Erschreckend welche Menschenversuche manche "Umweltmediziner" mit uns durchführen möchten.
Psychosomatik der umweltbezogenen Gesundheitsstörungen
Constanze Hausteiner1, 2 · Susanne Bornschein2, 3 · Dennis Nowak4 · Peter Henningsen1
1 Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Technische Universität München
2 Toxikologische Abteilung der II. Medizinischen Klinik, Technische Universität München
3 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Technische Universität München
4 Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München, Innenstadt
.....In der primärärztlichen Behandlung ist das Ziel7„Beschwerdelinderung statt Heilung“ zumindest in schwereren Fällen angemessen und für den Betroffenen akzeptabler, da es von Ursachenüberzeugungen unabhängiger ist. Zentraler Punkt ist die Beratung des Patienten hinsichtlich der Vermeidung anscheinend schädigender Umweltstoffe. Während gelegentliche kurzfristige Vermeidungen im Sinn einer Angstminderung und Beziehungsstabilisierung sinnvoll sein können, ist dem Patienten mittel- und langfristig (in nichtdirektiver Form) zur Reexposition, zur Auseinandersetzung mit den anscheinend schädigenden Agenzien zu raten. Ist der Lebensstil des Betroffenen bereits umfassend um das Vermeidungsverhalten herum organisiert (oft mit dem vordergründigen Bedürfnis nach Anerkennung einer Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit einhergehend), ist das primäre Ziel der Behandlung die Verhütung weiterer Verschlimmerungen. Obsolet ist die Empfehlung einer ausgedehnten Vermeidung einschließlich invasiver Eliminationsmaßnahmen, wie sie von Anhängern des Konzepts der biologisch vermittelten Überempfindlichkeit bzw. Schädigung häufig ausgesprochen wird. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist nicht belegt, das Schädigungspotenzial erheblich. Generell sollte angesichts der hohen psychischen Komorbidität und gelegentlichen organischen Begleiterkrankungen auf jeden Fall zunächst deren leitlinienbasierte Behandlung erfolgen, um den Gesamtleidensdruck zu verringern und evtl. Fehletikettierungen als „umweltbedingt“aufzuspüren. Sehr wichtig ist, noch vor allen konkreteren therapeutischen Maßnahmen,ein regelmäßiger Austausch mit anderen Behandlern, und zwar in Abstimmung mit dem Patienten. Dadurch wird ein Klima der Offenheit und der professionellen Zusammenarbeit geschaffen und 7 dysfunktionalen Inanspruchnahmetendenzen (häufige Arztwechsel, Therapieabbrüche,Verschweigen von Vorbefunden) entgegengewirkt.
http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/um_psychosom_2008.pdf