteigert, hat man auch weniger eigene Hormone als vorher u. fällt voll in ein Loch, bis die eigene Schilddrüse wieder auf die Situation reagiert. Das war mir passiert, als ich die Einnahme der synthetischen Hormone abbrechen mußte.
Hab' das mal so ausführlich beschrieben, vielleicht helfen meine Erfahrungen ja noch anderen...
Der Mitralklappenprolaps bei Dir ist wirklich sehr bitter und traurig. Von dem Endo in München, den Du genannt hattest, habe ich doch schon viel Gutes im Forum gehört.Falls Du Hormone wirklich benötigen solltest, brauchst Du ja unbedingt jemanden, der viel Erfahrung hat und vorsichtig ist.
Alles Gute und liebe Grüße,
Benny
P.s. Hab dir wg. Bauckhof gemailt.
Benny
 

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Beitragvon Air » Mittwoch 12. Dezember 2007, 22:28

Dank Dir für die Bauckhof-Infos. Ich hab sie an DAGMAR BRAUNSCHWEIG-PAULI weitergegeben. Sie will sich persönlich drum kümmern...

Liebe Grüße,
Air
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 26. März 2008, 11:15

Hallo habe heute bei kaufland ein salinensalz ohne jod entdeckt. "KÜCHENSALZ KÖRNIG" Saline Bad Friedrichshall

ist vielleicht eine hilfe für nudeln, knödel, kartoffeln kochen.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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