Liebes Forum,
ich bin neu hier und möchte zunächst erstmal alle hier begrüßen und dem Forum danken, dass es Euch gibt.
Nun aber zu mir. Ich habe mir vor 8 Jahren einen Naturholzschrank gekauft, der mich dann 2013 schachmatt setzte. Das wusste ich aber zu dem Zeitpunkt nicht. Ich hatte eine fiese Scheidung hinter mir und so wurde ich in die Schublade "Psyche" gedrückt. Ich wurde dann mit Antidepressiva förmlich zugeschmissen, welche ich aber bis auf ein Neuroleptikum, welches gespritzt wurde, überhaupt nicht vertragen hatte. Niemand machte sich einen Reim darauf. 2014 wurden die Symptome dann ganz massiv. Mir war es ständig schwindelig. Das fühlte sich so ein, als hätte ich einen Schnaps getrunken und die erste Betäubung vom Alkhol. Nur leider ging dieses Gefühl über Stunden nicht weg. Ich konnte mich kaum konzentrieren. Auto fahren konnte ich nicht mehr, weil ich vollkommen zeitverzögert reagiert habe. Die Info "rote Ampel" kam erst mit vielen Sekunden später oder gar nicht in meinem Gehirn an. Der Körper dröhnte, mir war es schlecht und ich verlor dauerhaft meinen Appetit trotz großen Hungers. Ich wechselte den Arzt. Dieser war der Meinung, dass in meiner Wohnung etwas nicht stimmen würde. Er tippte auf Schimmel. Doch in Bezug darauf war alles in Ordnung. Schlussendlich kam er dann auch mit der Psychoschublade um die Ecke - riet mir jedoch von Antidepressiva und Neuroleptika vollkommen ab. Er verstand es, dass ich etwas nicht nehmen wollte, was mir nicht gut tat. (Na immerhin!)
Das Drama zog sich dann bis Mai 2017. Ich nahm extrem ab, sah zum Schluss aus als wenn ich seit vielen Jahren jeden Tag eine Flasche harten Alkohol zu mir genommen hätte. Inzwischen war ich krank geschrieben, denn an arbeiten war überhaupt nicht mehr zu denken. Ich hielt mich nur noch auf dem Balkon auf. Ich schlief teilweise sogar auf dem Balkon. Denn es war der einzige Ort, an dem es mir viel viel besser ging.
Kommissar Zufall brachte mich dann auf meinen Schrank. Eine Fernsehsendung, die schon seit langem auf meinem Recorder schlummerte brachte Aufschluss mit dem Satz: "Wenn ihre Möbel auch nach Jahren noch stinken, könnte das Formaldehyd sein!" Ich schoss vom Sofa und holte eine große Abdeckplane aus dem Keller, holte das wichtigste aus dem Schrank heraus und deckte ihn gut ab. Denn genau dieses Teil stank sehr sehr ungewöhnlich süß und bitter.
Nach ca. 2 Tagen ging es mir wesentlich besser. Zwischenzeitlich hatte ich Messgeräte besorgt, die sofort ganz hohe Werte angezeigt haben. Weitere zwei Tage später flog der Schrank komplett raus und wanderte erstmal in meine Garage. Wieder zwei Tage und ich war damals gefühlt schon ein neuer Mensch - nur leider aus Haut und Knochen bestehend. Ich dachte "endlich wird alles gut!" Aber da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Es kamen immer wieder Rückfälle, die ich nicht erklären konnte. Und schon wieder kam die Psycho-Schublade. Viele Symptome waren weg, aber einiges kam immer mal wieder.
Inzwischen ist klar, dass ich überempflich bin auf alles, was flüchtig ist. In meinem Schrank waren wohl flüchtige organische Verbindungen (in den Einlegeböden und der Rückwand).
Derzeit kann ich es auf Haarspray, Autoabgase, Benzin an Tankstelle, Nagellack und Nagellackentferner begrenzen. Jedoch hat jede Substanz auch verschiedene Symptome. Von Haarspray werde ich müde und schlafe wie ein Bär bis zu 20 Stunden, von Autoabgasen kann ich gar nicht schlafen. Von Nagellack bekomme ich auch die Schlafkrankheit und werde extrem depressiv. Alles passiert aber nicht sofort, sondern zeitverzögert von bis zu 20 Stunden. Dann geht nichts mehr.
Wenn ich nun die Zeit zurück drehe und an die Zeit direkt nach dem Kauf des Schrankes denke, wird mir einiges klar. Ich hatte mit Blasenentzündung und schlechtem, unruhigem Schlaf zu kämpfen.Ich hatte viele belastende Träume. Ich war immer recht schnell überfordert mit allem. Habe ich mich übernommen, dröhnte Abends der ganze Körper. Hatte ich Stress (egal welcher Art), dröhnte wieder der ganze Körper. Ich landete zunächst in der Psychoschublade und bekam das erste mal dieses Neuroleptikum - was auch die Symptome eindämmte. Aber auf Haarspray habe ich schon drei Monate nachdem ich den Schrank gekauft habe mit Schläfrigkeit reagiert. Zum Heiligabend 2009 habe ich mir eine opulente Frisur gemacht mit ganz viel Haarspray. Ich verschlief dann den 1. Weihnachtsfeiertag komplett. Fotos haben mich daran erinnert.
Nun ist es 6 Monate her, dass der Schrank rausgeflogen ist. Ich bin immernoch AU, weil ich nicht mehr wirklich belastbar bin. Zum Glück hatte mir mein Chef eine gute Weiterbildung spendiert, so dass ich mich damit nun selbständig machen kann und mit rund 90 aktiven Stunden im Monat über die Runden komme. Mein Ex-Chef ist der erste Auftraggeber. Ich kann wohl 40 Stunden pro Woche arbeiten, brauche aber meine Pausen. Ebenso habe ich sehr viele off-Tage, an denen einfach nichts mehr geht.
Außer ein Vermeidungsverhalten weiß ich mir nicht zu helfen. Leider ist das im Straßenverkehr und an Tankstellen nicht immer ganz einfach. Vor einigen Tagen war ich in Düsseldorf im dicken Verkehr. Einen Tag später lag ich dann wieder flach.
Vielleicht kann mir dieses Forum helfen. Ich frage mich, ob das jetzt so bleibt oder ob es besser oder schlechter wird. Ich denke da bekomme ich jedoch keine schlüssige Antwort drauf. Meine Wohnung liegt zum Glück im Grünen und am Balkon und den Fenstern fährt kein Auto vorbei. Viele Symptome aus der akuten Zeit sind weg. Und wenn ich in so eine Wolke gerate, sind auch viele Symptome von aus der akuten Zeit nicht vorhanden. Ich setze die Symptome mal in meine Signatur, damit man das nachlesen kann. Interessant ist sicherlich noch ein dicker Candida-Befall in meinem Darm, den ich über Jahre mit mir herumgeschleppt habe. Ich habe mal gehört, dass es da einen Zusammenhang gibt. Ebenso reagiere ich auf Histamine. Das kenne ich gar nicht von mir. Esse ich zuviele Dinge mit Histaminen, bekomme ich Muskelschmerzen und Kopfweg - wie bei einer Grippe. Zudem sagt die Knochendichtemessung "Osteopenie!". Viellleicht kann da jemand was mit anfangen. Wäre schön, wenn ich informationstechnisch weiter käme. Denn die Ärzte stecken mich nach wie vor in die Psycho-Schublade. Nur der Arzt, der von Anfang sowas vermutet hatte ist davon ganz weg. Sagt aber immer "Sie müssen sich Zeit geben, Sie waren dem Dreck 8 Jahr ausgesetzt. Das braucht seine Zeit!" Mehr kommt da leider nicht.
Gruß
Filzblume