In völliger Isolation leben od geht es anders auch

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Beitragvon Nele » Freitag 17. Oktober 2008, 09:57

langsam bin ich am Ende und kann nicht mehr (sorry fürs jammern).
ICH BRAUCHE DRINGEND EUREN RAT!
bin seit einem Jahr krank und lebe seit 8 Monaten komplett ohne Möbel. Diesen Monat zog ich in meine neue Wohnung. Meine beiden Kinder leben bei mir und wir hatten die Hoffnung, dass es ein bischen bergauf geht und wir uns ein paar Möbel anschaffen können. Statt dessen werde ich immer sensibler.
Die wohnung an sich ist ok. Parkett und Wände 10 jahre alt und nichts renoviert. Wir leben alle duftstoffrei.

Ich reagiere plötzlich heftig auf die Kleidung meiner Kinder, obwohl ich sie früher vertragen habe. (Ich selbst trage Bio)Mein Sohn hat sich beispielsweise eine Jacke gekauft und wir haben beide daran gerochen. Sie roch nach gar nichts und ich hatte keinerlei Reaktion. Er war jetzt damit im Regen und ich reagiere extrem darauf. Meine Tochter kam auch nass nch Hause und ich bin fast gesatorben, als sie ins Zimmer kam.
Warum reagiere ich auf die nasse Kleidung?
Was tun?
Kann ich die Kleidung der Kids in meiner Maschine waschen? Mit Klar (duftfreies Waschmittel) + Kaiser Natron gleichzeitig oder verderbe ich damit die Maschine? (Wir mussten wegen Insektiziden beim Umzug ALLES entsorgen und die Kleider sind neu, wurden allerdings im Waschsalon mit unserem duftfreien Waschmittel 2x gewaschen)
Ich hab ne sch... Angst, dass ich ganz allein leben muss.
Grüße Nele
Nele
 

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Beitragvon Nele » Freitag 17. Oktober 2008, 10:01

P.S. Hab mich falsch ausgedrückt. natürlich kann und werde ich allein leben, weil die kids mal ausziehen werden. Hab aber Panik, weil ich denke, dass Besuche auch zum Problem werden.
Zweitens: meine Töchter rauchen (eine lebt nicht bei mir, will uns aber besuchen), allerdings nicht in der Wohnung. kann es sein, dass mir ihre Ausdünstungen zu schaffen machen?
Wie kann ich ihre Kleidung behandeln?
Nele
 

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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 17. Oktober 2008, 11:41

Ich würde die Kleidung zuerst einmal in der Badewanne waschen ( lange einweichen ) und danach in der Waschmaschine.
Maria Magdalena
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Beitragvon sunday » Freitag 17. Oktober 2008, 12:35

hallo nele,

das wichtigste ist, daß du soweit wie möglich entgiftest (viel an die frische luft gehen, 2-3 l filterwasser oder quellwasser aus glasflaschen pro tag trinken, sehr viel bio-gemüse essen, dabei ein großer teil roh, meersalzbäder, ölziehen, ölduschen (mit bio-öl einreiben, ca. 5-15 minuten wirken lassen und mit waschgel abwaschen und noch ca. 5-10 minuten heiß duschen) usw., damit du wieder unempfindlicher wirst.

es gibt so viele chemikalien, die garnicht riechen oder nur ab einer bestimmten temperatur oder wenn die sachen naß werden (bei mir riecht z.b. der fußboden nur wenn er naß wird oder die temperatur über 17 grad ist, aber er gast immer chemie aus, bei wärme nur sehr viel mehr), daß man bei einer extremen empfindlichkeit überhaupt nicht mehr in einer normalen umgebung mit "normalen" menschen leben kann, jedenfalls nicht ohne zunehmende beschwerden, während nach einer entgiftung die beschwerden wieder weniger werden.

wie alt sind deine kinder denn?
habt ihr so viele zimmer, daß du eins für dich allein als cleanroom haben kannst, den niemand anderer betreten darf und der zur übrigen wohnung hin gut abgedichtet ist?
sind deine kinder bereit, soviel rücksicht zu nehmen, daß sie nach betreten der wohnung sofort in ihr zimmer gehen und sich absolut safe kleidung anziehen und du ihr zimmer nicht betrittst, d.h. daß sie es auch selbst aufräumen und putzen?

ich hab bisher mit kleidung fast immer glück gehabt. für jeans , t-shirts und strickjacken (jedenfalls die modelle, die ich da kaufe) hab ich eine firma gefunden, die rel. billig ist und anscheinend rel. chemiefrei arbeitet. nach einmal waschen ist alles völlig ok, es riecht aber auch neu nach nichts (alles aus bw). meine mäntel und blazer sind aus polyester, teils mit ein bißchen nylon, da ich sie in der maschine waschen muß, reinigung geht nicht und waren bisher auch alle in ordnung. jedenfalls war es bisher so, ich hab schon lange nichts neues mehr gekauft.

wenn irgendwas auch nach gründlichem waschen plus vorherigem einweichen in milch noch riecht, muß man es leider entsorgen (z.b. für wohltätige zwecke spenden oder im secondhand-shop verkaufen) oder deine kinder tragen es nur außerhalb und ziehen sich sofort in ihrem zimmer um, wenn sie nach hause kommen und begrüßen dich erst danach.

wenn deine rauchende tochter kommt, muß sie sich eben vorher clean machen, d.h. frisch und parfümfrei gewaschene sachen anziehen oder ihr trefft euch nur draußen irgendwo solange du so heftig reagierst´(das wird sich ja wieder bessern, wenn du die geeigneten maßnahmen dafür findest).

ist das waschmittel wirklich ok? nur parfümfrei heißt noch garnichts, da können ja auch andere chemikalien drin sein, die dir schaden.
waschen im waschsalon ist ganz schlecht, weil ja immer chemikalien von anderen in der maschine sind.
ob du deine eigene maschine wieder clean bekommst, nachdem du die sachen deiner kinder darin gewaschen hast, weiß ich nicht genau. aber ich hab meine wieder clean bekommen, obwohl ich vor einigen jahren da auch noch "normale" waschmittel drin verwendet hatte. wichtig ist dabei, daß man auch das flusensieb und das waschmittelfach usw. gründlich reinigt.

jammer ruhig mal, aber vergiß nie, daß es auch wieder besser wird, wenn man die geeigneten maßnahmen findet und durchführt. mir ging es, vor allem bevor ich genau wußte, was ich habe und auf was ich alles reagiere (mittlerweile eigentlich alle chemikalien und alle nahrungsmittel usw., aber auf manche gottseidank nur rel. gering), einige male so schlecht, daß ich fast abgekratzt bin (nierenversagen usw.), aber jetzt geht es trotz belasteter wohnung wieder besser und ich hab an manchen tagen nur geringe beschwerden und die hoffnung, daß es in einer anderen wohnung, die ich ja wohl irgendwann doch noch finden werde, noch besser wird.

wenn du aber auch bevor deine kinder mit den nassen riechenden sachen nach hause gekommen sind, empfindlicher geworden bist, solltest du auch noch mal die wohnung überprüfen. manche gifte riecht man eben nicht, manche nur,wenn es besonders warm oder naß ist. manche kann der körper auch längere zeit tolerieren und nur wenn noch etwas anderes dazukommt, reagiert er auch auf das bisher verträgliche usw. usw. es ist halt einfach eine ...... krankheit. andere krankheiten sind oft auch schlimm, aber da kann man sich meistens sehr viel besser und einfacher drauf einstellen und muß sich nicht jeden tag auf`s neue was einfallen lassen, um verschlimmerungen wieder zu beseitigen.
gute besserung.

liebe grüße
sunday
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Beitragvon Marion » Freitag 17. Oktober 2008, 13:11

hallo nele,

ich kann deine situation nachvollziehen und irgendwann stossen wir bei der umwelt und mitmenschen an ihre grenzen.

ich merks langsam auch bei meinem mann, sein lieblingssatz: die ganze welt kann sich nicht nach dir richten

der satz kommt gerne wenn er aus seiner mae kommt und wie ein aschenbecher stinkt (als nichtraucher) und ich mich dann beschwere. auch erkann nichts dran ändern.

wir stossen überall an unsere grenzen, in völliger isolation können wir nicht leben, also müssen wir die nebenwirkungen der umwelt in kauf nehmen.

du kannst nur versuchen, dich möglichst zu schützen, aber wie ist die grosse frage?

da ja 90 prozent der umwelt aus chemie besteht, will ja niemand wahr haben, ist aber so.

was du mit deinen kleidungsstücken erlebt hast, da hab ich auch ein beispiel, hatte mir eine hose bei kik gekauft, ich hab die zig mal gewaschen und kann sie nciht tragen, sobald ich es nur versuche, bekomme ich atemnot, juckreiz, übelkeit und meine händern zittern. die leute kaufen da tütenweise besonders für kinder, das sind dann die nächsten kandidaten für mcs.

ich kaufe meine kleidungsstücke second hand, meistens dann markenware und wasche sie zuhause dann nochmal mit sensitiv waschmittel.

ich wünsche dir alles gute

liebe grüsse marion
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Beitragvon Monja » Freitag 17. Oktober 2008, 21:14

Liebe Nele,
die Geruchsempfindlichkeit verändert sich immer mal wieder,
bei mir ist sie momentan auch wieder extrem schlimm, war aber
vorher schon viel viel besser geworden. Zu den Veränderungen
zählen bei mir Medikamente, darum nehme ich keine mehr, am
nächsten Tag ist der Abgasgestank nicht mehr auszuhalten,
an anderen Tagen radel ich da so daran vorbei. Warum das so
ist und wie man das auf Dauer abstellt, inclusive der Reaktion
drauf, auf die Antwort warten wir alle hier. Zum Wohnen hole
dir doch Glas- Metall- und Steinsachen. Das Sicherste zum
Waschen sind gewiss Waschnüsse (Bioladen/Reformhaus/PureNature.

Hast du eine Maske? Kannst du dir einen Luftfilter leisten?
Hast du Probleme mit der Heizung? Du schreibst von Panik wegen
Besuchern, ja die werden weniger im Laufe der Zeit und es bleiben
dann die, die Rücksicht nehmen und sich über MCS informieren.

Kinderkleidung von family und anderen Billigläden stinkt ent-
setzlich, schon wenn Ständer damit draußen stehen. Besser wohl
Second- Hand erstmal nehmen. Und das mit dem Schnüffeltest funkti-
oniert leider oft nicht, direkt mit der Nase dran ist es okay, wenn
aber das Teil in der Wohnung liegt, verpestet es die ganze Luft,
auch das kenne ich. Wäsche unbedingt auf 95 Grad kochen, ggf. Spül-
gang nochmals wiederholen und danach 2 Tage und Nächte nachtrocknen
auf dem Balkon.

Schreib hier ruhig immer, wie es dir geht und was deine Fragen sind.
Wir leben hier alle mit der gleichen Erkrankung wie du. du brauchst
dich dafür nie zu entschuldigen, besser als hier versteht dich sicher
niemand.
Herzlichst Monja
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Beitragvon Nele » Samstag 18. Oktober 2008, 17:24

Danke für Eure Tips.
Werd also mal waschen wie eine geisteskranke und hoffen, dass es hilft.
Putzen tu ich ja schon unentwegt, weil es mir besser geht, wenn der ganze Staub usw. weg ist.
manchmalö denke ich, die Krankheit ist die Strafe dafür, dass ich früher nie so ausgiebig geputzt hab ;-))
(War alleinerziehend und musste pausenlos Überstunden machen,hatte deshalb eine Putzhilfe.)
Falls noch jemand was einfällt, wie man die Wohnung clean kriegt, bin ich um jeden Tipp dankbar.
Grüße Nele


Liebe Monja,

vielen Dank für deine lieben aufmunternden Worte. Das tut gut!
Und natürlich auch danke für deine hilfreichen Tips :-))))
alles Liebe Nele



- Editiert von Nele am 18.10.2008, 17:26 -
- Editiert von Nele am 18.10.2008, 17:31 -
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Beitragvon Marina » Samstag 18. Oktober 2008, 18:59

Hallo Nele,

das mit der Strafe wegen dem Putzen ist bei mir eher andersherum. Ich habe eher zu viel geputzt. Ich denke manchmal, hätte ich doch früher nur weniger geputzt, denn als es mir noch gut ging, verwendete ich ganz normale Reinigungsmittel. Aus heutiger Sicht ein Unding. Farbstoffe, Duftstoffe etc. pp. Da muss man früher oder später ja krank werden. Einmal musste ich sogar nach dem Putzen in die Notaufnahme, weil es mir so miserabel ging. Da war die MCS schon da, nur wusste ich noch nicht, dass es MCS ist.

Aber solche Gedanken bringen jetzt nicht mehr viel, dafür ist es zu spät. Ein Positives hat die Krankheit, man wird zwangsläufig intelligenter. Und mit "back to the roots-Putzmitteln" ist man auf der sicheren Seite.

Gute Besserung.

Viele Grüße
Marina
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Beitragvon Mia » Sonntag 19. Oktober 2008, 08:16

@Nele und Marina,

eine Erkrankung ist niemals eine Strafe für etwas! Gesunde Menschen können viel putzen oder auch nicht, davon werden sie nicht so schwer krank wie bei der MCS-Krankheit. Nach meiner Erfahrung sind es toxische Chemikalien, die Männer, Frauen und Kinder so schwer schädigen und in vielen Fällen werden diese über die Atmung, also pulmonal, aufgenommen. Einmal in den Körper gelangt, erreichen sie über den Blutkreislauf jede Körperzelle und das ist das Gefährliche daran. Aber auch die Haut ist ein Organ und durchlässig für Chemikalien. Klar, wenn ich mit gefährlichen Chemikalien putze, wie z.B. chlorhaltige Sanitärreiniger, dann gelangen auch diese in die Atemluft. Viele übersehen einfach die Gefahrensymbole auf den Rückseiten der Flaschen (habe schon gesehen, dass ein Kunde extra alle Flaschen umgedreht ins Regal gestellt hat, zur Warnung für andere), oder sind desinformiert, weil keine Werbung darauf hinweisen muß.
Ein schlechtes Gewissen müßten die Hersteller der für Menschen toxischen Produkte haben, nicht wir Erkrankten. Vor allem die, die ihre Chemikalien als ungefährlich oder sogar "biologisch abbaubar" bezeichnen und damit den Verbraucher bewußt täuschen.

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Beitragvon Marina » Sonntag 19. Oktober 2008, 10:23

Da gebe ich Dir Recht Mia. Ich habe mich auch täuschen lassen. Z. B. grüne Putzmittel mit einem netten Tierchen drauf symbolisierten mir "akzeptable gesunde" Produkte. Die Menschheit lässt sich wirklich mit Farben und Bilder täuschen. Das wissen die Hersteller und nützen es aus.

Marina
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Beitragvon Monja » Sonntag 19. Oktober 2008, 11:46

tja, genau was Marina schreibt, mit MCS wird man intelligenter.
Nur leider steht man dabei dann "noch einsamer" auf weiter Flur
und die Gesunden halten einen für meschugge mit dem Vermeiden von
Chemie, E-smog, Abgasen, Teppichen usw. Für viele sind wir Leute
mit "Vergiftungswahn", wie es auch mal ein Gutachter bezeichnete.

Da muss bei uns zu der Intelligenz eigentlich auch noch ein dickes
Fell kommen oder eine starke Persönlichkeit, um damit umzugehen.
Oder wie mein Weg: Mit solchen Leuten den Kontakt abbrechen, allerdings
auch blöd, wenn man in einem Notfall mal einen Nachbarn oder Freund braucht.

Zu dieser Intelligenz hatte ich letztens noch ein Erlebnis, im allgemeinen
sind die Leute, meist Nachbarn, über 65 Jahre überhaupt nicht mehr in
der Lage, bzw. nicht bereit, MCS zu verstehen oder die Gifte aus ihren Woh-
nungen, ihrer Nahrung zu entfernen. Sie verstehen eigentlich nichts mehr
von diesen Dingen (Ausnahmen mag es geben). Da lernte ich vor kurzem eine
71- jährige MCS- Dame kennen, die sich seit 10 Jahren so allein durch-
wurschtelt ohne Internet, ohne jemanden mit MCS. Und siehe da: Eine sooo
kluge Frau, hat alles begriffen!!! Und das, obwohl sie als Polin auch noch
alles in einer fremden (deutschen) Sprache lernen musste.

Herzlichst Monja
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