Agro-Sprit

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Beitragvon Annamaria » Donnerstag 2. Oktober 2008, 12:54

Aus dem Newsletter des Umweltinstituts München e.V. vom 1. Oktober 2008:

Klimaretter Agro-Sprit? Mit Vollgas in die Katastrophe

Noch vor einem Jahr schien es weitgehend unbestritten: Agro-Kraftstoffe sind umweltfreundlich und die Lösung für das Problem knapper werdender fossiler Energie. Doch inzwischen sind die Träume vieler Politiker und Wirtschaftsvertreter geplatzt. Spätestens jetzt ist klar, dass der energetische Nutzen und die Treibhausgaseinsparungen längst nicht so hoch sind wie versprochen. Dafür wiegen die sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen des globalen Agro-Sprit Booms umso schwerer. Laut Weltbank gehen 75 Prozent der Steigerung der globalen Lebensmittelpreise auf das Konto der entfesselten Produktion von Agrar-Kraftstoffen.

Agro-Sprit ist zudem in einigen Teilen der Welt bereits zum ökologischen Desaster geworden, das sich global auszuweiten droht. Der Anbau der Spritpflanzen führt zu gesteigertem Bedarf an Wasser und Pestiziden, mehr Gentechnik-Pflanzen, massiver Regenwaldabholzung und beschleunigt das Aussterben von Pflanzen und Tieren.

Dass Agro-Sprit für einen wirksamen Klimaschutz und eine nachhaltige und gerechte Wirtschaftsweise kontraproduktiv ist, haben wir in unserem Flyer "Klimaretter Agro-Sprit? - Mit Vollgas in die Katastrophe" beschrieben.

Den Flyer können Sie - auch in größerer Stückzahl - über unsere Webseite bestellen:
Infomaterial bestellen
Eine pdf-Version steht zum kostenlosen Download bereit:
Flyer downloaden

Noch können Sie das Agro-Sprit Sonderheft der Münchner Stadtgespräche z.B. für Veranstaltungen bei uns anfordern (Infomaterial bestellen) oder unter: http://umweltinstitut.org/downloads von unserer Homepage herunterladen.
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Agro-Sprit

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 2. Oktober 2008, 13:11

habe gerade die tage einen bericht gehört das der kukuck bedroht ist der sucht seine beute über den feldern im flug in ca. 50cm höhe, da aber die sog. energiepflanzen viel höher sind, weicht der k. auf die strassenrandstreifen aus und dort wird er immer häufiger von den autos getötet.
sog. biosprit führt zu anfälligen monokulturen, artensterben, verdrängt den anbau von feldfrüchten für lebensmittel, wird von vielen motoren nicht vertragen, ist viel zu teuer und vernichtet riesige urwaldareale.
wahnsinn pur, aber wieder einmal eine politische fehlentscheidung.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Agro-Sprit

Beitragvon Energiefox » Donnerstag 2. Oktober 2008, 15:26

Clarissa,
bin bin Deiner Meinung, ich kann mich da direkt aufregen. Anstatt Sprit zu sparen, machen
wir Nahrung zu Sprit. Last das Auto mal am Wochenende stehen und hört endlich auf die Straßenränder wöchentlich abzumähen, sowie überall benzinschluckende Geräte zu verwenden, siehe Benzinlaubgebläse. Am Amazonas wird die Umwelt großflächig verwüstet für Biosprit. Nein solange nur ein Mensch hungert und wie man selbst hier im Forum liest friert, sollte wir dafür sorgen, das diese Bedürfnisse zuerst bedient werden. Letztens kam noch ein Bericht, wir sollten mit dem Geld das für Biosprit verschwendet wird, (etliche Milliarden) lieber in Naturschutz investieren, neue Wälder pflanzen usw weiter, wäre wesentlich effektiver für die C02 Bilanz.
Energiefox
 

Agro-Sprit

Beitragvon Siss » Donnerstag 2. Oktober 2008, 16:59

Bin ganz und gar Eurer Meinung Clarissa und Energiefox.
Ich empfinde es auch als ganz und gar menschenunwürdig,
dass die Menschen in den Industrieländern ihre Autos mit
einem gewissen Anteil an Biosprit bewegen, nur um ihr
schlechtes Gewissen bezüglich der Umwelt (vermeintlich)
zu beruhigen, und dann dafür Menschen hungern müssen,
weil für sie die einfachste tägliche Nahrung unerschwinglich
ist.
Siss
 

Agro-Sprit

Beitragvon Maria » Donnerstag 2. Oktober 2008, 18:52

In den Industrieländern wird ständig mehr Energie verbraucht, große Sprittschleudern eingeschlossen und das alles auf Kosten der Armen. Auch die Einführung der Sommerzeit, ursprünglich gedacht, um Energie zu sparen, schlug ins Gegenteilige um. Dadurch, dass es abends länger hell ist, sind die Leute auch länger aktiv, sie verbrauchen dabei noch mehr Energie. Dies scheint Niemanden zu stören.

Es ist schon extrem, dass die Industriestaaten sich mit allem bedienen und der Rest sehen kann, wo er bleibt.

Dieser Entwicklung müsste man mit vereinten Kräften entgegenwirken. Die Angelegenheit Agro-Sprit setzt die Misere unaufhaltsam fort.
Maria
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