Probleme mit dem Sozialamt. Bin am verzweifeln ...

Probleme mit dem Sozialamt. Bin am verzweifeln ...

Beitragvon Chrissi » Montag 4. Juli 2005, 14:18

Hallo!

Ich bin zur Zeit richtig am verzweifeln und weiss nicht mehr, was ich machen soll.
Darum muss ich es mir hier von der Seele schreiben.

Also ich bekomme ja eigentlich ergänzende Sozialhilfe und jetzt wurde mir vor 2 Wochen ein Schreiben geschickt, dass die Sozialhilfe einbehalten wird, weil ich Atteste nicht vorgelegt hätte und somit nicht die erfoderliche Mitwirkungspflicht erfüllt hätte.

Mir wurde jedoch vom Amtsarzt ein Gutachten ausgestellt, dass ich bis Oktober auf keinen Fall arbeitsfähig bin.

So weit so gut.

Aber mein Vater müsste eigentlich Unterhalt zahlen und das tut er nicht, weil er sagt, ich bin gar nicht krank, sondern spiele nur krank.
Das Sozialamt will aber natürlich, dass er zahlt, was ich auch richtig finde.

Er zweifelt aber nun ständig alle Atteste und Gutachten an und will nur zahlen, wenn ich mich in die Psychiatrie einweisen lasse.

Das hat er per Anwalt dem Sozialamt gesagt und nun wurde dort von mir verlangt, dass ich ein Gutachten vorlege, dass meine Krankheit nicht psychisch ist und ich nicht in die Psychiatrie muss.

Das Gutachten habe ich nun vorgelegt und habe mit dem Gutachten die Datenschutzerklärung mitgeschickt, weil ich nicht möchte, dass meine Unterlagen immer ohne vorherige Absprache an die Anwältin meines Vaters weitergegeben werden.
Nun bestätigt mir aber seit über einer Woche niemand die Datenschutzerklärung und es antwortet mir auch niemand und die Sozialhilfe wird auch einbehalten.

Was soll ich nun tun, wenn mir weiter niemand die Datenschutzerklärung bestätigt und meine Unterlagen weitergegeben werden?

Und was soll ich tun, wenn die Sozialahilfe weiter einbehalten wird?

Ich kann diesen Monat weder die Miete, noch sonst etwas bezahlen, da ich keinen Cent mehr habe und muss jetzt auch noch Angst haben, dass ich meine Wohnung verliere.


Vielleicht wisst ihr einen Rat.
Ich selber bin völlig am Ende und habe einfach keine Kraft mehr.

Chrissi
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Beitragvon Chris » Mittwoch 6. Juli 2005, 11:04

Hallo Chrissi,
ruf mal beim Caritas an. Die können Dich auch rechtlich sehr gut beraten - kennen alle Ämter und deren Möglichkeiten und was bei mir ganz wichtig war - sie kommen in's Haus.
Hast Du immer den gleichen Sachbearbeiter beim Sozialamt? Beschwer Dich bei seinem Vorgesetzten. Soll manchmal Wunder wirken. Wie sieht's mit der Unterhaltsklage aus?
Viel Erfolg Chris
Chris
 

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Beitragvon Chrissi » Donnerstag 7. Juli 2005, 16:53

Hallo Chris!

Danke, für deine Antwort.

Ich habe jedes mal einen anderen Sachbearbeiter beim Sozialamt und als ich gefragt habe, ob sie denken, dass das noch in Ordnung ist, wie sie mich ständig behandeln, kam als Antwort, das sei alles mit dem Chef abgesprochen.

Tja, was soll man darauf noch sagen?

Sagt man etwas dagegen, wird es nur noch schlimmer.

Bei der Caritas habe ich angerufen.
Für mich ist das allerdings immer problematisch die Stellen zu erreichen.
Ich kann nicht recht weit zu Fuß gehen und Bus fahren geht zur Zeit gar nicht mehr.
Die Caritasmitarbeiterinnen haben zwar angeboten in die Wohnung zu kommen, aber dann bringe ich den Parfümgeruch etc. tagelang wieder nicht mehr aus der Wohnung.
Jetzt habe ich erstmal einen Termin gemacht und gehe in das Büro, mal sehen, ob ich es dort einigermaßen aushalten kann.

Meine Befürchtung ist allerdings, dass die Schikanen dann vom Sozialamt noch schlimmer werden, wenn sich die Caritas miteinschaltet.
Aber was soll ich sonst tun, ich bin auf die Sozialhilfe angewiesen.

Wie das mit der Unterhaltsklage aussieht, weiss ich nicht.
Das Sozialamt sagte am Anfang, sie würden sich darum kümmern, dass mein "Vater" zahlen muss, aber ich erhalte keine Infos darüber.

Meine Daten werden jedoch schon an ihn rausgegeben.
Das finde ich sehr seltsam ...

Die Datenschutzerklärung wurde mir trotz mehrfacher Nachfrage immer noch nicht bestätigt ...

Liebe Grüße,
Chrissi
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Beitragvon Betty Zett » Donnerstag 7. Juli 2005, 19:47

Hallo Chrissi,

kannst Du nicht direkt mit dem Chef des Sozialamtes sprechen?
Es kann nicht in seinem Interesse sein, daß ein kranker Mensch schikaniert wird.

Liebe Grüße

Betty Zett
Betty Zett
 

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Beitragvon Gast Alice » Donnerstag 7. Juli 2005, 21:07

Hallo Chrissi,

hast Du schon daran gedacht, eine schriftliche Dienstaufsichtsbeschwerde zu machen, ich denke, auch das Sozialamt hat eine übergeordnete Behörde. Bist Du Mitglied im Sozialverband Deutschland? Das kostet nicht viel, aber vielleicht können die Dir helfen.

Versuchs einfach mal und gib nicht auf! Laß Dich bloß nicht aus Angst vor Schikanen ins Bockshorn jagen!

Viel Glück und Erfolg wünscht Dir
Alice

Viel
Gast Alice
 

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Beitragvon Anne » Donnerstag 7. Juli 2005, 22:25

Hallo liebe Chrissi,

auch wenn es nicht direkt zum Thema passt, wenn ich Besuch bekomme, habe ich jetzt immer zwei Kissen parat, auf welches sich der Besuch setzen muss. Eines zum Draufsetzen und eines zum Anlehnen. Auch wenn sich die Leute nicht einparfümieren, in der Wäsche hängen in der Regel noch genug Duftstoffe. Seitdem ich das mache, riecht die Wohnung nicht mehr tagelang nach Parfüm.
Ich lasse auch nicht sehr oft Leute rein, aber wenn es mal sein muss, dass scheint mir das eine einigermaßen Lösung zu sein. Die Kissen lasse ich hinterher auslüften. Wenn auf der Couch oder dem Sessel doch noch irgend ein Geruch hinterlassen wurde, feuchte ich ihn an und lasse einige Zeit Natriumhydrogencarbonat einwirken und wiederhole das ggf. noch mal. Danach habe ich eigentlich keine Probleme mehr. Vielleicht kannst Du das mal ausprobieren, wenn du mal dringend Besuch empfangen musst.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon jeansgirl » Donnerstag 7. Juli 2005, 22:25

wenn sie kein Geld hat, bekommt sie das Armenrecht.
Ein Rechtsanwalt wäre auf alle Fälle besser, in dieser Situation
jeansgirl
 

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Beitragvon Chris » Samstag 9. Juli 2005, 15:04

Hallo Chrissi,
als Chef meinen die wohl den Abteilungsleiter. Und der hat wieder einen Chef usw. Dienstaufsichtsbeschwerde - das war das Wort was mir nicht einfiel - danke Alice. Das wirkt immer. Und keine Angst, wenn Du jemanden vom Caritas dabei hast, werden die Schikanen bestimmt nicht größer.
Wenn Du noch jung bist und Dir Unterhalt zusteht, leistet das Sozialamt Vorkasse und holt sich das Geld vom säumigen Unterhaltszahler. Nur musst Du gerichtlich gegen Deinen Vater vorgehen und auf Unterhalt klagen. Aber dabei sind die vom Caritas sicher behilflich.
Viel Erfolg und behalt die Nerven Chris
Chris
 

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Beitragvon Chrissi » Donnerstag 14. Juli 2005, 14:45

Hallo alle zusammen!

Also Danke erstmal für eure Antworten!
Das baut mich doch wieder etwas auf, zu wissen, nicht ganz alleine zu sein.

@Betty
So wie ich das mitbekommen habe, weiss der Chef des Sozialamtes alles.
Und ich werde ja beim Sozialamt auch behandelt, als würde ich simulieren.
Also stört es auch keinen, wenn ich so behandelt werde.
Sie denken wohl, wenn sie mich noch länger so behandeln, höre ich auf, zu sagen, dass ich krank bin.

@Alice
Weisst du ich wohne in einer kleinen Stadt, dazu noch in Bayern,
wenn ich da eine Dienstaufsichtsbeschwerde mache, wird es sicher noch schlimmer.
Es wird ja jetzt schon jedes mal schlimmer, wenn ich mich irgendwie wehre.
Und es ist einfach so, dass ich von der Sozialhilfe abhängig bin.
Im Sozialverband Deutschland bin ich nicht Mitglied.
Habe, ehrlich gesagt, noch nie davon gehört, werde mich aber erkundigen.

@Anna
Also das mit den Kissen ist keine schlechte Idee.
Wobei es bei mir schon daran scheitert, dass ich gar keine Sitzgelegenheit habe, wo ich die Caritasleute hinsetzen könnte.
Ich habe nur einen Stuhl im Zimmer und da lasse ich keinen rauf, weil wenn doch irgendwelche Gerüche hängen bleiben, ist das für mich ganz schlimm, weil ich kein extra Zimmer zum schlafen habe, sondern Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche, alles in einem Raum habe.
Und daher lasse ich eigentlich auch niemanden in die Wohnung, wenn es nicht unbedingt sein muss und wenn dann müssen sie eben stehen bleiben.
Anfangs dachte ich mir immer noch, ich muss mich dafür schämen, aber ich kann nichts für die MCS und muss jetzt eben so leben und wenn dann für andere die Wohnung seltsam aussieht, kann ich auch nichts machen.

Liebe Grüße und Danke nochmal an alle,

Chrissi
- Editiert von Chrissi am 05.08.2005, 20:49 -
Chrissi
 

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Beitragvon Hans » Freitag 15. Juli 2005, 14:50

eine dienstaufsichtsbeschwerde gegen den leiter des sozialamtes wirk wunder.

gruss hans
Hans
 

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Beitragvon Chris » Freitag 15. Juli 2005, 17:19

Hallo Chrissi,
auch beim Caritas gibt es verschiedene Abteilungen. Für Freizeiten, Alleinerziehende, Alte, Kranke, Schuldnerberatung und und und. D. h., sie haben auch Fachkräfte, die sich mit den Behörden - und was Dir zusteht - auskennen. Das ist das erste was ich höre: betreutes Wohnen. Ihr Bestreben ist doch immer: Hilfe zur Selbsthilfe und nicht: Komm zu uns und erst dann helfen wir. Oder hat da jemand was falsch verstanden?
Auf jeden Fall viel Erfolg
Chris
Chris
 

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Beitragvon Anne » Samstag 16. Juli 2005, 12:21

Hallo liebe Chrissi,

in dem Fall verstehe ich Dich, wenn Du niemanden reinlassen willst. Wenn man nur ein Zimmer zum Wohnen zur Verfügung hat, muss man das ja hüten wie seinen Augapfel.

Wie sieht es damit aus, wenn Du Dich mit einem Taxifahrer absprichst, der bereit ist auf Parfüm zu verzichten und Du zusätzlich eine Kohlefilermaske für die Zeit der Fahrt aufsetzt? Ist natürlich eine nicht ganz billige Angelegenheit.
Wäre das eine Möglichkeit?

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon Chrissi » Montag 18. Juli 2005, 14:33

@Hans
Also das wäre der letzte Schritt für mich.
Ich will erstmal versuchen, ob man es irgendwie so regeln kann.

@Anne
Ja, das eine Zimmer, muss ich wirklich hüten, denn wenn man darin schlafen muss, ist es wirklich wichtig, dass sich nicht drin befindet, was man nicht verträgt.
Leider verstehen das die wenigsten, wenn sie nicht selbst betroffen sind ...
Also das mit dem Taxi, hm, es ist eine gute Idee, aber ich glaube, ich würde hier keinen Taxifahrer finden, der dann auch wirklich drauf verzichtet bzw. der überhaupt verstehen würde, wieso, weshalb, warum ...
Und der Kostenfaktor ist natürlich der 2. Punkt, wieso es für mich nicht in Frage kommt.
Aber vielleicht finde ich noch eine Lösung.
Danke jedenfalls für deine Tipps!

Liebe Grüße,
Chrissi
- Editiert von Chrissi am 05.08.2005, 20:50 -
Chrissi
 

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Beitragvon Hans » Dienstag 19. Juli 2005, 15:53

hallo chrissi,

das habe ich auch immer getan, schön freundlich, immer brav zu den sachbearbeitern, und für die biste eine last, sie erzählen dir was vom pferd, und dann laufen fristen ab usw.
ich habe es selbst bei der lva gemerkt, nur durch beschwerden und wiedersprüche beim großen *chef* kommt man zum erfolg.

gruss hans
Hans
 

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Beitragvon Chrissi » Donnerstag 21. Juli 2005, 15:21

Hallo Hans!

Fristen lasse ich nicht ablaufen.
Ich lege schon immer Widerspruch ein.
Aber ich habe auch nicht mehr die kraft immer zu kämpfen und die Kraft braucht man, wenn man sich beschwert...

Liebe Grüße und auch Dir alles Gute,

Chrissi
Chrissi
 


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