Deutschland im Dämmwahn

Deutschland im Dämmwahn

Beitragvon Juliane » Donnerstag 24. November 2011, 15:10

http://www.daserste.de/plusminus/beitra ... ic3~cm.asp

http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... paren-sinn

Text zum Thema


"Dämmwahn
Nicht immer macht Energiesparen Sinn

Bund und Länder wollen mit großen Förderprogrammen das
Energiesparen bei Altbauten voranbringen. Manche Maßnahmen - zum
Beispiel beim Dämmen – machen aber weder finanziell noch ökologisch
Sinn.

Altbausanierung überall
Deutschland packt seine Altbauten ein: Fassaden und Dächer werden
gedämmt, neue Fenster eingebaut, effiziente Heizungen installiert. Für
Handwerker und Hersteller ein gutes Geschäft, für Eigentümer erst
einmal hohe Kosten.

Unerwünschte Nebenwirkung: Algen
Wir sind unterwegs mit Gernot Henrich vom Institut für angewandte
Bauwerksdiagnostik.
Der Bau-Sachverständige zeigt uns die Schattenseiten der Außendämmung
an der Fassade eines Mehrfamilienhauses.
Algen! Durch die Isolierung der Hauswände mit dicken Dämmplatten
finden sie hier gute Bedingungen.
Bei den hochgedämmten Fassaden wird der Wärmestrom abgebremst und
erreicht den Putz nicht mehr. Der Putz wird sehr viel kälter als bei
einer herkömmlichen Fassade, auf dem kalten Putz schlägt sich, ähnlich
wie auf einem kalten Auto, Feuchtigkeit nieder. In Verbindung mit dem
Staub, der sich darauf ablagert, entsteht ein Nährboden für Algen.
Dort wo die Dämmplatten mit Plastikdübeln befestigt sind, wird die
Wärme besser geleitet. An allen anderen Stellen wachsen munter Algen.

Gegenmittel: Umweltschädliche Biozide
Die Baustoffindustrie kennt diese Probleme schon lange. Deshalb mischt
sie Biozide in Farben und Putze. Die sollen Algenwachstum verhindern.
Doch um wirken zu können, müssen die giftigen Stoffe wasserlöslich
sein. Folge: Durch Regen wird das Biozid ausgewaschen und gelangt so
in den Boden und in angrenzende Gewässer. So geht Klimaschutz zu
Lasten der Umwelt.
Und meist kommen die Algen wieder und siedeln sich nach einigen Jahren
erneut auf der gedämmten Fassade an. Auf Dauer können sie Putz und
Dämmung zerstören. Für Eigentümer entstehen so immer neue Kosten.

Hohe Einspar-Versprechen
Während Fachverbände, Hersteller und Handwerker solche Probleme
verschweigen, überbieten sie sich mit Einspar-Versprechungen: 40, 50,
ja bis zu 85 Prozent weniger Heizkosten - allein durch Dämmung der
Außenwände. Damit finanzieren sich die hohen Investitionen innerhalb
kurzer Zeit.

Lohnend nach 30 Jahren?
Aber stimmt das? Wie viel Energie wird tatsächlich eingespart? Und
wann rechnet sich das Dämmen?
Die Energieberatungsgesellschaft co2online hat für PLUSMINUS die
Heizkosten vor und nach der Sanierung verglichen - bei mehr als 20 000
Ein- und Zweifamilienhäusern.
Das Ergebnis überrascht: Die Dämmung der Hausfassade kostet im Schnitt
rund 17.000;- €. Nach der Sanierung werden in der Praxis statt der von
einzelnen Anbietern angepriesenen 85 Prozent lediglich 15 Prozent
Energie eingespart. Bei durchschnittlich steigenden Heizkosten rechnet
sich die Investition erst nach knapp 30 Jahren.
Auch bei anderen Maßnahmen ist das ähnlich: Beispiel neue Fenster:
Statt 20 Prozent Energieeinsparung sind es im Schnitt nur magere 4
Prozent. Eine solche Investition rechnet sich nur selten.
Eine neue Heizungsanlage soll bis zu 30 Prozent Energie sparen. In der
Praxis sind es laut Untersuchung nur 13 Prozent. Die versprochenen
hohen Einsparungen werden also fast nie erreicht.

Kalkulation mit dem Idealfall
Wir konfrontieren den Gesamtverband Dämmstoffindustrie mit den Zahlen
zur Außendämmung. Die Unterschiede sieht man gelassen. Im Idealfall
seien die hohen Einsparungen durchaus machbar.
Christian Bruch, Gesamtverband Dämmstoffindustrie, rechnet mit 85
Prozent Ersparnis, wenn ein bestehendes Gebäude auf Passivhausstandard
gedämmt werde.
Mit Außendämmung allein ist das aber wohl nicht zu schaffen.

Zu dicke Dämm-Platten vorgeschrieben
Bauphysiker Gernot Henrich kritisiert zudem, es sei wirtschaftlich
unsinnig, die Fassade mit extrem dicken Dämmplatten einzupacken.
Berechnungen zeigten regelmäßig, dass die optimale Dämmstoffstärke im
Wohnungsbau beispielsweise bei 10 bis 12 Zentimeter liege. Alles was
darüber hinaus an Dämmung eingebaut wird, spare quasi zusätzlich kaum
noch Energie ein. Das werde von der Dämmstoffindustrie nicht
propagiert. Über die Politik werde veranlasst, möglichst dicke
Dämmstoffstärken in den Vorschriften zu verankern, wie auch in der
neuesten Energiesparverordnung.
Heißt: Den Eigentümern werden durch die Verordnungen teilweise
überzogene Auflagen gemacht.

Müllproblem der Zukunft?
An der Fachhochschule Hildesheim treffen wir Prof. Jens Fehrenberg.
Der Architekt ist überzeugt, dass durch die Dämm-Maßnahmen heute ein
Riesen-Müllproblem in der Zukunft entsteht.
Er geht von einer Lebensdauer der Systeme von 40 Jahren aus. Ein
solches System hat Klebstoff und eingespachteltes Gewebe. Es ist also
ein Mischmüll. Die Kubikmeter Material, die in Deutschland schon
verklebt worden sind, könnten niemals deponiert werden, so der
Architekt. Schon heute kleben hierzulande etwa 800 Millionen
Quadratmeter Dämmplatten.

Sanierung genau abstimmen
Der Experte rät Hauseigentümern, nicht nur auf die Außendämmung zu
schauen, sondern das Haus als Gesamtsystem zu verstehen und genau
zielgerichtet dort etwas zu unternehmen, wo Wärme abfließt und sich
tatsächlich Einsparungen erzielen lassen...."
Juliane
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Beitragvon Arnfried » Sonntag 27. November 2011, 23:59

"Wahnsinn Wärmedämmung" kommt morgen auf NDR, 22.00 bis 22.45

[url]http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157_sid-1064044.html[/url]
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Beitragvon Juliane » Montag 28. November 2011, 09:02

Bildergalerie auf NDR zum Thema


Wie kommt Polystyrol an die Wand?

Der Stoff wird derzeit flächendeckend zur Wärmedämmung an Häuserwände geklebt. Was ist Polystyrol für ein Material und wie wird es verbaut?

Bildergalerie starten

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung123.html

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung117.html">http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung117.html


Wärme Fehlanzeige: Schäden an isolierten Wänden

Feuchtigkeit ist der größte Feind der nachträglichen Gebäudeisolierung. Schon winzige Schäden oder Pfusch am Bau können gravierende Folgen haben.

Bildergalerie starten
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung163.html

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung117.html">http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/waermedaemmung117.html
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Beitragvon mirijam » Montag 28. November 2011, 17:36

Schimmelpilze und giftige Chemikalien => gesundheitliche Schäden => Patientennachschub und Umsatzsteigerung
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Beitragvon Twei » Montag 28. November 2011, 19:08

Die letzten Monate wurde bei mir drei Häuser weiter, ein Haus nachträglich mit Styropor verkleidet, verputzt und gestrichen.

Nur die Farbe machte mir Probleme. Die riecht nicht stark, aber unglaublich beißend, leicht chemisch und erinnert mich an Kleidungsstärkungsmitteln aus Reinigungen.
Sofort bekam und bekomme ich immer noch (weil noch nicht fertig):
Mund-, Nasenhöhlen- und Rachentrockenheit, Kopfdruck bis -schmerzen, Gleichgewichts- und Konzentrationsprobleme, alsauch Gedankenaussetzer, kein Durst und Hungergefühl, Augentrockenheit/-brennen, Müdigkeit und Muskelschmerzen, Taubheitsgefühl im Gesicht, der Stirn und obere Kopfhaut und bringt letztendlich meine Verdauung für 2-3 Tagen durcheinander.
Verschiedene Auswirkungen dauern mehrere Minuten an, andere einige Stunden.
Linderung erhalte ich nur durch eine günstigere Windrichtung oder Fenster zu und Rolladen runter.

Leider strichen die immer so Kleckerweise, nur wenige Stunden am Tag, auch Samstags und sind immer noch nicht fertig....grrrrrr.

Wenn ich bedenke, wie viele Häuser hier in der Umgebung stehen und eventuell nachträglich wärmegedämmt werden könnten......

Zu solchen Zeiten, kann ich nicht lüften, keine Wäsche waschen oder trocknen - nur verkriechen und fühle mich dabei so richtig krank.
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Beitragvon Twei » Dienstag 29. November 2011, 19:20

In der Wiederholung auf dem NDR wurde ausgesagt, dass die Fassadenfarben nach fast 5 Jahren erneuert werden müssen, da die Pestizide wasserlöslich sind und vom Regen ausgewaschen werden.

Dieses würde in einem Stadtgebiet mit 3 stöckigen Häusern bedeuten, dass andauernd die Baugerüste auf dem Gehweg stünden, wochenlang mit pestizidhaltigen Farben gestrichen werden würde und die ganze Umgebung stinkt - stinkt - stinkt....

Erschreckend ist die schnelle Flammbarkeit von Styropordämmplatten. Bei Brand wirken diese wie ein Brandbeschleuniger und umhüllen die Umgebung mit giftigen Rauchschwaden, im Gegensatz zu der herkömmlichen Zementfassade, die völlig Brand hemmend wirkt.
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Beitragvon Leckermäulchen » Dienstag 29. November 2011, 20:10

Und wenn die Pestizide dann nach fünf Jahren aus den Fassaden raus und in die Umwelt reingewaschen sind, schädigen sie die Flora und Fauna und über Langzeitschäden hat man noch keine Untersuchungsergebnisse. Das ist Schaden ohne Ende und total kontraindiziert.
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 30. November 2011, 14:30

In Zukunft wird jeder Zimmerbrand lebensgefährlich für ganze Wohnanlagen.
Und die freigesetzten Stoffe werden ganze Wohnviertel belasten, wenn es brennt.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 24. Mai 2012, 15:13

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?jmpage=1&rubrik=74504&mediakey=fs/alleswissen/20120523_alleswissen_biozide_in_der_fassade&type=v&jm=1&key=standard_document_44849684

Von der Fassade ins Wasser
Seit einigen Jahrzehnten gibt es eine neue Quelle für Pestizide, die bislang kaum beachtet wurde: Hausfassaden. ....
.


Verbotene Gifte kehren zurück
Nachgewiesen werden auch Gifte, die für Bauern aus gutem Grund längst verboten sind, wie etwa das Nervengift Terbutryn. Als Schutzmittel für Mauerwerk kommt es häufig zum Einsatz. Die Folge: Auch an deutschen Kläranlagenabflüssen wurden überhöhte Werte gemessen. Sogar das stark gewässergefährdende Mittel Diuron taucht wieder in hohen Konzentrationen in Gewässern auf. Die Deutsche Bahn nutzte Diuron bis 1996, um ihre Gleisanlagen von Unkraut frei zu halten. Während dies längst verboten ist, wird es nach wie vor als "Materialschutzmittel" am Bau eingesetzt.

Fest steht: Die einzelnen Substanzen sind giftig. Unklar ist bisher, welche Folgen sie in der Summe haben. "Man weiß für einzelne Substanzen, dass die gefundenen Konzentrationen in einen bedenklichen Bereich kommen", sagt Irene Wittmer. "Man weiß aber noch sehr wenig, was für Auswirkungen das im Gewässer hat, vor allem auch wie die Organismen auf diesen ganzen Cocktail aus Substanzen reagieren, den wir da aus der Siedlung entlassen."


http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=74504&key=standard_document_44849684
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Beitragvon Sileah » Donnerstag 24. Mai 2012, 18:42

ich habe es in Lübeck, B-W und Potsdam gesehen, wie (schnell) die Isolierungen fleckig werden, also grün.

Erinnert mich an den Aktionismus bzgl der Energiesparlampe.
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Beitragvon Juliane » Freitag 8. Juni 2012, 00:08

/http://www.fnp.de


"Tödliche Gefahr an der Wand?
Frankfurts Feuerwehrchef Reinhard Ries schlägt Alarm – Styropor-Dämmungen sind zu schnell entflammbar

Rund achtzig Prozent aller Neubauten werden mit Polystyrol gedämmt. Landläufig ist das Material besser unter dem Namen Styropor bekannt. Doch jetzt schlägt der oberste Frankfurter Feuerwehrmann Alarm: Diese Praxis müsse dringend überdacht werden, sagt er. Zu groß sei die Gefahr bei Bränden.


Das Feuer-Inferno in der Adickesallee zu Beginn dieser Woche hat den Chef der Frankfurter Berufsfeuerwehr, Reinhard Ries, aufschrecken lassen. Innerhalb von Minuten war die Styroporfassade auf einer Baustelle gegenüber dem Polizeipräsidium in Brand geraten; die Flammen loderten so stark, dass die Miquelallee komplett gesperrt werden musste – in beide Richtungen. ..."

http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/toedliche-gefahr-an-der-wand_rmn01.c.9884706.de.html
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Schwindel mit Dämmstoff, Wärmedämmung und Energiesparen

Beitragvon Nachtigall » Samstag 24. September 2016, 09:15

hier kann man einiges nachlesen und sehen :!:
Der Schwindel mit Dämmstoff, Wärmedämmung und Energiesparen 1

http://www.konrad-fischer-info.de/2131bau.htm
Nachtigall
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