Interessantes über Silikon
"Silikon ist ein Verwandlungskünstler. Es tritt unter verschiedenen Namen auf, und es gibt kaum etwas, was es nicht kann. Dass dieser synthetische Stoff so wandelbar ist, liegt daran, dass er wie Lego funktioniert. Man kann kurzkettige, langkettige oder ringförmige Silikone bauen und beliebig miteinander verzweigen. Deshalb gibt es auch so viele Einsatzgebiete – ob zum Abdichten von Fugen, als Brustimplantat, Kuchenform oder zum Faltenauffüllen. Kein Wunder, dass Silikon zu den am häufigsten eingesetzten Kosmetikzutaten überhaupt gehört – auch wenn es in letzter Zeit in die Kritik geraten ist."
"So erkennen Sie Silikon
Ein Stoff, viele Namen. Ganz schön verwirrend! Doch der Schlüssel für einen cleveren Kosmetikkauf befindet sich auf jedem Produkt: die Zutatenliste. Was Sie ganz oben finden, ist am meisten drin, was weiter unten steht, weniger. Mit diesem Wissen können Sie selbst beurteilen, ob Silikon in Ihrem Produkt steckt – und auch, wie viel und welches. pNicht wasserlösliche Silikone: z. B. „Dimethicone“, „Cyclomethicone“, „Cyclopentoxilase“, „Dimethiconol“ pWasserlösliche Silikone: z. B. „Amodimethicone“, „Polysiloxane“, „PEG/PPG-14/4 Dimethicone“, „Dimethicone Copolyol“, Lesen Sie bitte weiter auf Seite 35 „Phenyl Trimethicone“"
http://www.vital.de/artikel/silikon-der-kosmetik"BELASTEN SILIKONE DIE UMWELT?
Gemessen an den Mengen, die etwa in der Autoindustrie oder beim Häuserbau anfallen, dürfte silikonhaltige Kosmetik aus ökologischer Sicht nicht sonderlich zu Buche schlagen, sollte man meinen. Für die Herstellung von Silikon, bei der jede Menge klimaschädliches Kohlendioxid entsteht, mag das sogar stimmen. Aber nicht unbedingt, was unser Wasser betrifft, denn im Gegensatz zu Dichtungen, die fest sitzen, wird silikonhaltige Kosmetik tagtäglich beim Waschen, Baden oder Duschen abgespült. Ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte, warnt das Umweltbundesamt. Rund 330 Tonnen Shampoos und Spülungen wurden 2007 in Deutschland verkauft, die gemeinsam mit Creme- und Bodylotionresten durch die Abflüsse rauschten und im nächsten Klärwerk landeten. Da die Kosmetikhersteller betonen, dass sie seit ein paar Jahren verstärkt wasserlösliche Silikone einsetzen, müsste sich das doch auch positiv auf die Umwelt auswirken, oder?
„Das ist leider ein Trugschluss“, sagt Harald Hanßen, Abteilungsleiter bei der Stadtentwässerung Hamburg. „Die Tatsache, dass sich die Silikone leichter aus den Haaren waschen lassen, heißt noch lange nicht, dass sie auch besser abbaubar wären.“ Was passiert also mit unseren Pflegeresten? Große Silikone bleiben an festen Partikeln haften, die aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Die kleineren gelangen in den sogenannten „Belebtschlamm“. Darin verarbeiten Bakterien die nährstoffreichen Abwasserinhaltsstoffe zu Klärschlamm und Kohlendioxid – normalerweise jedenfalls. Bei Silikon klappt das nämlich nicht, sodass es im Klärschlamm zurückbleibt. Dieser wird zur Hälfte mitsamt dem Silikon darin verbrannt. Die anderen 50 Prozent werden jedoch wegen ihres hohen Stickstoff- und Phosphorgehalts oft als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. So gelangen die Silikonreste in Flüsse, Seen und ins Grundwasser.
„Dass die Silikonbelastung durch Kosmetik in den letzten Jahren stark zugenommen hat, merken wir vor allem daran, dass unsere Verbrennungsmotoren für Klärgas nicht mehr wie früher 8000 Stunden, sondern nur noch 3000 Stunden störungsfrei laufen“, sagt Harald Hanßen. „Der bei der Verbrennung von silikonhaltigem Klärgas entstehende Quarzsand lagert sich überall in den Maschinen ab. Außerdem treten vermehrt schädliche Bakterien der Gattung ‚Nocardia‘ auf, die als Hinweis für deutlich erhöhte Silikonwerte gesehen werden.“ Wer die Vorteile von silikonhaltigen Handcremes, Haarwaschmitteln oder Faltenfüllern nutzen möchte, ohne der Umwelt zu schaden, sollte das deshalb maßvoll und gezielt tun."
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