Was rät der Risikorat

Was rät der Risikorat

Beitragvon Juliane » Donnerstag 7. Mai 2009, 10:35

"Ob BSE, mögliche Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Strahlung, Pflanzenschutzmittel in Bio-Hähnchen oder PCBs in Schulen - die Öffentlichkeit wird einem Wechselbad von Schreckensnachrichten, Entwarnungen, Beschwichtigungen, Dramatisierungen und Verharmlosungen ausgesetzt. Die Folge dieses heillosen Durcheinanders ist schlichtweg Verunsicherung. Dazu trägt auch bei, dass die Zuständigkeiten für die Regulierung umweltbezogener Umweltrisiken zersplittert und auf verschiedene Behörden verteilt sind. Sie unterstehen jeweils unterschiedlichen Ministerien, bewerten Risiken nach unterschiedlichen Maßstäben, tun sich schwer in der Information und Kommunikation mit der Öffentlichkeit und hinterlassen häufig den Eindruck, als ob sie nur noch den Krisen hinterherlaufen.
Diese unbefriedigende Situation ist der wesentliche Anlass dafür gewesen, dass die Bundesgesundheitsministerin und der Bundesumweltminister im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (APUG) die Risikokommission ins Leben gerufen haben. Die Kommission erhielt den Auftrag, Vorschläge und Empfehlungen zu einer Neuordnung der Verfahren und Strukturen zur Risikobewertung und Standardsetzung im gesundheitlichen Umweltschutz zu erarbeiten. Nach 18 Monaten intensiver Beratung hat die Kommission ihren ersten Bericht vorgelegt. Der Endbericht folgt im Frühjahr 2003.
Reform der Risikoregulierung: mehr Transparenz und Unabhängigkeit"

24.06.2002 - (idw) Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg



http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/3303/



Risikorat bietet Gewähr für eine fundierte Abwicklung und Begleitung der ... Die Mitglieder des Risikorats und des Regulierungsausschusses sollten ...
http://www.apug.de/archiv/pdf/rk_vdi_stellungnahme.pdf -



"Im Abschlussbericht ist dazu ein gestaffeltes Verfahren von der Einbeziehung externer Experten bis zur Mitwirkung der allgemeinen Öffentlichkeit entwickelt worden. "Durch mehr Beteiligung und Dialog", so der Vorsitzende Ortwin Renn aus Stuttgart, "soll allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, auf der Basis der Kenntnis der faktisch nachweisbaren Auswirkungen, der verbleibenden Unsicherheiten und der vertretbaren Interpretations-spielräume eine persönliche Beurteilung der jeweiligen Risiken vorzunehmen." Dieses Ziel hat die Kommission als "Risikomündigkeit" bezeichnet."

http://www.interconnections.de/id_59935.html

ad hoc-Kommission "Neuordnung der Verfahren und Strukturen zur

Risikobewertung und Standardsetzung im gesundheitlichen

Umweltschutz der Bundesrepublik Deutschland"



6. Juni 2003


"Grund für die Einsetzung der Kommissionim Jahre 2000 war der von vielen Beobachtern beklagte widersprüchliche und häufig nicht nachvollziehbare Umgang mit umweltbezogenen Gesundheitsrisikenin Deutschland."
http://www.bfs.de/de/bfs/fue_beitraege/apug_riko_pm.pdf




Risikokommission

Geschäftsstelle der Risikokommission

c/o Bundesamt für Strahlenschutz

Ingolstädter Landstraße 1

85764 Oberschleißheim

Tel.: +49 (1888) 333-2203,2206

Fax: +49 (1888) 333-2205

E-Mail: rgs@bfs.de





KURZPROTOKOLL

der 8. Klausurtagung der Risikokommission

am 19. / 20. September 2002

Tagungszentrum der Kath. Akademie Berlin


http://www.apug.de/archiv/pdf/rk_protokoll_8klausur.pdf




Der internationale Risikorat, International Risk Governance Council (IRGC), ist eine unabhängige Stiftung, die im Juni 2003 auf Initiative der schweizerischen Regierung gegründet wurde. Der IRGC unterstützt Regierungen, Unternehmen sowie weitere Organisationen und fördert das öffentliche Vertrauen in den Umgang mit Risiken und den damit in Beziehung stehenden Entscheidungen durch:

Untersuchung von verschiedenen Ansichten und Verhaltensformen
Bereitstellung von unabhängigen und verlässlichen Informationen
Verbesserung des Verständnisses und der Einschätzung von wichtigen Risiken und deren Vieldeutigkeit
Entwicklung von innovativen, effizienten und ausgewogenen Strategien für den Umgang mit Risiken
Der IRGC ist eine einzigartige Plattform für einen globalen Risikodialog und eine Informationsressource für ein gemeinsames, wissenschaftliches Wissen. Auf dieser Grundlage verfasst der IRGC Empfehlungen und Richtlinien im Umgang mit Risiken. Die neue Form eines transparenten Netzwerks erlaubt transsektorale und multidisziplinäre Ansätze in der Auseinandersetzung mit den mit Risiko in Beziehung stehenden Themenfeldern. Dabei konzentriert sich der IRGC auf durch Menschen verursachte Risiken.


http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Risikorat
Juliane
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Was rät der Risikorat

Beitragvon Blueberry Hill » Dienstag 12. Mai 2009, 06:46

Erinnert an Prof. Dr. phil. Niels Birbaumer, Prof. Dr. med. Karl Walter Bock

Deutsches Arzteblatt 1998

Schlussfolgerung der Tübinger Autoren damals

Die ätiologische Rolle von Ängsten gegenüber Umweltnoxen sollte bei der Unterrichtung der Öffentlichkeit über vermutete Zusammenhänge berücksichtigt werden. Berücksichtigt man dies nicht, so wird die politische Durchsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung von Schadstoffen durch eine große Zahl von MCS-Erkrankten erkauft. Der Einfluß der Psyche bei der Perzeption von Giftwirkungen ist in der Vergangenheit unterschätzt worden.

Aus dem gesamten Artikel:

Ärzte werden gelegentlich mit Patienten konfrontiert, die an Symptomen der sogenannten Multiple Chemical Sensitivity (MCS) leiden. Diese Patienten klagen über die Exposition durch Chemikalien, welche in den nachgewiesenen Konzentrationen normalerweise keine negativen Effekte hervorrufen. Die toxikologische Analyse der Körperflüssigkeiten ergibt Meßwerte, die weit unter denen liegen, die normalerweise solche Symptome auslösen. In Analogie zu dem bekannten Plazeboeffekt wird dieses Phänomen Nozeboeffekt oder negativer Plazeboeffekt genannt. Experimentalpsychologische Studien zeigten, daß starke Erwartungshaltungen, die mit Beeinflußbarkeit und Angst gekoppelt sind, die Basis des Nozeboeffektes darstellen. Neben dem positiven und negativen Verstärkungseffekt der Nozeboreaktion durch das soziale Umfeld diskutieren die Autoren die Mechanismen der klassischen Konditionierung durch Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. In der Therapie sollte das Verhalten, das zur MCS führt und die entsprechenden physiologischen, psychologischen und motorischen Reaktionen berücksichtigt werden. Behandlungsstrategien können die Konfrontation mit der vermeintlichen Noxe und entsprechende Aufklärung des sozialen Umfeldes umfassen (...)

Das MCS-Krankheitsbild ähnelt demjenigen, das im 19. Jahrhundert als Neurasthenie beschrieben wurde.
Andere Autoren beobachteten, daß unter MCS auch klinische Fehldiagnosen subsummiert werden, das heißt, daß es sich zum Teil um Frühformen psychiatrischer Erkrankungen handelt. Weiterhin wird auch ein Glaubenssystem (belief system) als Ursache diskutiert, das von Ärzten, Medien oder anderen Institutionen etabliert wurde.
Das Krankheitsbild könnte von dem festen Glauben der Patienten ausgehen, vergiftet zu sein (...)

Da bei der MCS im oben beschriebenen Sinne toxikologisch und immunologisch keine Befunde zu erheben sind, hoffen Toxikologen, daß der medizinische Psychologe weiterhelfen kann (...)

Wenn eine psychologische oder psychiatrische Ursache wahrscheinlich ist, ergibt sich die Frage, welche Laborbefunde für die Diagnose nützlich sind. Blutanalysen ubiquitärer Umweltschadstoffe werden oft nur Meßwerte im toxikologisch irrelevanten Bereich erbringen. Dieser Befund kann einerseits einen Patienten von der Unbegründetheit der Assoziation seiner Beschwerden mit der Chemikalie überzeugen. Bei anderen Patienten kann er jedoch die psychosomatische Fixierung verstärken, da ein Schadstoff nachgewiesen wurde und dessen Unwirksamkeit in der gemessenen Konzentration vom Patienten in Zweifel gezogen wird. Diese negative Wirkung auf den Patienten sollte Konsequenzen für das Verhalten von Toxikologen haben.
Der Toxikologe ist aufgerufen, wissenschaftlich gesicherte und klare Aussagen über den Dosisbereich toxischer Wirkungsschwellen zu machen (...)

Operante Strategien umfassen Schulung der Angehörigen, soziale Zuwendung von MCS auf alternatives, mit MCS unvereinbares Verhalten. Ferner sollten die Patienten Schonverhalten und sekundären Krankheitsgewinn abbauen, Konversationen über Umwelttoxikologie einschränken (...)


http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=9120
Blueberry Hill
 

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Beitragvon Juliane » Donnerstag 14. Mai 2009, 16:10

"Wir möchten den gefühlten Risiken künftig zusätzlich gemeinsam objektive Informationen über die tatsächliche Größe von Risiken entgegensetzen“, sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas "

08/2009, 11.05.2009

BfR und aid infodienst vereinbaren Kooperation
Intensivere Zusammenarbeit bei der Kommunikation gesundheitlicher Risiken von Lebensmitteln


http://www.bfr.bund.de/cd/29331
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