von Twei » Freitag 26. August 2011, 20:51
Hallo banbuta,
meine letzten Kunststoffexperimente liegen schon lange zurück. Nur Hitze hilft da, bis kurz vorm Zusammenbruch der Materialstabilität.
Bei Hartplastik geht das nur noch mit einer Lötlampe (eventuell auch ein Heißluftfön). Ich finde eine Lötlampe praktischer, weil die Flamme für mich mehr Sichthinweise über den Arbeitsvorgang gibt als ein heißer Luftstrahl. Da es sich um eine Duschwanne handelt, vielleicht doch besser einen Heißluftfön wegen eventuellen Schmauchspuren des Brennergases.
Vorsichtig drüber mit ausreichendem Abstand und kurz hin und her schwenken. Der beißende Plastikgeruch einer Kunststoffpresse muß Dir entgegenkommen. Sonst ist das nicht heiß genug. Zu heiß bedeutet sofort eine ewige bräunliche Verfärbung, wie bei der Ascheglut einer Kippe oder auch Aufwerfung von Hitzeblasen.
Die entstehenden Plastikgase machen sofort Hals, Nase und Rachen trocken, leichte Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Brechreiz kommen auf. Desalb gut durchlüften und einen Ventillator zum kräftigen Wegblasen benutzen. Dieser komische Reiz im Hals kann eventuell mehrere Tage, wie beim Aufkommen einer schweren Erkältung bleiben und bei mir auch zu Verstopfungen führen, was das Leben für ca. 1Woche beeinflußt.
Da ich im Scherheitsdienst auch mal ein Werk mit Kunststoffpressen bewacht hatte, weiß ich, dass es Menschen gibt, die diese ekelhaften Gerüche jahrzehntelang Tag für Tag ertragen mußten. Sonst hätte ich mir selber diese Gesundheitsschädlichkeit für einige Minuten bzw. einige 10 Minuten mit Pausen, nicht zugetraut. Meine Reaktionen auf diese Tätigkeit/Gerüchen weichen völlig ab, von denen der Arbeiter an diesen Pressen?!
Was ich Dir hier für einen Rat gegeben habe ist natürlich völlig bekloppt. Trotzdem blieben mir am Ende meiner Hilflosigkeit nur noch solche Möglichkeiten und ein Erfolg ist nicht immer gewiss!
Besser wäre ein Bekannter, der diese Tätigkeit ausübt, aber selbst denen übergebe ich eine solche schreckliche Arbeit nicht gerne.
Diese Hitzebehandlung ist eher zu empfehlen bei Metallgegenständen, Keramikbeschichtung und so.; Plastik schmilzt so schnell - also aufpassen...
Ich habe diese Arbeiten immer alleine ausgeübt. Wenn ich richtig wütend bin und weiß - jetzt muß ich das Problem lösen - dann mache ich das auch irgendwie (Eigenverantwortung). Da wir aber alle Krank sind, solltest Du, wie bei Elektrikern und anderen gefährlichen Arbeitsberufen, eine zweite Person mit anwesend haben.
Und nun noch etwas, was mir hier vor 2 Jahren im Forum aufgefallen ist. Da sprachen welche von Ozonbehandlungen, die Fachleute ausführen und damit alle Gerüche beseitigen könnten. Ich kenne mich damit nicht aus. Wenn jenes aber wirklich funktioniert, dann versuche bitte eher dieses, anstelle meine Kunststoffbehandlung.
mfg Twei